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Die Friedenskirche ist eine evangelische Kirche im Heidelberger Stadtteil Handschuhsheim die in den Jahren 1908 bis 1910 nach Planen von Hermann Behaghel erbaut wurde und als einer der Hohepunkte seines Schaffens gilt Die Friedenskirche von SudwestenDas HauptportalDetail der FassadeDer Innenraum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Umgestaltung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie alte Handschuhsheimer Dorfkirche ist die bis ins 8 Jahrhundert zuruckgehende St Vitus Kirche Mit dem Bergstrasser Rezess kam Handschuhsheim 1650 vom katholischen Kurmainz zur protestantischen Kurpfalz und St Vitus wurde fortan von beiden Konfessionen als Simultankirche verwendet 1905 wurde St Vitus den Katholiken zur alleinigen Nutzung uberlassen und kurz darauf mit dem Bau einer neuen grosseren evangelischen Kirche begonnen Die Plane fur den Bau stammten vom Grossherzoglichen Oberbaurat Hermann Behaghel der zuvor in Heidelberg schon die Johanneskirche in Neuenheim die Christuskirche in der Weststadt und die Kreuzkirche in Wieblingen entworfen hatte Bei der Friedenskirche handelt es sich wohl um den aufwandigsten und modernsten Bau Behaghels Die Grundsteinlegung fur den Bau fand am 14 Juni 1908 statt die Kirche und das zugehorige Pfarrhaus konnten am 29 Juni 1910 geweiht werden Die ursprunglichen Glocken mussten 1917 zu Rustungszwecken abgeliefert werden Als Ersatz kamen 1920 neue Glocken aus Gussstahl In den Jahren 1959 bis 1961 wurde die Kirche renoviert und erhielt neue Prinzipalien die von Edzard Hobbing gestaltet wurden sowie eine neue Walcker Orgel Beschreibung BearbeitenDie Friedenskirche befindet sich auf einer kleinen Anhohe am Rand des alten Dorfkerns hinter der Tiefburg In der ostlichen Ecke ist der Turm angebaut der mit seinen 61 Metern Hohe das Bild des Stadtteils pragt Aufgrund der freistehenden Lage weist die Kirche drei unterschiedlich gestaltete Schauseiten auf Die Nordwestfassade mit dem Hauptportal wird von zwei Treppenturmen flankiert Mit diesen und weiteren turmartigen Anbauten erinnert die Kirche mit Bezug auf die Tiefburg wohl nicht zufallig an eine Burganlage Der Stil der Kirche ist eine phantasievolle Mischung von Elementen der Spatgotik der Renaissance und des Jugendstils Der Grundriss basiert auf einem griechischen Kreuz mit vier Emporen und Rippengewolben Es handelt sich um einen Zentralbau und eine typische Predigtkirche Die Gestaltung folgt konsequent dem Wiesbadener Programm das die Funktionalitat des Kirchenraums in den Vordergrund stellt und die Einheit von Kanzel Altar und Orgel propagiert Diese befanden sich zusammen mit dem Taufstein in einer Linie uber bzw hintereinander Diese Anordnung wurde bei der Renovierung 1959 61 aufgehoben ebenso wie die farbige Fassung des Innenraums mit Sternenhimmel und Rankenwerk entfernt wurde Die Glasfenster stammen aus der Erbauungszeit sie wurden von Rudolf Yelin entworfen und in der Heidelberger Glasmalerei Beiler angefertigt Umgestaltung BearbeitenIn den Jahren 2011 bis 2012 wurde die Friedenskirche nach langen Diskussionen renoviert und umgestaltet Im Oktober 2007 hatte das einstimmige Votum als Ergebnis eines Architekten Wettbewerbs mit den Entwurfen von funf Architekturburos sich fur den Entwurf der Architekten Arbeitsgemeinschaft AAg Loebner Schafer Weber aus Heidelberg entschieden 1 Das Raumkonzept sollte sich dabei wieder der ursprunglichen Form annahern und die bei der Renovierung 1959 61 aufgehobene axiale Anordnung von Orgel Kanzel und Altar gemass den Thesen des Wiesbadener Programms in moderner Form wiederhergestellt werden Der neu geschaffene schwarze Bronzealtar wurde in die Mitte geruckt dahinter verbindet eine Stufenanlage den Gemeinderaum mit der Orgelempore und bietet Platz fur Prediger wie Musiker Insbesondere der Einbau dieser Stufenanlage war umstritten und hat zu heftigen Kontroversen in der Gemeinde gefuhrt 2 Am 30 September 2012 wurde die renovierte Kirche wieder eingeweiht Literatur Bearbeiten50 Jahre Friedenskirche Heidelberg Handschuhsheim Heidelberg 1960 Hans Gercke Kirchen in Heidelberg 1 Auflage Schnell und Steiner Regensburg 2011 ISBN 978 3 7954 2413 8 S 80 83 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedenskirche Handschuhsheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedensgemeinde Handschuhsheim Grundriss der Kirche PDF 354 kB Die neue Friedenskirche Informationen zur Neugestaltung Einzelnachweise Bearbeiten Alles Wissenswerte zur Renovierung der Friedenskirche in Heidelberg Handschuhsheim Fritz Quoos Genug geredet und gestritten In Rhein Neckar Zeitung 21 April 2011 archiviert vom Original am 16 Dezember 2012 abgerufen am 3 Juli 2016 49 42892 8 68631 Koordinaten 49 25 44 1 N 8 41 10 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedenskirche Handschuhsheim amp oldid 227214880