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Das Kloster der Augustinereremiten ist ein ehemaliges Kloster mit erhaltenem gotischen Kreuzgang an der Salzstrasse in der Altstadt von Freiburg im Breisgau Die Augustinermonche waren hier von 1278 bis 1783 ansassig Kloster der Augustinereremiten Westseite In den Gebauden ist seit 1923 das Augustinermuseum untergebracht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Forschung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1278 genehmigte Graf Egino II die Errichtung eines Augustinerklosters nebst einer Kirche auf dem Gelande zwischen der Salzstrasse und Stadtmauer Aus der Grundungsurkunde vom 6 Dezember 1278 geht auch hervor dass Monche der Augustinereremiten schon vorher in Freiburg ansassig waren Der Bischof von Strassburg Konrad von Lichtenberg weihte die Augustinerkirche 1299 ein Der Bau der Klosteranlagen begann Anfang des 14 Jahrhunderts Ein Lieferschein aus dem Jahre 1332 belegt dass der zum Bau verwendete Sandstein vom Lorretto Schlier Berg stammt Um und Neubauten im 17 und 18 Jahrhundert im Stile des Barock und weitere Veranderungen im fruhen 20 Jahrhundert bestimmen das heutige Aussehen und die Struktur der Anlage 1706 wurde das Langhaus der Kirche erhoht und mit 10 ovalen Fenstern ausgestattet Im Zuge der Arbeiten wurden zwei neue Kapellen eingebaut und neben der Sakristei auch das ursprungliche Kloster renoviert 1 nbsp Kirche als Stadttheater 1910 Im Jahre 1784 befahl Hermann von Greiffenegg im Auftrage Kaiser Josephs II den acht Augustinerpatres ins Franziskanerkloster umzuziehen und in der dort neugegrundeten zweiten Stadtpfarrei St Martin die Seelsorge zu ubernehmen Die dort ansassigen Franziskaner zogen ihrerseits in das Augustinerkloster um 2 1 Nach den Bestimmungen des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurde das Kloster aufgehoben und die Gebaude anderweitig genutzt Im Schiff der ehemaligen grossen Klosterkirche richtete Freiburg eines der ersten Stadttheater Deutschlands ein welches von 1823 bis 1910 bestand Mit der Eroffnung des heutigen Stadttheaters im Jahre 1910 fiel die Nutzung der ehemaligen Kirche als Theater weg Seit 1874 lagerte die Stadt Teile der stadtischen Altertumersammlung im Kloster ein doch viele Gebaude der Anlage verwahrlosten dienten als Schule oder den badischen Truppen als Munitionslager Mit der Ernennung Max Wingenroths als Museumsdirektor begann die Nutzung des Klosters als Museum Was als Freiburger Stadtmuseum im Jahre 1922 begann entwickelte sich seit 1923 mit der Aufnahme der stadtischen Kunstsammlungen Freiburgs zum Augustinermuseum Somit blieb eines der altesten und schonsten Bauobjekte der Stadt erhalten Dieser Baukomplex hat als eines der wenigen Gebaude des Mittelalters noch einen hohen Anteil an historischer Bausubstanz in der immer wieder Reste aus der Gotik gefunden werden Funde im Keller des Museums weisen auf eine fruhere Besiedlung des Augustinerplatzes hin 3 Schliesslich wurden beim Bau des Klosters sieben Gebaude abgerissen ein achtes blieb erhalten Man geht davon aus dass es sich hier um das Urkloster handelt 1 Im Rahmen einer im Jahre 2006 begonnenen Grundsanierung der Gebaude andert sich auch das aussere Erscheinungsbild So wurden die Westfassade zum Augustinerplatz durch einen neuen Eingang mit Foyer geoffnet das ehemalige Kirchenschiff durch Stutzen und den Einbau von umlaufenden Emporen neu gegliedert und Keller und Dachboden zu Ausstellungsraumen umgebaut Anfanglich gehorte das Augustinerkloster raumlich zur deutschen Provinz Nach deren Teilung 1299 wurde es der rheinisch schwabischen Provinz zugeteilt Dies anderte sich 1781 als auf Befehl der osterreichischen Regierung die vier Kloster auf vorderosterreichischen Staatsgebiet die oberosterreichische Provinz bildeten Die Regierung untersagte die Verbindung zum Generalprior der Augustiner als 1782 der Prior von Konstanz zunachst zum Direktor dann 1789 zum Provinzial ernannt wurde Die Stadt Freiburg betrachtete die Bettelordenkloster als ihre Kloster woraus sich auch weitere Abhangigkeiten ergaben Dies ist verstandlich da Mitglieder der Konvente aus Freiburg und der Umgebung stammten Bekannte Konventsmitglieder in Freiburg waren Tilmann Limperger 1455 ca 1535 Prior in Freiburg sowie Provinzial Professor und mehrmaliger Dekan der Universitat Ab 1498 Titularbischof von Tripolis und Weihbischof von Basel Er hielt 1529 die erste reformierte Predigt im Basler Munster 4 Engelbert Klupfel studierte von 1754 bis 1756 Professor der Dogmatik an der Universitat Freiburg Sigismund Buttner 1691 1742 Student der Theologie Novizenmeister Lehrer der Philosophie Thomas Zeni 1707 Stuckateur und Architekt Thomas Zipfeli ab 1787 Prior und Kooperator an St Martin erstellte einen Freiburger StadtplanForschung Bearbeiten1982 wurden die Latrinengruben des Klosters untersucht dabei wurden Glas Keramik und hauptsachlich Holz Leder und Textilien gefunden Die Fundstucke stammen aus dem spaten 13 bis 15 Jahrhundert Man erhalt durch sie einen guten Einblick in das damalige Handwerk so zum Beispiel durch die Lederfunde in das Handwerk des klosterlichen Flickschusters Durch das Glas und die Keramik kennt man das Tischgeschirr des Klosters uber die Zeiten Des Weiteren waren viele gut erhaltenen Holzgerate darunter Der Fund gibt somit auch einen Uberblick uber die Art der Abfallentsorgung in der damaligen Zeit in Freiburg Literatur BearbeitenMatthias Untermann u a Die Latrine des Augustinereremiten Klosters in Freiburg im Breisgau Materialhefte zur Archaologie in Baden Wurttemberg 31 Theiss Stuttgart 1995 ISBN 3 8062 1215 5 Sophie Stelzle Huglin Vergil und die Kaisertochter oder die Rache des Zauberers Gedanken zu einem spatmittelalterlichen Ofenkachelmotiv aus der Latrine des Augustinereremiten Klosters in Freiburg im Breisgau In Festschrift Heiko Steuer 1999 S 299 306 Frank Lobbecke Hausbau und Klosterkirche bauarchaologische Untersuchungen im Freiburger Augustinermuseum In Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg Band 2002 S 191 195 Frank Lobbecke und erhielten die Erlaubnis zum Bau einer grosseren Kirche Grundung und Bau des Freiburger Augustinereremitenklosters in der Oberen Altstadt In Eine Stadt braucht Kloster Freiburg i Br braucht Kloster Freiburg i Br 2006 S 160 165 Frank Lobbecke Fruhe Freiburger Stadthauser unter dem Augustinerkloster das Kloster der Freiburger Augustinereremiten und seine Vorgeschichte In Archaologische Nachrichten aus Baden Bd 72 73 2006 S 74 85 Frank Lobbecke Wolfgang Wimmenauer Die Augustinereremitenkloster in Konstanz und Freiburg i Br Grundungsbau und Vorgangerbebauung In Kirchenarchaologie heute Fragestellungen Methoden Ergebnisse Darmstadt 2010 S 350 381 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Augustinermuseum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Augustinerkloster Freiburg in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten a b c Augustinerkloster Freiburg Geschichte Kloster in Baden Wurttemberg Peter Kalchthaler Kleine Freiburger Stadtgeschichte Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2006 Augustiner Kloster Freiburg 1 2 Vorlage Toter Link xn sdbadische seiten 22b de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Badische Seiten abgerufen 3 August 2013 Catherine Bosshart Pfluger Tilman Limperger In Historisches Lexikon der Schweiz 23 Juni 2014 abgerufen am 6 Juli 2019 47 993888888889 7 8525 Koordinaten 47 59 38 N 7 51 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster der Augustinereremiten Freiburg im Breisgau amp oldid 204765404