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Der Vertrag von Troyes war ein Friedensvertrag der im Laufe des Hundertjahrigen Krieges am 20 Mai 1420 zwischen Karl VI dem Wahnsinnigen und Heinrich V zustande kam Der Vertrag regelte die Thronfolge nach Karls Tod Heinrich sollte die Krone erben und die Reiche England und Frankreich in Personalunion vereinen Der Dauphin und spatere Konig Karl VII wurde damit aus der Thronfolge ausgeschlossen Er widersetzte sich daraufhin mit seinen Anhangern den Armagnacs diesem Vertrag Schliesslich konnte er doch zum Konig gekront werden und die Englander aus Frankreich vertreiben Mit der Vertreibung der Englander vom Kontinent endete der Hundertjahrige Krieg Krafteverteilung in Frankreich um 1420 Rot England Violett Burgund Blau Armagnacs Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Heinrichs Invasion 1 2 Waffenstillstand von Arras 1 3 Praliminarfrieden 2 Der Friedensschluss 2 1 Das Treffen in Troyes 2 2 Unterzeichnung und Beeidung 2 3 Hochzeit Heinrichs mit Katharina von Valois 3 Vertragsinhalt 3 1 Herrschaftsubertragung 3 2 Legitimation fur Heinrichs Kronubernahme 3 3 Einigung Frankreichs 3 4 Umgang mit dem Dauphin 4 Nachwirkungen 5 Vertragseditionen 6 Literatur 7 AnmerkungenVorgeschichte Bearbeiten nbsp Ermordung Johann Ohnefurchts durch die Anhanger des Dauphins in Montereau Hauptartikel Hundertjahriger Krieg Seit der normannischen Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer im Jahre 1066 waren die beiden Reiche England und Frankreich auf lehensrechtlicher Basis miteinander verknupft Es folgten weitere Verflechtungen dynastischer und territorieller Art Als es in Frankreich zu einem Machtvakuum kam da in schneller Folge mehrere Konige ohne mannlichen Nachkommen gestorben waren erhob Eduard III Anspruch auf den Thron Die daraus resultierenden Spannungen mundeten schliesslich 1337 in den Hundertjahrigen Krieg Es kam zu mehreren Schlachten und wechselseitigen territoriellen Gewinnen Diverse Versuche durch einen Friedensvertrag den Konflikt beizulegen brachten keinen Erfolg 1 Heinrichs Invasion Bearbeiten 1413 bestieg Heinrich V den englischen Thron Wie seine Vorganger machte er es sich zum Ziel Territorien aus Frankreich fur England zu gewinnen Von der Thronbesteigung an versuchte er dies auf diplomatischem Weg zu erreichen Er war gewillt seinen Anspruch auf die franzosische Krone fallen zu lassen wenn er dafur Landereien erhielt Seine Forderungen waren aber so hoch dass der franzosische Konig nicht auf sie einging Daraufhin fiel Heinrich im Sommer 1415 in Frankreich ein In der Schlacht von Azincourt fugte er den Franzosen eine vernichtende Niederlage zu In zwei Feldzugen bis 1419 brachte Heinrich die Normandie unter seine Kontrolle 2 In Frankreich herrschte zu dieser Zeit ein innerer Konflikt zwischen den Anhangern des Herzogs von Burgund Bourguignons Johann Ohnefurcht und der konigstreuen Partei und Anhangern des Herzogs von Orleans Armagnacs Dies fuhrte zu einer Annaherung Burgunds an Heinrich V und der Einnahme von Paris 1418 durch Johann Ohnefurcht Da der Dauphin ein Bundnis zwischen England und Burgund verhindern wollte suchte er selbst das Gesprach mit Johann Ohnefurcht Bei einem dieser Treffen in Montereau wurde aber Johann durch die Anhanger des Dauphins ermordet Die Verhandlungen brachen daraufhin abrupt ab 3 Philipp der Sohn und Nachfolger Johanns wandte sich nun den Englandern zu von denen er sich die grosste Unterstutzung erhoffte um Rache zu nehmen sowie die Position Burgunds in Frankreich zu konsolidieren 4 Waffenstillstand von Arras Bearbeiten Durch die Einnahme von Rouen wahrend seiner Invasion hatte Heinrich Paris von den wichtigsten Rohstoffen des taglichen Bedarfs abgeschnitten Die Bevolkerung von Paris trat daraufhin mit ihm in Verhandlung Gleichzeitig versuchte Philipp eine Annaherung an Heinrich Dieser hatte durch seine Vormachtstellung gestarkt seine bisherigen Forderungen auf Landereien in Frankreich aufgegeben und stellte nun neue Bedingungen fur den Frieden Er wollte die beiden Konigreiche als Doppelmonarchie in Personalunion vereinen 5 Karl VI war zu diesem Zeitpunkt wegen seiner Krankheit praktisch unfahig zu regieren Er wurde bei seinen Handlungen von seiner Frau Isabeau und von Philipp beeinflusst So stattete er am 7 November Philipp mit der Vollmacht aus in seinem Namen einen Waffenstillstand auszuhandeln Nach zahen Verhandlungen konnte dieser schliesslich in Arras am 24 Dezember unterzeichnet werden Dieser Vertrag war vorerst auf den 1 Marz des kommenden Jahres befristet Gemass Vertrag sollte diese Zeit genutzt werden um einen Friedensvertrag auszuhandeln Von diesen Friedensgesprachen wurde der Dauphin und seine Anhanger Armagnacs explizit ausgeschlossen 6 Parallel zu den Waffenstillstandsverhandlungen handelten Philipp und Heinrich eine Allianz zwischen ihren beiden Reichen aus Philipp erklarte sich schliesslich bereit alles in seiner Macht stehende zu tun damit Heinrich die franzosische Krone erhielt Im Gegenzug versprach Heinrich Hilfe bei der Bestrafung des Dauphins und seiner Anhanger die fur die Ermordung Johann Ohnefurchts verantwortlich waren Diese Allianz wurde einen Tag nach dem Waffenstillstandsabkommen besiegelt 7 Praliminarfrieden Bearbeiten Nachdem der Waffenstillstand besiegelt worden war musste ein definitiver Friedensvertrag entworfen werden Aussergewohnlich beim Vertrag von Troyes ist die Tatsache dass zwischen England und Burgund das Grundgerust des Vertrages bereits vor der Unterzeichnung des Waffenstillstandes inoffiziell ausgehandelt worden war Schon Anfang Dezember hatten sich die beiden Parteien auf die wichtigsten Punkte eines kunftigen Vertrages geeinigt 8 Fur die offizielle Aushandlung mit dem franzosischen Konig sandte Heinrich den Unterhandler Louis de Robersart Anfang Januar 1420 an den Hof nach Troyes Kurz darauf unterzeichnete Karl ein Dokument in dem er feststellte dass sich der Dauphin wegen seiner grauenvollen Taten als unwurdig fur die Thronnachfolge erwiesen hatte Er verlor somit das Erbrecht auf die franzosische Krone was fur Heinrich den Weg freimachte sein Ziel zu verfolgen Es kam zu langeren Verhandlungen wahrend derer der Waffenstillstand mehrmals verlangert werden musste Schliesslich unterzeichnete Karl mit Vorbehalt einiger mit dem englischen Konig noch zu verhandelnder Punkte am 9 April den Praliminarfrieden Dieses Vertragswerk enthielt alle Punkte des spateren Friedensvertrages sowie die Regelung der Umstande des Treffens der Monarchen Daraufhin machte sich eine franzosische Delegation auf den Weg zu Heinrich um noch die letzten Punkte auszuhandeln In Pontoise kam es daraufhin zu kurzen Gesprachen und einigen wenigen Anderungen des Vertrages Heinrich unterzeichnete seinerseits am 5 Mai dieses Vertragswerk 9 Der Friedensschluss BearbeitenDas Treffen in Troyes Bearbeiten nbsp Herzog Philipp der Gute von Rogier van der Weyden um 1450 gemalt Die Zusammenkunft zweier Monarchen zur Vollziehung eines Friedensschlusses stellte stets ein heikles Unterfangen dar Die Ortswahl war von eminenter Bedeutung Sie musste so gewahlt werden dass keiner der Monarchen bevorzugt wurde da der andere sonst gekrankt die Verhandlungen abbrechen konnte Ein zweiter kritischer Punkt betraf die Sicherheit der Monarchen Gerade die Ermordung Johann Ohnefurchts bei einem Treffen mit dem Dauphin im Vorfeld hatte diese Gefahr den Konigen wieder vor Augen gefuhrt Aus diesen Grunden wurden diverse Sicherheitsvorkehrungen vereinbart und im Praliminarfrieden schriftlich festgehalten 10 Als erste Sicherheit leisteten die beiden Monarchen vor einer Delegation der anderen Partei einen Eid auf die Evangelien In diesem Eid schworen sie die Vertragspunkte einzuhalten und keine hinterlistigen Plane zu verfolgen Auf dem Weg von Pontoise dem derzeitigen Regierungssitz Heinrichs nach dem franzosischen Hof von Troyes standen Heinrich mehrere Ortschaften offen In ihnen sollte er Truppen stationieren um seinen Ruckweg nach der Vertragsschliessung zu sichern Zudem sollten sie das Treffen gegen mogliche Ubergriffe des Dauphins und der Armagnacs die in der Umgebung Truppen hatten beschutzen Nach dem Vertragsschluss sollte Heinrich die besetzten Orte wieder zuruck an Frankreich geben 11 Wahrend Heinrich auf dem Weg nach Troyes war wurde dort das Treffen vorbereitet Gemass dem Praliminarfrieden sollte die Begegnung an einem Ort zwischen Troyes und Nogent stattfinden Der Treffpunkt war mit einer Linie umgeben bis zu der beide Konige 2 500 Mann mitbringen durften Die Linie sollte aber nur von den Konigen und vereinzelten Vertrauten ubertreten werden 12 Aus heute noch nicht geklarten Grunden wurde schliesslich aber auf diese Sicherheitsvorkehrungen verzichtet und man hielt das Treffen in Troyes selbst ab 13 Am 20 Mai fand schliesslich das Treffen statt Heinrich ritt mit einem Tross nach Troyes wo er von Philipp und einigen Edelleuten begrusst wurde Gemeinsam betraten sie die Stadt und Heinrich bezog sein Quartier 14 Uber die weiteren Vorgange an diesem Tag gehen die Quellenangabe weit auseinander Wahrscheinlich stattete Heinrich dem franzosischen Konig einen Besuch ab Anschliessend kehrte er in seine Unterkunft zuruck Die Vertragsunterzeichnung fand dann am nachsten Tag statt 15 Unterzeichnung und Beeidung Bearbeiten nbsp Isabeau die Ehefrau und Vertreterin Karls VI Am Tag der Vertragsunterzeichnung fuhlte sich Karl anscheinend nicht wohl und konnte nicht selbst den Vertrag unterzeichnen Da dies aber wegen Karls Krankheit vorhersehbar gewesen war hatte dieser bereits am 19 Mai seiner Frau Isabeau und Philipp eine Vollmacht ausgestellt in seinem Namen den Vertrag zu unterzeichnen 16 So trafen sich nun Heinrich Isabeau und Philipp am Altar in der Kathedrale von Troyes Dort wurde ihnen der Vertragstext vorgelesen den sie anschliessend beeideten Dabei beruhrten sie ein auf dem Altar liegendes Evangeliar mit der rechten Hand Als nachster Schritt wurden die Vertragswerke gesiegelt und ausgetauscht Heinrich benutzte fur diesen Zweck das Siegel Eduards III das dieser beim Vertrag von Bretigny benutzt hatte 17 Um dem Vertrag eine starkere juristische Verbindlichkeit zu geben wurde er von weiteren Personen beeidigt Als erstes leisteten die in der Kathedrale anwesenden Wurdentrager diesen Eid Am folgenden Tag mussten weitere Wurdentrager und Burger von Troyes denen der Vertrag erklart worden war schworen den Frieden gemass dem Vertrag zu uberwachen 18 Anschliessend wurde der Vertrag im ganzen Land verkundet und von der Bevolkerung der Eid eingefordert sich daran zu halten Zu guter Letzt ratifizierten das franzosische Parlement und das englische Parlament den Vertrag 19 Hochzeit Heinrichs mit Katharina von Valois Bearbeiten Der Friedensvertrag von Troyes wurde durch eine Hochzeit zwischen Heinrich und Katharina von Valois die Tochter Karls gefestigt Die Plane fur solch eine Friedenshochzeit reichten schon mehrere Jahre zuruck Seit 1413 gab es bereits diesbezuglich ernsthafte Verhandlungen Trotz zwischenzeitlicher Differenzen blieb Heinrich ledig da er immer noch auf einen Vertrag hoffte 20 Seit der Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen England und Frankreich war die Hochzeit wichtiger Bestandteil des Gesprachs So fand die Hochzeit auch Eingang in den Waffenstillstand und den spateren Friedensvertrag Die Vermahlung wurde schliesslich gleich nach der Vertragsunterzeichnung am 21 Mai in Troyes vollzogen Die Hochzeit wurde dann knapp zwei Wochen spater am 2 Juni abgehalten 21 Vertragsinhalt BearbeitenHerrschaftsubertragung Bearbeiten nbsp Heinrich V von England Anonymes Portrat spates 16 oder fruhes 17 Jahrhundert National Portrait Gallery London Der wichtigste Artikel im Vertrag Art 6 regelte die Nachfolge Karls Es wurde festgehalten dass ab seinem Tod die Krone Frankreichs mit all seinen Rechten fur immer an Heinrich und dessen Erben gehen sollte Von diesem Moment an sollten die beiden Reiche nicht unter einer Krone jedoch in einer Person vereint sein Diese Person war Heinrich oder sein Erbe Art 24 Was dies fur ein Erbe sei wurde aber nicht genauer ausgefuhrt Dies barg allerdings ein gewisses Konfliktpotential In Frankreich waren Frauen gemass dem salischen Recht aus der Thronfolge oder als Ubermittler des Thronanspruches ausgeschlossen Ein entsprechendes Gesetz gab es in England nicht weshalb dort auch Frauen die Krone erben konnten Die Frage stellte sich nun was geschehen ware wenn Heinrichs Erbe auf die englische Krone eine Frau gewesen ware Fuhrten nun diese Artikel des Vertrags von Troyes das salische Recht in England ein oder setzten sie ebendiese in Frankreich ausser Kraft Diese Frage musste in der Realitat nie ernsthaft erortert werden da Heinrich einen Sohn als Nachfolger hatte und die weiteren Ereignisse des Krieges den Vertrag praktisch auflosten 22 Heinrich erhielt offiziell erst nach dem Tode Karls die Krone Frankreichs Faktisch regierte er aber bereits ab dem Vertragsschluss anstelle des schwachen Konigs Im Vertrag wurde Heinrich offiziell zum Regent des Landes ernannt In diesem Amt sollte er die Geschafte Frankreichs fuhren wenn Karl durch seine Krankheit daran gehindert sein sollte was gemass dem Vertrag meistens der Fall sein wurde Art 7 Zu beachten ist dass die Ubernahme der franzosischen Krone durch Heinrich keine Eingliederung Frankreichs in das englische Reich darstellte Im Vertrag wurde explizit hervorgehoben dass die beiden Reiche nach der Machtubernahme Heinrichs rechtlich getrennt bestehen bleiben sollten Beide behielten ihre Rechte Sitten und Gebrauche Art 24 Fur Frankreich wurde noch hervorgehoben dass alle seine Institutionen in ihrer bisherigen Form erhalten bleiben mussen Art 8 11 17 Im gleichen Sinne musste Heinrich auch die Rechte Privilegien und Pfrunden der franzosischen Adligen und Kirchenvertreter anerkennen 9 15 16 Legitimation fur Heinrichs Kronubernahme Bearbeiten nbsp Karl VI der Verruckte von FrankreichDer Vertrag von Troyes sicherte Heinrich die Krone Frankreichs Aus welchen Anspruchen beziehungsweise Legitimationen heraus diese Machtubertragung zustande kam wurde jedoch nicht aufgefuhrt Der Vertrag bezeichnete Heinrich als Erbe Frankreichs Praambel Art 22 Wie er aber zum Erben Frankreichs geworden war wurde nicht erwahnt Eine Moglichkeit konnte die Anerkennung des seit Eduard III bestehenden Anspruches auf die franzosische Krone gewesen sein Dem widerspricht aber dass Heinrich im Vertrag selbst explizit auf seinen Titel als Konig von Frankreich verzichtet Art 21 und damit implizit die Unrechtmassigkeit ebendieses Anspruches zugibt 23 Gleichzeitig mit dem Verzicht Heinrichs auf diesen Titel wurde Karl als Konig von Frankreich durch Gottes Gnade Praambel bezeichnet und somit sein Anspruch auf die Krone verstarkt Als zweite Moglichkeit fur Heinrichs Bezeichnung als Erbe konnte eine Adoption im romischen Stil durch Karl angesehen werden Solch eine Adoption ist aber nicht nachgewiesen was diese Variante sehr unwahrscheinlich macht 24 Eine haufig genannte aber ganzlich abwegige Theorie sagt dass Heinrich durch seine Heirat mit Katharina der Tochter Karls zum Erbe wurde Frauen waren wie oben bereits erwahnt gemass dem salischen Recht von der Thronfolge beziehungsweise als Ubermittler des Thronanspruches ausgeschlossen Die Hochzeit geschah also wie auch in Artikel 1 erwahnt nur pour le bien de la dite Paix 25 zum Wohle des besagten Friedens Um dies zu unterstreichen fand die Trauung auch erst mit einem zeitlichen Abstand von zwei Wochen nach dem Vertragsschluss statt 26 Bis heute lasst sich nicht sagen was nun genau den Ausschlag gegeben hatte dass Heinrich als Erbe Frankreichs angesehen wurde und somit Anspruch auf die Krone erheben konnte Moglicherweise gab es auch vor dem Vertrag gar keine Legitimation fur Heinrichs Thronanspruch In diesem Fall wurde alleine der Vertrag die Legitimation fur Heinrich darstellen Einigung Frankreichs Bearbeiten Genau genommen handelte es sich beim Vertrag von Troyes um keinen richtigen Friedensvertrag denn der Vertrag enthalt die Aufforderung Krieg zu fuhren 27 Artikel 12 forderte Heinrich auf alle Gebiete der rebellischen Armagnacs und des Dauphins zu erobern um sie wieder in den Reichsverbund einzugliedern In diesem Sinne galt auch die Anordnung dass Heinrich sobald er die franzosische Krone ubernehmen wurde alle von ihm in Frankreich eroberten Gebiete inklusive der Normandie an Frankreich zuruckgeben sollte Art 18 Von dieser Regelung profitierten beide Parteien Zum einen ging Frankreich daraus als geeintes Reich hervor zum anderen konnte Heinrich den Eindruck vermeiden er halte Frankreich durch verschiedene Anspruche Er wollte uber Frankreich als Ganzes herrschen weil es ihm durch den Vertrag von Troyes oder der seit Eduard III bestehenden Forderung rechtlich zustand 28 Umgang mit dem Dauphin Bearbeiten Die Taten des Dauphins waren bei der Entstehung des Vertrags ein wichtiger Faktor Erst durch die Ermordung Johann Ohnefurchts in Montereau begann die Annaherung Burgunds an England die schliesslich den Vertragsschluss herbeifuhrte Zudem war es ein Vertrag der ihn aus der Thronfolge ausschloss Interessanterweise wird aber die Enterbung des Dauphins im Vertrag mit keinem Wort angesprochen Nur ein Artikel Art 29 handelt ausschliesslich vom Umgang mit ihm Dabei wurde aber nur vermerkt dass es weder Karl noch Heinrich oder Philipp erlaubt ware mit dem Dauphin ein Bundnis ohne der Zustimmung der anderen auszuhandeln Ein weiterer bereits genannter Artikel Art 12 fuhrt Bestimmungen zum Umgang mit den vom Dauphin und den Armagnacs gehaltenen Landereien aus die Heinrich einnehmen und an Frankreich zuruckgeben sollte Die offizielle Enterbung des Dauphins fand ausserhalb des Vertrages statt Nachwirkungen Bearbeiten nbsp Karl VII der Siegreiche beendete den Hundertjahrigen KriegDer Vertrag von Troyes kann als ein grosser wenn nicht sogar als grosster Triumph Englands im Hundertjahrigen Krieg angesehen werden Heinrich hatte seinen Anspruch auf die Krone durchgesetzt Allerdings konnte er selbst diese Krone nie ubernehmen denn er starb bereits zwei Jahre spater am 31 August 1422 unerwartet an der Ruhr Sein einziger Sohn Heinrich VI war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ein Jahr alt Die Macht lag deshalb in den Handen von einigen Regenten die aber eine deutlich schwachere Position einnahmen als der vorherige Konig Keine zwei Monate nach Heinrich V starb auch der franzosische Konig am 21 Oktober 1422 Das aus dem Tod der beiden Konige resultierende Machtvakuum konnte der Dauphin zu seinen Gunsten ausnutzen Anfangs militarisch noch unterlegen fuhrte er mit Hilfe von Jeanne d Arc die Wende herbei 1429 befreite Jeanne d Arc das belagerte Orleans worauf der Dauphin im Anschluss daran in der Kathedrale von Reims dem traditionellen Kronungsort der franzosischen Konige von seinen Anhangern als Karl VII zum rechtmassigen Konig von Frankreich gekront wurde Die Englander reagierten kurz danach mit der Kronung Heinrichs VI zum englischen und 1431 zum franzosischen Konig Allerdings fand seine Kronung nur in Paris statt da Reims von den Aufstandischen gehalten wurde So hing seiner Thronubernahme der Nimbus der Unrechtmassigkeit an 1435 konnten Philipp von Burgund und Karl VII im Vertrag von Arras schliesslich ihren Konflikt beilegen und zu einer Einigung bezuglich der Zukunft Frankreichs kommen Damit verbunden kundigte Philipp die Allianz mit den Englandern auf Im Anschluss daran ging Frankreich in die Offensive Der schwache und leicht beeinflussbare englische Konig der zudem mit Unruhen im eigenen Land zu tun hatte konnte Frankreich fast nichts entgegensetzen Ein letzter Versuch zur Erhaltung des Bruckenkopfs bei Calais endete mit der Niederlage des englischen Heeres und dem Tod des Heerfuhrers im Jahre 1453 Trotz dieser Niederlage fuhrten die englischen Konige in offiziellen Dokumenten weiterhin den Titel Konig von Frankreich Erst als Frankreich offiziell keinen Konig mehr hatte gaben sie im Zusammenhang mit der Aushandlung des Frieden von Amiens im Jahre 1802 den Titel endgultig auf 29 Vertragseditionen BearbeitenEugene Cosneau Les grands traites de la Guerre de Cent Ans Paris 1889 S 100 115 Digitalisierungsprojekt Gallica Thomas Rymer Foedera conventiones literae et cujuscunque generis acta publica inter reges Angliae et alios quosvis imperatores reges pontifices principes vel communitates ab Ineunte Saeculo Duodecimo viz ab anno 1101 ad nostra usque tempora habita aut tractata Bd 9 2 Auflage London 1726 S 895 904 latein franzosisch S 916 920 englisch Modern Englische Ubersetzung in Anne Curry Two Kingdoms One King The Treaty of Troyes 1420 and the Creation of a Double Monarchy of England and France In Glenn Richardson Hrsg The Contending Kingdoms France and England 1420 1700 Aldershot 2008 ISBN 978 0 7546 5789 7 S 35 41 Literatur BearbeitenChristopher T Allmand Henry V the Soldier and the War in France In Gerald Leslie Harriss Hrsg Henry V The practice of kingship Oxford 1985 ISBN 0 19 873080 2 S 117 135 Christopher T Allmand The Hundred Years War England and France at War c 1300 c 1450 Cambridge medieval textbooks Bd 1 Cambridge 1988 ISBN 0 521 31923 4 Christopher T Allmand Henry V London 1992 ISBN 0 413 53280 1 Paul Bonefant Du meurtre de Montereau au traite de Troyes Memoires de la Classe des Lettres Serie 2 52 4 Brussel 1958 ISSN 0378 7893 Philippe Contamine La guerre de Cent ans 5 Auflage Paris 1989 Anne Curry The Hundred Years War New York 1993 ISBN 0 312 09142 7 dt Der Hundertjahrige Krieg Primus Darmstadt 2012 ISBN 978 3 86312 345 1 Anne Curry Le traite de Troyes 1420 Un triomphe pour les Anglais ou pour les Francais In Jean Maurice Daniel Couty Michele Gueret Laferte u a Hrsg Images de la guerre de cent ans Etudes medieval 2 Paris 2002 ISBN 2 13 051900 8 S 13 26 Anne Curry Two Kingdoms One King The Treaty of Troyes 1420 and the Creation of a Double Monarchy of England and France In Glenn Richardson Hrsg The Contending Kingdoms France and England 1420 1700 Aldershot 2008 ISBN 978 0 7546 5789 7 S 23 41 Pierre Duparc La Conclusion du Traite de Troyes In Revue historique de droit francais et etranger Quatrieme serie 49 1 1971 ISSN 0035 3280 S 50 64 Nicolas Offenstadt Faire la paix au Moyen Age Discours et gestes de paix pendant la Guerre de Cent Ans Paris 2007 ISBN 978 2 7381 1099 2 Gerald Schwedler Herrschertreffen des Spatmittelalters Formen Rituale Wirkungen Mittelalter Forschungen Bd 21 Thorbecke Ostfildern 2008 ISBN 978 3 7995 4272 2 Digitalisat Anmerkungen Bearbeiten Anne Curry The Hundred Years War New York 1993 S 32 90 Christopher T Allmand Henry V the Soldier and the War in France In Gerald Leslie Harriss Hrsg Henry V The practice of kingship Oxford 1985 S 125 128 Philippe Contamine La guerre de Cent ans 5 Auflage Paris 1989 S 86 Christopher T Allmand The Hundred Years War England and France at War c 1300 c 1450 Cambridge medieval textbooks 1 Cambridge 1988 S 29 Paul Bonefant Du meurtre de Montereau au traite de Troyes Memoires de la Classe des Lettres Serie 2 52 4 Brussel 1958 S 32 33 Thomas Rymer Foedera conventiones literae et cujuscunque generis acta publica inter reges Angliae et alios Bd 9 2 Auflage London 1726 S 822 824 Thomas Rymer Foedera conventiones literae et cujuscunque generis acta publica inter reges Angliae et alios Bd 9 2 Auflage London 1726 S 825 827 Pierre Duparc La Conclusion du Traite de Troyes In Revue historique de droit francais et etranger Quatrieme serie 49 1 1971 S 50 64 hier S 54 Paul Bonefant Du meurtre de Montereau au traite de Troyes Memoires de la Classe des Lettres Serie 2 52 4 Brussel 1958 S 128 132 S 153 159 Gerald Schwedler Herrschertreffen des Spatmittelalters Formen Rituale Wirkungen Mittelalter Forschungen 21 Ostfildern 2008 S 258 259 S 275 277 Thomas Rymer Foedera conventiones literae et cujuscunque generis acta publica inter reges Angliae et alios Bd 9 2 Auflage London 1726 S 877 882 Thomas Rymer Foedera conventiones literae et cujuscunque generis acta publica inter reges Angliae et alios Bd 9 2 Auflage London 1726 S 881 Paul Bonefant Du meurtre de Montereau au traite de Troyes Memoires de la Classe des Lettres Serie 2 52 4 Brussel 1958 S 168 Christopher T Allmand Henry V London 1992 S 143 Gerald Schwedler Herrschertreffen des Spatmittelalters Formen Rituale Wirkungen Mittelalter Forschungen 21 Ostfildern 2008 S 266 267 Thomas Rymer Foedera conventiones literae et cujuscunque generis acta publica inter reges Angliae et alios Bd 9 2 Auflage London 1726 S 894 Gerald Schwedler Herrschertreffen des Spatmittelalters Formen Rituale Wirkungen Mittelalter Forschungen 21 Ostfildern 2008 S 269 Nicolas Offenstadt Faire la paix au Moyen Age Discours et gestes de paix pendant la Guerre de Cent Ans Paris 2007 S 279 Pierre Duparc La Conclusion du Traite de Troyes In Revue historique de droit francais et etranger Quatrieme serie 49 1 1971 S 58 59 Anne Curry The Hundred Years War New York 1993 S 96 Christopher T Allmand Henry V London 1992 S 144 Anne Curry Two Kingdoms One King The Treaty of Troyes 1420 and the Creation of a Double Monarchy of England and France In Glenn Richardson Hrsg The Contending Kingdoms France and England 1420 1700 Aldershot 2008 S 23 41 hier S 30 31 Anne Curry Le traite de Troyes 1420 Un triomphe pour les Anglais ou pour les Francais In Jean Maurice Daniel Couty Michele Gueret Laferte u a Hrsg Images de la guerre de cent ans Etudes medieval 2 Paris 2002 S 13 26 hier S 14 15 Anne Curry Two Kingdoms One King The Treaty of Troyes 1420 and the Creation of a Double Monarchy of England and France In Glenn Richardson Hrsg The Contending Kingdoms France and England 1420 1700 Aldershot 2008 S 23 41 hier S 24 25 Thomas Rymer Foedera conventiones literae et cujuscunque generis acta publica inter reges Angliae et alios quosvis imperatores reges pontifices principes vel communitates ab Ineunte Saeculo Duodecimo viz ab anno 1101 ad nostra usque tempora habita aut tractata Bd 9 2 Auflage London 1726 S 896 Anne Curry Two Kingdoms One King The Treaty of Troyes 1420 and the Creation of a Double Monarchy of England and France In Glenn Richardson Hrsg The Contending Kingdoms France and England 1420 1700 Aldershot 2008 S 23 41 hier S 30 31 Anne Curry Le traite de Troyes 1420 Un triomphe pour les Anglais ou pour les Francais In Jean Maurice Daniel Couty Michele Gueret Laferte u a Hrsg Images de la guerre de cent ans Etudes medieval 2 Paris 2002 S 13 26 hier S 16 Anne Curry Le traite de Troyes 1420 Un triomphe pour les Anglais ou pour les Francais In Jean Maurice Daniel Couty Michele Gueret Laferte u a Hrsg Images de la guerre de cent ans Etudes medieval 2 Paris 2002 S 13 26 hier S 15 Anne Curry Two Kingdoms One King The Treaty of Troyes 1420 and the Creation of a Double Monarchy of England and France In Glenn Richardson Hrsg The Contending Kingdoms France and England 1420 1700 Aldershot 2008 S 23 41 hier S 25 Anne Curry Two Kingdoms One King The Treaty of Troyes 1420 and the Creation of a Double Monarchy of England and France In Glenn Richardson Hrsg The Contending Kingdoms France and England 1420 1700 Aldershot 2008 S 23 41 hier S 35 Abgerufen von https de 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