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50 463611111111 2 1416666666667 Koordinaten 50 27 49 N 2 8 30 O Schlacht von AzincourtTeil von Hundertjahriger KriegZeitgenossische Darstellung Enguerrand de Monstrelet Datum 25 Oktober 1415Ort Etwa auf halbem Weg zwischen Abbeville und Calais in Nordfrankreich Azincourt fruher Agincourt FrankreichAusgang Englischer SiegKonfliktparteienKonigreich England Konigreich FrankreichBefehlshaberHeinrich V Edward Herzog von York Thomas de Camoys Thomas Erpingham Charles d Albret Jean Le Maingre Charles de ValoisJohann I von Valois Jean I de BourbonTruppenstarkezwischen 6 000 und 9 000 Englander und Waliser zwischen 14 000 1 und 36 000 FranzosenVerlusteca 400 Gefallene darunter der Herzog von York rund 8 000 Gefallene darunter der Connetable Oberbefehlshaber von Frankreich drei Herzoge 90 Edelleute und uber 1 500 RitterZiele Franzosischer Versuch die englische Invasion aufzuhalten und die Englander auf dem Weg nach Calais zu vernichtenSchlachten desHundertjahrigen Krieges 1337 1453 1 Phase 1337 1386Armelkanal und Flandern 1337 1340 Cadzand Arnemuiden Armelkanal SluisChevauchees der 1340er Saint Omer AuberocheEdward III Feldzug 1346 47 Caen Blanchetaque Crecy CalaisBretonischer Erbfolgekrieg 1341 1364 Champtoceaux Brest Morlaix Saint Pol de Leon La Roche Derrien Turnier der Dreissig Mauron AurayFrankreichs Alliierte Neville s Cross Les Espagnols sur Mer BrignaisChevauchees der 1350er PoitiersKastilischer Burgerkrieg amp Krieg der beiden Peter 1351 1375 Barcelona Araviana Najera MontielFranzosische Gegenoffensive La Rochelle GravesendKriege zwischen Portugal und Kastilien 1369 1385 Lissabon Saltes Lissabon Aljubarrota 2 Phase 1415 1435Heinrich V Feldzug 1415 Harfleur AzincourtKampf um Nordfrankreich Rouen Bauge Meaux Cravant La Brossiniere VerneuilJeanne d Arc und die Kriegswende Orleans Schlacht der Heringe Jargeau Meung sur Loire Beaugency Patay Compiegne Gerberoy 3 Phase 1436 1453Franzosischer Sieg Formigny Castillon Die Schlacht von Azincourt franzosisch Bataille d Azincourt englisch Battle of Agincourt fand am 25 Oktober 1415 am Tag des Heiligen Crispinian bei Arras im heutigen nordfranzosischen Departement Pas de Calais statt Die Truppen von Konig Heinrich V von England kampften gegen das Heer von Konig Karl VI von Frankreich verschiedener franzosischer Edelherren und der Armagnacs Es war einer der grossten militarischen Siege der Englander uber die Franzosen wahrend des Hundertjahrigen Kriegs Die Schlacht von Azincourt ist fur eine mittelalterliche Schlacht ungewohnlich gut dokumentiert Die prazise Ortlichkeit der Hauptschlacht ist unumstritten uber die Chronologie besteht nur in Detailfragen Unsicherheit 2 Die Anzahl der Schlachtteilnehmer dagegen ist seit langem strittig da hier die Chroniken weit voneinander abweichen Uber fast 600 Jahre bestand jedoch Konsens dass das englisch walisische Heer den franzosischen Truppen zahlenmassig weit unterlegen war Moderne Historiker haben haufig ein Krafteverhaltnis von 4 1 zugunsten der franzosischen Seite unterstellt Neuere Forschungen der britischen Historikerin Anne Curry bestreiten dies Abweichend von der bislang bestehenden Lehrmeinung vertritt sie ausgehend von den dokumentierten Soldzahlungen die Ansicht dass das franzosische Heer dem englisch walisischen Heer nur mit einem Krafteverhaltnis von 3 2 uberlegen war 3 Das genaue Krafteverhaltnis bleibt aber nach wie vor strittig Die Schlacht von Azincourt gilt als eine der bedeutendsten Schlachten der Militargeschichte weil wie zuvor bei der Schlacht von Crecy mit Langbogen bewaffnete Fusstruppen einen entscheidenden Anteil am Ausgang der Schlacht hatten Der Angriff der schweren franzosischen Reiterei blieb nicht zuletzt wegen des massiven Einsatzes der Langbogenschutzen ineffektiv d h der Angriff der schwer gerusteten franzosischen Adeligen wurde durch deren Einsatz verlangsamt und beeintrachtigt Die militarische Niederlage Frankreichs war so nachhaltig dass Heinrich V 1420 Frankreich den Vertrag von Troyes aufzwingen konnte der ihm durch die Heirat der franzosischen Konigstochter Katharina von Valois den Anspruch auf den franzosischen Thron zusicherte Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 1 1 Ursachen der Auseinandersetzung 1 2 Der englische Marsch nach Azincourt 2 Ausrustung 2 1 Ausrustung der Gewappneten 2 2 Ausrustung der englischen Langbogenschutzen 3 Schlachtaufstellung und Truppenstarke 3 1 Die franzosische Schlachtaufstellung 3 2 Die englische Schlachtaufstellung 3 3 Truppenstarke 4 Schlachtverlauf 4 1 Vormarsch des englisch walisischen Heeres 4 2 Angriff der franzosischen Berittenen 4 3 Angriff der franzosischen Gewappneten 4 4 Aufeinandertreffen der Gewappneten 4 5 Eingreifen der englisch walisischen Bogenschutzen 4 6 Totung der Gefangenen 5 Tote und Gefangene 6 Auswirkung der Niederlage 7 Quellen 8 Die Schlacht von Azincourt als patriotischer britischer Mythos 9 Literarische und filmische Verarbeitung 10 Literatur 11 Weblinks 12 AnmerkungenHintergrund BearbeitenUrsachen der Auseinandersetzung Bearbeiten Ausgangspunkt und Kernstreitpunkt des Hundertjahrigen Krieges zu dessen Kriegshandlungen die Schlacht von Azincourt zahlt war der englische Anspruch auf den franzosischen Thron Die erste Phase dieses Krieges endete nach den englischen Siegen in Crecy 1346 und Maupertuis 1356 mit dem im Jahre 1360 geschlossenen Frieden von Bretigny der die Herrschaft Englands uber grosse Teile Frankreichs sicherstellte Bis 1396 konnten die Franzosen einen Grossteil ihres an die Englander verlorenen Landes zuruckerobern und durch einen erneuten Friedensschluss mit England sichern Heinrich V der 1413 den englischen Thron bestieg erneuerte den Anspruch auf das franzosische Konigreich und nahm dazu diplomatische Gesprache wieder auf wahrend er gleichzeitig ein Heer von erfahrenen von der englischen Krone direkt bezahlten Soldaten anwarb Nach Abbruch der diplomatischen Verhandlungen landeten er und sein Heer am 14 August 1415 in Harfleur heute Departement Seine Maritime in der Normandie nbsp Heinrich V von England Anonymes Portrat spates 16 oder fruhes 17 Jahrhundert National Portrait Gallery London nbsp Karl VI von Frankreich Detail einer Buchmalerei aus einem um 1412 entstandenen Handschriftencodex Universitatsbibliothek GenfAuf franzosischer Seite stand ihm der geisteskranke Konig Karl VI gegenuber Unter seinen Reichsverwesern waren der Herzog von Burgund Johann Ohnefurcht und der Herzog von Orleans Charles de Valois die mit ihren Parteien der Bourguignons und der Armagnacs einen Machtkampf austrugen der die franzosische Seite im Krieg gegen die Englander nahezu paralysierte Der vom englisch walisischen Heer belagerten Stadt Harfleur kam kein franzosisches Heer zu Hilfe und die Stadt kapitulierte am 22 September 4 S 92 94 Zwar fand nach dem Fall Harfleurs eine Mobilmachung der Lehnsheere in den franzosischen Provinzen statt aber die Heere der Herzoge von Orleans und Burgund hatten sich vermutlich bei einem Aufeinandertreffen gegenseitig bekampft So blieb das Heer des burgundischen Herzogs Johann Ohnefurcht zuruck und der Connetable Charles I d Albret kommandierte die franzosische Streitmacht Der englische Marsch nach Azincourt Bearbeiten Etwa ein Drittel des englisch walisischen Heeres war nach der wochenlangen Belagerung von Harfleur tot oder kampfunfahig 4 S 92 94 Mit einem von Tag zu Tag durch eine Ruhrepidemie starker geschwachten Restheer wollte Heinrich V nach Calais ziehen das seit 1396 die letzte Bastion der englischen Krone in Nordfrankreich war Dort wollte er sich auf kommende Kampfhandlungen vorbereiten Die direkte Wegstrecke von Harfleur nach Calais betrug etwa 200 Kilometer und fuhrte entlang der Kuste Nur die Somme stellte auf diesem Weg ein grosseres Hindernis dar Um diesen Fluss oberhalb des Mundungsbereiches zu uberqueren zog das englisch walisische Heer ab dem 13 Oktober weiter in das Inland 4 S 92 94Entlang der Somme hatten franzosische Truppen die Ubergange rechtzeitig besetzt so dass die englische Streitmacht auf der Suche nach einer Moglichkeit die Somme zu uberqueren immer weiter in das Landesinnere eindringen musste Sie folgte dabei dem Flusslauf allerdings hielt das franzosische Heer auf dem Nordufer der Somme mit ihr Schritt Heinrich V entschied sich daher dem Flusslauf nicht langer zu folgen und uberquerte um das franzosische Heer abzuschutteln in einem Gewaltmarsch die Santerre Ebene 4 S 92 94 In der Nahe der Orte Bethencourt und Voyennes fanden sie zwei unbewachte wenn auch beschadigte Damme die ihnen den Wechsel uber die Somme erlaubten Sie hatten bis zu diesem Zeitpunkt in zwolf Tagen 340 km zuruckgelegt 4 S 92 94 Deshalb liess Heinrich V sein Heer am 20 Oktober ruhen Vom 21 bis zum 24 Oktober legte das Heer weitere 120 km zuruck Heinrich V war sich dabei bewusst dass sich das franzosische Heer an ihrer rechten Flanke befinden musste Kundschafter konnten am 24 Oktober diese Vermutung bestatigen Obwohl sich die Franzosen bereits am 24 Oktober in Schlachtordnung aufstellten unterblieb die Schlacht wegen hereinbrechender Dunkelheit 4 S 92 94 Die beiden Heere lagerten wahrend der sehr regnerischen Nacht in Horweite voneinander Ausrustung BearbeitenDie Schlacht von Azincourt wird gelegentlich verkurzt als eine Auseinandersetzung zwischen Rittern und Bogenschutzen bezeichnet 5 Als Ritter im weiteren Sinne des Wortes werden die schwer gerusteten berittenen Krieger des Mittelalters bezeichnet Im engeren Sinne ist Ritter die Bezeichnung eines Standes dem zwar viele aber keineswegs alle mittelalterlichen Adeligen angehorten Aus finanziellen und familiaren Grunden zogen es viele Adelige vor zeit ihres Lebens Edelknechte und damit ritterburtige und waffentragende Krieger zu bleiben In Azincourt spielte schwer gerustete Reiterei die nur von der franzosischen Seite eingesetzt wurde lediglich zu Beginn der Schlacht eine Rolle der eigentliche und schlachtentscheidende Kampf fand zu Fuss zwischen schwer gerusteten Adeligen statt von denen nicht jeder dem Ritterstand angehorte Die englische Historiographie unterscheidet deswegen zwischen knights Ritter im engen Sinne und Men at Arms schwer gerustete Krieger die einen Plattenpanzer trugen In der deutschsprachigen Literatur wird fur diese Krieger gelegentlich gleichfalls der englische Begriff Men at arms 6 verwendet Im Folgenden wird dieser Teil der Kampfenden in der Schlacht von Azincourt als Gewappnete bezeichnet ein Begriff den auch Hermann Kusterer verwendet der John Keegans Analyse der Schlacht von Anzincourt ins Deutsche ubersetzte 7 Ausrustung der Gewappneten Bearbeiten Die Gewappneten beider Heere trugen jeweils einen Plattenpanzer eine Vollrustung die aus mehreren Dutzend Metallplatten bestand die durch zahlreiche Riemen Niete und Scharniere flexibel miteinander verbunden waren und das Tragen eines Schildes unnotig machte Bei vielen schutzte ein Kettenhemd unter dem Plattenpanzer Achseln und Genitalbereich Der Kopf war durch eine Beckenhaube geschutzt an der ein bewegliches Visier befestigt war Die Panzer waren je nach Wohlstand des Auftraggebers individuell fur ihn angefertigt oder setzten sich aus mehreren ererbten oder einzeln gekauften Stucken zusammen Die Herstellung eines massgefertigten Harnisches nahm meist mehrere Monate in Anspruch Die Preisunterschiede zwischen Plattenrustungen konnten sehr gross sein aber in der Regel kosteten sie mindestens so viel wie ein damaliger Handwerksmann in mehreren Jahren verdiente Zusammen mit dem Helm wog die uber den ganzen Korper verteilte Rustung zwischen 28 und 35 Kilogramm Eine gut gearbeitete Rustung erlaubte ihrem Trager auch ohne fremde Hilfe auf sein Pferd zu steigen oder nach einem Sturz problemlos wieder aufzustehen 8 S 39 Ausrustung der englischen Langbogenschutzen Bearbeiten Uber die Ausrustung der fur den Ausgang der Schlacht wesentlichen englischen Langbogenschutzen ist sehr wenig bekannt Einige von ihnen trugen moglicherweise ein kurzarmeliges Kettenhemd uber einem wattierten Wams 9 Das wattierte Wams hatte sich aus dem unter dem Kettenhemd getragenen Gambeson entwickelt Es lag an Oberkorper und Armen fest an und bestand aus mehreren Lagen festen Leinengewebes welches in Langsrichtung gesteppt war Es war haufig mit Wolle Watte Filz Hanf oder Heu gepolstert Ein aus den 1460er Jahren stammendes Wams ist erhalten geblieben und weist auf der Vorderseite 23 Lagen Leinen und Wolle und an der Ruckseite 21 Lagen auf 9 Einige Quellen berichten dass die Bogenschutzen ansonsten barhauptig und barfussig kampften 10 S 253 Sie waren in einem direkten Kampf mit einem Gewappneten auf Grund ihrer anderen Waffen und dem geringen Schutz den ihre Kleidung bot weit unterlegen Verglichen mit einem Kampfer der einen Plattenpanzer trug waren sie jedoch erheblich beweglicher Ihre entscheidende Starke lag im geubten Umgang mit dem Langbogen Ein Bogenschutze musste mindestens zehn Pfeile pro Minute abschiessen konnen um in das englisch walisische Heer aufgenommen zu werden 11 Die Bogenschutzen beherrschten unterschiedliche Schusstechniken Dazu gehorte ein Abschiessen von Pfeilen in der Art dass sie einer hohen parabolischen Flugbahn folgten Mehrere hintereinander stehende Reihen an Bogenschutzen konnten auf diese Weise gleichzeitig ihre Pfeile abschiessen Diese Technik wurde vor allem verwendet wenn der Angriff des Feindes durch einen dichten Pfeilschwarm verlangsamt werden sollte Die Pfeile trugen eine schmiedeeiserne Spitze Die nach der Klassifikation des Britischen Museums sogenannte Kriegsspitze Typ 16 war etwa funf Zentimeter lang lanzettformig mit flachelliptischem Querschnitt und kaum ausgepragten Widerhaken Auf Grund moderner Schiessversuche weiss man dass diese Pfeile Kettenhemden und Plattenpanzerungen durchschlagen konnten 12 13 Verwendet wurden ausserdem Bodkin Spitzen die auf Grund ihrer kurzen kraftigen Vierkantspitze ebenfalls Plattenpanzerungen und Kettenhemden durchschlagen konnten 12 Auch hier haben moderne Schiessversuche gezeigt dass Pfeile mit Bodkinspitze bei einem Auftreffwinkel von 50 Grad einen Plattenharnisch von 1 5 mm Plattenstarke durchschlagen konnen 14 Die Pfeile wurden zu Bundeln von je 24 Pfeilen in Leinenbehaltern transportiert Wahrend des Gefechtes trug der Bogenschutze diese entweder als Bundel in seinem Gurtel oder in einem Transportbehalter Haufig steckte der Schutze seine Pfeile vor sich in den Boden Solche durch Erdreich verunreinigte Spitzen fuhrten bei den Getroffenen oft zu schwerwiegenden Entzundungen der Wunden 12 Schlachtaufstellung und Truppenstarke BearbeitenDie franzosische Schlachtaufstellung Bearbeiten Der franzosischen Seite wird gelegentlich unterstellt sie hatte sich angesichts ihrer zahlenmassigen Uberlegenheit ohne Vorbereitung der Schlacht mit den englischen Truppen gestellt Es ist jedoch ein franzosischer Schlachtplan erhalten geblieben der vermutlich wenige Tage vor der Schlacht von Azincourt aufgestellt wurde 15 S 273 Danach planten die Franzosen eine dreiteilige Schlachtaufstellung bei der die Gewappneten in der Mitte standen Sie sollten von Bogen und Armbrustschutzen flankiert werden die in den ersten Schlachtminuten die englischen Bogenschutzen mit ihren Pfeilen und Bolzen dezimieren sollten Eine ebenfalls an den Flanken platzierte 1 000 Mann starke Reiterei sollte dann die Bogenschutzen uberrennen und niedermachen 8 S 51 10 S 218 Die Hauptangriffskrafte in der zweiten Reihe sollten durch Charles I d Albret und die Herzoge von Alencon Orleans und der Bretagne angefuhrt werden Die beiden Flugel sollten unter dem Kommando von Arthur de Richemont und Tanneguy du Chastel stehen Die Leitung der vordersten Front die nach dem Angriff der Reiterei kampfen sollte war nach diesem Plan Jean I de Bourbon Jean II Le Maingre und Guichard II Dauphin dem Grossmeister von Frankreich ubertragen 10 S 218fDie ursprungliche Schlachtordnung wurde so jedoch nie umgesetzt 15 S 272 Der Herzog der Bretagne sowie Tanneguy du Chastel und der Graf von Charolais Philipp der Gute erschienen verspatet beziehungsweise gar nicht auf dem Schlachtfeld Die anwesenden Hochadeligen verlangten dagegen in der prestigetrachtigen vordersten Front zu stehen und verweigerten sich einer Fuhrungsrolle uber die Flanken oder die Nachhut Den Streit loste man indem man die hochsten Adeligen und Trager der wichtigsten franzosischen Grossamter in vorderster Front Stellung beziehen liess Sie sollte nach einem Angriff von Berittenen auf die englischen Bogenschutzen zu Fuss das englisch walisische Heer angreifen Die Herzoge von Alencon und Bar sollten die Hauptangriffskrafte fuhren Unterstellt man dass jeweils achttausend Mann die Vorhut und die Hauptstreitkrafte bildeten dann bestanden Vorhut und Hauptstreitkraft jeweils aus acht Reihen Die Nachhut oder dritte Linie bildeten Berittene deren Aufgabe es sein sollte Englander und Waliser zu verfolgen sobald deren Linie von den Berittenen der Vorhut und den Hauptstreitkraften zerstort sein wurden 15 S 307 Zwei Abteilungen von je etwa funfhundert Reitern waren an den beiden Flugeln aufgestellt 4 S 100 15 S 277 Die franzosischen Bogenschutzen die nach dem ursprunglichen Plan an der Frontlinie der Flugel platziert waren wurden nun hinter die gepanzerten Soldaten gestellt Das machte es ihnen nahezu unmoglich in das Schlachtgeschehen einzugreifen 15 S 276 Die englische Schlachtaufstellung Bearbeiten Auf englischer Seite sollte die Schlacht uberwiegend zu Fuss ausgefochten werden Die Schlachtordnung bestand aus drei Blocken zwischen denen vermutlich zwei Gruppen an Bogenschutzen platziert waren 10 S 230 231 Der rechte Block wurde durch Edward of Norwich 2 Duke of York der mittlere von Heinrich V und der linke von Lord Thomas Camoys befehligt Die Linie der Gewappneten war etwa vier bis funf Mann tief 4 S 100 Die Flugel bestanden wiederum aus Bogenschutzen und waren moglicherweise etwas vorgezogen 4 S 103 Gefuhrt wurden die Bogenschutzen von Sir Thomas Erpingham einem sehr schlachterfahrenen Ritter der bereits unter Heinrich IV gedient hatte Die englisch walisischen Bogenschutzen hatten seit dem zehnten Marschtag kraftige Pfahle mit sich gefuhrt die beiderseits angespitzt waren Den Befehl fur ihre Mitnahme hatte Heinrich V gegeben weil sie eine wirkungsvolle Massnahme gegen uberraschende Angriffe durch Reiter waren Diese Pfahle wurden von den Bogenschutzen schrag in den Boden gerammt Nach Analysen von John Keegan ist es am wahrscheinlichsten dass die Pfahle in sechs oder sieben Reihen mit einem Abstand von etwa jeweils neunzig Zentimeter und schrag versetzt eingeschlagen wurden Das erlaubte den Bogenschutzen die Bewegungsfreiheit die im spateren Schlachtverlauf eine Rolle spielte 16 Truppenstarke Bearbeiten Die Anzahl der auf Seiten der Franzosen Kampfenden ist seit langem stark umstritten wahrend uber die Truppenstarke der englisch walisischen Seite weitgehend Konsens bestand dass sie aus etwa 1 000 Gewappneten und 5 000 Bogenschutzen bestanden habe Anne Curry ist jedoch aufgrund der dokumentierten englischen Soldzahlungen der Ansicht dass die britische Seite unterschatzt wird und geht von mindestens 1 593 Gewappneten und 7 139 Bogenschutzen aus 10 S 228 Ungewohnlich am englisch walisischen Heer war in diesem Fall nicht die geringe Grosse sondern eine Zusammensetzung bei der die Gewappneten nicht einmal ein Viertel der Truppen ausmachten 10 S 228 229Zeitgenossische englische Quellen nennen auf Seite der Franzosen 60 000 bis 150 000 Mann was fraglos weit ubertrieben ist wohingegen zeitgenossische franzosische Quellen dazu neigen die Anzahl der Schlachtbeteiligten auf franzosischer Seite herunterzuspielen sie nennen zwischen 8 000 und 50 000 Mann Die teils extrem hohen Angaben in den zeitgenossischen Quellen von 60 000 Beteiligten oder mehr entsprechen jedoch nicht den modernen Forschungsergebnissen und sind schon aus logistischer Sicht nicht haltbar 10 S 225f Die Historikerin Juliet Barker schatzt die Anzahl der franzosischen Schlachtbeteiligten auf knapp 22 000 15 S 274 275 Anne Curry geht dagegen nur von einer franzosischen Truppenstarke von 12 000 Mann aus von denen mindestens zwei Drittel Gewappnete waren 10 S 288 Sie vertritt die Ansicht dass es den Franzosen nicht gelang rechtzeitig ihre Truppen zusammenzuziehen Wahrend die meisten modernen Historiker das Fehlen einiger franzosischer Hochadeliger und ihrer Gefolge ausschliesslich dem innerfranzosischen Machtkampf zuschreiben lasst Anne Curry das nur fur einige wenige gelten 10 S 221Es gibt daruber hinaus sogar Argumente fur eine zahlenmassige Unterlegenheit der Franzosen So sind die franzosischsprachigen zeitgenossischen Quellen der pro englischen Seite zuzuordnen und insofern ebenfalls einer Ubersteigerung der Niederlage interessiert Ausserdem waren durch einen funftagigen parallelen Marsch den die Franzosen durch hoheres Tempo unter Zurucklassung langsamer Truppenteile schneller vollzogen um sich den Englandern in den Weg zu stellen die franzosischen Truppen wohl nicht geschlossen versammelt Schliesslich spricht die defensive Aufstellung der Franzosen und die im Zentrum abgesessenen Ritter die eigentlich traditionell auf ihre Offensivkraft zu Pferde vertrauten gegen deren zahlenmassige Uberlegenheit Bereits Hans Delbruck der grundsatzlich sehr skeptisch gegenuber den Aussagen der Quellen war schatzte die Starke der Franzosen sogar nur auf 4 000 6 000 Mann 1 Die beiden Heere unterschieden sich aber fraglos in ihrer sozialen Zusammensetzung Auf franzosischer Seite kampften vorwiegend Adlige mit ihrem jeweiligen Gefolge Dieses Gefolge gehorte uberwiegend ebenfalls dem niederen Adel an Im englischen Heer spielten die Adligen die die Truppe der Gewappneten stellten eine deutlich geringere Rolle Die wesentliche Streitkraft der Englander stellten vielmehr die Bogenschutzen dar die aus nicht adligen Schichten stammten und Heinrich V direkt verpflichtet waren Anne Curry sieht darin einen entscheidenden Vorteil fur die englisch walisische Seite Auf franzosischer Seite kampfte aus ihrer Sicht ein nur lose zusammengefugtes und von inneren Streitigkeiten gepragtes Heer mit einer unklaren Schlachtordnung Die englisch walisischen Truppen dagegen hatten eine klare Befehlsstruktur und ein starker ausgepragtes Gemeinschaftsgefuhl besessen 10 S 222Schlachtverlauf BearbeitenVormarsch des englisch walisischen Heeres Bearbeiten Mit dem ersten Morgengrauen nahmen das franzosische und das englisch walisische Heer ihre jeweilige Schlachtordnung ein Zwischen ihnen lagen zu diesem Zeitpunkt ein etwa 900 bis 1 000 Meter langes offenes und fast flaches Stuck Ackerland das zu beiden Seiten von Geholz gesaumt war Es war kurz vor der Schlacht gepflugt worden um dort Winterweizen einzusaen Auf franzosischer Seite betrug der Abstand zwischen den beiden Geholzen rund 1 100 Meter 4 S 94 und S 100 10 S 240f nbsp SchlachtverlaufVor Schlachtbeginn verhandelten noch ein letztes Mal Abgesandte beider Heere in der Mitte des voraussichtlichen Schlachtfeldes um eine friedliche Einigung zu erzielen Juliet Barker ist der Uberzeugung dass die Initiative dazu von Heinrich V ausging weil es zu seinen Pflichten als christlicher Konig gehorte noch einmal Anstrengungen zu unternehmen ein Blutvergiessen zu verhindern 15 S 284 Anne Curry dagegen sieht in diesen Verhandlungen eine Verzogerungstaktik der Franzosen die Zeit gewinnen wollten bis weitere Verstarkung eintraf 10 S 238 Die Verhandlungen verliefen ergebnislos Danach standen sich die beiden Heere uber drei oder vier Stunden gegenuber ohne dass es zu Kriegshandlungen kam 4 S 94 und S 101 8 S 71 Nach damaliger militarischer Lehre nahm derjenige einen Nachteil in Kauf der seine Truppen zuerst in Marsch setzte Zwei der zeitgenossischen Chronisten der Schlacht berichten dass sich wahrend dieses stundenlangen Wartens Franzosen in der vordersten Reihe hingesetzt gegessen getrunken und alten Streit untereinander begraben hatten 4 S 101 Schliesslich war es Heinrich V der seinen Truppen den Befehl gab sich den Franzosen bis auf etwa 250 bis 300 Meter zu nahern 4 S 103 Auf diese Entfernung konnten die Pfeile der englisch walisischen Bogenschutzen die franzosische Seite erreichen John Keegan vermutet dass das englisch walisische Heer gut zehn Minuten benotigte um die etwa 600 Meter durch Regen aufgeweichten Ackerbodens zu uberwinden 4 S 103 Fur die englische Seite war der Zeitraum des Vormarsches ein sehr kritischer Moment Die englischen Bogenschutzen mussten die Pfahle die zu ihrem Schutz in den Boden gerammt waren wieder herausziehen und weiter vorne erneut einschlagen Ware in diesem Moment der Angriff der franzosischen Berittenen erfolgt waren sie dem Angriff weitgehend wehrlos ausgesetzt gewesen 15 S 285 290 8 S 72Zeitgenossische Berichte widersprechen sich warum in diesem offensichtlichen Moment kein franzosischer Angriff der Berittenen erfolgte Einig sind sich die franzosischen Quellen dass die Berittenen in diesem Moment nicht an den Stellen waren die die Schlachtordnung fur sie vorsah Gilles le Bouvier einer der zeitgenossischen Chronisten der Schlacht hielt fest dass niemand in diesem Moment mit einer Bewegung auf englischer Seite rechnete und viele der Berittenen ihre Stellung verlassen hatten um sich aufzuwarmen ihre Pferde zu futtern zu tranken oder warm zu reiten 15 S 291 Das war moglicherweise nicht nur Disziplinlosigkeit Als Schlachtrosser wurden ausschliesslich Hengste verwendet deren naturliche Aggressivitat ein ruhiges Nebeneinanderstehen uber mehrere Stunden unmoglich machte 8 S 87 Dank des Uberraschungsmoments erreichte das englisch walisische Heer die schmalste Stelle zwischen den Waldern von Azincourt und Tramecourt Die Breite der englischen Position durfte an dieser Stelle etwa 860 Meter betragen haben 4 S 104 Die franzosischen Berittenen konnten wegen des direkt angrenzenden Geholzes das englische Heer nicht mehr zangenformig umreiten und von den Seiten angreifen sondern mussten jetzt frontal angreifen 17 S 33 Angriff der franzosischen Berittenen Bearbeiten Unmittelbar nachdem das englisch walisische Heer vorgeruckt war eroffneten die Bogenschutzen das eigentliche Schlachtgeschehen Es ist nicht uberliefert wie die Befehle zwischen den verschiedenen Abteilungen der Bogenschutzen synchronisiert wurden Sicher ist jedoch dass die englisch walisischen Bogenschutzen weitgehend gleichzeitig ihre Pfeile abschossen 4 S 105 106 Englische Bogenschutzen waren darin geubt mittels einer hohen parabolischen Schussbahn ein Ziel zu treffen und diese Schiesstechnik kam hier zum Einsatz 8 S 87 Das primare Ziel dieses Pfeilhagels war es das franzosische Heer zum Angriff zu provozieren 17 S 35 Die Pfeile selbst richteten wegen ihrer geringen Endgeschwindigkeit und des steilen Auftreffwinkels bei den franzosischen Gewappneten nicht viel Schaden an Die wattierten Stoffumhange der Pferde wurden von den scharfen Spitzen der Pfeile jedoch auch noch auf diese Entfernung durchschlagen so dass eine Verletzung von zumindest einigen der Pferde auf franzosischer Seite wahrscheinlich ist 4 S 105 106Das franzosische Heer reagierte auf den Pfeilangriff mit dem Angriff ihrer Berittenen Statt der 1 000 oder je nach Autor 800 bis 1 200 Berittenen griffen jedoch nur etwa 420 franzosische Reiter die Bogenschutzen an 15 S 292 Der Angriff der franzosischen Reiterei blieb nicht nur wegen der geringen Zahl ineffektiv Wegen des schweren und aufgeweichten Ackerbodens erreichten die Pferde der franzosischen Reiterei nicht ihre volle Angriffsgeschwindigkeit kamen zum Teil ins Rutschen und Fallen so dass die Linie der Reiter weit auseinandergezogen wurde 15 S 292 294 Die verminderte Geschwindigkeit des reiterlichen Angriffs setzte die Pferde ausserdem langer einem Beschuss durch die Bogenschutzen aus Schlachtrosser waren darauf trainiert gegen ein Ziel wie einen anderen Reiter oder einen Fusssoldaten vorzupreschen Selbst ein trainiertes Pferd hatte jedoch vor einem Hindernis gescheut das es nicht umgehen oder uberspringen konnte 8 S 90Es gilt daher als sicher dass die Bogenschutzen vor ihren Pfahlen standen bis sich die franzosische Reiterei auf Lanzennahe genahert hatte und die Pferde vor den Pfahlen nicht mehr wenden konnten Einige Reiter brachen in die Reihen der englisch walisischen Bogenschutzen ein 4 S 109 Von drei Anfuhrern der franzosischen Berittenen ist bekannt dass sie dabei ums Leben kamen Die Pferde von Robert de Chalus Poncon de la Tour und Guillaume de Saveuse waren durch die Pfahle zum Sturzen gebracht worden ihre Reiter fielen zwischen die englisch walisischen Bogenschutzen und wurden von diesen erschlagen 15 S 294 Zahlreiche andere Fuhrer der Berittenen dagegen uberlebten Zeitgenossische Chronisten der Schlacht wie Gilles de Bouvier haben die im Vergleich zu den franzosischen Gewappneten deutlich geringere Todesrate der Berittenen zum Anlass genommen diesen feiges Versagen vorzuwerfen 15 S 296Der Angriff der franzosischen Reiter der die englisch walisischen Bogenschutzen ausser Gefecht setzen sollte 10 S 250 scheiterte nicht nur sondern wendete sich letztlich gegen das franzosische Heer Nur ein Teil der Berittenen und einige der herrenlosen Pferde entkamen in die Walder die das Schlachtfeld begrenzten Die meisten Pferde und franzosischen Reiter kehrten um und galoppierten zuruck Dabei kollidierten einige der Pferde mit der franzosischen Vorhut die zeitgleich mit den Reitern ihren Angriff begonnen hatte 17 S 35 Angriff der franzosischen Gewappneten Bearbeiten nbsp Franzosische Darstellung der Schlacht in der Chronique de France von Enguerrand de Monstrelet 1495Die erste Abteilung der franzosischen Fusstruppen vermutlich achttausend Mann in acht dichtgedrangten Reihen setzte sich zeitgleich mit dem Angriff der franzosischen Berittenen in Marsch Sie hatten nach Schatzungen von John Keegan die Reihe der englischen Fusstruppen unter normalen Umstanden in drei bis vier Minuten erreicht Mehrere Faktoren verhinderten das Wer von den Fusstruppen wie zu dieser Zeit bereits weitgehend ublich 15 S 297 auf einen Schild verzichtete war gezwungen das Visier herunterzulassen um sein Gesicht vor den Pfeilen zu schutzen Das behinderte allerdings die Atmung und schrankte die Sicht erheblich ein Wegen der dichten Reihe waren sie aber auch bei einem fruhzeitigen Erkennen der auf sie zugaloppierenden Pferde nicht in der Lage die Reihen schnell genug zu offnen um sie hindurchzulassen 4 S 111 Einige der Manner wurden zu Boden getrampelt und die Bewegung der Ausweichenden und Fallenden brachte den Vormarsch ins Stocken 18 Das hohe Gewicht des Plattenpanzers zu dem noch Lanze Schwert Dolch und moglicherweise Streitkolben kamen stellte fur die heranmarschierenden franzosischen Adeligen ein verhaltnismassig geringes Problem dar Sie waren seit ihrer Jugend gewohnt in dieser Rustung und mit dieser Ausrustung zu kampfen und sich zu bewegen Ahnlich wie die franzosischen Berittenen wurden sie vor allem durch den aufgeweichten schweren Boden behindert Sie sanken teilweise bis zu den Knien im Lehm ein was den Vormarsch stark verlangsamte und fur sie ungewohnlich anstrengend machte 15 S 298 10 S 254 Wer wahrend des Vormarsches in den vorderen Reihen sturzte hatte wegen der nachruckenden Reihen hinter ihm wenig Gelegenheit sich wieder aufzurichten 15 S 298 Die Verlangsamung der franzosischen Vorwartsbewegung gab den englisch walisischen Bogenschutzen Gelegenheit mehrere Pfeilsalven auf die Heranmarschierenden abzuschiessen 10 S 253 Das durfte zu diesem Zeitpunkt zu Verletzten und Toten unter den franzosischen Gewappneten gefuhrt haben 10 S 244 Schwachpunkte der Rustung waren die Schulterpartien und die Schlitze im Visier Die Bogenschutzen schossen ihre Pfeile jetzt flach so dass diese auf kurzere Entfernung durchaus auch Rustungsplatten durchschlagen konnten Aufeinandertreffen der Gewappneten Bearbeiten Mehrere Chronisten berichten dass die franzosischen Gewappneten in drei Saulen auf die englische Frontlinie trafen und sich der Kampf auf die verhaltnismassig kurze Frontlinie konzentrierte an der die englisch walisischen Gewappneten und damit der englisch walisische Adel standen Aus Sicht eines franzosischen Adeligen brachte es weder Ehre noch Losegeld gegen einfaches Fussvolk wie Bogenschutzen zu kampfen Diese waren ausserdem nach wie vor durch die schrag in den Boden gerammten Pfahle geschutzt die einen Gewappneten im Kampf gegen nur leicht oder gar nicht gerustete und damit bewegungsfahigere Bogenschutzen behindert hatten 8 S 104Die Englander wichen nach den Berichten der Chronisten beim Zusammentreffen mit den Franzosen um eine Lanzenlange zuruck Die Priester die hinter der englisch walisischen Linie standen interpretierten das Zuruckweichen als erstes Indiz fur eine englische Niederlage und brachen in lautes Jammern aus 15 S 299 Obwohl zahlenmassig unterlegen fingen sich die englisch walisischen Gewappneten wieder und griffen ihrerseits die Franzosen an Die franzosischen Gewappneten hatten ihre Lanzen verkurzt Dadurch waren sie im Nahkampf einfacher zu handhaben Die englisch walisischen Gewappneten dagegen hatten auf das Kurzen der Lanzen verzichtet Das bevorteilte sie beim ersten direkten Aufeinandertreffen der beiden Truppen Vermutlich richteten sich die Lanzenstosse der englisch walisischen Gewappneten vor allem gegen den Unterleib und die Beine der angreifenden Franzosen und zielten darauf die Gewappneten zum Sturz zu bringen 10 S 255John Keegan Anne Curry und Juliet Barker vertreten einhellig die Ansicht dass sich in diesem Moment die zahlenmassige Uberlegenheit der Franzosen nachteilig fur diese auswirkte Um wirkungsvoll zu kampfen benotigte ein Krieger Raum damit er seitlich oder ruckwarts den Hieben und Stossen des Gegners ausweichen konnte Die sieben bis achthundert Franzosen die den Englandern und Walisern direkt gegenuberstanden verfugten daruber nicht weil hinter ihnen tausende von franzosischen Gewappneten nach vorne drangten Die Englander standen dagegen nur in vier Reihen gestaffelt und waren dadurch im direkten Zweikampf den Franzosen uberlegen Die Franzosen die in den ersten Minuten des Kampfes fielen schrankten die Bewegungsfahigkeit der ubrigen Franzosen noch weiter ein 4 S 115 116 15 S 300 17 S 35 Keegan ist der Ansicht dass dies der entscheidende Faktor war der die Schlacht von Azincourt zu Gunsten der Englander entschied Ware die franzosische Linie grosstenteils fest auf den Beinen geblieben dann hatte ihre grosse zahlenmassige Uberlegenheit binnen kurzem die Englander zuruckgedrangt Gingen aber einmal Manner zu Boden mussten die in der nachfolgenden Reihe feststellen dass sie nur in Reichweite der Englander gelangen konnten wenn sie uber oder auf die Korper der Liegenden traten Ging man davon aus dass der Druck von hinten anhielt dann blieb ihnen gar keine andere Wahl damit aber wurden sie fur einen Sturz noch anfalliger als die bereits Gefallten denn der Korper eines Menschen gibt entweder eine labile Kampfplattform ab oder er bildet ein hochst wirksames Hindernis fur einen Mann der sich gegen einen sehr wilden Angriff von vorn zu verteidigen sucht 19 Einige wenige wie der junge Raoul d Ailly hatten das Gluck noch wahrend der Schlacht lebend aus dem Haufen der Gefallenen hervorgezogen zu werden Die meisten der verwundeten und gesturzten Franzosen wurden von dem Gewicht ihrer Kampfgenossen erdruckt oder erstickten im Schlamm 15 S 300 Die Chronisten sprachen von zur Mauer aufgeschichteten Toten oder von mannshohen Haufen an Leichen 20 Das zahlt nach den Analysen von John Keegan zu den Ubertreibungen mittelalterlicher Chronisten Die Toten lagen zwar an der vorderen Linie gehauft aber auf Basis der Untersuchungen von verlustreichen Schlachten des 20 Jahrhunderts weiss man dass sich die Korper von Gefallenen nicht zu Mauern aufturmen Selbst an den am starksten umkampften Stellen lagen daher nicht mehr als zwei oder drei Leiber ubereinander 4 S 123 Eingreifen der englisch walisischen Bogenschutzen Bearbeiten Die Chronisten berichten ubereinstimmend dass zu diesem Zeitpunkt die englisch walisischen Bogenschutzen direkt in den Kampf eingriffen Sie durften zu diesem Zeitpunkt uber keine Pfeile mehr verfugt haben Bogenschutzen hatten in der Regel ein oder zwei Kocher mit je 24 Pfeilen die sie in einem Abstand von je zehn Sekunden abschiessen konnten Es wird daher als sicher angenommen dass sie eine halbe Stunde nach den ersten Kampfen zwischen den Gewappneten keine Pfeile mehr hatten Ihr Angriff erfolgte mit Dolchen Schwertern Streitaxten und den Hammern die sie zum Einschlagen der Pfahle verwendet hatten 10 S 255 Da sie in einem offenen Kampf mit einem Gewappneten unterlegen gewesen waren geht John Keegan davon aus dass sich ihre Attacken gegen die Franzosen richteten die sich im Randbereich der Kampfenden befanden und bereits gesturzt oder verwundet waren 4 S 117Der Flankenangriff der Bogenschutzen und der Frontalangriff der englisch walisischen Gewappneten bewirkte dass der grosste Teil der ersten franzosischen Linie entweder bereits geflohen tot verwundet oder bereit war sich zu ergeben als die zweite Linie der Franzosen angriff Die zeitgenossischen Chronisten berichten sehr wenig uber diese Verstarkung der franzosischen Seite John Keegan vermutet dass sich die Chronisten uber diese Verstarkung auf franzosischer Seite ausschwiegen weil sich die Erfahrungen der ersten Linie wiederholten und die Verstarkung keine merkliche Wirkung hatte 4 S 122 Ihr Angriff wurde durch die Gegenbewegung der Fliehenden weitgehend neutralisiert und durch die zahlreichen Toten auf dem Schlachtfeld seiner Wirkung beraubt Die Kampfenden der englischen Seite hatten zunachst keine Gefangenen gemacht Erst mit zunehmender Siegesgewissheit verzichteten die Englander auf die Totung franzosischer Hochadeliger weil deren Auslosung viel Losegeld versprach 4 S 122 17 S 35 Ein grosser Teil des franzosischen Hochadels wurde dabei von englischem Fussvolk gefangen genommen Der Herzog von Bourbon fiel in die Hande von Sir Ralph Fowne einem Mann aus dem Gefolge von Ralph Shirley Jean II Le Maingre Marschall von Frankreich wurde von William Wolfe einem einfachen Esquire gefangen gesetzt Arthur de Richemont und der Herzog von Orleans wurden verwundet von Bogenschutzen unter den Leichen franzosischer Gewappneter hervorgezogen 15 S 302 305 Totung der Gefangenen Bearbeiten Heinrich V konnte sich seines Sieges auch drei Stunden nach Schlachtbeginn noch nicht ganz sicher sein wie drei Vorfalle zeigten die sich kurz hintereinander beziehungsweise parallel ereigneten Der auf franzosischer Seite kampfende Herzog von Brabant traf mit einem kleinen Gefolge verspatet auf dem Schlachtfeld ein griff aber sofort an Sein mutiger Angriff war jedoch vergeblich Er wurde uberwaltigt und gefangen genommen Das couragierte Beispiel des Herzogs liess die Grafen von Masle und Fauquemberghes die zur dritten franzosischen Linie gehorten ebenfalls mit einer kleinen Truppe angreifen 17 S 36 Sie allerdings wurden wahrend des Angriffs getotet 4 S 124f 15 S 307 Fast zeitgleich dazu liessen Schreie und Larm die Englander schliessen dass der hinter den englisch walisischen Truppen befindliche und kaum bewachte Bagagetross von Franzosen angegriffen wurde Heinrich V liess den Befehl geben die gefangenen Franzosen bis auf die Wichtigsten zu toten Uberliefert ist dass sich Heinrichs Untergebene dem Totungsbefehl verweigerten und dass der englische Konig schliesslich 200 Bogenschutzen unter dem Befehl eines Gewappneten zur Vollstreckung des Befehls abkommandierte 4 S 126 15 S 303 304 Es lasst sich nicht mehr rekonstruieren wie viele franzosische Gefangene auf diesen Befehl hin getotet wurden Nach der Schlacht begleiteten zwischen 1 000 und 2 000 franzosische Gefangene das englisch walisische Heer zuruck nach England von denen die meisten vor dem Befehl gefangen genommen worden waren Die Chronisten berichten auch dass der Befehl zuruckgenommen wurde nachdem sich Heinrich V sicher war dass die dritte franzosische Linie von einem Angriff absah 4 S 127 129Juliet Barker nennt den Totungsbefehl Heinrichs V folgerichtig und weist darauf hin dass dieser Befehl nicht einmal von zeitgenossischen franzosischen Chronisten kritisiert wurde 15 S 302 Heinrichs Truppen waren nach den drei Stunden Kampf physisch und emotional erschopft Er verfugte uber keine Informationen uber die Starke der sich neu gruppierenden franzosischen Truppen und musste damit rechnen dass die franzosischen Gefangenen die lediglich entwaffnet und von einigen wenigen Englandern bewacht wurden erneut zu den Waffen griffen 15 S 302 Anne Curry ist nach ihren Quellenrecherchen zu einem ahnlichen Schluss wie Juliet Barker gekommen sie bezweifelt jedoch dass Heinrich V zu diesem Zeitpunkt vom Angriff auf den Bagagetross wusste 10 S 262 294 295 Der Historiker Martin Clauss vertritt dagegen die Ansicht dass die Englander auf Befehl Heinrichs V gangige kriegsrechtliche Konventionen ihrer Zeit brachen deren ritterliche Normen und Regeln eine Schonung Gefangener verlangten 21 S 117 Zeitgenossische englische Chroniken verschweigen seiner Ansicht nach dieses Kriegsgrauel oder deuten es nur an weil sie im Umkreis des englischen Konigshofes entstanden 21 S 109 111 Zeitgenossische franzosische Quellen fokussieren vor dem Hintergrund der innerfranzosischen Machtkampfe auf das Fehlverhalten der eigenen Seite So sehen burgundische Chronisten die Verantwortung fur den Angriff auf den englischen Tross bei Heerfuhrern der Armagnaken die damit auch die Schuld am Tod der franzosischen Gefangenen haben 21 S 116John Keegan halt die Anzahl der getoteten Gefangenen fur gering 4 S 128 129 Eine Massenexekution bei der englische Bogenschutzen nacheinander franzosische Gefangene mit Axten erschlugen oder mit Dolchen die Kehle durchschnitten halt er fur unmoglich ohne dass die franzosischen Hochadeligen sich gegen eine Totung durch von ihnen als sozial minderwertig verachtete Fusstruppen gewehrt hatten 4 S 128 129 Fur viel wahrscheinlicher halt er ein Szenario bei dem englische Gewappnete lautstark protestieren dass die wegen der Losegeldzahlungen fur sie so wertvollen Gefangenen getotet werden sollen es zu Streit zwischen ihnen und dem Exekutionskommando kam die Gefangenen vom Schlachtfeld wo Waffen in fur sie erreichbarer Nahe lagen weggefuhrt wurden und die Bogenschutzen wahrend dieses Abzugs an den Seiten einzelne franzosische Gewappnete umbrachten 4 S 128 129 Es gibt allerdings einen Augenzeugenbericht der deutlich macht wie moglicherweise dem Exekutionsbefehl nachgekommen wurde Ghillebert de Lannoy war wahrend der Schlacht am Kopf und am Knie verwundet worden Er wurde zwischen den franzosischen Leichen gefunden und gefangen genommen und mit zehn bis zwolf anderen Gefangenen in eine Hutte eingesperrt Als der Befehl zur Totung kam wurde diese Hutte angezundet Ghillebert de Lannoy gelang es aus der brennenden Hutte zu entkommen Er wurde allerdings kurz darauf erneut gefangen genommen 15 S 304 305Tote und Gefangene BearbeitenDie Anzahl der Toten auf beiden Seiten ist nicht bekannt Auf englischer Seite sind es mindestens 112 Tote Die Zahl ist mit grosser Sicherheit unvollstandig und zahlt nicht diejenigen die nach der Schlacht an ihren Wunden starben 15 S 320 Alle zeitgenossischen Quellen betonen die hohe Opferzahl auf Seiten der Franzosen insbesondere die englischen Chroniken spielen dagegen die eigene Opferzahl herunter Nach der Belagerung von Harfleur waren die englischen Toten genau verzeichnet worden denn mit ihrem Tod endete die Verpflichtung des Konigs fur sie Sold zu zahlen Nach Azincourt unterblieb eine solche sorgfaltige Auflistung 10 S 281 Moglicherweise war die Anzahl der Toten so gering dass es fur die Krone von geringer Bedeutung war wenn ihre Captains fur einige wenige Wochen Sold fur die Gefallenen kassierten Anne Curry halt es nicht fur ausgeschlossen dass Heinrich V bewusst die Zahl der eigenen Toten herunterspielte da absehbar war dass bald weitere Feldzuge in Frankreich folgen wurden 10 S 281Auffallend ist der sehr grosse Unterschied an Hochadeligen der englisch walisischen und der franzosischen Seite die in der Schlacht den Tod fanden Auf englischer Seite fielen von den Hochadeligen nur Edward of Norwich 2 Duke of York und der erst 21 jahrige Michael de la Pole 3 Earl of Suffolk 15 S 314 Zu den Todesopfern auf franzosischer Seite gehoren Johann I Herzog von Alencon Anton Herzog von Brabant und Limburg Eduard III Herzog von Bar Jean de Montaigu Erzbischof von Sens Charles I d Albret Graf von Dreux Friedrich I Graf von Vaudemont Johann VI Graf von Roucy und Braine Philipp von Burgund Graf von Nevers und Rethel Wilhelm IV Graf von Tancarville Jean IV de Bueil der 19 jahrige Charles de Montaigu Vidame de Laon Jean de Craon Vizegraf von Chateaudun Pierre d Orgemont Herr von Chantilly und Hugues III d Amboise Vater von Pierre d Amboise Zu den Gefangenen die den Totungsbefehl uberlebten gehorten unter anderem Karl Herzog von Orleans Johann I Herzog von Bourbon Georges de La Tremoille Graf von Guines Jean II Le Maingre Marschall von Frankreich Arthur de Richemont der spatere Herzog der Bretagne Louis de Bourbon Comte de Vendome und Charles d Artois der Graf von Eu Fur Heinrich V waren diese Gefangenen nicht nur wegen der hohen Losegeldforderungen wertvoll Ihre Gefangenschaft in England symbolisierte fur viele Jahre die verheerende Niederlage die das franzosische Heer bei der Schlacht von Azincourt erlitten hatte 10 S 285 Wie viele weitere franzosische Gefangene das englisch walisische Heer von Calais aus nach England zuruck begleiteten ist nicht sicher Zeitgenossische Quellen nennen zwischen 700 und 2 200 10 S 286 Sicher ist dass eine Reihe von Gefangenen bereits in Calais ihr Losegeld stellen konnte und daher franzosischen Boden nie verliess 10 S 289 Anne Curry hat nach ihren Quellenstudien insgesamt nur 282 Gefangene nachweisen konnen die einen Teil ihrer Gefangenschaft in England verbrachten 10 S 290Auswirkung der Niederlage BearbeitenMilitarisch war Frankreich so nachhaltig geschlagen dass der englische Regent Heinrich V seine Kriegsziele in den Folgejahren durchsetzen konnte Caen besetzte und schliesslich funf Jahre spater der franzosischen Krone den Vertrag von Troyes aufzwang durch den er die franzosische Prinzessin Katharina von Valois heiratete und sich zum Nachfolger des franzosischen Konigs Karl VI machte Das Ausmass der Niederlage Frankreichs fuhrte auch zu einer Neuausrichtung der burgundischen Politik die 1420 im Vertrag von Troyes zum Tragen kam Der Konig von England wurde von den Burgundern als Konig von Frankreich anerkannt um auf die Bildung eines unabhangigen Reiches hinzuarbeiten Quellen BearbeitenDie Schlacht von Azincourt ist die am besten und umfangreichsten dokumentierte Schlacht des Mittelalters Viele der Originaldokumente wie Stammrollen Steuerunterlagen Briefe und sogar der von den Franzosen circa zwei Wochen vor dem Ereignis angefertigte Schlachtplan sind uber die Jahrhunderte erhalten geblieben und befinden sich verstreut in zahlreichen Bibliotheken Daneben haben viele zeitgenossische Chronisten auf englischer und franzosischer Seite von dieser Schlacht berichtet Die zeitnachste Quelle sind die Gesta Henrici Quinti der Tatenbericht Heinrichs V der von einem namentlich nicht bekannten englischen Augenzeugen vermutlich zu Beginn des Jahres 1417 geschrieben wurde 21 S 109 Die Vita Henrici Quinti von Tito Livio Frulovisi aus dem Jahre 1438 entstand am Hofe des Duke of Gloucester und schildert die Kampfhandlung ebenfalls aus englischer Sicht Zu den franzosischen Chronisten aus der Mitte des 15 Jahrhunderts zahlen unter anderem Pierre de Fenin Enguerrand de Monstrelet und Jean de Wavrin 21 S 116Die Schlacht von Azincourt als patriotischer britischer Mythos BearbeitenDie Erinnerung an die Schlacht wurde in Grossbritannien zu einem nationalen Mythos verklart Noch 1944 mitten im Zweiten Weltkrieg wurde in Grossbritannien mit grossem Aufwand und unter der Regie von Laurence Olivier Shakespeares Drama Heinrich V mit Olivier in der Hauptrolle verfilmt um den Briten im Kampf gegen die Deutschen propagandistisch den Rucken zu starken Auch nach uber 600 Jahren ist die Schlacht immer noch tief im kollektiven Bewusstsein der Briten als grosster englischer Sieg der Militar Geschichte verankert nicht zuletzt auch deshalb weil es ein Sieg gegen den Erzfeind die Franzosen war So taucht Azincourt neben den Schlachten von Trafalgar 1805 gegen Villeneuve und Waterloo 1815 gegen Napoleon in mehr oder weniger regelmassigen Abstanden in der britischen Regenbogenpresse auf wenn es um das aktuelle in diesen Fallen immer angespannte Verhaltnis des Konigreiches zu seinem Nachbarn Frankreich geht In der Brexit Debatte im britischen Unterhaus am 1 Februar 2017 meinte der konservative Abgeordnete Jacob Rees Mogg der Tag des EU Referendums werde als einer der wichtigsten Tage in die britische Geschichte eingehen und kunftig mit den Schlachten von Azincourt und Waterloo gleichgesetzt werden 22 Mehrere hundert Jahre hindurch hatte die englische Deutung der Ereignisse gegolten Heinrich V und seine Mannen sahen sich einer riesigen gegnerischen Ubermacht gegenuber Bis vor einigen Jahren noch glaubte man an ein Verhaltnis von 4 1 zu Gunsten der Franzosen Jedoch weisen neuere Forschungen von Anne Curry darauf hin dass das zahlenmassige Ubergewicht der Franzosen wesentlich geringer gewesen sein konnte Nach ausfuhrlichem Quellenstudium kommt sie zur Schlussfolgerung dass die Franzosen nur einige tausend Mann mehr in die Schlacht fuhrten 23 Das genaue Krafteverhaltnis bleibt aber nach wie vor strittig Der britische Zoologe und Verhaltensforscher Desmond Morris erklarte in der ersten Episode der BBC Dokumentarserie The Human Animal aus dem Jahre 1994 In Britain the main insult is a two finger gesture which dates back to the Battle of Agincourt It s a gesture that foreigners sometimes confuse with the V for Victory sign but that s performed with the hand the other way around In Grossbritannien ist die grosste Beleidigung eine Zwei Finger Geste ausgestreckter Mittel und Zeigefinger leicht gespreizt die auf die Schlacht von Azincourt zuruckzudatieren ist Es ist eine Geste die Auslander gelegentlich mit dem V for Victory Sieges Zeichen verwechseln welches jedoch mit der Hand andersherum dargestellt wird d h mit dem Handrucken dem Akteur zugewandt Desmond MorrisDas so dargestellte V Zeichen symbolisiert vermutlich den lateinischen dynastischen Zahlenzusatz im Namen des siegreichen englischen Konigs und Befehlshabers Heinrich V Literarische und filmische Verarbeitung BearbeitenDie Schlacht wird in William Shakespeares Heinrich V thematisiert Dieses Stuck ist dreimal unter dem Originaltitel verfilmt worden 1944 von und mit Laurence Olivier und 1989 von und mit Kenneth Branagh 2012 erschien die nur in englischer Sprache verfugbare Serie The Hollow Crown bestehend aus Shakespeares Werken Richard II Henry IV Pt1 amp Pt2 und Henry V In dem Roman Das Zeichen des Sieges von Bernard Cornwell wird die Schlacht aus der Sicht eines englischen Bogenschutzen ausfuhrlich beschrieben Fur 2013 war der Beginn der Dreharbeiten zu einer Filmadaption unter der Regie von Michael Mann geplant 24 In dem Roman Die Huter der Rose von Rebecca Gable nimmt die Schlacht einen kleinen aber bedeutenden Teil der Handlung ein Die Darstellung erfolgt hier aus der Sicht eines jungen englischen Adeligen In dem Science Fiction Roman Der Widerstand von David Weber wird im Prolog die Schlacht aus Sicht einer fiktiven Alienrasse geschildert In dem Film The King 2019 wird die Regentschaft von Heinrich V und die Schlacht von Azincourt thematisiert Literatur BearbeitenJohann Baier Die Schlacht bei Agincourt Hornig Ludwigshafen 2006 ISBN 3 938921 01 3 Juliet Barker Agincourt The King The Campaign The Battle Abacus London 2006 ISBN 0 349 11918 X Matthew Bennett The Battle In Anne Curry Hrsg Agincourt 1415 Henry V Sir Thomas Erpingham and the Triumph of the English archers Tempus Stroud 2000 ISBN 0 7524 1780 0 Martin Clauss Die Gefangenen von Agincourt In Sonke Neitzel Daniel Hohrath Hrsg Kriegsgreuel Die Entgrenzung der Gewalt in kriegerischen Konflikten vom Mittelalter bis ins 20 Jahrhundert Schoningh Paderborn 2008 ISBN 978 3 506 76375 4 Anne Curry The Battle of Agincourt Sources and Interpretations Boydell Woodbridge 2000 ISBN 0 85115 802 1 Anne Curry Agincourt A New History Tempus Stroud 2005 ISBN 0 7524 3813 1 Anne Curry Malcolm Mercer Hrsg The Battle of Agincourt The Essential Companion Yale University Press New Haven 2017 ISBN 978 0 300 22877 9 Paul Hitchin The bowman and the bow In Anne Curry Hrsg Agincourt 1415 Henry V Sir Thomas Erpingham and the triumph of the English archers Tempus Stroud 2000 ISBN 0 7524 1780 0 S 37 52 John Keegan Das Antlitz des Krieges 1 Auflage Econ Dusseldorf Wien 1978 ISBN 3 430 15290 9 S 78 116 britisches Englisch The face of Battle A study af Agincourt Waterloo and the Somme Harmondsworth 1978 Ubersetzt von Hermann Kusterer Erstausgabe Jonathan Cape Ltd London 1976 Hagen Seehase Ralf Krekeler Der gefiederte Tod Die Geschichte des englischen Langbogens in den Kriegen des Mittelalters Hornig Ludwigshafen 2001 ISBN 3 9805877 6 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht von Azincourt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Schlacht von Azincourt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stephen Beck The Battle of Agincourt Memento vom 9 November 2007 im Internet Archive englisch Max Bornefeld Ettmann Die Schlacht von Azincourt Hans Henning Kortum Die Schlacht von Azincourt Das Werk Gottes Anmerkungen Bearbeiten a b Hans Delbruck Geschichte der Kriegskunst Das Mittelalter Nikol 2000 S 533 543 John Keegan Das Antlitz des Krieges Dusseldorf 1978 S 89f Die britische Historikerin Anne Curry geht in ihrer Agincourt A New History 2005 sehr detailliert zu jedem Einzelereignis auf die jeweiligen Quellenlage ein Siehe beispielsweise Curry 2005 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad John Keegan Das Antlitz des Krieges Dusseldorf 1978 Siehe beispielsweise Wolfgang Hebold Siege und Niederlagen Militarische Entscheidungen von Troja bis Jom Kippur Gerstenberg Verlag Hildesheim 2002 ISBN 3 8067 2527 6 S 100 Siehe beispielsweise Seehase und Krekeler S 126 Siehe beispielsweise John Keegan Das Antlitz des Krieges Dusseldorf 1978 S 95 a b c d e f g h Johann Baier Die Schlacht bei Agincourt Ludwigshafen 2006 a b Seehase und Krekeler S 85 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y Anne Curry Agincourt A New History Stroud 2005 Hitchin S 44 Paul Hitchin brachte es nach eigenen Angaben nach 15 Jahren Training auf 17 Pfeile pro Minute a b c Seehase und Krekeler S 47f Hitchin S 46 Seehase und Krekeler S 199 Hitchin S 46 Der verwendete Bogen hatte ein Zuggewicht von 165 Pfund a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Juliet Barker Agincourt The King The Campaign The Battle London 2006 Anne Curry kommt in ihrer knapp drei Jahrzehnte jungeren Studie zum selben Schluss siehe Curry 2005 S 231 233 a b c d e f Matthew Bennett The Battle Stroud 2000 Militarhistoriker konnen auf Grund einer zufalligen Filmaufnahme die Auswirkung eines scheuenden Pferdes das eine dichte Reihe von Menschen trifft sehr gut abschatzen Die Filmaufnahme stammt aus dem Jahre 1968 und wurde aufgenommen als ein scheuendes Polizeipferd in eine dichtgedrangte Kette von Polizisten galoppierte Die Bewegung der Ausweichenden und Fallenden erfasste dabei auch noch vom Ort der Kollision sehr weit entfernte Polizisten Siehe dazu Keegan S 111 John Keegan Das Antlitz des Krieges Dusseldorf 1978 S 116 zitiert nach Keegan S 122 a b c d e Martin Clauss Die Gefangenen von Agincourt Paderborn 2008 Sascha Zastiral Brexit Das Parlament spielt mit In zeit de 1 Februar 2017 abgerufen am 7 Juni 2022 Professor Anne Curry Research Interests Internetseite der Universitat von Southampton abgerufen am 25 Oktober 2011 Michael Mann s Agincourt Is Getting A Rewrite Meldung Cinemablend vom 2 Mai 2013 abgerufen am 18 Juni 2013 Normdaten Sachbegriff GND 4212311 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Azincourt amp oldid 238768596