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Wachenbuchen ist der kleinste Stadtteil von Maintal im hessischen Main Kinzig Kreis WachenbuchenStadt Maintalehemaliges Gemeindewappen von WachenbuchenKoordinaten 50 10 N 8 52 O 50 168366666667 8 8589611111111 123 Koordinaten 50 10 6 N 8 51 32 OHohe 123 m u NHNFlache 9 51 km Einwohner 3450 30 Jun 2022 1 Bevolkerungsdichte 363 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1974Postleitzahl 63477Vorwahl 06181 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbarstadte 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Mittelalter 2 3 Historische Namensformen 2 4 Neuzeit 2 5 Einwohnerentwicklung 2 6 Religionszugehorigkeit 3 Flachennutzung 4 Wappen und Flagge 5 Sehenswurdigkeiten 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Wirtschaftsstruktur 6 2 Verkehr 6 3 Bildung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Wachenbuchen liegt im ostlichen Rhein Main Gebiet ca 17 Kilometer ostlich von Frankfurt am Main und 6 Kilometer nordwestlich der Innenstadt von Hanau auf einer Hohe von 128 m uber NN Nachbarstadte Bearbeiten Wachenbuchen grenzt im Norden an die Gemeinde Schoneck im Nordosten an den Hanauer Stadtteil Mittelbuchen Im Sudosten nach Durchquerung des Forstes grenzt Wachenbuchen an Hanau Hohe Tanne und Wilhelmsbad im Sudwesten an den Maintaler Stadtteil Hochstadt Geschichte Bearbeiten nbsp Evangelische KircheVorgeschichte Bearbeiten Durch die fruchtbaren Boden am sudostlichen Rand der Wetterau war die Wachenbuchener Gemarkung seit der Jungsteinzeit besiedelt Es fanden sich auch einige bronzezeitliche Grabfunde Aus der romischen Kaiserzeit stammt ein Hugelgrab mit Brandbestattung am Simmetsweg sowie ein Viergotterstein Teil einer Jupitergigantensaule der 1903 bei Bauarbeiten in der Kirche gefunden wurde 2 Er befindet sich heute im Heimatmuseum Mittelbuchen 3 Mittelalter Bearbeiten Die alteste erhaltene Erwahnung der Gemarkung Bucha stammt aus einer Schenkung an das Kloster Lorsch im Jahr 798 und ist im Lorscher Codex uberliefert 4 Der Urkunde ist nicht zu entnehmen welcher der Buchen Orte gemeint ist Wachenbuchen Mittelbuchen oder einer der schon im Mittelalter zu Wustungen gewordenen Orte Lutzelbuchen oder Oberbuchen Im Jahre 1998 feierten Maintal Wachenbuchen und Hanau Mittelbuchen deshalb das 1200 jahrige Jubilaum gemeinsam Die Orte bildeten das Kerngebiet des spateren Amtes Buchertal in der Herrschaft Hanau ab 1429 Grafschaft Hanau nach der Landesteilung von 1458 Grafschaft Hanau Munzenberg Namengebend war das Adelsgeschlecht der Herren von Buchen Vorganger der Herren und Grafen von Hanau zu deren Besitz es seit spatestens 1145 gehorte In der Gemarkung ist als Bodendenkmal die Burg der Herren von Buchen sudostlich des heutigen Ortsrandes erhalten Die erste explizite Erwahnung von Wachenbuchen selbst fallt in das Jahr 1243 Reinhard I von Hanau schenkte dem Kloster Eberbach Besitz in Wachenbuchen 5 1252 werden ein Pfarrer und eine Kirche erwahnt Das Patrozinium liegt bei Maria das Kirchenpatronat steht den Herren und spateren Grafen von Isenburg zu Kirchliche Mittelbehorde war vor der Reformation das Archidiakonat des Propstes von St Maria ad Gradus in Mainz Landkapitel Rossdorf 1986 kam es im Zuge des Einbaus einer Heizung zu einer archaologischen Teiluntersuchung des im Kern mittelalterlichen Gebaudes der Evangelischen Kirche 6 und des sie umgebenden Friedhofs 7 Historische Namensformen Bearbeiten In erhaltenen Urkunden wurde Wachenbuchen unter den folgenden Namen erwahnt in Klammern das Jahr der Erwahnung 8 Waggenbuche 1243 Wachenbuchen 1266 Neuzeit Bearbeiten In der Grafschaft Hanau Munzenberg wurde Mitte des 16 Jahrhunderts nach und nach die Reformation eingefuhrt Dies geschah zunachst im lutherischen Sinn In einer zweiten Reformation wurde die Konfession der Grafschaft Hanau Munzenberg erneut gewechselt Graf Philipp Ludwig II verfolgte ab 1597 eine entschieden reformierte Kirchenpolitik Er machte vom Jus reformandi seinem Recht als Landesherr Gebrauch die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen und setzte dies fur die Grafschaft Hanau Munzenberg weitgehend als verbindlich durch Die Pfarrei gehorte nachreformatorisch zur Klasse Dekanat Buchertal und betreute uber lange Strecken im 17 Jahrhundert die Pfarrei Kilianstatten mit 9 Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III 1736 erbte Landgraf Friedrich I von Hessen Kassel aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 die Grafschaft Hanau Munzenberg und damit auch das Amt Buchertal und Wachenbuchen 1803 wurde die Landgrafschaft Hessen Kassel zum Kurfurstentum Hessen erhoben Wahrend der napoleonischen Zeit stand das Amt Buchertal ab 1806 unter franzosischer Militarverwaltung gehorte 1807 1810 zum Furstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Grossherzogtum Frankfurt Departement Hanau Anschliessend fiel es wieder an das Kurfurstentum Hessen zuruck Nach der Verwaltungsreform des Kurfurstentums Hessen von 1821 im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde ging das Amt Buchertal im neu gebildeten Kreis Hanau auf Mit der Annexion Kurhessens durch das Konigreich Preussen nach dem verlorenen Krieg von 1866 wurde auch Wachenbuchen preussisch Im Jahr 1912 entstand im aussersten Suden von Wachenbuchen die Gartenstadt Siedlung Hohe Tanne nbsp Ehemalige SynagogeWachenbuchen hatte bis 1933 einen grosseren Anteil judischer Mitburger 1933 waren 83 Einwohner Mitglieder der judischen Gemeinde 5 7 von 1 465 Einwohnern die in der NS Zeit verfolgt und ermordet wurden Holocaust Mindestens 46 der judischen Einwohner Wachenbuchens wurden in Konzentrationslagern ermordet Die um 1880 erbaute Wachenbuchener Synagoge wurde im Novemberpogrom 1938 im Inneren zerstort das Gebaude steht noch an der Ecke Hainstrasse Alt Wachenbuchen und dient heute als Wohnhaus Ganz zerstort wurde die benachbarte judische Schule Am 1 Juli 1974 wurde die Gemeinde Wachenbuchen mit den Gemeinden Bischofsheim Hochstadt und der Stadt Dornigheim im Zuge der Gebietsreform in Hessen per Gesetz zur neuen Stadt Maintal zusammengefasst 10 11 Die Siedlung Hohe Tanne wurde in die Stadt Hanau umgegliedert Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 8 1544 19 Mann Schatzungsregister 1587 57 Schutzen und 22 Spiesser 1632 69 Hausgesesse 61 Familien 12 1634 97 Bedezahler 1646 24 Bedezahler 1683 56 Bedezahler 1707 63 Familien 1753 54 95 Haushaltungen 98 Familien 12 und 3 Juden 1812 98 FeuerstellenWachenbuchen Einwohnerzahlen von 1753 bis 2022Jahr Einwohner1753 3721812 4071834 6141840 6701846 6971852 7581858 7391864 7751871 7581875 7711885 8431895 9721905 1 1121910 1 2271925 1 4261939 1 6301946 2 1351950 2 1851956 2 3111961 2 3071967 2 4331970 2 5572009 3 2622018 3 4232022 3 450Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 8 nach 1970 Stadt Maintal Statistische DatenReligionszugehorigkeit Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 8 1885 0 723 evangelische 85 77 12 katholische 1 42 108 judische 12 81 Einwohner 1961 1871 evangelisch 81 10 328 katholisch 14 22 EinwohnerFlachennutzung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 8 1885 Hektar 957 davon 519 Acker 54 23 108 Wiesen 11 29 298 Holzungen 31 14 1961 Hektar 951 davon 262 Wald 27 55 Wappen und Flagge Bearbeiten nbsp Wappen nbsp Blasonierung In Blau eine silberne Buche 13 Das Wappen wurde der Gemeinde Wachenbuchen im damaligen Landkreis Hanau am 8 September 1964 durch das Hessische Innenministerium genehmigt Das redende Wappen zeigt eine Buche FlaggeDie Flagge wurde der Gemeinde am 12 September 1966 durch das Hessische Innenministerium genehmigt und wird wie folgt beschrieben Zwischen schmalen blauen Seitenstreifen eine breite silberne Mittelbahn Darin in der oberen Halfte das Wappen 14 Sehenswurdigkeiten BearbeitenWachenbuchen besass keine aufwendige Stadtmauer wie etwa die beiden Nachbarorte Hochstadt und Mittelbuchen Eine kleine Dorfmauer existierte deren Reste noch am alten Friedhof sichtbar sind In Nachbarschaft zur Kirche ist heute sehenswert das alte Rathaus von 1555 sowie zahlreiche weitere Fachwerkbauten im alten Ortskern Markant ist der durch eine Fernmeldeanlage weithin sichtbare Sendeturm gelegentlich auch als Wachenbuchenturm bezeichnet auf dem Huhnerberg der hochsten Erhebung von Maintal nbsp Altes Rathaus erbaut 1555 nbsp Das 1555 erbaute Rathaus zu Wachenbuchen im Kreis Hanau Zeichnung der Absolventen der Kgl Baugewerkschule Frankfurt M Jean Fix und Philipp Engelhardt aufgenommen 1910 15 nbsp Burg Wachenbuchen Rest einer Turmhugelburg nbsp Viergotterstein aus der evangelischen Kirche ausgestellt im Heimatmuseum Hanau Mittelbuchen 3 nbsp Sendeturm HuhnerbergWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenWirtschaftsstruktur Bearbeiten Neben der Landwirtschaft die wegen der grossen Gemarkungsflache noch heute ein wichtiger Erwerbszweig ist gab es im Gefolge Schmuckwarenindustrie im benachbarten Hanau bis ins 20 Jahrhundert auch Diamantschleifer Dazu kam Kleingewerbe des Handwerks und Handels Berufe die vor dem Zweiten Weltkrieg zum betrachtlichen Teil von ortsansassigen Juden ausgeubt wurden Verkehr Bearbeiten Wachenbuchen hat von den Maintaler Stadtteilen die schwachste Infrastruktur Durch 3 Buslinien ist es mit den anderen Stadtteilen und den Bahnhofen Maintal Ost Hanau Hauptbahnhof und in Frankfurt am Main verbunden Uber Landstrassen werden Niederdorfelden Schoneck Mittelbuchen Hochstadt und Hanau erreicht Bildung Bearbeiten Die Grundschule fur Wachenbuchen ist die Buchertalschule Sie liegt zwischen Wachen und Mittelbuchen Literatur BearbeitenPeter Heckert Liebenswertes Wachenbuchen Hanau 1997 Peter Jungling Ergebnisse einer archaologischen Notbergung in der evangelischen Kirche von Maintal Wachenbuchen In Hanauer Geschichtsverein 1844 e V Hg Beitrage zur Archaologie und Geschichte im Hanauer Raum Hanauer Schriften zur Archaologie und Geschichte 6 Hanauer Geschichtsverein 1844 e V Hanau 2020 S 47 58 Heinrich Reimer Historisches Ortslexikon fur Kurhessen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 14 1926 S 73 f Eugen Heinz Sauer Buchertalgeschichten Festbuch zur 1200 Jahr Feier der Stadtteile Hanau Mittelbuchen und Maintal Wachenbuchen Hanau Mittelbuchen 1997 Literatur uber Wachenbuchen nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wachenbuchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Leben in Maintal In Internetauftritt Stadt Maintal abgerufen im August 2018 Wachenbuchen Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Einwohnerzahlen In https www maintal de Stadt Maintal archiviert vom Original am 3 August 2022 abgerufen am 29 Januar 2023 Jungling S 51f a b Siehe Marion Mattern Romische Steindenkmaler vom Taunus und Wetteraulimes mit Hinterland zwischen Heftrich und Grosskrotzenburg CSIR Deutschland II 12 Mainz 2001 S 149f Nr 329 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 5 Urkunde 3013 1 Juni 798 Reg 2622 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 56 abgerufen am 21 April 2016 E H Sauer Siehe Literatur S 75 Jungling S 53 Andreas Scherer Die Bestattungen des Friedhofs der evangelischen Kirche von Maintal Wachenbuchen In Hanauer Geschichtsverein 1844 e V Hg Beitrage zur Archaologie und Geschichte im Hanauer Raum Hanauer Schriften zur Archaologie und Geschichte 6 Hanauer Geschichtsverein 1844 e V Hanau 2020 S 59 64 a b c d e Wachenbuchen Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2015 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Max Aschkewitz Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau Hanauer Union bis 1986 Teil 1 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 33 Marburg 1984 S 342 Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen Hanau und Schluchtern und der Stadt Hanau sowie die Ruckkreisung der Stadte Fulda Hanau und Marburg Lahn betreffende Fragen GVBl 330 26 vom 12 Marz 1974 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1974 Nr 9 S 149 2 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 3 0 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 367 a b In den Jahren 1632 1707 und 1754 wurde in der Grafschaft Hanau die Zahl der Einwohner ermittelt Diese Zahlen sind hier wiedergegeben nach Erhard Bus Die Folgen des grossen Krieges der Westen der Grafschaft Hanau Munzenberg nach dem Westfalischen Frieden In Hanauer Geschichtsverein 1844 Der Dreissigjahrige Krieg in Hanau und Umgebung Hanauer Geschichtsblatter 45 2011 OCLC 1073465042 S 277 320 289 ff Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Wachenbuchen Landkreis Hanau Regierungsbezirk Wiesbaden vom 8 September 1964 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1964 Nr 39 S 1214 Punkt 1116 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 3 0 MB Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Wachenbuchen Landkreis Hanau Regierungsbezirk Wiesbaden vom 12 September 1966 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1966 Nr 35 S 1132 Punkt 810 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 2 3 MB Medienzentrum Hanau Repro 9x12 Glasplatte Negativ Elisabeth Schmincke MZHU Bildarchiv Sig MZHU XXV 0045 Stadtteile von Maintal Bischofsheim Dornigheim Hochstadt Wachenbuchen Normdaten Geografikum GND 4359008 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wachenbuchen amp oldid 238183489