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Das Kloster Vogelsburg ist ein ehemaliges Kloster auf dem Gebiet der Gemarkung Escherndorf der unterfrankischen Stadt Volkach in der Diozese Wurzburg inmitten der frankischen Weinbergslandschaft Das Kloster wurde im 13 Jahrhundert auf einem Areal errichtet auf dem sich in den Jahrhunderten zuvor die Burg Vogelsburg befunden hatte Die Klostergebaude stehen in der Flur des gleichnamigen Volkacher Ortsteils Ansicht des Klosters Zustand 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte bis 13 Jahrhundert 1 2 Klostergrundung bis 15 Jahrhundert 1 3 Zerstorungen bis 18 Jahrhundert 1 4 Nachnutzung bis heute 1 5 Baugeschichte 2 Beschreibung 2 1 Kirche 2 2 Nebengebaude und Mauerreste 2 3 Bildstocke 3 Ausstattung der Klosterkirche 3 1 Ausstattung der alten Klosterkirche 3 2 Ausstattung der Klosterkirche bis 2014 4 Sagen 5 Prioren 6 Grablege der graflichen Familie Castell 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Eine Kopie des Epitaphs des Klostergrunders Hermann II zu CastellEine Klosteranlage auf dem Vogelsberg ist seit dem 13 Jahrhundert uberliefert Besiedelt war der Berg bereits in vor und fruhgeschichtlicher Zeit Die Grafen zu Castell wandelten die erhaltenen Anlagen in ein Karmeliterkloster um Im 16 Jahrhundert wurde es zerstort und die Monche flohen nach Wurzburg Die endgultige Auflosung erfolgte 1803 Im Jahr 1957 zog wieder kirchliches Leben in die Gebaude der Vogelsburg ein Vorgeschichte bis 13 Jahrhundert Bearbeiten Hauptartikel Burgstall Vogelsburg Die Vorgeschichte des Klosters beginnt bereits in der Steinzeit Erste Siedlungsspuren auf dem Vogelsberg weisen auf die Bandkeramiker der Jungsteinzeit hin Der exponierte Platz der Anlage konnte ausserdem fur einen religiosen Kultmittelpunkt der Siedler an der Mainschleife sprechen Diese Besiedlung riss auch in den folgenden Jahrtausenden nicht ab Bereits wahrend der fruhen Bronzezeit wurde die Anlage befestigt die Kelten bauten im 3 Jahrhundert vor Christus die Abschnittsbefestigungen weiter aus Die germanischen Franken wandelten den heidnischen Kultplatz in eine Grosspfarrei fur die gesamte Mainschleife um Gleichzeitig begann der planmassige Ausbau der Befestigungen zu einer koniglich frankischen Burg Hierbei griff man auf die bereits vorhandenen Walle und Graben der Vorzeit zuruck Nach und nach verschoben sich jedoch die Krafte an der Mainschleife und die Burg verlor den Anschluss an die wichtigen Strassen der Zeit Im Jahr 742 wurde sie einfache Konigsburg des Volkfeldgaus die Pfarreifunktion hatte sie an Maria im Weingarten verloren Im spaten 9 Jahrhundert schenkten die frankischen Konige die Burg dem Kloster Fulda Diese Schenkung wurde im Jahr 906 erneut bestatigt und machte die Burganlage zum Klostergut Mit dem Niedergang des Fuldaer Konvents im 11 und 12 Jahrhundert bemachtigten sich andere weltliche Herren der zerfallenden Burg auf dem Vogelsberg Die Grafen von Castell versuchten zu dieser Zeit Zugang zum Main zu erlangen und wurden die neuen Besitzer der Anlagen 1 Klostergrundung bis 15 Jahrhundert Bearbeiten Die Klostergeschichte auf dem Vogelsberg beginnt unter der Herrschaft des Grafen Hermann zu Castell Er brachte nach der Uberlieferung im Jahr 1282 Monche von einer Jerusalemreise mit Sie stammten aus dem Gebirge Karmel und waren deshalb dem Karmeliterorden zuzurechnen Mit ihrer Ansiedlung auf dem Berg am Main stiftete Hermann eines der ersten ihrer Kloster in Deutschland Ziel der Stiftung war eine Grablege fur seine Familie zu schaffen Das Kloster wurde dem heiligen Georg unterstellt und fortan Mons Dei Gottesberg genannt 2 Das Kloster erhielt nicht viel Besitz von seinem Gonner Lediglich die Markung um die kleine Klosteranlage konnten die Monche bebauen Die ursprunglichen Befestigungen waren langst nicht mehr vorhanden ihre im Boden erkennbaren Reste wurden allerdings zur Gemarkungsgrenzziehung verwendet Zusatzlich bekamen die Karmeliter Zinseinnahmen aus etwa 16 Dorfern zugesprochen Da auch diese nicht reichten um dem Kloster materielle Unabhangigkeit zu bieten erlaubten die Wurzburger Furstbischofe in den Jahren 1318 und 1325 in der gesamten Diozese Almosen zu sammeln und die Beichte abzunehmen 3 In der Mitte des 15 Jahrhunderts begann ein Streit mit der Kartause Astheim der die Einnahmen des Klosters zusatzlich belastete Beide Seiten bestanden auf ihren Markungsgrenzen eine Schlichtung wurde erst im Jahr 1469 durch den Wurzburger Bischof Rudolf II von Scherenberg erzielt Bis zum Jahr 1497 konnte immerhin der Bau einer neuen Kirche abgeschlossen werden 1499 feierte Graf Jorg zu Castell bereits einen Totengottesdienst fur seine Ahnen auf dem Berg Gleichzeitig versuchten die Monche eine Marienwallfahrt aufzubauen scheiterten jedoch an der nahen Konkurrenz in Dettelbach und Volkach Zerstorungen bis 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Die Vogelsburg auf einem Markungsplan von 1710Das 16 Jahrhundert brachte mit der Reformation und den Wirren des Bauernkriegs das Ende des selbstandigen Klosters Vogelsburg Am 1 Mai 1525 plunderten Escherndorfer Bauernhaufen das Kloster vernichteten Urkunden und Papiere und setzten die Gebaude in Brand Die Monche und ihr Prior wurden nach Wurzburg vertrieben und fanden im dortigen Karmeliterkloster St Barbara Unterschlupf Die Zerstorungen machten ein monastisches Leben auf dem Berg unmoglich Bereits wenige Jahre nach den Zerstorungen im Jahr 1545 schlossen sich die Monche endgultig dem Schwesterkloster in Wurzburg an Fortan blieben die Anlagen auf dem Vogelsberg leer und nur zwei Patres aus Wurzburg hielten Gottesdienst 4 Trotz dieser Neuordnung blieb das Kloster bestehen Auch dass die Grafen zu Castell in der Mitte des 16 Jahrhunderts zum evangelischen Bekenntnis ubertraten stand der katholischen Tradition des Klosters nicht im Weg Der Wiederaufbau der zerstorten Gebaude begann im 16 Jahrhundert 1562 und 1564 erhielt das Kloster aus Wurzburg Geld fur Ausbesserungen Der Dreissigjahrige Krieg im 17 Jahrhundert brachte dann erneut Zerstorungen Die leerstehenden Gebaude waren allerdings fur die durchziehenden Schweden uninteressant und entkamen so der vollstandigen Vernichtung Nach dem Krieg wurde das Kloster von einem Wurzburger Vogt verwaltet Zu Beginn des 18 Jahrhunderts nahm man eine Generalsanierung der Klostergebaude in Angriff 5 und errichtete die Klosterkirche wieder Im Jahr 1703 uberfuhrten die Grafen zu Castell die Gebeine ihrer Vorfahren in das neue Kirchlein und setzten so die traditionelle Familiengrablege fort Nachnutzung bis heute Bearbeiten nbsp Die Kirche der Vogelsburg Fotografie um 1910Im 19 Jahrhundert fiel das Kloster der Sakularisation zum Opfer Die Gebaude wurden 1803 fur 3000 Gulden an Dr Baumhammel aus Schweinfurt veraussert Dieser konnte die Summe jedoch nicht aufbringen und die Anlagen wurden erneut zum Verkauf ausgeschrieben Der Escherndorfer Pfarrer hatte indessen die wertvollsten Ausstattungsgegenstande der Kirche in die Filiale nach Kohler gebracht wo sie sich heute noch befinden 6 Neuer Besitzer wurde 1805 die Familie Blendel aus Escherndorf Im Jahr 1805 verschwanden die Gebeine und Epitaphe der Casteller Grafen In der St Peter und Paul Kirche in Rudenhausen tauchten sie 1809 wieder auf In der Folgezeit erhielt die Vogelsburg wechselnde Besitzer bis in den neunziger Jahren des 19 Jahrhunderts die Unrechtmassigkeit des Verkaufs durch den Wurzburger Bischof festgestellt wurde Nach gerichtlichen Auseinandersetzungen sprach man den jetzigen Eigentumern dennoch ihren Besitz zu Im Jahr 1895 kaufte Georg Josef Walter die Anlagen fur 34 200 Mark Er wandelte die Burg in ein Ausflugslokal mit Gaststatte um Seit die Plane fur den Bau der Mainschleifenbahn konkret geworden waren setzte er sich fur die Schaffung eines Haltepunkts Vogelsburg ein der 1909 auch eingerichtet wurde 1922 wurde diese Haltestelle wieder aufgehoben aber dennoch wurde die Vogelsburg mehr und mehr das touristische Ausflugsziel des Umlands Walters Tochter Philippine ubernahm die Leitung der Gaststatte wahrend des Zweiten Weltkriegs und schaffte es die Klostergebaude zu erneuern Gleichzeitig plante sie die Neueinrichtung eines Klosters auf dem Berg Anfang der 1950er Jahre traf eine Delegation der Paulus Schwestern aus Speyer in Volkach ein Ihre Plane zur Errichtung eines Kinderheims scheiterten jedoch an der Nutzung der Anlage fur die Ausflugler Erst 1957 wurde ein Erbbaurechtsvertrag mit der Gemeinschaft der Augustinusschwestern aufgesetzt die nun das Kloster leiten sollten Am 24 November desselben Jahres weihte Bischof Josef Stangl die Kirche des Klosters neu Gleichzeitig begann die Errichtung neuer Klostergebaude die als Tagungsstatte dienen sollten Nach dem Tod Philippine Walters wurden die Schwestern Eigentumer des Gelandes 2010 ubernahm die Stiftung Juliusspital Wurzburg die Anlage 7 Von November 2013 bis Mitte Juli 2015 wurde die Vogelsburg umgebaut Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege fuhrt die erhaltenen Gebaude auf dem Vogelsberg unter der Denkmalnummer D 6 75 174 313 8 Untertagige Reste der Vorgangerbebauung werden als Bodendenkmal eingeordnet Baugeschichte Bearbeiten nbsp Die Ausgrabungen auf der Vogelsburg im Jahr 2014Die erste Uberlieferung von Gebauden auf der Vogelsburg war die Schenkungsurkunde des Jahres 906 Darin wird eine Burg mit Kapelle erwahnt uber die genaue Lage und Grosse der Gebaude schweigen die Quellen allerdings Bei der Kapelle konnte es sich um einen schlichten Rechteckraum gehandelt haben der als Saalbau einen eingezogenen Chor oder Chorturm aufwies Eventuell ist aber lediglich ein schlichtes kleines Holzgebaude gemeint 9 Im Jahr 1314 wurde die Umfassungsmauer des Klostergelandes erweitert Uber ein Jahrhundert spater in den Jahren vor 1497 begann man mit dem Neubau der Kirche Grund fur die Neuerrichtung war der Versuch eine Wallfahrt zum Kloster zu etablieren Die Kirche entsprach der Spatgotik Der bis heute vorhandene Chor entstammt dieser Bauphase Die Zerstorungen des Jahres 1525 vernichteten die Klostergebaude weitgehend und liessen die Kirche in ruinosem Zustand zuruck Zunachst besserte man die Gebaude in den Jahren 1562 und 1564 notdurftig aus verzichtete allerdings auf den vollstandigen Wiederaufbau Auch die Erneuerungen der Jahre 1645 1646 und 1700 galten nur den Nebengebauden des Klosters die fur den Wurzburger Vogt als Wohn und Arbeitsstatte dienten Im Dreissigjahrigen Krieg waren Zerstorungen weitgehend ausgeblieben sodass im 18 Jahrhundert ein neuer Kirchenbau ins Auge gefasst werden konnte Im Jahr 1702 1704 wurde die Kirche fertiggestellt Man hatte die seitlichen Aussenmauer versetzt und einen neuen Westabschluss errichtet Er war wesentlich kleiner als der alte Lediglich der Chor der alten Kirche und zwei Fensterachsen der Nordseite blieben erhalten sodass eine unsymmetrische Verteilung der Fenster entstand Ausserdem wurde ein Dachreiter aufgesetzt Der einzige geweihte Bereich im Inneren war eine kleine Kapelle in der Sudwestecke der alten Kirche Mit der Sakularisation wurde die Kirche im Jahr 1803 profaniert und in einen Lagerraum umgewandelt Im Jahr 1908 liess der damalige Besitzer eine Betondecke knapp unterhalb der Fenster einziehen sodass ein zweigeschossiger Innenraum entstand Mit der Ansiedlung der Nonnen im Jahr 1957 wurde die Kirche wieder erneuert Ausfuhrender Architekt war Oberbaudirektor Hubert Gross der unter anderem eine Treppe zum neuen oberen Kirchensaal errichten liess 10 Im Jahr 1972 wurde an die Stelle einer alten Scheune das neue Schwesterngebaude errichtet Zuvor 1961 war bereits das Haus Martha als neue Gaststatte entstanden Nach weiteren Erneuerungen und einer Gebaudeerweiterung in den Jahren 1979 1980 begann man im Jahr 2014 mit einer umfassenden Sanierung des Gebaudebestands auf der Vogelsburg die im Jahr 2015 abgeschlossen wurde 2015 begannen erstmals planmassige Ausgrabungen auf dem Berg 11 Beschreibung Bearbeiten nbsp Die Klosterkirche von Westen Zustand vor 2014Die Klosteranlage auf dem Berg besteht aus mehreren Gebauden unterschiedlicher Epochen Im Nordosten des Gelandes erhebt sich die Kirche Maria Schutz Sudlich schliessen sich die altesten Klosterbauten des 17 Jahrhunderts an Westlich der Kirche befindet sich die ehemalige Nonnenwohnanlage das Gasthaus fullt die Westseite der Anlage aus Kirche Bearbeiten Die ehemalige Kirche des Klosters ist geostet Sie ist einschiffig und hat als Saalkirche kein Querschiff Ein Satteldach das im Osten in das Walmdach des Chores ubergeht bedeckt das Langhaus Im 18 Jahrhundert wurde dem Gotteshaus auf der Ostseite ein Dachreiter aufgesetzt Wahrend der Chor und der Ostteil des Kirchengebaudes noch aus dem 15 Jahrhundert stammen und damit der Spatgotik zuzurechnen sind wurden die anderen Elemente in spateren Jahrhunderten erganzt Die Kirche ist der heiligen Maria geweiht und wird auch Maria Schutz genannt 12 Aussen ist die Kirche im Osten durch funf Strebepfeiler am Chor gegliedert Das dreiachsige Langhaus hat auf der Nordseite drei spitzbogige Fenster ohne Masswerk eines der beiden im Suden ist wesentlich niedriger als das andere Die Westfassade ist als einzige mit mehreren Ochsenaugen einer Josefstatue in einer Nische und einer Gebetsglocke mit Holzdach kunstlerisch gestaltet Ein nach Suden versetztes Portal leitet ins Kircheninnere uber Es ist mit dem Wappen der Karmeliter und der Jahreszahl 1702 verziert und wird von einem gesprengten Giebel bekront Schlichte Sandsteingewande umgeben es Man betritt die Kirche im Erdgeschoss wo eine Treppe zum 1908 errichteten Obergeschoss mit dem heutigen Gottesdienstraum uberleitet Eine schlichte holzerne Flachdecke begrenzt den Kirchenraum 13 Nebengebaude und Mauerreste Bearbeiten nbsp Der Verbindungsgang 2016Das alteste Nebengebaude des Klostergelandes schliesst sich im Suden an die Kirche an und kann durch eine Tur im Kircheninneren betreten werden Es ist L formig und bildet mit der Kirche einen kleinen Vorhof Ein rotgedecktes Walmdach bedeckt das zweigeschossige Gebaude mit Dachgauben Die anderen Fenster sind rechteckig und haben geohrte Rahmungen Auch die Tur auf der Westseite weist Ohrrahmungen auf Das Gasthaus im Westen der Anlage entstand erst im Jahr 1961 Es wurde Haus Martha genannt und ist wie die Klostergebaude zweigeschossig Es hat Dachgauben und einen L formigen Grundriss Mit den Umbauten entstand zu Beginn des 21 Jahrhunderts ein Verbindungsgang zwischen dem alten Klostergebaude und dem Gastebau Durch einen Saulengang wird die Aussichtsterrasse im Suden der Anlage erreicht Das Schwesternhaus auch das Paradies genannt hat einen weit nach vorne ragenden Balkon und wie die anderen Gebaude Dachgauben Weiter im Norden entstand nachtraglich ein kleiner Anbau 14 Mauerreste umgeben die Anlage im Osten wo ein rundbogiges Portal die Zahl 1497 tragt und im Suden Dort kann das Gelande uber einen Weinbergsweg durch ein rechteckiges Portal betreten werden Die ursprunglich vollstandige Ummauerung wurde im 20 Jahrhundert zugunsten von Zufahrten im Norden aufgegeben Bildstocke Bearbeiten Auf der Anlage befinden sich zwei Bildstocke aus dem 17 Jahrhundert Auf der Gemarkung der Vogelsburg gibt es weitere Martern Kreuzschlepper und Altare Der alteste Bildstock befindet sich auf dem Portal der Sudseite Es handelt sich um einen dreiseitigen Bildstockaufsatz aus Sandstein Drei Reliefs zeigen die Kronung Mariens die Kreuzigung und die Teilung des Mantels durch den heiligen Martin Der Bildstock entstand um das Jahr 1600 und wird vom Landesamt fur Denkmalpflege unter der Nummer D 6 75 174 314 gefuhrt 15 Der zweite Bildstock steht im Nordwesten des ehemaligen Klosters Ein runder Saulenschaft mit einer verzierten Konsole leitet zum rechteckigen Bildstockaufsatz uber Zentral erkennt man die Pieta sie ist von zwei Heiligenreliefs an den Schmalseiten umgeben Eine Inschrift auf der Ruckseite beschreibt die Umstande der Errichtung der Marter und nennt das Errichtungsjahr 1677 Ein Kreuz bekront den Bildstock Das Baudenkmal ist unter der Denkmalnummer D 6 75 174 315 eingeordnet 16 Weiter entfernt im aussersten Westen der Vogelsburger Gemarkung steht ein Altar aus dem Jahr 1743 mit ausladenden Voluten und breitem Gesimse Dargestellt sind Maria mit dem Kind und der heilige Michael Am Aufstieg zur Burg steht ein Kreuzschlepper auf einer Saule der ebenfalls im 18 Jahrhundert errichtet wurde Ausstattung der Klosterkirche BearbeitenDrei Ausstattungsphasen sind fur die Klosterkirche auszumachen Vor der Sakularisation war sie von Objekten aus der Zeit des Barock gepragt Im 20 Jahrhundert war der Innenraum mit angekauften Gegenstanden von lokalen Kunstlern gestaltet Seit der Umgestaltung des Jahres 2014 2015 prasentiert sich die Klosterkirche innen schlicht Auf Kunstwerke wurde weitgehend verzichtet Ausstattung der alten Klosterkirche Bearbeiten Erhaltene Stucke nbsp Muttergottes im Kappele nbsp Hochaltar in Kohler nbsp Seitenaltar in Kohler nbsp Kanzel in Kohler Die meisten Ausstattungsgegenstande wurden nach der Profanierung der Kirche an verschiedene Kirchengemeinden der Umgebung verkauft Am meisten profitierte davon die kleine Filialkirche St Andreas in Kohler Zwei Altare und die Kanzel aus der Vogelsburg haben sich dort erhalten Der Hochaltar ist viersaulig und entstand wohl um 1730 Das ursprungliche Altarbild wurde entfernt Etwas fruher wurde der Seitenaltar mit dem Bild der Anbetung der Maria Neapolitana geschaffen wahrend die Kanzel dem Spatbarock zuzuordnen ist 17 Auf dem Wurzburger Kappele befindet sich die sogenannte Muttergottes von der Vogelsburg Sie war eventuell Ziel einer lokalen Wallfahrt die auf die Zeit um 1500 zu datieren ist Wahrscheinlich gelangte die dreiviertelrund gearbeitete Figur zu Beginn des 18 Jahrhunderts nach Wurzburg und wurde zunachst im Kreuzgang des Domes aufgestellt Dort soll es zu Wundern gekommen sein sodass man um den Ablauf des Gottesdienstes durch den Andrang der Besucher nicht zu storen die Figur ins Kappele brachte Die Muttergottes prasentiert sich heute in einem verglasten Adikularahmen in der rechten Seitenwand der Gnadenkapelle Die Figur entstammt der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts und zeigt die gekronte Muttergottes Maria auf einer Mondsichel stehend In ihrem Arm liegt das ebenfalls mit einer Krone versehene Jesuskind das in seiner linken Hand einen Apfel halt und einen Finger in den Mund steckt 18 Ausstattung der Klosterkirche bis 2014 Bearbeiten nbsp Der Innenraum der Klosterkirche Zustand vor 2014 nbsp Der Innenraum der Klosterkirche 2016Die Ausstattung der Klosterkirche stammte zumeist aus der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts Zuvor war die Kirche aufgelost und die Ausstattung verteilt worden Erstes Element das dem Niedergang des Klosters zum Opfer fiel war das Gnadenbild Es wurde 1797 nach Wurzburg in das Kappele verbracht Nach der Sakularisation folgten die Altare und die Epitaphe die sich heute in Kohler beziehungsweise in Rudenhausen befinden Mit der Kirchenweihe 1957 musste fur modernen Ersatz gesorgt werden 19 Zur Grundausstattung der Kirche gehort der schlichte Volksaltar der zentral im Chor steht Dahinter wurde als Ersatz fur das fehlende Altarblatt ein buntes Chormittelfenster angebracht Es zeigt in hellen Farben die Heiligste Dreifaltigkeit die durch Jesus die Taube des Heiligen Geistes und die Hand Gottes reprasentiert wird Darunter wesentlich dunkler gehalten betet der heilige Augustinus inmitten von Weinreben Rechts vom Altar weiter in Richtung Langhaus geruckt steht auf einer Stele aus Muschelkalk eine Holzplastik der Maria mit Kind Sie wurde von Philipp Emmeram Hocht geschaffen Ihre Arme umfassen das Jesuskind und symbolisieren so den Kirchennamen Maria Schutz Eine weitere Holzstatue als Halbplastik an der nordlichen Langhausseitenwand stellt den Kosmischen Christus dar Weiter nordlich auf einem Sockel an der Wand steht die Statue Johannes des Taufers Sie geht auf eine Stiftung des Pfarrers Edmund Herold zuruck Seine Leidenschaft fur Bienen brachte ihm den Spitznamen Bienenpfarrer ein Dies wird auch durch die Konzeption der Statue unterstrichen bei der Johannes eine Bienenwabe in der rechten Hand halt Die Stationen des sogenannten Terracotta Kreuzwegs durchziehen die Wande des Langhauses Fur die musikalische Gestaltung des Gottesdiensts wurde eine kleine Orgel mit holzernem Gehause im Westen der Kirche aufgestellt Im Treppenaufgang steht ein Gedenkstein des Jahres 1814 der ursprunglich an einer Weinbergsmauer auf der Escherndorfer Gemarkung angebracht war Er zeigt den heiligen Laurentius eine Inschrift nennt Lorenz Schlier und seine Frau als Stifter Er wurde fruher vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege als Baudenkmal unter der Nummer D 6 75 174 224 gefuhrt 20 Sagen BearbeitenMehrere Sagen beziehen sich auf die Vogelsburg Mit einer wird die Besetzung des Klosters durch schwedische Truppen im Dreissigjahrigen Krieg erzahlt bei der sie die Nonnen der Anlage in grosse Fasser mit Nageln steckten und die Weinberge hinabsturzten In Wirklichkeit lebten niemals Nonnen auf dem Berg die Schweden besetzten auch nie die leerstehenden Gebaude wahrend des Krieges Bei einer weiteren Erzahlung wird das vielfach verwendete Lindwurm Motiv aufgegriffen Ein Ritter lebte mit seiner Frau und der Tochter Gertraud auf der Burg Das Madchen wurde ausgewahlt als Menschenopfer einem Drachen zum Frass vorgeworfen zu werden Ein Ritter rettete die Ritterstochter und erlegte den Drachen Daraufhin heiratete er das Madchen und wurde Nachfolger des alten Herren der Vogelsburg 21 Prioren Bearbeiten nbsp Das Siegel der Vogelsburg zeigt den Drachentoter GeorgNach der Grundung im 13 Jahrhundert bis zum Niedergang im 16 Jahrhundert leiteten Prioren das Kloster auf dem Vogelsberg Nach der Zerstorung 1525 wurde die Anlage von den Prioren des Barbaraklosters in Wurzburg mitverwaltet Der erste Prior ist allerdings erst aus dem Jahr 1427 uberliefert Name Amtszeit AnmerkungenConradus von Langheim 1427Henricus Zierl 1428 1431Johannes Auerbach 1432 1433Henricus Zierl 1435 1438Wortwinus 1439 1440Kilianus von Sal 1441 1442Andreas Hertlein 1443 1445Friedrich von Schwabach 1447 1449 Erste AmtszeitJohannes Rottelsee 1451Petrus Stockheimer 1452 1454 Erste AmtszeitFriedrich von Schwabach 1456 Zweite AmtszeitPetrus Stockheimer 1458 1464 Zweite AmtszeitPetrus Plum 1467Johannes Tinctoris 1469 1475Johannes Luppach 1478 1502Johannes Zollinger 1505 1510Petrus Schweicker 1513 1514Johannes Thurendorfer 1519Wilhelm Rabs 1522 1529 Ab 1525 in Wurzburg im Exil 22 Grablege der graflichen Familie Castell Bearbeiten nbsp Das Epitaph des Hermann III zu Castell heute in der Kirche in RudenhausenDie Klosterkirche wurde bereits bei der Grundung als kunftige Grablege des Hauses Castell auserkoren Graf Hermann I zu Castell der Klostergrunder war der Erste der nach seinem Tod um das Jahr 1289 dort bestattet wurde Allerdings fanden in der Kirche Maria Schutz lediglich drei Grafen zu Castell ihre letzte Ruhe Alle Gebeine wurden im Jahr 1703 nach Rudenhausen in die Kirche St Peter und Paul uberfuhrt siehe auch Grablege der graflichen Familie Castell in St Peter und Paul Rudenhausen Grablege der graflichen Familie Castell in St Johannes Castell und Grablege der graflichen Familie Castell im Kloster Birklingen Name Lebensdaten AnmerkungenHermann I Graf und Herr zu Castell um 1289 KlosterstifterFriedrich IV Graf und Herr zu Castell 6 Mai 1325 Sohn des Hermann II Graf und Herr zu CastellHermann III Graf und Herr zu Castell 2 Februar 1363 Sohn des Friedrich II Graf und Herr zu Castell 23 Siehe auch BearbeitenSakralbauten in Volkach Liste von Wallfahrtsorten im Landkreis KitzingenLiteratur BearbeitenHans Bauer Landkreis Kitzingen Ein Kunst und Kulturfuhrer Marktbreit 1993 Hermenegild Maria Biedermann Vogelsburg Escherndorf Kohler Regensburg 1982 Wolfgang Bruckner Wolfgang Schneider Wallfahrt im Bistum Wurzburg Gnadenorte Kult und Andachtsstatten in Unterfranken Kirche Kunst und Kultur in Franken Bd 3 Wurzburg 1996 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Munchen und Berlin 1999 Gerhard Egert Vogelsburg In Jesko Graf zu Dohna Hg Kulturpfad Auf den Spuren der Grafen zu Castell Castell 2004 S 110 112 Herbert Meyer Die Vogelsburg Mitte einer gesegneten Landschaft In Ute Feuerbach Hrsg Unsere Mainschleife 1993 2007 Volkach 2008 Herbert Meyer Vom Gottesberg zur Perle Frankens Die Vogelsburg im 19 und 20 Jahrhundert In Ute Feuerbach Hrsg Unsere Mainschleife 1993 2007 Volkach 2008 Christian Peschek Die Vogelsburg in der Volkacher Mainschleife Wurzburg 1971 Friedrich Stein Geschichte der Grafen und Herren zu Castell von ihrem ersten Auftreten bis zum Beginne der neuen Zeit 1058 1528 Schweinfurt 1892 Karl Treutwein Von Abtswind bis Zeilitzheim Geschichtliches Sehenswertes Uberlieferungen Volkach 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Vogelsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Vogelsburg Basisdaten und Geschichte Vogelsburg Ein Gottesberg am Main in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Website des Tagungshotels Vogelsburg Vogelsburg info Rund um die Vogelsburg an der Mainschleife Gemeinschaft der Augustinusschwestern e V Wurzburg und VogelsburgEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Meyer Herbert Die Vogelsburg Mitte einer gesegneten Landschaft Pescheck Christian Die Vogelsburg in der Volkacher Mainschleife S 39 Biedermann Hermenegild Maria Vogelsburg Escherndorf Kohler S 2 Kulturpfad Castell Vogelsburg abgerufen am 17 Februar 2014 Bauer Hans Landkreis Kitzingen S 18 Meyer Herbert Vom Gottesberg zur Perle Frankens S 369 Stiftung Juliusspital Wurzburg Vogelsburg Memento vom 8 Dezember 2013 im Internet Archive abgerufen am 26 Marz 2013 Geodaten Denkmalnummer D 6 75 174 313 abgerufen am 18 Februar 2014 Pescheck Christian Die Vogelsburg in der Volkacher Mainschleife S 48 Biedermann Hermenegild Maria Vogelsburg Escherndorf Kohler S 3 Main Post vom 6 Februar 2014 Blick in die Anfange der Vogelsburg abgerufen am 20 Februar 2014 Gemeinschaft der Augustiner Kirche Maria Schutz abgerufen am 20 Februar 2014 Dehio Georg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler S 1073 Meyer Herbert Vom Gottesberg zur Perle Frankens S 373 Geodaten Denkmalnummer D 6 75 174 314 abgerufen am 21 Februar 2014 Geodaten Denkmalnummer D 6 75 174 315 abgerufen am 21 Februar 2014 Biedermann Hermenegild Maria Vogelsburg Escherndorf Kohler S 13 Bruckner Wolfgang Schneider Wolfgang Wallfahrt im Bistum Wurzburg S 256 f Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 252 Geodaten Baudenkmaler Volkach PDF Datei S 7 abgerufen am 22 Februar 2014 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 253 Pescheck Christian Die Vogelsburg in der Volkacher Mainschleife S 45 Stein Friedrich Geschichte der Grafen und Herren zu Castell S 89 Liste der Kirchen und Kapellen in Volkach Kirchen Dreifaltigkeitskirche Gaibach Evangelische Kirche Krautheim Maria Schutz Vogelsburg Maria im Weingarten St Andreas Kohler St Bartholomaus und St Georg Volkach St Georg Rimbach St Johannes Baptist Escherndorf St Johannes Baptist Fahr St Johannes Evangelist Astheim St Maria de Rosario Dimbach St Michael Volkach St Nikolaus Obervolkach St Stephanus Eichfeld Kapellen Feldkapelle Volkach Friedhofskapelle Fahr Heilig Kreuz Kapelle Gaibach Jesus auf der Wies Kreuzkapelle Fahr Lourdeskapelle Escherndorf Michaelskapelle Obervolkach Rundkapelle Astheim Profanierte Kirchen Klosterkirche Astheim 49 8673 10 1834 Koordinaten 49 52 2 3 N 10 11 0 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Vogelsburg amp oldid 227092877