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Karl Erwin Gruber 6 Mai 1885 in Konstanz 12 Februar 1966 in Darmstadt war ein deutscher Architekt Stadtplaner Denkmalpfleger Architekturhistoriker 1 und jungerer Bruder des Architekten Prof Dr Otto Gruber Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Werk 4 1 Stadtebauliche Planungen Auswahl 4 2 Bauten Auswahl 4 3 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAusbildung BearbeitenNach dem Abitur in Konstanz 1903 nahm Gruber zum Wintersemester 1904 das Studium der Architektur an der Grossherzoglichen Technischen Hochschule Karlsruhe auf Sein wichtigster Lehrer war Friedrich Ostendorf dessen Architekturauffassung fur ihn pragend war Am 30 Juni 1909 schloss Gruber mit dem Diplom ab und wurde fur drei Jahre Assistent bei Ostendorf danach folgte 1912 das Referendariat und ein Jahr spater der Abschluss als badischer Regierungsbaumeister 1914 promovierte er uber die Entwicklung der deutschen Stadt Wirken Bearbeiten nbsp Karl Gruber Grosses Horsaalgebaude am Park Neue Universitat Heidelberg 1928 1932 Seit 1909 war er als Diplom Ingenieur im offentlichen Dienst tatig und wurde im Februar 1914 Leiter des stadtischen Neubauburos fur die Universitatskliniken in Freiburg im Breisgau Nach Militardienst von 1914 bis 1918 ubernahm Gruber 1919 die Leitung des Stadtischen Hochbauamtes in Freiburg Er widmete sich der Siedlungsplanung im Stadtteil Haslach und leitete die Restaurierung des Historischen Kaufhauses Die 1915 durch den Krieg aufgegebenen Plane zum Umbau des Augustinerklosters zum Museum nahm er wieder auf von 1919 bis 1923 wurde das Gebaude zum Augustinermuseum umgebaut Im Herbst 1924 wurde er auf den Lehrstuhl fur mittelalterliche Baukunst und Entwerfen an der Technischen Hochschule Danzig berufen und siedelte zum 1 April 1925 von Freiburg nach Danzig uber An der Technischen Hochschule war er Nachfolger von Friedrich Ostendorf der dort seit der Grundung von 1904 bis 1907 gelehrt hatte Gruber war hier Mitglied des Denkmalrates der Freien Stadt Danzig Er leitete die Restaurierung der Danziger Marienkirche und des Thorner Rathauses Von 1928 bis 1932 verwirklicht er als Architekt die Neue Universitat Heidelberg Als fuhrende konservative Architekten gegen den Ring als Organisation des Neuen Bauens den Block grundeten wurde Gruber Mitglied Im Juni 1932 wurde er Grundungsmitglied der Ortsgruppe Danzig des Kampfbundes Deutscher Architekten und Ingenieure 1933 wurde er auf den Lehrstuhl fur Stadtebau an der Technischen Hochschule Darmstadt berufen wo er bis zu seiner Emeritierung 1955 wirkte Von 1934 bis 1945 war er zugleich Denkmalpfleger fur die Provinzen Oberhessen und Rheinhessen 1945 wurde er Kirchenbaumeister der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau In dieser Funktion entwarf er auch Kirchen so in Darmstadt Friedenskirche Lampertheim Neu Isenburg Offenbach am Main Russelsheim Mainz Weiten Gesass sowie Zell im Odenwald und leitete den Wiederaufbau von St Johannis in Mainz Ausserhalb des Bereichs der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau beteiligte er sich z B an der Restaurierung des Munster St Maria und Markus in Mittelzell auf der Insel Reichenau am Mainzer Dom von St Martin in Oberwesel und dem Wiederaufbau der Marienkirche in Hanau Nach dem Zweiten Weltkrieg entwarf er die Gesamtplanung fur den Wiederaufbau mehrerer kriegszerstorter Stadte Er war Autor zahlreicher Studien uber Stadtmorphologie vom Altertum bis zur Moderne in denen er die Beziehung zwischen den Formen der Stadte und deren politischer religioser und wirtschaftlicher Organisation aufzeigte Karl Gruber legte fur seine Wiederaufbauplanungen Entwurfe mit geschichtlicher Orientierung vor und schlug die Wiederherstellung historischer Bezuge mit leichten Korrekturen der Bebauung zugunsten der Funktionalitat vor Die Qualitat von offentlichen Platzen und deren Gestaltung nach seinem Vorbild Camillo Sitte mit ihrer zentralen Bedeutung fur einen humanen Stadtebau war ihm ein grosses Anliegen In seiner Mission als unerbittlicher Streiter fur einen kunstlerischen Stadtebau in der Tradition Sittes hat Karl Gruber eine Generation von Architekten wie Otto Spengler Ullrich Craemer Tassilo Sittmann und Jochem Jourdan in Darmstadt gepragt Sein 1937 erstmals erschienenes und mehrfach aufgelegtes Werk Die Gestalt der deutschen Stadt gilt bis heute als ein Standardwerk fur Architekten 1985 erschien eine franzosische Ausgabe Formes et caracteres de la ville allemande Karl Gruber wurde auf dem Alten Friedhof in Darmstadt bestattet Grabstelle II Mauer 63a Ehrungen Bearbeiten nbsp Strasse in Freiburg1934 Ehrensenator der Universitat Heidelberg 1965 Ehrendoktorwurde der Technischen Hochschule Munchen Dr Ing E h Im Freiburger Stadtteil Betzenhausen wurde am Seepark die Strasse Gruberhof nach ihm benannt Werk Bearbeiten nbsp Zeichnung von Karl Gruber Grabdenkmal des Grafen Philipp Ludwig I von Hanau Munzenberg in der Marienkirche in Hanau das Grabmal wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort Stadtebauliche Planungen Auswahl Bearbeiten Plan zum Wiederaufbau der Stadt Darmstadt Plan zum Wiederaufbau der Stadt Mainz in der franzosischen Besatzungszone als Alternative zu Marcel Lods und Paul Schmitthenner 2 Plan zum Wiederaufbau der Stadt GiessenBauten Auswahl Bearbeiten 1919 1921 Umbau des ehemaligen Stadttheaters Freiburg zum Augustinermuseum 1928 1931 Hauptgebaude und Westflugel der Neuen Universitat Heidelberg Schurman Bau siegreicher Wettbewerbsentwurf 1927 Ausfuhrung 1928 1931 2 Bauabschnitt 1934 1942 43 Neubau Technische Physik und Kunststoffe Vierjahresplaninstitut der Technischen Hochschule Darmstadt Hochschulstrasse 1949 1956 Wiederherstellung der Kirche St Johannis in Mainz 1951 1961 Wiederaufbau der Marienkirche in Hanau 1952 1953 Marktplatz in Russelsheim mit Rathaus 1952 1953 Wiederaufbau der 1944 zerstorten Stadtkirche in Darmstadt Mitte der 1950er Jahre Umgestaltung der Pauluskirche in DarmstadtSchriften Auswahl Bearbeiten Eine deutsche Stadt Bilder zur Entwicklungsgeschichte der Stadtbaukunst Bruckmann Munchen 1914 Das neue Augustinermuseum in Freiburg im Breisgau In Ekkhart Zeitschrift des Landesvereins Badische Heimat e V 6 Jahrgang 1925 S 40 50 mit Erich Keyser Die Marienkirche in Danzig Berlin Deutscher Kunstverlag 1929 Der heilige Bezirk in der zukunftigen Stadt Regensberg Munster 1949 Architektonisches Bild von Mainz Zur Gestaltung der Dom Umgebung In Jahrbuch Bistum Mainz 4 1949 S 50 67 Das deutsche Rathaus Munchen 1943 Die Gestalt der deutschen Stadt Ihr Wandel aus der geistigen Ordnung der Zeiten 4 Auflage Callwey Munchen 1983 ISBN 3 7667 0694 2 Aschaffenburg Stadt zwischen Schloss und Stift In Aschaffenburger Jahrbuch fur Geschichte Landeskunde und Kunst des Untermaingebietes 4 Jahrgang 1957 S 33 48 Der Wormser Dombezirk In Der Wormsgau Wissenschaftliche Zeitschrift der Stadt Worms und des Altertumsvereins Worms 2 1934 43 S 234 241Literatur BearbeitenBadische Biographien Neue Folge Band 3 1990 S 111 113 Werner Bornheim gen Schilling Karl Gruber In Deutsche Kunst und Denkmalpflege 24 1966 S 147 Franz Dumont Ferdinand Scherf Friedrich Schutz Hrsg Mainz Die Geschichte der Stadt Philipp von Zabern Mainz 1998 Hauke Horn Karl Gruber Idealistische Stadtbaugeschichte als moralisches Wertesystem In Lisa Beisswanger Alexandra Karentzos und Christiane Salge Hrsg Zwischen Enklave und Vernetzung Kunstgeschichte an der TU Darmstadt Heidelberg arthistoricum net 2022 S 201 224 Andreas Romero Baugeschichte als Auftrag Karl Gruber Architekt Lehrer Zeichner Vieweg Braunschweig 1990 Bernd Vedral Karl Gruber 1885 1996 In 875 Jahre Freiburg Freiburger Biographien Promo Verlag Freiburg 1995 S 76 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Gruber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Gruber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Karl Gruber in der Deutschen Digitalen Bibliothek Karl Gruber in der Deutschen Biographie Bauen am Platz ein Stuck Lebensvielfalt Nachlass Bundesarchiv N 424 Gruber Karl Erwin Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Marianne Viefhaus Annegret Holtmann Mares Gruber Karl In Stadtlexikon Darmstadt Stadt Darmstadt abgerufen am 12 April 2022 deutsch Andrew MacNeille Zwischen Tradition und Innovation Historische Platze in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 Dissertation Universitat Koln 2004 S 235Normdaten Person GND 118945262 lobid OGND AKS LCCN n86800225 VIAF 76388709 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gruber KarlALTERNATIVNAMEN Gruber Karl Erwin vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Stadtplaner und HochschullehrerGEBURTSDATUM 6 Mai 1885GEBURTSORT KonstanzSTERBEDATUM 12 Februar 1966STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Gruber Architekturhistoriker amp oldid 238682195