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Heinrich V ist ein britischer Historienfilm aus dem Jahr 1944 der auf dem gleichnamigen Buhnenstuck von William Shakespeare basiert wobei rund die Halfte des Originaltextes ubernommen wurde Die Titelrolle sowie die Regie und Produktion ubernahm Laurence Olivier dem der Film einen Ehrenoscar sowie grosse Anerkennung als Filmregisseur einbrachte FilmTitel Heinrich V Originaltitel The Chronicle History of King Henry the Fift with His Battell Fought at Agincourt in FranceProduktionsland GrossbritannienOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1944Lange 143 MinutenAltersfreigabe FSK 16StabRegie Laurence OlivierDrehbuch Laurence Olivier Alan DentProduktion Laurence Olivier Dallas Bower Filippo Del GiudiceMusik William WaltonKamera Robert KraskerSchnitt Reginald BeckBesetzungLaurence Olivier Heinrich V Felix Aylmer Erzbischof von Canterbury Robert Helpmann Bischof von Ely Harcourt Williams Karl VI Renee Asherson Prinzessin Katharina Leo Genn Truppenkommandeur Max Adrian Dauphin George Robey Sir John Falstaff Robert Newton Pistol Leslie Banks der Chor Gerald Case Earl von Westmoreland Griffith Jones Earl von Salisbury Morland Graham Sir Thomas Erpingham Nicholas Hannen Herzog von Exeter Michael Warre Herzog von Gloucester Russell Thorndike Herzog von Bourbon Ernest Thesiger Botschafter von Frankreich Ralph Truman Lord Montjoy Frederick Cooper Nym Roy Emerton Bardolph Francis Lister Herzog von Orleans Freda Jackson Matresse Quickly Esmond Knight Fluellen Waliser Michael Shepley Gower Englander John Laurie Jamy Schotte Niall MacGinnis MacMorris Ire Valentine Dyall Herzog von Burgund Synchronisation Inhaltsverzeichnis 1 Exposition 2 Handlung 3 Hintergrund 4 Kritiken 5 Auszeichnungen 6 Synchronisation 7 Weitere Verfilmungen des Shakespeare Dramas 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseExposition BearbeitenDer Film beginnt mit einer Panorama Aufnahme von London im Jahr 1600 sowie dem Globe Theatre in dem der historische Shakespeare gewirkt hatte Der Chor verkorpert durch Leslie Banks tritt auf und empfiehlt den Zuschauern sich ihrer eigenen Vorstellungskraft zu bedienen um sich die Handlungsorte auszumalen Die ersten Szenen die daraufhin folgen sind noch stark dem Theater verbunden im weiteren Verlauf nutzt der Film immer mehr typische auf das Kino ausgelegte Stilmittel und malt die Schauplatze der Handlung in grossen Bildern aus Handlung BearbeitenDer Erzbischof von Canterbury und der Bischof von Ely sind in eine Diskussion vertieft als Konig Heinrich zu ihnen tritt Ein Geschenk des franzosischen Dauphin ist eingetroffen Es handelt sich um Tennisballe die auf die Jugend und Unerfahrenheit Heinrichs anspielen sollen was den Konig emport Der franzosische Botschafter wird fortgeschickt Heinrich bereitet sich vor den franzosischen Thron zu erobern den er als sein Eigentum betrachtet Als Heinrich seine Streitkrafte aushebt stirbt sein Mentor Falstaff Die Flotte verlasst den Hafen von Southampton und landet in Frankreich Der Weg der Truppen zieht sich durch Frankreich bis zur Stadt Harfleur die daraufhin von den Englandern belagert wird Erst nach einer mitreissenden Ansprache des Konigs kann die Stadt eingenommen werden Danach marschieren die Truppen nach Agincourt Bevor es zur Schlacht kommt streicht der Konig durch das Lager um zu erfahren wie die Stimmung seiner Manner ist Im Morgengrauen halt er unmittelbar vor der Schlacht seine beruhmte St Crispins Tag Rede Die Schlacht von Azincourt beginnt Heinrichs Bogenschutzen beschiessen die Franzosen die durch den Schlamm auf den Feldern behindert werden Heinrich lasst seine Reiterschaft vorrucken um den Vorteil zu nutzen Der franzosische Dauphin von der Attacke uberrascht greift das Camp der Englander an und totet alle zuruckgebliebenen Manner Heinrich ist emport und versucht den franzosischen Truppenkommandeur zu stellen Bei dem folgenden Zweikampf mit dem Kommandeur erleidet Heinrich eine Kopfwunde Der benommene Konig wird durch einen Schwerthieb auf seine Hand entwaffnet Trotzdem kann er den Kommandeur toten indem er ihn mit seinem Panzerhandschuh erschlagt Die Schlacht ist gewonnen Konig Heinrich zieht an den franzosischen Hof um Prinzessin Katherina zu umwerben Konig Karl VI von Frankreich adoptiert Heinrich und der franzosische Thron ist nun unter englischer Kontrolle Hintergrund BearbeitenMit einem Budget von rund zwei Millionen US Dollar war der Film die bis zu diesem Zeitpunkt teuerste britische Produktion Laurence Olivier wollte ursprunglich William Wyler als Regisseur fur das Projekt gewinnen Doch Wyler der mit Olivier zuvor die Bronte Verfilmung Sturmhohe 1939 gedreht hatte lehnte mit der Begrundung ab ein Shakespeare Stuck konne nur von Olivier selbst inszeniert werden Oliviers Ehefrau Vivien Leigh wollte die Rolle der Prinzessin spielen doch ihr Studio verweigerte ihr dies weil die Rolle zu klein war Im Gegensatz dazu stand John Gielgud dem die angebotene Rolle des franzosischen Konigs nicht gefiel Die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs waren auch bei der Produktion des Films zu spuren So mussten wegen der Metallverknappung alle Rustungsteile durch silbergefarbte Wolle imitiert werden Um vor Storungen durch den Krieg gefeit zu sein wurde zudem im neutralen Irland gedreht Winston Churchill wollte diesen Film als moralische Aufrustung fur seine Truppen wissen So wurden einige Passagen zum Beispiel die Exekution eines Freundes von Heinrich als Exempel nicht in den Film ubernommen Auch einige Textstellen des Shakespeare Originals die man als Kritik am Konig auslegen konnte fielen heraus Der Originaltitel The Chronicle History of King Henry the Fift with His Battell Fought at Agincourt in France der in der Regel im englischen Sprachraum mit Henry V abgekurzt wird ist der langste Titel eines Films der je fur einen Oscar nominiert war Kritiken BearbeitenBosley Crowther von der New York Times bezeichnete den Film seinerzeit als erstaunlich brillantes und faszinierendes Leinwandspektakel das reich an dramaturgischen Ideen und heroischer Bildlichkeit sei und zudem auf wurdevolle Weise Rucksicht auf die Konventionen des Elisabethanischen Theaters nehme 1 Der film dienst war voll des Lobes und nannte Oliviers Adaption eine k ongeniale Ubertragung des Shakespearschen Konigsdramas die von der Buhnenszenerie des historischen Globe Theaters ausgeht und auf der Suche nach einer typisch filmischen Optik mit Massenarrangements und fahlen Farben experimentiert die zeitgenossischen Bildteppichen entlehnt sind Dabei erlebt man die ausgezeichneten Schauspieler in ihrer gesamten Gestalt verfolgt nicht nur ihre Mimik sondern auch ihre Gesten und Bewegungen was dem Film eine fur traditionelle Theaterverfilmungen ungewohnliche Eigendynamik und Ausstrahlung verleiht Das Fazit lautete Asthetisch anspruchs und reizvoll und nicht nur fur Shakespeare Verehrer ein Genuss 2 Dem Nachschlagewerk 1001 Filme zufolge war Heinrich V der erste Shakespearefilm dem es gelang gleichzeitig Shakespeare wahrhaft treu und absolut filmisch zu sein 3 Auszeichnungen BearbeitenBei der Oscarverleihung 1947 war der Film in den Kategorien Bester Film Bester Hauptdarsteller Beste Filmmusik und Bestes Szenenbild Paul Sheriff Carmen Dillon fur den Oscar nominiert Olivier der sich als Hauptdarsteller Fredric March in Die besten Jahre unseres Lebens geschlagen geben musste wurde stattdessen mit dem Ehrenoscar fur seine herausragende Leistung als Darsteller Regisseur und Produzent von Heinrich V ausgezeichnet Bereits 1946 hatte das National Board of Review den Film in den Kategorien Bester Film und Bester Hauptdarsteller mit je einem Preis bedacht Im selben Jahr hatte Olivier zudem den Preis des New York Film Critics Circle als Bester Darsteller erhalten Das British Film Institute wahlte Heinrich V im Jahr 1999 auf Platz 18 der 100 besten britischen Filme des 20 Jahrhunderts Synchronisation BearbeitenAls der Film zum ersten Mal in den deutschen Kinos lief war er weitestgehend untertitelt jedoch wurden einige Monologe von Wolfgang Lukschy im Voiceover eingesprochen und das Geschehen kommentiert Weitere Sprecher gab es nicht 4 Im Jahr 1976 wurde im Auftrag des ZDF eine wirkliche Synchronisation durch die Studio Hamburg Synchron GmbH produziert Fur das Dialogbuch und die Dialogregie war Werner Bruhns verantwortlich 5 6 Rolle Darsteller SynchronsprecherHeinrich V Laurence Olivier Sebastian FischerErzbischof von Canterbury Felix Aylmer Dieter BorscheBischof von Ely Robert Helpmann Horst KeitelKarl VI Harcourt Williams Hugo SchraderPrinzessin Katharina Renee Asherson Doris SchadeTruppenkommandeur Leo Genn Gunter KonigDauphin Max Adrian Wolfgang KielingSir John Falstaff George Robey Friedrich SchutterPistol Robert Newton Heinz Reinckeder Chor Leslie Banks Will QuadfliegEarl von Westmoreland Gerald Case Christoph BantzerEarl von Salisbury Griffith Jones Henry KielmannSir Thomas Erpingham Morland Graham Otto KuhlmannHerzog von Exeter Nicholas Hannen Richard MunchHerzog von Gloucester Michael Warre Peter KirchbergerHerzog von Bourbon Russell Thorndike Martin HirtheBotschafter von Frankreich Ernest Thesiger Hermann LenschauLord Montjoy Ralph Truman Paul Edwin RothNym Frederick Cooper Balduin BaasBardolph Roy Emerton Benno HoffmannHerzog von Orleans Francis Lister Lothar BlumhagenMatresse Quickly Freda Jackson Christa BerndlFluellen Waliser Esmond Knight Harry WustenhagenGower Englander Michael Shepley Horst NiendorfJamy Schotte John Laurie Hubert SuschkaMacMorris Ire Niall MacGinnis Dieter ProchnowHerzog von Burgund Valentine Dyall Werner BruhnsAndere Quellen geben Ethel Caron als Sprecherin der Prinzessin Katharina an 6 Weitere Verfilmungen des Shakespeare Dramas Bearbeiten1953 Henry V britischer Fernsehfilm von Peter Watts 1966 Henry V britischer Fernsehfilm von Lorne Freed und Michael Langham 1979 Henry V britischer Fernsehfilm von David Giles 1989 Henry V britischer Spielfilm von und mit Kenneth Branagh 2003 Henry V US amerikanischer Fernsehfilm von Neal J GaugerLiteratur BearbeitenWilliam Shakespeare Konig Heinrich V King Henry V Reclam Verlag 2007 ISBN 3 15 009899 8 William Shakespeare Konig Heinrich V Gesamtausgabe Ars Vivendi 2005 ISBN 3 89716 177 X William Shakespeare Konig Heinrich V englische Ausgabe OUP 1998 ISBN 0 19 283423 1 Anthony Davies Filming Shakespeare s Plays The Adaptations of Laurence Olivier Orson Welles Peter Brook and Akira Kurosawa CUP 1990 ISBN 0 521 39913 0 Weblinks BearbeitenHeinrich V in der Internet Movie Database englisch Heinrich V bei Rotten Tomatoes englisch Hintergrundbericht zum Film Memento vom 22 Januar 2010 im Internet Archive auf film u net com englisch Einzelnachweise Bearbeiten A stunningly brilliant and intriguing screen spectacle rich in theatrical invention in heroic imagery and also gracefully regardful of the conventions of the Elizabethan stage Bosley Crowther The Screen In The New York Times 18 Juni 1946 Heinrich V In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 24 Juni 2017 Philip Kemp Heinrich V In Steven Jay Schneider Hrsg 1001 Filme Edition Olms Zurich 2013 S 195 Heinrich V in der Deutschen Synchronkartei Heinrich V in der Deutschen Synchronkartei a b Heinrich V GBR neu In synchrondatenbank de Abgerufen am 22 Juli 2023 Filme von Laurence Olivier Heinrich V Hamlet Richard III Der Prinz und die Tanzerin Three Sisters Hindle Wakes Normdaten Werk GND 4748974 1 lobid OGND AKS LCCN n86802664 VIAF 316751638 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich V 1944 amp oldid 235689484