www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel erlautert die Burg Hayn in Dreieich Sie ist nicht zu verwechseln mit der Burg im Hayn im nahegelegenen Obertshausen Die Burg Hayn auch Hain oder Dreieichenhain genannt ist die hochmittelalterliche Ruine einer Niederungsburg Turmburg in Dreieichenhain einem Stadtteil der hessischen Stadt Dreieich im Landkreis Offenbach Burg HaynBurgruine Hayn heuteBurgruine Hayn heuteAlternativname n Hain DreieichenhainStaat DeutschlandOrt DreieichenhainEntstehungszeit um 1080Burgentyp Niederungsburg OrtslageErhaltungszustand UmfassungsmauernStandische Stellung AdligeGeographische Lage 50 0 N 8 43 O 50 001388888889 8 7163888888889 Koordinaten 50 0 5 N 8 42 59 OBurg Hayn Hessen p3 BurghofBlick aus der Altstadt rechts das UntertorInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Hagen Munzenberg 1 3 Munzenberger Erbschaft 1 4 Neuzeit 2 Kulturdenkmal 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Burg war der Sitz der Reichsvogte die im Auftrag des Kaisers von hier aus den Wildbann Dreieich verwalteten Entstehung Bearbeiten Der Sage nach soll das alte Jagdhaus Vorganger der Burg von Karl dem Grossen gegrundet worden sein Das Hengstbach Tal soll ihm so gut gefallen haben dass er beschloss hier sein Jagdhaus zu errichten Karls vierte Ehefrau Fastrada soll einen Zauberring besessen und hier in den Burgteich versenkt haben Der Kaiser sei dadurch an dieses Jagdhaus im Hain magisch gebunden gewesen und machte es zu seinem Lieblings Jagdplatz 1 Alterer Tradition nach bestand so bereits ab dem 9 Jahrhundert ein einfaches Jagdhaus als Mittelpunkt des Wildbannforstes Dreieich im heutigen Dreieichenhain das um 950 zu einem koniglichen Jagdhof aus Steingebauden mit Schutzgraben ausgebaut worden sein soll 2 Die fruhe Datierung in das 9 und 10 Jahrhundert wird in der neueren wissenschaftlichen Forschung inzwischen bestritten und eine Entstehung in die Zeit der Salier also in die erste Halfte des 11 Jahrhunderts vermutet 3 Der von einem Graben umgebene Konigs und Vogthof bestand aus mehreren Steinbauten Pferde und Hundestallen und einem wahrscheinlich zweistockigen Herrenhaus das dem Konig als Unterkunft diente Konig und Gefolge verweilten hier zur Jagd Hagen Munzenberg Bearbeiten Urkundlich erwahnt wird 1076 Eberhard von Hagen der erste Vogt der Dreieich und enger Vertrauter Kaiser Heinrichs IV Mit der Ubernahme seines Vogtamtes nannte sich Eberhard und spater seine Nachkommen nach dem Jagdhaus von Hagen Hagen bedeutet im althochdeutschen so viel wie umschlossener Hof Amt und Burg wurden als Lehen an die von Hagen Munzenberg vergeben Eberhard von Hagen erbaute um 1080 einen funfstockigen Wohnturm auf einer kleinen Insel 30 40 m im Hengstbach am Jagdhof Der Wohnturm hatte im Untergeschoss eine Mauerdicke von 2 80 m auf einer Flache von 12 50 13 20 m war ca 25 m hoch und von einer hohen Ringmauer und einem breiten Wassergraben umgeben Die zur Stammburg der einflussreichen Herren von Hagen Munzenberg gewordene Anlage wurde am Ende des 12 Jahrhunderts in der Regierungszeit der Staufer ausgebaut Der Wohnturm wurde dabei in die Burgmauer einbezogen Hinzu kamen ein runder Bergfried ein romanischer Palas und eine dem Heiligen Pankratius geweihte Kapelle 4 Die Burgmauer wurde von einem breiten Wassergraben umzogen Den Schutz gewahrleisteten Burgmannen deren Hofreiten ausserhalb der Burg standen Neben der Burg entstand ein Fronhof heute Restaurant Faselstall mit Zwingern fur Jagdhunde Dreieichenhain wurde deshalb ironisch auch als Des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation Hundestall bezeichnet 5 Eine Stadtmauer mit Wall und Graben umschloss die entstehende Stadt Das romanische Stadttor die spatere Mittelpforte heute nicht mehr existent war der einzige Zugang zu Burg und Stadt Munzenberger Erbschaft Bearbeiten Mit dem Aussterben der Herren von Hagen Munzenberg im Jahre 1255 erfolgte die Munzenberger Erbschaft Die Burg wurde von mehreren Erben gemeinsam verwaltet und so zur Ganerbenburg Bis 1286 konnten die Herren von Falkenstein zu funf Sechsteln die Burg ubernehmen ein Sechstel verblieb bei Hanau Die Burg wurde in der Folgezeit ausgebaut Der Palas und die Kirche wurden vergrossert eine kleine Schule und das Burgmannenhaus der Bellersheim wurden errichtet Ein machtiger Torturm sicherte den Zugang zur Burg Ab 1256 ist urkundlich der Ort Hayn nachgewiesen der sich um die Burg herum entwickelte Hier wohnten vorwiegend Bedienstete des Wildbannes 1418 starben die Falkensteiner aus Nach einer Erbteilung ging deren Anteil an die Herren von Isenburg und Sayn 1460 brannte der salische Wohnturm aus 6 Graf Ludwig II von Isenburg erwarb 1486 den Sayn schen Anteil an der Burg Durch weitere Umbauten erhielt die Burg eine spatgotische Pragung wurde als Residenz dann aber aufgegeben Neuzeit Bearbeiten Der Hanauer Anteil von einem Sechstel wurde 1701 mit Isenburg gegen ein Drittel von Dudenhofen eingetauscht 7 so dass die Burg nun ganz den Isenburgern gehorte Im 18 Jahrhundert wurde sie als Steinbruch verwendet Der nun alleinige Eigentumer der Burg der Graf von Isenburg Philippseich konnte nach einem sechsjahrigen Rechtsstreit den weiteren Abriss der Burg vorlaufig verhindern 1750 sturzte der Wohnturm in sich zusammen Nur eine Wand 22 m blieb erhalten 1773 wurde die Kirche der von den Grafen von Isenburg gegrundete Hugenotten Siedlung Neu Isenburg auch aus Einsturztrummern der Ruine des Wohnturms errichtet Steine aus Palas und Bergfried wurden am Ende des 18 Jahrhunderts fur den Strassenbau 8 verwendet 1816 fiel der inzwischen zum Furstentum avancierte Kleinstaat der Isenburger an das Grossherzogtum Hessen Die Burgruine Hayn fiel bei der vermogensrechtlichen Auseinandersetzung zwischen Isenburg und dem Grossherzogtum in das Privatvermogen der Fursten Die Isenburger verkauften die Burg 1931 an den Geschichts und Heimatverein Dreieichenhain e V Kulturdenkmal BearbeitenDie Burganlage ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz Die Reste des Wohnturms zahlen in Deutschland zu den am besten erhaltenen Profanbauten aus der Salierzeit Der Palas und der Bergfried sind noch erhalten Die Westwand der Turmburg in Verbindung mit dem Burggarten der Anlage dient als Kulisse fur die seit 1924 bestehenden Burgfestspiele In der Burg befindet sich ein Heimatmuseum Dreieich Museum An der Stelle der heutigen Burgkirche befanden sich zunachst kleinere Kapellen zuletzt eine um 1300 umgebaute fruhgotische Saalkirche Diese brannte am 27 Dezember 1669 nieder Die zum Ersten Advent 1718 geweihte Burgkirche wird zum 300 Jahrestag renoviert und um eine Sakristei erganzt 9 Literatur BearbeitenRoger Heil Hrsg Dreieichenhain im Wandel 750 Jahre Stadt im Zentrum Europas Dreieichenhain Hayner Burg Verl 2005 396 S Ill u graph Darst ISBN 3 924009 20 1 Stadt und Landschaft Dreieich 21 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 408f Hanne Kulessa Hrsg Dreieich eine Stadt Buchschlag Dreieichenhain Gotzenhain Offenthal Sprendlingen Frankfurt 1989 Gernot Schmidt Hrsg Dreieichenhain Beitrage zur Geschichte von Burg und Stadt Hayn in der Dreieich Dreieich Hayner Burg Verl 1983 549 S Ill u graph Darst ISBN 3 924009 00 7 Stadt und Landschaft Dreieich 1 Gernot Schmidt Kleiner Fuhrer durch Dreieichenhain ein Rundgang durch Burg und Stadt Kirche und Museum mit einem Stadtplan fur Fussganger Ed Dreieich Dreieichenhain 1990 46 S Ill z T farbig u graph Darst ISBN 3 928149 00 8 Stadt und Landschaft Dreieich 12 Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 81 84 Dagmar Soder Kreis Offenbach Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Braunschweig 1987 S 102 104 ISBN 3 528 06237 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Dreieichenhain Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Hayn Internetauftritt des Geschichts und Heimatvereins Website Historische Altstadt Dreieichenhain Dreieich Museum Burgfestspiele Die Festspiele in der Burg Hayn Jazz in der Burg Jahrliches Jazzfestival seit 1975 Hayner Burgfest mit MittelaltermarktEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Gernot Schmidt Dreieichenhain In Kulessa Hrsg Dreieich S 36 Vgl Gernot Schmidt Dreieichenhain In Kulessa Hrsg Dreieich S 36 Karl Nahrgang Ein befestigter Jagdhof ottonischer Zeit In Stadt und Landkreis Offenbach a M Studien und Forschungen H 9 1963 S 243 263 vgl Horst Wolfgang Bohme Kritische Bemerkungen zur salischen Turmburg von Dreieichenhain und ihrer Vorgangerbauten In Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Jg 55 2005 S 251 262 Auch Karl Nahrgang hat diese seine eigene Theorie in seiner letzten 1970 posthum erschienenen Veroffentlichung vorsichtig selbst korrigiert Karl Nahrgang Dreieichenhain Konigshof Burg Stadt In Burgen und Schlosser Jg 1970 H 2 S 51 60 Soder S 102 Vgl Gernot Schmidt Dreieichenhain In Kulessa Hrsg Dreieich S 37 Soder S 102 Uta Lowenstein Grafschaft Hanau In Ritter Grafen und Fursten weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca 900 1806 Handbuch der hessischen Geschichte 3 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 63 Marburg 2014 ISBN 978 3 942225 17 5 S 210 Soder S 103 Vor dem Altar turmen sich Schutthaufen in FAZ vom 6 Dezember 2017 Seite 45Burgen und Schlosser in Hessen in der Stadt Offenbach und im Landkreis Offenbach Busing Palais Burg Hayn Schloss Schonborn Heusenstamm Wasserburg Hainhausen Hauser Schloss Burg im Hayn Isenburger Schloss Schloss Philippseich Rumpenheimer Schloss Pfalz Seligenstadt Wasserburg Seligenstadt Schloss Wolfsgarten Normdaten Geografikum GND 1052129196 lobid OGND AKS VIAF 308748169 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Hayn amp oldid 228320265