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Die Pauluskirche ist eine evangelische Kirche in Darmstadt Sie wurde in den Jahren 1905 1907 nach Entwurfen des Architekten und Professors fur Stadte und Kirchenbau Friedrich Putzer errichtet Ansicht von SudwestenAnsicht von SudwestenPauluskirche Blick nach NordenDie Kirche liegt gegenuber der ehemaligen Landeshypothekenbank dem Verwaltungssitz der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau EKHN am Paulusplatz Sie gehort zu den wichtigen Predigtstatten der EKHN neben der Katharinenkirche in Frankfurt am Main der Marktkirche in Wiesbaden und der Christuskirche in Mainz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Orgeln 3 1 Hauptorgel 3 2 Saalorgel 4 Glocken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1900 plante Friedrich Putzer im Auftrag der Stadt Darmstadt ein neues Villengebiet im Sudosten der Stadt mit der Landeshypothekenbank heute Sitz der Kirchenverwaltung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Pauluskirche als grosseren Bauten am Paulusplatz Putzer erhielt 1904 den Auftrag zur Planung der Pauluskirche mit Pfarr und Kusterhaus Am 31 Oktober 1905 wurde der Grundstein gelegt und am 29 September 1907 das Gotteshaus eingeweiht Bei einem Luftangriff in der Nacht vom 11 auf den 12 September 1944 wurde die Kirche schwer beschadigt und nach 1945 ausserlich originalgetreu wieder aufgebaut Architektur BearbeitenDie Pauluskirche ist im Stil der Reformarchitektur konzipiert Formen wie der Burgenbau aber auch Elemente aus dem romanischen und gotischen Kirchenbau beinhaltet der traditionalistische Stil 1 Putzer wahlte fur die Fassade einen naturbraunen Rauputz und einen stark strukturierten Falzziegel fur die Bedachung Den Innenraum zierte ursprunglich geometrischer Jugendstildekor mit Malereien und passenden Leuchtern 2 Die Tore sind im geometrischen Jugendstil gestaltet Das grosse Relief im Giebel uber dem Kircheneingang stammt von Robert Cauer Die Figur des Apostels Paulus am Hauptpfeiler der Ostseite schuf Augusto Varnesi Der Kircheninnenraum war nach dem Wiesbadener Programm mit dem Kanzelaltar im Zentrum konzipiert und mit geometrischem Jugendstildekor ausgemalt Gewandelte theologische Vorstellungen fuhrten beim Wiederaufbau zu einer volligen Neugestaltung des Innenraumes Kanzel und Altar wurden voneinander getrennt und der Altar in den Chorraum sowie die Kanzel vorne links an den Triumphbogen im Kirchenschiff versetzt 1 1960 gestaltete der Kunstler Helmuth Uhrig den Chorraum mit einem biblischen Freskenzyklus Der Kirchturm ist 58 Meter hoch 2 Die Kirche hat 1100 Sitzplatze 3 Orgeln BearbeitenHauptorgel Bearbeiten nbsp Schuke OrgelDie erste Orgel baute die Firma Steinmeyer Sie hatte 35 Register und stand im Chorraum Beim Wiederaufbau der Kirche wurde ein provisorisches Instrument der Firma Walcker gewahlt 1969 wurde von der Orgelbaufirma Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt das heutige Instrument auf der Empore erbaut Es hat 4514 Pfeifen in 56 Registern auf vier Manualen und Pedal Somit handelt es sich bei diesem Instrument um die grosste Orgel Darmstadts Die Spieltraktur ist mechanisch die Registertraktur ist elektrisch Die Orgel wurde 2013 nachtraglich mit einem Registercrescendo sowie mit einer elektronischen Setzeranlage ausgestattet Zugleich wurden 2 Register in 32 Lage und ein 16 Subbass im Pedal erganzt sowie die Orgel umfangreich generaluberholt 4 Die Orgel zeichnet sich durch eine selbst fur ihre Erbauungszeit sehr steile Disposition aus Sie besitzt in jedem Werk als Klangkrone zwei verschiedene Mixturen aber in Relation zu ihrer Grosse wenige Grundstimmen in 8 und 4 Lage Streicher und Schwebungen sind uberhaupt nicht vorhanden 5 Doch ist das Instrument so mensuriert und intoniert dass es ermoglicht Orgelmusik aller Stilrichtungen uberzeugend darzustellen nicht zuletzt durch das dynamisch extrem wirkungsvolle Schwellwerk I Oberwerk C g3Prinzipal 8 Rohrflote 8 Quintadena 8 Prinzipal 4 Nassat 2 2 3 Waldflote 2 Sesquialtera II 2 2 3 Mixtur IV VITerzcymbel IIIDulzian 16 Oboe 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Prinzipal 16 Oktave 8 Oktave 4vFlauto in Ottava 4 Quinte 2 2 3 Oktave 2 Mixtur major V VIMixtur minor IVCornett V 8 Trompete 16 Trompete 8 Trompete 4 III Brustwerk C g3Gedackt 8 Spitzflote 4 Prinzipal 2 Tertian IIScharff III VRankett 16 Krummhorn 8 Tremulant IV Schwellwerk C g3Bordun 16 Gedackt 8 Gemshorn 8 Prinzipal 4 Koppelflote 4 Nachthorn 2 Sifflote 1 Mixtur V VIScharff IIITrompete 8 Trompete 4 Tremulant Pedal C f1Untersatz 32 Anm 1 Prinzipal 16 Subbass 16 Anm 1 Bordun 16 Anm 2 Quinte 10 2 3 Oktave 8 Gedackt 8 Hohlflote 4 Nachthorn 2 Hintersatz VMixtur IIIPosaune 32 Anm 1 Posaune 16 Trompete 8 Trompete 4 Koppeln IV I elektrisch I II III II IV II IV III I P II P elektrisch Anm 1 III P IV P elektrisch Schweller III und IV Spielhilfen Winddrossel IV computergesteuerte Setzeranlage mit 9 999 Kombinationen Anm 1 Registercrescendo Anm 1 Anmerkungen a b c d e f seit 2013 Transmission aus IVIn der Pauluskirche finden regelmassig auch Konzerte im Rahmen des Darmstadter Orgel Winters und Orgel Sommers und andere Veranstaltungen statt Saalorgel Bearbeiten Ein weiteres Instrument steht seit 1991 im Gemeindesaal unter der Pauluskirche Diese Orgel wurde vom Darmstadter Orgelbaumeister Friedrich Eichler erbaut Sie hat 7 Register auf einem Manual und Pedal Spiel und Registertrakturen sind mechanisch alle Manualregister besitzen zwischen h und c1 geteilte Schleifen Zuvor stand im Saal seit 1947 eine Multiplexorgel der Firma Walcker Manual C g3Flote 8 Bourdon 8 Praestant 4 Flote 4 Okave 2 Cymbal II 1 Pedal C f1Subbass 16 Koppel I PGlocken BearbeitenIm Turm hangen 4 Bronzeglocken Alle wurden 1955 von der Glockengiesserei Bachert in Kochendorf gegossen Nr Name Ton Gewicht Durchmesser Inschrift1 Christusglocke a 3680 kg 188 cm ICH BIN DAS A UND DAS O 2 Paulusglocke c 2180 kg 158 cm ICH SCHAME MICH DES EVANGELIUM CHRISTI NICHT 3 Michaelsglocke d 1540 kg 141 cm ICH LEBE UND IHR SOLLT AUCH LEBEN 4 Vater Unser Glocke f 920 kg 119 cm DEIN REICH KOMME Literatur BearbeitenGerlinde Gehrig Friedrich Putzer und das Paulusviertel in Darmstadt Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 169 Darmstadt 2014 ISBN 978 3 88443 324 9 Gerlinde Gehrig Friedrich Putzer und der Reformkirchenbau in Darmstadt In Archiv fur hessische Geschichte und Altertumskunde Neue Folge Bd 73 2015 S 349 380 Gunter Fries und andere Bearb Stadt Darmstadt Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen Vieweg Braunschweig 1994 ISBN 3 528 06249 5 S 511ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pauluskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde Turmaufnahme des Glockengelautes in der evangelischen Pauluskirche in Darmstadt Die Orgeln der Pauluskirche Darmstadt 2019 Paulusgemeinde Darmstadt Einzelnachweise Bearbeiten a b Die Pauluskirche Evangelische Paulusgemeinde Darmstadt abgerufen am 6 Januar 2016 a b Gerlinde Gehrig Stadtplanerisch auf der Hohe der Zeit Friedrich Putzer und das Paulusviertel Paulusgemeindebrief Marz 2013 Amtsblatt der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Nr 2 2006 S 71 Klang noch vornehm und transparent In FAZ 27 Januar 2012 S 60 Schuke Orgel In darmstadt online de49 8628 8 6611 Koordinaten 49 51 46 1 N 8 39 40 O Normdaten Geografikum GND 1095494554 lobid OGND AKS VIAF 37146030574335861639 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pauluskirche Darmstadt amp oldid 238485344