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Die Herren von Dornberg auch Dornburg waren ein dynastisches 2 Adelsgeschlecht das vermutlich seit 1150 1160 im Riedgebiet am Rand der Bergstrasse auf der von ihnen errichteten Niederungsburg Burg Dornberg sass 3 Wappen derer von Dornberg bei Johann Siebmacher 1 Schloss Dornberg Torbau der Kernburg Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Herkunft 3 Geschichte 4 Stammliste 5 Wappen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseNamensgebung BearbeitenNamensgebend fur das Geschlecht war die Burg Dornberg die wahrscheinlich von den Herren von Dornberg selbst errichtet wurde und ein Lehen der Grafen von Henneberg war Herkunft BearbeitenDie Herren von Dornberg stammen von den Herren von Hagen zu Burg Hayn Hayn Hagen in Dreieichenhain ab Urkundlich erwahnt wird 1076 Eberhard von Hagen der erste Vogt der Dreieich und enger Vertrauter Kaiser Heinrichs IV Mit der Ubernahme seines Vogtamtes nannten sich Eberhard und seine Nachkommen von Hagen Hagen bedeutet im Althochdeutschen so viel wie umschlossener Hof Nahe Verwandte des Eberhard I von Hagen 1075 1122 sowie seines Sohnes Konrad die Bruder Dragobodo und Konrad traten 1093 erstmals zusammen als Zeugen einer Beurkundung auf Der Reichsministeriale Eberhard Albus Rufus von Hagen der 1123 einen Wald bei Wiesbaden erhalt kommt als Vater des ersten Dornbergers Eberhard I von Dornberg in Betracht 4 Da Eberhard schon um 1160 urkundlich als Dornberg erscheint ist die ihm und seinen Nachkommen namensgebende Burg Dornburg schon in seinem Besitz Die Hagen Munzenberg Heusenstamm Erbach 5 und Dornberg gehen vermutlich auf eine einzige Ur Familie zuruck 6 Als ein Ahnherr dieser Stamme kann der Meier des spateren Kaisers Otto I Wetti der in einer Urkunde vom 14 Februar 947 benannt wird betrachtet werden 7 8 9 Darin schenkt Otto I seinem nostro villico Wetti eine konigliche Hufe als Eigengut zu Seckbach nbsp Matthaus Merian Ansicht von Gerau aus der Topographia Hassiae Links das Dornberger Schloss Geschichte BearbeitenDie Herren von Dornberg verwalteten schon im fruhen 12 Jahrhundert als Vogte des Bischofs von Wurzburg das Gebiet um Darmstadt von Burg Dornberg aus Der erste Vertreter des Geschlechts der unter dem Namen von Dornberg erscheint ist der um 1160 erwahnte Eberhard I von Dornberg Eberhardus de Dornburg 10 1165 und 1166 trat derselbe als Zeuge fur Kaiser Friedrich Barbarossa auf 11 12 Als kaiserliche Dienstleute imperialis aule ministerialis versahen die Dornberger schon um 1160 Aufgaben in der kaiserlichen Reichsverwaltung Zu ihren Vasallen und Burgleuten gehorten die Herren Ungeloube Eine Urkunde von Arnold Abt des Klosters Eberbach im Rheingau laut Urkundenbuch aus der Zeit um 1178 gibt Auskunft uber die Familie Eberhards I 13 14 Genannt wird zunachst Bruder Dragebodo de Dornberch der laut einer anderen Urkunde mit Friderune von Dienheim verheiratet war 15 16 und 1158 sowie 1159 als Monch des Klosters Eberbach erscheint 17 Dragobodo war in das 1136 von Zisterziensern bezogene Mainzer Eigenkloster eingetreten und hatte kurz darauf dessen Wirtschaftsverwaltung ubernommen Auf Basis der von ihm eingebrachten Allodien grundete er den Klosterhof Gehaborn 18 In der 1178er Urkunde werden ferner Eberhards I Ehefrau Name unbekannt die Sohne Konrad und Eberhard II sowie eine Tochter Adelheid erwahnt Laut der Urkunde bestatigten alle Familienmitglieder dass Dragebodo dem Kloster Weinberge bei Bergen und Acker in Fechenheim bei Offenbach ubertragen hatte Erlautert wird ferner dass Eberhard I in der Zeit drohender Todesgefahr seine Frau und deren Sohne in die Obhut seines alteren Sohnes Konrad gab Danach durfte Konrad aus einer fruheren Ehe stammen Ausserdem ergibt sich aus der Urkunde dass die erwahnte Ehefrau die Sohne Konrad und Eberhard II und die Tochter Adelheid ihren Ehemann bzw Vater Eberhard I uberlebten Da aber Eberhard I noch 1180 sich in einer Urkunde mit dem Eberbacher Abt Arnold wegen seines Bruders Dragobodo vergleicht 19 kann Eberhard nur 1180 oder spater verstorben sein Die Urkunde aus der Zeit um 1178 muss also in Wirklichkeit 1180 oder spater erstellt worden sein Eberhard II erscheint 1189 zusammen mit Kleriker Eberhardus de Dornberc als Zeuge in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Konrad I von Wittelsbach 20 Vermutlich handelt es sich bei dem Kleriker um einen Sohn Eberhards II d h um Eberhard III Letzterer bestatigte 1195 eine Urkunde des Mainzer Erzbischofs 21 und trat um 1196 in eigener Sache gegenuber Meffried Abt von Eberbach auf 22 Der zwischen 1210 23 und 1224 auftretende Eberhard IV wird aufgrund des gleichen Vornamens wohl ein Enkel von Eberhard II gewesen sein 24 1222 tritt Eberhard von Dornberg als erster Zeuge einer Zeugenreihe mit Heinrich von Ramstadt in einer Urkunde des Grafen Diether von Katzenelnbogen auf 25 1218 und 1224 erscheint Eberhard IV in Urkunden des Kaisers Friedrich II als Eberhardus Comes de Dornberch d h als Graf 26 27 Der 1235 genannte Cunradus de Dornburc wird ein Sohn von Eberhard IV gewesen sein 28 Er trat bis 1256 allein 1235 sowie mehrfach zusammen mit seiner Ehefrau Jutta und einmal mit seiner Schwester Adelheid auf 29 30 31 32 33 Am 24 Juni 1264 tritt Jutta die Witwe Konrads von Dornberg ihr Einlosungsrecht an dem Dorf Erzhausen an die Herren von Falkenstein ab 34 Mit dem Ableben Konrads im Jahr 1257 erlosch das Geschlecht der Herren von Dornberg im Mannesstamm 35 36 Die Burg Dornberg sowie andere Lehen der Familie gingen daraufhin an die mit den Grafen von Henneberg verwandten Grafen von Katzenelnbogen obwohl Konrad seine Besitzungen 1255 zunachst seinem Verwandten Arnold zum Turm de Turri Kammerer in Mainz und dessen Sohnen vermacht hatte 37 Die Lehen wurden jedoch als heimgefallen interpretiert und neu an die Herren von Katzenelnbogen vergeben Stammliste Bearbeiten1 0 Hausmeier Wetti Urk 947 Majordomus des Konig Otto I vermutlich der Ahnherr der Geschlechter von Dornberg von Hagen von Heusenstamm und der von Munzenberg Vermutete Nachfahren von Wetti 1 2 Eberhard von Hagen 1050 1122 Schwiegersohn des Cuno schon 1176 auf Burg Hagen Dreieichenhain Eberhards Ehefrau Gertrud von Arnsburg 1055 1120 Tochter des Cuno von Arnsburg Sohn Conrad I von Hagen und Arnsburg 1 2 1 Cuno von Arnsburg 1035 1092 Schwiegervater des Eberhard von Hagen Cunos Ehefrau Mathilde von Bielstein 1040 1095 Tochter Gertrud von Arnsburg 1 3 Conrad I von Hagen und Arnsburg 1070 1151 Sohn des Eberhard I Dessen Ehefrau Lukardis 1080 1140 Sohne Conrad II und Eberhard II Albus Rufus von Hagen 1 4 Conrad II von Hagen und Arnsburg 1129 1152 1166 Sohn des Conrad I Enkel des Eberhard I grundete vor 1151 das Kloster Altenburg Sohn Cuno I von Mincenberg Sohn Eberhard Waro von Hagen Tochter Agnes Ehefrau Luitgardis Luckard von Bickenbach belegt 1151 1212 1 4 Cuno I von Munzenberg 1151 1210 Sohn des Conrad II von Hagen und Arnsberg erbaute Burg Munzenberg vor 1160 und verlegte 1174 das Kloster Aldenburg nach Arnsburg Dessen Ehefrau Lukard von Nuringen Sohne Cuno II von Munzenberg 1174 1223 Ulrich I von Munzenberg 1 5 Eberhard Waro von Hagen 1140 1219 Sohn des Conrad II von Hagen und Arnsburg gilt als Stammvater der von Heusenstamm Eberhards Ehefrau I Adelheid von Dornberg Ehefrau II Jutta von Heusenstamm Tochter Adelheid Waro von Hagen Heusenstamm 1 6 Eberhard II Albus Rufus von Hagen 1100 1150 vermutl ein Sohn des Conrad I von Hagen und Arnsburg Dessen Verwandte Dragobodo und Konrad mehrf erw 1144 1155 Eberhard II Albus Rufus von Hagen gilt als vermuteter Vater des ab 1160 urkundlich belegten 2 0 Eberhard von Dornberg Eberhardus de Dornburg 1130 1188 Eberhards Ehefrau Name unbekannt Kinder Konrad I Eberhard II und Adelheid Sein Bruder Dragebodo Monch zu Eberbach Dragobodos Ehefrau Friderune von Dienheim 3 0 Eberhard II erscheint 1189 zusammen mit seinem Sohn dem Kleriker Eberhardus de Dornberc III Der 1224 auftretende 4 0 Eberhard IV Enkel von Eberhard II nach 1236 Dessen Ehefrau Jutta Sohn Konrad II von Dornberg 1200 1257 Tochter I Elisabeth von Dornberg verh mit Conrad von Hirzberg nach 1220 Deren Sohn Conrad II von Hirzberg nach 1251 heiratet Grete Eberhardi deren Tochter Grete von Hirzberg 1240 Tochter II Adelheid von Dornberg verh mit Eberhard Waro von Hagen Heusenstamm 1140 1219 Deren Tochter Adelheid Waro von Heusenstamm heiratet Wortwin von Hohenberg Der 1235 genannte 5 0 Cunradus de Dornburc II 1200 1257 vermutlich Sohn von Eberhard IV Ehefrau Jutta Schwester Adelheid Ableben des Konrad Cunradus II im Jahr 1257 Ableben der Jutta nach um 1264 nbsp Wappen der Herren von WallbrunnWappen BearbeitenErhaltene Siegel der Herren von Dornberg an Urkunden aus den Jahren 1246 und 1256 zeigen einen Schild mit 3 Rauten 2 1 38 Die Farben des Schilds sind nicht uberliefert Es wird jedoch vermutet dass diese mit denen der Schilde der vermutlich verwandten Herren von Kuche und der Herren von Ramstadt und Wallbrunn ubereinstimmen Demnach waren der Schild blau und die Rauten silber 2 Das Wappen der Herren von Dornberg ist heute Bestandteil des Wappens des Kreises Gross Gerau inklusive vermuteter Tingierung Siehe auch BearbeitenListe deutscher Adelsgeschlechter UngeloubeLiteratur BearbeitenLudwig Baur Hessische Urkunden Band 1 Darmstadt 1860 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Heinrich Meyer zu Ermgassen Der Oculus Memorie ein Guterverzeichnis von 1211 aus Kloster Eberbach im Rheingau Teil 1 Wiesbaden 1981 ISBN 3 922244 44 0 K Rossel Urkundenbuch der Abtei Eberbach im Rheingau Erster Band Wiesbaden 1862 Google Bucher Heinrich Eduard Scriba Regesten der bis jetzt gedruckten Urkunden zur Landes und Orts Geschichte des Grossherzogthums Hessen 1 Abtheilung Die Regesten der Provinz Starkenburg enthaltend Darmstadt 1847 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Wagner XVI Beitrage zur Geschichte erloschener adeliger Familien In Ludwig Baur Archiv Hessische Geschichte und Alterthumskunde 5 Band 3 Heft Darmstadt 1848 S 25 33 online im Internet Archive Helfrich Bernhard Wenck Hessische Landesgeschichte Mit einem Urkundenbuch und geographischen Charten 1 Band Darmstadt Giessen 1783 Google Bucher Helfrich Bernhard Wenck Urkundenbuch zum zweiten Band der Hessischen Landesgeschichte Frankfurt Leipzig 1789 Google Bucher Einzelnachweise Bearbeiten Hermann von Goeckingk J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Bd 6 Abgestorbene erloschene Geschlechter 7 Abt Der abgestorbene Nassauische Adel Nurnberg 1882 S 43 und Tafel 72 a b Wagner 1848 S 26 Burg Dornberg Landkreis Gross Gerau Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 23 Juli 2012 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 11 Oktober 2012 Ministerialitaten im Mittelrheinraum Johannes Gutenberg Universitat Institut fur Geschichtliche Landeskunde 1978 ISBN 3 515 02774 2 S 80 ff Thomas Steinmetz Die Schenken von Erbach Breuberg Neustadt 2000 S 29 Wilhelm E Heupe Der Sizilische Grosshof unter Kaiser Friedrich II Bande 10 11 S 300 Karl Gruber Minzinberg Burg Stadt Kirche 2 Auflage Graphische Druckanstalt W Herr Giessen 1973 S 80 ff Stammtafel Johannes Gutenberg Universitat Institut fur Geschichtliche Landeskunde Ministerialitaten im Mittelrheinraum 1978 S 80 ff ISBN 3 515 02774 2 RI II 1 n 147 in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 0947 02 14 1 0 2 1 1 307 147 Abgerufen am 1 Juni 2017 Wagner 1848 S 27 Regesta Imperii Regestendatenbank RI IV 2 2 n 1469 in Regesta Imperii Online online abgerufen am 8 November 2012 Originalurkunde im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt HStAD Urkunden der Pramonstratenserabtei Ilbenstadt HStAD Bestand B 6 Nr 2 Wenck 1789 S 111 ff Urkunde LXXX Wagner 1848 S 28 f Scriba 1847 S 231 Nr 2513 Baur 1860 S 14 Urkunde 19 Rossel 1862 S 37 ff Urkunde 18 und S 39 ff Urkunde 19 Gehaborn Landkreis Darmstadt Dieburg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 23 Juli 2012 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 1 Dezember 2012 Meyer zu Ermgassen 1981 S 30 Urkunde Nr 30 Wenck 1789 S 119 f Urkunde LXXXV Wagner 1848 S 29 Meyer zu Ermgassen 1981 S 33 Urkunde Nr 51 Wenck 1783 Urkundenbuch S 11 f Urkunde VIII 12 Marz 1210 Originalurkunde im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt HStAD Urkunden der ehemaligen Provinz Starkenburg HStAD Bestand A 1 Nr 71 2 In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Wagner 1848 S 29 f Karl E Demandt Regesten der Grafen von Katzenelnbogen Band 1 S 82 Regesta Imperii Regestendatenbank RI V 1 1 n 958 in Regesta Imperii Online online abgerufen am 10 November 2012 Regesta Imperii Regestendatenbank RI V 2 4 n 10913 in Regesta Imperii Online online abgerufen am 10 November 2012 Wagner 1848 S 30 f 1235 Rossel 1862 S 300 Urkunde 178 1238 Wagner 1848 S 31 Originalurkunden bei Hessisches Staatsarchiv Darmstadt HStAD Urkunden der ehemaligen Provinz Starkenburg HStAD Bestand A 1 Nr 5 1 und HStAD Bestand A 1 Nr 5 2 In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen 1246 Originalurkunde beim Hessischen Staatsarchiv Darmstadt HStAD Urkunden der ehemaligen Provinz Starkenburg A 1 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