www.wikidata.de-de.nina.az
Heusenstamm auch Herren von Heusenstamm ist der Name eines deutschen Adelsgeschlecht mit Stammsitz in Heusenstamm heute Kreis Offenbach in Hessen die von 1548 bis 1803 die Erbmarschalle des Kurfurstentums Mainz stellten 1 Stammwappen derer von HeusenstammEine im 16 Jahrhundert nach Osterreich ausgewanderte spater reichsgrafliche Linie nannte sich auch H eussenstamm zu Heissenstein bzw Heissenstein Heissenstain Haussenstein oder Heysenstain Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Heusenstamm in Osterreich 2 Wappen 3 Personlichkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Heusenstamm sowie die Hagen Munzenberg die Dornberg und die Erbach gehen vermutlich auf eine einzige Ur Familie zuruck 2 Als ein Ahnherr dieser Stamme kann der Meier des spateren Kaisers Otto I Wetti der in einer Urkunde vom 14 Februar 947 benannt wird betrachtet werden 3 4 5 Darin schenkt Otto I nostro villico unserem Verwalter Wetti eine konigliche Hufe als Eigengut zu Seckbach nbsp Erzbischof Sebastian von Heusenstamm Grabdenkmal 1559 im Mainzer Dom nbsp Von 1594 bis 1612 6 7 war die Burg Hornberg im Besitz derer von Heusenstamm zuletzt Hans Heinrich von Heusenstamm 8 1211 ubertrug Gottfried I von Hagenhausen Eppstein sein Lehen uber Dorf und Burg Heusenstamm als sogenanntes Afterlehen an Eberhard Waro von Hagen Seine Nachfolger wurden die Bruder Johann Conrad Siegfried und Eberhard Der Wehrturm der alten Burg Heusenstamm ist noch immer an der Bieber hinter dem Heusenstammer Schloss erhalten Die Herren von Heusenstamm waren wahrscheinlich mit den Herren von Rumpenheim verwandt Ihre gemeinsamen Vorfahren hatten reichen Besitz im alten Maingau weshalb ebenfalls von einer Verwandtschaft zu den Eppsteinern ausgegangen werden kann Der Herrschaftsbesitz der Herren von Heusenstamm reichte uber ihren Stammsitz hinaus Aus zahlreichen Urkunden der folgenden Jahrzehnte und Jahrhunderte ergibt sich dass sie Besitz und teilweise Lehen in folgenden Orten besassen Grafenhausen Wachenbuchen Gross Zimmern Frankfurt Nauheim und Russelsheim Allerdings traten im Laufe der Zeit zahlreiche Anderungen in diesen Besitzverhaltnissen ein Ende des 13 Jahrhunderts erhielten sie gemeinsam mit den Herren von Rumpenheim das Dorf Rumpenheim als Afterlehen von den Herren von Hanau welche Rumpenheim vom Mainzer Bischof als Lehen hatten Gottfried von Heusenstamm gab das Lehen in Rumpenheim 1425 wieder zuruck an die Hanauer Den Hohepunkt ihrer Macht erlangte die Familie von Heusenstamm 1545 als Sebastian von Heusenstamm zum Erzbischof und Kurfursten von Mainz gewahlt wurde bis zu seinem Tod 1555 Sein Neffe Eberhard wurde jedoch protestantisch und fuhrte 1556 die Reformation in Heusenstamm ein Wahrend der Gegenreformation fuhrten die mittlerweile am katholischen Kaiserhof in Wien tatigen Herren von Heusenstamm das katholische Bekenntnis wieder ein Im Wald der ehemaligen Dreieich erbauten die Herren von Heusenstamm 1586 einen Gutshof mit dem Namen Creyen Bruch Grauer Bruch fruher wurde dort Trachytstein gebrochen Der Name wandelte sich schon bald zu Gravenbruch 1616 gelangte die Herrschaft Heusenstamm nach mehreren Todesfallen vollstandig an die nach Wien gezogene Seitenlinie Die Osterreicher hatten wenig Interesse an ihrem Stammsitz und verpachteten ihn an die Frankfurter Patrizierfamilie Steffan von Cronstetten 1658 verkaufte Hans Christoph Ferdinand Schloss und Dorf Grafenhausen um 22 000 fl an den Landgrafen Georg von Hessen 9 1661 ging der Besitz an die Familie von Schonborn die ihn Mitte der 1970er Jahre verlor Das heutige Schloss Heusenstamm ist weitgehend ein Neubau der Schonborn an der Stelle der einstigen Stammburg der Familie Heussenstamm Heusenstamm in Osterreich Bearbeiten Der erste Auswanderer der Familie war der protestantische Hannss von Heissenstain 1530 zuerst Kammerer unter Maximilian II spater Reichshofrat unter Rudolf II 10 Seine Frau Anna Maria geb Welzer von Eberstein 1545 1633 35 aus Wiener Neustadt erbte von ihrer Mutter Anna von Petschach die Herrschaft Starhemberg Hernstein 11 1561 besass Hanns die Feste als Pfandschilling von Ferdinand I 12 Dennoch verpfandete der Kaiser Starhemberg Hernstein an Francisco Lasso de Castilla und spater an die Burder von Taxis Heussenstein musste die Herrschaft 1577 fur 24 500 Gulden zuruckkaufen nbsp Schloss Fischau Kupferstich von Georg Matthaus Vischer 16721561 erhielten sie von Kaiser Ferdinand I ein Pfandrecht auf Schloss Fischau das er 1577 ebenfalls erwarb Diese Besitzungen bleiben bis 1817 in der Familie Der Hauptwohnsitz im 16 Jahrhundert war das Heussensteinsche Haus in der Wollzeile in Wien Ihre Nachfahren bekleideten ebenfalls hohe Amter wie Johann Georg v Heussenstamm Kammerer bei Ferdinand II und III und ab 1653 wirklicher kaierl Hofkammer Rath 9 Es gibt unterschiedliche Schreibweisen des Namens Neben Heussenstamm Heussenstamm waren auch Heissenstamm Heissenstein Haussenstein oder Heysenstain Heissenstain gebrauchlich 13 Ende des 17 Jahrhunderts war die Familiengruft in der Augustiner Hofkirche zu Wien 9 Dort ist u a Otto Felician 1630 1693 begraben dessen voller Name des H R Reichs Graf von Haissenstain Freyherr auf Stahrenberg Heusenstamm Grafenhausen Herr der Herrschaften Stahrenberg Vischau Oberwaltersdorf und Carlstein auf die einstweilen erworbenen Besitzungen der Familie verweist Karlstein war 1672 durch die zweite Frau von Otto Felician Helena Isabella geb Freiin von Garben in die Familie gekommen und wurde 1722 wieder verkauft Seit 1637 hatte die Familie das vom Kaiser Ferdinand III verliehene Recht sich nach etwa noch zu erwerbenden Schlossern und Herrschaften nennen zu durfen 9 nbsp Schloss MatzleinsdorfEnde des 19 und im 20 Jahrhundert war Schloss Matzleinsdorf bei Melk das Zentrum des noch bestehenden Zweigs der osterreichischen Heusenstamm Es gibt zahlreiche Berichte uber Adelsfeste auf Schloss Matzleinsdorf insbesondere in der Zwischenkriegszeit 14 1933 konnte die Familie auf einen tausendjahrigen Bestand zuruckblicken Mit dem Tod von Alexander Reichsgraf von Heussenstamm Grabe zu Heissenstein und Grafenhausen Freiherr von Starhemberg 1897 1945 in einem Kriegsgefangenenlazarett in Tiflis erlosch die mannliche Linie 15 2019 wurde Schloss Matzleinsdorf nach dem Tod der letzten Bewohnerin aus der Familie Heussenstamm 2017 von deren Schwestern verkauft 16 Wappen BearbeitenBlasonierung Das Wappen zeigt in Rot drei aufsteigende silberne Spitzen auf dem Helm mit rot silbernen Decken ein roter Brackenrumpf dessen Behange mit funf silbernen Punkte bezeichnet sind nbsp Das Wappen derer von Heusenstamm in der frankischen Wappenrolle nbsp Das derer von Heusenstamm im Familienstammbaum der Eva Dorothea Schutzbar genannt Milchling Epitaph in der Evangelischen Kirche in Treis an der Lumda Siehe auch Liste frankischer RittergeschlechterPersonlichkeiten BearbeitenSebastian von Heusenstamm 1508 1555 Erzbischof und Kurfurst von Mainz Wolfgang von Heusenstamm 1594 Domkapitular in MainzLiteratur BearbeitenFriedrich Ritsert Geschichte der Herrn und Grafen von Heussenstamm Mitteilungen fur Deutsche Geschichte und Altertumskunde uberhaupt Hrsg Gesamtverein der deutschen Geschichts und Altertumsvereine Darmstadt 1884 S 93 109 urn nbn de bvb 12 bsb00000198 6 digitale sammlungen de Constantin von Wurzbach Heussenstamm die Grafen von Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 8 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1862 S 460 462 Digitalisat Johann Friedrich Gauhe Genealogisch Historisches Adels Lexicon Verleger Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1740 Alfred Kurt Stadt Kreis Offenbach in der Geschichte Bintz Verlag Offenbach am Main 1998 ISBN 3 87079 009 1 Heimatverein Heusenstamm Hrsg 750 Jahre Heusenstamm 1961 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heusenstamm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ahnentafel des Heinrich Franz Maria Graf von Heusenstamm bei Ahnentafeln 1365 1937 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band V Band 84 der Gesamtreihe Limburg Lahn 1984 S 182 f Wilhelm E Heupel Der Sizilische Grosshof unter Kaiser Friedrich II Bande 10 11 S 300 Karl Gruber Minzinberg Burg Stadt Kirche Zweite Auflage Graphische Druckanstalt W Herr Giessen 1973 S 80 ff Stammtafel Regesta Imperii Regestendatenbank RI II 1 n 147 in Regesta Imperii Online online abgerufen am 8 Dezember 2012 Johannes Gutenberg Universitat Institut fur Geschichtliche Landeskunde Ministerialitaten im Mittelrheinraum 1978 ISBN 3 515 02774 2 S 80 ff Findbuch 69 von Gemmingen Hornberg Archiv landesarchiv bw de Das Strafgerichtswesen im kurpfalzischen Territorialstaat opus bibliothek uni wuerzburg de Melanie Julia Hagermann Diss S 263 Total ausgesackelt op online de vom 29 Mai 2010 a b c d Friedrich Ritsert Geschichte der Herrn und Grafen von Heussenstamm Mitteilungen fur Deutsche Geschichte und Altertumskunde uberhaupt Hrsg Gesamtverein der deutschen Geschichts und Altertumsvereine Darmstadt 1884 S 93 109 urn nbn de bvb 12 bsb00000198 6 digitale sammlungen de Heusenstamm Johann 1530 Reichshofrat Kaiser und Hofe Personendatenbank der Hoflinge der osterreichischen Habsburger in der fruhen Neuzeit Mark Hengerer Gerhard Schon Ludwig Maximillians Universitat Munchen Fakultat fur Geschichts und Kunstwissenschaften Historisches Seminar 2022 abgerufen am 15 November 2022 Helga Krenn Anna Maria von Heussenstein Herrin auf Starhemberg In Werner Sulzgruber Hrsg Burgruine Starhemberg Ein imposantes Vermachtnis der osterreichischen Geschichte Historische Ansichten amp Fakten zur Burganlage bis heute 1 Auflage Kral Verlag Berndorf 2020 ISBN 978 3 99024 946 8 S 299 301 W v P Die Burg Starhemberg In Wochen Bulletin der Linzer Buhne Das Linzer Wochen Bulletin fur Theater Kunst und Belletristik Linzer Wochen Bulletin fur Theater Kunst und geselliges Leben 28 Februar 1863 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wlb Heinrich Graf Heussenstamm auch Heissenstamm oder Heissenstein beziehungsweise dessen eheliche mannliche Nachkommen In Wiener Zeitung 10 November 1889 S 28 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz Etwa Welt und Stadt In Wiener Salonblatt 3 Oktober 1937 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wsb Matzleinsdorf Todesnachricht In Der St Poltner Bote Lokalblatt von St Polten und dem Kreise O W W St Poltner Bote St Poltner Zeitung Gegrundet als St Poltner Bote Organ des Bauernvereines fur das Viertel ober dem Wienerwalde 2 Februar 1950 S 8 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung dsp Denise Schweiger Schloss Matzleinsdorf in neuem Besitz NON 28 Mai 2019 abgerufen am 6 November 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heusenstamm Adelsgeschlecht amp oldid 234571992