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Karl Hermann Behaghel 6 Januar 1839 in Mannheim 7 April 1921 in Leipzig war ein deutscher Architekt und grossherzoglich badischer Baubeamter Nach seinen Planen entstanden zwischen 1866 und 1912 rund 30 Kirchenneubauten in Nordbaden Ausserdem hat er die Heidelberger Synagoge an der Grossen Mantelgasse zahlreiche Gemeindehauser und burgerliche Villen geplant sowie den Umbau weiterer Kirchen betreut Seine Kirchenbauten sind im Stil des Historismus gehalten und orientierten sich am Eisenacher Regulativ spater am Wiesbadener Programm Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werk 4 Literatur 5 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Hermann Behaghel um 1870Behaghel entstammte der badischen so genannten Gelehrten Linie einer alten ursprunglich aus Westflandern bzw Brabant stammenden Familie die im 16 Jahrhundert als Glaubensfluchtlinge ins reformierte Frankenthal gekommen war und zahlreiche Fabrikanten Pfarrer und Gelehrte hervorgebracht hat Hermann Behaghel wurde 1839 in Mannheim als dritter Sohn des Professors und spateren Direktors des Mannheimer Lyzeums geboren Er besuchte zunachst das Lyzeum an dem sein Vater unterrichtete wechselte 1856 zum Polytechnikum Karlsruhe und studierte danach Architektur an der Karlsruher Bauschule Anschliessend trat er in den grossherzoglich badischen Staatsdienst ein und arbeitete zunachst als Baufuhrer bei der Bauinspektion Mannheim Zu seinen Aufgaben gehorte u a eine Bauaufnahme des Mannheimer Schlosses Nach der Fachprufung im Oktober 1864 kam er als Baupraktikant zur Evangelischen Kirchenbauinspektion Heidelberg Dort vertrat er von Anbeginn den schwer erkrankten Bauinspektor Ludwig Franck Marperger bei der Durchfuhrung der Bauvisitation in den Bezirken Heidelberg und Rheinbischofsheim sowie bei der Ausarbeitung der Berichte uber die Bausituation in den Bezirken Die verantwortungsvolle Tatigkeit erfullte er zur allgemeinen Zufriedenheit so dass ihm rasch eine Gehaltserhohung zugesprochen wurde und er das Amt 1867 als Dienstverweser 1869 als Kirchenbauinspektor leitete 1867 heiratete er Mathilde Kofel aus Schwetzingen Das Paar bezog ein Haus in der Sofienstrasse 19 in Heidelberg in dem die drei Sohne August Georg und Karl geboren wurden In Heidelberg richtete sich Behaghel auch ein eigenes Buro ein wo er private Bauauftrage fur burgerliche Villen aber auch fur die Heidelberger Synagoge bearbeitete Bis zu seiner Pensionierung 1913 entstanden zahlreiche Kirchenbauten und reprasentative Burgerbauten nach seinen Planen 1891 wurde er zum Baurat befordert 1908 zum Oberbaurat Nach der Pensionierung zog der seit 1912 verwitwete Behaghel in eine kleinere Wohnung in der Heidelberger Plock 1920 schliesslich zu seinem Sohn August nach Leipzig wo er im Folgejahr verstarb Die Urne mit seiner Asche wurde auf dem Heidelberger Bergfriedhof beigesetzt seine Grabanlage hat sich jedoch nicht erhalten Ehrungen Bearbeiten1886 erhielt Behaghel das Ritterkreuz I Klasse vom Zahringer Lowen Nach dem Bau der Rappenauer Stadtkirche wurde Behaghel 1889 zum Ehrenburger von Rappenau ernannt 1902 erhielt er das Ritterkreuz I Klasse mit Eichenlaub zu seiner Pensionierung 1913 schliesslich das Ritterkreuz des Ordens Bertholds des Ersten Werk BearbeitenBehaghel gilt als Vertreter des Historismus Nach seinen Planen entstanden rund 30 Kirchen Neubauten in Nordbaden zumeist in Verbindung mit den zugehorigen Gemeindehaus Neubauten Ausserdem hat er zahlreiche Kirchenumbauten und renovierungen geleitet und war auch fur den Bau zahlreicher kirchlicher Verwaltungsgebaude zustandig Bei seinen Kirchenneubauten orientierte er sich bis 1900 grosstenteils am Eisenacher Regulativ und bediente sich meist neogotischer Gestaltungselemente Nach 1900 schuf er im Rahmen des Wiesbadener Programms auch neobarocke neoromanische oder eklektizistische Bauten vereinzelt in spateren Jahren auch mit Elementen des Jugendstils Kirchenneubauten und Synagogenbauten nach Planen von Hermann BehaghelErloserkirche Mannheim Seckenheim 1866 69 Petruskirche Mannheim Wallstadt 1868 71 Evangelische Kirche Heddesheim 1869 72 Evangelische Kirche Dilsberg 1871 73 Evangelische Kirche Ladenburg 1876 78 Synagoge in der Grossen Mantelgasse Heidelberg 1877 78 Erste Lutherkirche Mannheim Neckarstadt 1884 Evangelische Kirche Oberschefflenz 1885 86 Evangelische Stadtkirche Bad Rappenau 1886 87 Johanneskirche Mannheim Feudenheim 1887 89 Matthauskirche Mannheim Neckarau 1891 93 Christuskirche Mauer 1892 94 Evangelische Kirche Altenbach 1896 Evangelische Kirche Friedrichsdorf 1896 Johanneskirche Heidelberg Neuenheim 1899 1902 Evangelische Kirche Gauangelloch 1901 02 Johannes Calvin Kirche Mannheim Friedrichsfeld 1901 02 Evangelische Kirche Oberdielbach 1903 Christuskirche Heidelberg Weststadt 1900 03 Evangelische Kirche Bammental 1902 04 Friedenskirche Mannheim Rheinau 1904 Zweite Lutherkirche Mannheim Neckarstadt 1904 06 Kreuzkirche Heidelberg Wieblingen 1905 06 Stadtkirche Hockenheim 1905 07 Pauluskirche Mannheim Waldhof 1905 07 Bergkirche Heidelberg Schlierbach 1908 Evangelische Kirche Reichenbuch 1908 Evangelische Kirche Neulussheim 1908 09 Evangelische Kirche Waibstadt 1910 Friedenskirche Heidelberg Handschuhsheim 1908 10 Peterskirche Weinheim 1912 Umbauten nach Planen von Hermann Behaghel Auswahl Providenzkirche Heidelberg 1878 85 Jakobskirche Adelsheim 1884 Evangelische Kirche Leutershausen 1897 98 Evangelische Pfarrkirche Obrigheim 1905 Melanchthonkirche Heidelberg Rohrbach 1907 08 Profanbauten Auswahl Wohnhaus fur Herrn Bassermann in Mannheim 1867 88 Wohnhaus fur Herrn Bassermann in Schwetzingen 1867 88 Herrschaftssitz Neues Schloss der Freiherren von Gemmingen in Neckarzimmern 1867 88 Villa Czerny Sophienstrasse 1 in Heidelberg 1885 Corpshaus des Corps Guestphalia Heidelberg Westfalenhaus Neue Schlossstrasse in Heidelberg 1885 86 Bankhaus Koster Hauptstrasse 133 in Heidelberg ca 1887 Villa Schifferdecker Neuenheimer Landstrasse 101 103 in Heidelberg vor 1888 Villa Lassig Bartholoma Schloss Wolfsbrunnenweg 22 in Heidelberg vor 1888 SchriftenZusammen mit Friedrich Schwarz Die Evangelische Christuskirche in Heidelberg Heidelberg 1904 nbsp Evangelische Kirche in Heddesheim nbsp Evangelische Kirche in Dilsberg nbsp Evangelische Kirche in Oberschefflenz nbsp Stadtkirche Bad Rappenau nbsp Evangelische Kirche in Gauangelloch nbsp Johannes Calvin Kirche Mannheim Friedrichsfeld nbsp Friedenskirche Heidelberg Handschuhsheim nbsp Christuskirche Heidelberg Weststadt nbsp Stadtkirche Hockenheim nbsp Bergkirche in Heidelberg SchlierbachLiteratur BearbeitenKonrad Exner Hermann Behaghel Ein evangelischer Kirchenarchitekt und baumeister im Land Baden vor 100 Jahren In Badische Heimat 2021 Nr 2 S 259 266 Inge und Rudolf Rothenhofer Hermann Behaghel 1839 1921 Erbauer der evangelischen Kirche in Bad Rappenau und Ehrenburger der Stadt In Bad Rappenauer Heimatbote 13 2002 S 102 118 Wurdigung zur bevorstehenden Pensionierung mit biografischen Einzelheiten In Deutsche Bauzeitung 47 Jahrgang Nr 78 27 September 1913 S 707 Joachim Hennze Kirchen im Landkreis Heilbronn In heilbronnica 3 Beitrage zur Stadt und Regionalgeschichte Jahrbuch fur schwabisch frankische Geschichte 35 Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Heilbronn 17 Stadtarchiv Heilbronn Heilbronn 2006 ISBN 3 928990 95 0 Hans Gercke Kirchen in Heidelberg 1 Auflage Verlag Schnell und Steiner Regensburg 2011 ISBN 978 3 7954 2413 8 Kennen Sie ihn Hermann Behaghel 1839 1921 In Denkmalstiftung Baden Wurttemberg Hrsg Denkmalstimme 2 2015 S 7 8 PDF 1 2 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Behagel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie beim Heidelberger GeschichtsvereinNormdaten Person GND 124622364 lobid OGND AKS VIAF 42776256 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Behaghel HermannALTERNATIVNAMEN Behagel Karl HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt grossherzoglich badischer BaubeamterGEBURTSDATUM 6 Januar 1839GEBURTSORT MannheimSTERBEDATUM 7 April 1921STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Behaghel amp oldid 223863413