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Die Schlacht von Poitiers vom 19 September 1356 im deutschsprachigen Raum ist auch die Bezeichnung Schlacht bei Maupertuis gelaufig war ein Ereignis des Hundertjahrigen Krieges bei dem der franzosische Konig Johann II in englische Gefangenschaft geriet Sie war nach der fur die Franzosen unheilbringenden Schlacht von Crecy 1346 der zweite von drei grossen englischen Siegen in diesem Krieg und in gewissem Sinne eine Wiederholung von Crecy da hier erneut gezeigt wurde dass eine zahlenmassige Unterlegenheit durch bessere Strategie und Taktik aufgewogen werden kann Schlacht von PoitiersTeil von Hundertjahriger KriegDarstellung der Schlacht bei Maupertuis um 1400Datum 19 September 1356Ort Maupertuis ca 10 km sudostlich von PoitiersAusgang Englischer SiegGefangennahme Konig Johanns II KonfliktparteienKonigreich England Gascogne Konigreich Frankreich lothringische Soldner deutsche Soldner schottische Soldner Schweizer SoldnerBefehlshaberEdward of Woodstock Jean de Grailly John Chandos Johann II Walter von Brienne Arnould d Audrehem Jean de Clermont Truppenstarkeca 10 000 ca 20 000Verlustewenige hundert 2 500Schlachten desHundertjahrigen Krieges 1337 1453 1 Phase 1337 1386Armelkanal und Flandern 1337 1340 Cadzand Arnemuiden Armelkanal SluisChevauchees der 1340er Saint Omer AuberocheEdward III Feldzug 1346 47 Caen Blanchetaque Crecy CalaisBretonischer Erbfolgekrieg 1341 1364 Champtoceaux Brest Morlaix Saint Pol de Leon La Roche Derrien Turnier der Dreissig Mauron AurayFrankreichs Alliierte Neville s Cross Les Espagnols sur Mer BrignaisChevauchees der 1350er PoitiersKastilischer Burgerkrieg amp Krieg der beiden Peter 1351 1375 Barcelona Araviana Najera MontielFranzosische Gegenoffensive La Rochelle GravesendKriege zwischen Portugal und Kastilien 1369 1385 Lissabon Saltes Lissabon Aljubarrota 2 Phase 1415 1435Heinrich V Feldzug 1415 Harfleur AzincourtKampf um Nordfrankreich Rouen Bauge Meaux Cravant La Brossiniere VerneuilJeanne d Arc und die Kriegswende Orleans Schlacht der Heringe Jargeau Meung sur Loire Beaugency Patay Compiegne Gerberoy 3 Phase 1436 1453Franzosischer Sieg Formigny Castillon Nach ihrem Sieg bei Crecy hatten sich die Englander fest in der Guyenne etabliert von wo aus sie regelmassige Uberfalle in den Suden Frankreichs starteten 1355 schon war es Konig Johann II der 1350 seinem an der Pest verstorbenen Vater Philipp VI auf dem Thron gefolgt war mangels Reserven nicht gelungen sie zu schlagen sodass der Schwarze Prinz Edward of Woodstock nahezu ungehindert die Grafschaft Quercy plundern konnte 1356 rief Johann II die Generalstande Etats generaux zusammen die ihm die notigen Mittel bewilligten um eine Armee aufzustellen 30 000 Mann auf 5 Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Operationen vor der Schlacht 2 Die Schlacht 3 Ergebnis 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksOperationen vor der Schlacht BearbeitenDie Chevauchee die der Schwarze Prinz Edward of Woodstock anfuhrte hatte die Englander von der Gascogne uber Bellac und Issoudun das im Sturm genommen wurde nach Bourges gefuhrt wahrend die Franzosen noch in der Normandie mit der Belagerung von Breteuil beschaftigt waren Unterdessen war auf englischer Seite der Duke of Lancaster von der Bretagne aus aufgebrochen um zum Heer des Schwarzen Prinzen zu stossen Dieser wollte ihm uber Tours entgegenkommen ein Hagelsturm und mangelnde Belagerungsausrustung verhinderten jedoch die Einnahme der Stadt und da Johann II unterdessen in Chartres ein grosses Heer gesammelt und Richtung Loire aufgebrochen war sah sich Edward gezwungen wieder zuruck in die Gascogne zu ziehen Eine Vereinigung mit den Truppen Lancasters gelang nicht da dieser keinen Ubergang uber die Loire fand und somit in der Bretagne festsass Um eine effektivere Verfolgung des Gegners zu bewerkstelligen liess Johann II u a mit den gestellten Kampfern der Burger die Halfte seines Heeres zuruck und beschrankte sich auf die Kavallerie mit der er schneller voranzukommen hoffte Als er den Gegner gestellt hatte befand sich das franzosische Heer sudlich von Poitiers das englische mit Beute beladen auf dem Ruckweg nach Bordeaux Da ihnen der Weg in die Guyenne versperrt war gingen die Englander nach langeren Verhandlungen gezwungenermassen auf den Kampf ein Die Schlacht Bearbeiten nbsp Karte des SchlachtverlaufsWie bei Crecy waren die Franzosen deutlich numerisch uberlegen und verfugten uber eine etwa doppelt so grosse Streitmacht wie die Englander Das Schlachtfeld bei Nouaille Maupertuis war ein unebenes und mit Hecken durchsetztes Gelande so dass Johann II entschied den Kampf zu Fuss aufzunehmen wahrend die Englander die Hecken nutzten um ihre Bogenschutzen dahinter zu postieren Auf franzosischer Seite pladierte der Marechal Jean de Clermont fur eine vorsichtige Taktik die darauf zielte die mit Versorgungsschwierigkeiten kampfenden Englander auszuhungern Andere darunter der Earl of Douglas der ein schottisches Hilfskontingent anfuhrte der Bischof von Chalons und Arnoul d Audrehem sprachen sich dagegen fur einen Angriff aus Am fruhen Morgen liessen Bewegungen auf dem linken englischen Flugel unter dem Earl of Warwick den Anschein aufkommen dass sie versuchten ihre Beute uber eine Furt auf die andere Seite des Miosson zu bringen Bevor sich die Franzosen in geordneter Weise aufstellen konnten drangte sich nun in der Annahme die Englander seien auf der Flucht der rechte franzosische Flugel unter Arnould d Audrehem in einen von Hecken gesaumten Weg Maupertuis heisst schlechter Durchgang und wurden damit eine leichte Beute fur die englischen Bogenschutzen und d Audrehem geriet in Gefangenschaft Auf dem franzosischen linken Flugel sah sich Clermont unterdessen nach dem Voranpreschen des rechten Flugels gezwungen ebenfalls anzugreifen um eine halbwegs geschlossene Kampflinie zu bewahren Ihm stand der englische rechte Flugel unter dem Earl of Salisbury gegenuber dem Reservetruppen des Earl of Suffolk zu Hilfe eilten Clermont kam bei diesen Kampfen ums Leben und angesichts der heftigen Gegenwehr insbesondere durch die Bogenschutzen sahen sich die Franzosen zum Ruckzug gezwungen Nunmehr sturmte die zweite Reihe der Franzosen unter dem Dauphin vor blieb aber ebenfalls erfolglos Eine dritte Welle unter dem Herzog von Orleans geriet in die zuruckweichenden Truppen des Dauphins was zu einiger Konfusion fuhrte woraufhin der Konig dessen eigene Abteilungen bis dahin im Hintergrund geblieben waren diese nun in die Schlacht warf und die Entscheidung herbeizuzwingen versuchte Seine Attacke richtete sich gegen das Zentrum der gegnerischen Reihen wo der Schwarze Prinz mit seinen Truppen stand Dieser befahl daraufhin Jean III de Grailly mit einem Reiterkontingent auf seinem rechten Flugel einen weit ausholenden Angriff auszufuhren der durch einen Hugel fur die Franzosen unentdeckt blieb und hinter die franzosischen Reihen fuhrte Da es zugleich auf dem linken englischen Flugel den Bogenschutzen des Earls of Oxford gelang den franzosischen rechten Flugel von der Seite her anzugreifen gerieten die Franzosen in die Defensive Die Schlacht wendete sich zugunsten des Schwarzen Prinzen Johann II der eine Niederlage befurchten musste liess seine Sohne in Chauvigny in Sicherheit bringen den Thronfolger Karl den Herzog der Normandie und den Herzog von Anjou Als seine Armee dies sah wertete sie es als Zeichen der Niederlage und wandte sich zur Flucht 1 Johann II weigerte sich zu fliehen und sah sich bald mit seinem 14 jahrigen Sohn Philipp der spatere Herzog Philipp der Kuhne von Burgund isoliert Die beiden wurden umzingelt und gefangen genommen und auch das Oriflamme Banner geriet in die Hande der Englander Zwei Meilen entfernt stand die neue Burg von Camboniac das Chateau de Chambonneau das der Schwarze Prinz zuvor durch eine Tauschung eingenommen hatte Die beiden Gefangenen wurden zunachst hierhin und anschliessend nach Bordeaux gebracht Ergebnis BearbeitenAm 23 September 1357 wurde in Bordeaux ein Waffenstillstand geschlossen der bis zum 9 April 1359 befristet war Johann wurde dann nach London verbracht und erst 1361 wieder freigelassen Gefordert wurde ein Losegeld von 4 Millionen Ecu etwa das Zweieinhalbfache der Einnahmen des franzosischen koniglichen Haushalts von 1355 das aber nach spateren Verhandlungen auf 3 Millionen Ecu gesenkt wurde 2 Kurz nach der Schlacht versammelten sich die Generalstande Diese beschlossen die Freilassung des Konigs Karl II von Navarra Vetter und Schwiegersohn Johanns der in Chateau Gaillard festsass in der Hoffnung dass er das Land nach der Niederlage schutzen werde Karl jedoch nahm lediglich Kontakt mit den Englandern auf um sich weitere Lehen zu sichern Mit dem Frieden von Bretigny den 1360 John Chandos auf englischer und Bonabes IV Herr von Rouge und Derval auf franzosischer Seite aushandelten trat Frankreich das gesamte Konigreich sudlich der Loire an die Englander ab Literatur BearbeitenJoachim Ehlers Der Hundertjahrige Krieg Beck sche Reihe 2475 C H Beck Wissen C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 56275 4 Johann Baier Der Schwarze Prinz und die Schlacht bei Poitiers Verlag Angelika Hornig Ludwigshafen 2013 ISBN 978 3 938921 29 6 Einzelnachweise Bearbeiten vgl Ehlers S 32 vgl Ehlers S 36Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht bei Maupertuis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht von Poitiers 1356 amp oldid 237503440