www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kirche St Peter und Paul in Rudenhausen ist die Pfarrkirche der evangelischen Gemeinde Sie steht am Kirchplatz inmitten des unterfrankischen Dorfes Aufgrund der engen Beziehungen zwischen dem Ort und den Grafen von Castell Rudenhausen wurde die Kirche von den Dorfherren gepragt Die 400 Jahre wahrende Herrschaft der Grafen schlug sich in Gestalt und Ausstattung der Kirche nieder Die Kirchengemeinde Rudenhausen gehort zum Dekanat Castell im Kirchenkreis Ansbach Wurzburg der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Die Kirche in Rudenhausen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die alte Kirche bis 1708 1 2 Der Neubau 1708 bis 1712 1 3 Erneuerungen seit 1712 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Altar 3 2 Taufengel 3 3 Kanzel 3 4 Orgel und Emporen 3 5 Glocken 3 6 Kirchengerate 3 7 Epitaphe 3 7 1 Aus der Vogelsburg 3 7 2 Aus der alten Kirche 3 7 3 Nach dem Kirchenneubau 4 Grablege der graflichen Familie Castell 5 Pfarrer 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Geschichte der Kirche in Rudenhausen ist eng mit dem Geschlecht der Grafen von Castell verbunden Rudenhausen wurde 1546 nach der Teilung in zwei Hauptlinien Stammsitz der Linie Castell Rudenhausen Das Aussterben der Linie im Jahr 1803 brachte Rudenhausen in den Besitz der Remlinger Linie Graf Christian Friedrich 1772 1850 erneuerte die Rudenhauser Linie und fuhrte wieder den Namen Castell Rudenhausen Die alte Kirche bis 1708 Bearbeiten nbsp Der Innenraum der Kirche 2023 Wann Rudenhausen eine eigene Pfarrei erhielt ist unklar Ein Pfarrbuch existiert in dem Ort erst seit der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts Gesichert ist dass Abtswind ab dem Jahr 1364 Filiale der Kirche in Rudenhausen war Erst 1396 wurde dieses Verhaltnis gelost Rudenhausen selbst war Filiale der Kirchengemeinde Kleinlangheim obwohl der Ort immer einen eigenen Pfarrer besass Mit der Annahme der Reformation und der Ausformulierung einer eigenen Kirchenordnung loste Rudenhausen im Jahr 1583 dieses Filialverhaltnis Vom ursprunglichen Kirchengebaude sind nur wenige Informationen uberliefert Erstmals wurde 1364 eine kleine Holzkirche erwahnt Spater werden in einer Urkunde eine Kirche im gotischen Baustil und ein Giebel genannt Die Kirche war wohl wie die Vorgangerin den Heiligen Peter und Paul geweiht stand an derselben Stelle war aber leicht nach Nordwesten verschoben Die Adelsfamilie von Gnottstadt die Rudenhausen von den Grafen Castell 1463 1533 als Lehen bekam benutzte diese Kirche als Grablege Von der alten Kirche ist ein Sakramentshaus im Chor uberliefert Eine Inschrift uber dem Chorbogen lautete Anno salutis reparatae 1546 paulo ante obitum Illustris ac generosissimi Domini Wolfgangi Comitis ac Domini in Castell sacrosantum Christi evangelium per reverendum virum Dominum D Martinum Lutherum immenso dei beneficio a foecibus et corruptetis sic papisticis repurgatum in hoc pago ac toto comitatu Castellensi pure ac sincere doceri coepit Diese Inschrift bezog sich auf die 1546 eingefuhrte Reformation 1 Ottilia die Tochter des Grafen Georg II war die Erste aus dem Hause Castell Rudenhausen die im Jahr 1562 in der Kirche bestattet wurde Im Jahr 1539 erhielt die Kirche eine neue Turmuhr sie wurde 1695 erneuert In den Jahren 1569 und 1571 wurde der Turm renoviert In dieser Zeit wurde auch der Friedhof aus dem Kirchhof auf die sogenannte Pfarrwiese verlegt Im Jahr 1663 wurde eine neue Orgel mit sechs Registern eingebaut Der Neubau 1708 bis 1712 Bearbeiten Die folgenden Jahre brachten einen Niedergang des Gotteshauses Deswegen wurde ein Neubau des Kirchenschiffs geplant Um die notigen Gelder zu sammeln erlaubte Graf Johann Friedrich zu Castell Rudenhausen sogenannte Kollektenreisen Die vier Reisen des Rudenhauser Tunchers Sebastian Ficht brachten mit circa 915 Gulden ein Viertel des benotigten Geldes Ein Patent des Grafen hatte den Reisenden unterstutzt Die erste Reise Fichts fuhrte von Franken uber Thuringen nach Norddeutschland und nahm das ganze Jahr 1702 in Anspruch Reisestationen waren Schweinfurt Eisenach Goslar Hamburg Bremen Kassel und Fulda Auf der zweiten Sammelreise wandte sich Ficht nach Suddeutschland Grossere Stadte die er von 1702 bis 1706 besuchte waren Nurnberg Stuttgart und Erlangen 1707 schloss sich die Bodenseereise an auf der er Wetzlar Ansbach Ulm und Lindau besuchte Die letzte Reise des Kollektors Ficht fuhrte ihn unter anderem auch nach Holland Dorthin wurde er von Graf Adolph von Rechteren beordert der mit Grafin Sophia Juliana verheiratet und damit der Schwager des Casteller Grafen war In Almelo der Residenzstadt des hollandischen Grafen entstand im Jahr 1738 eine Kirche mit einer ahnlichen Kuppel wie die in Rudenhausen Ficht kehrte im Jahr 1709 von seinen Reisen zuruck 2 Fur den geplanten Neubau war der Baumeister Hans Michael Zauner verpflichtet worden Die Zimmerarbeiten sollte Matthias Fiedler aus Osterreich ubernehmen Im Jahr 1708 als man mit dem Abriss begann bemerkten die Handwerker dass neben dem Kirchenschiff auch die restlichen Teile der Kirche marode waren Also wurde das Gotteshaus vollstandig abgerissen Am 9 Mai 1708 konnte der Grundstein gelegt werden Die erste Beerdigung in der neuen Kirche erfolgte am 21 Marz 1709 Am 22 September des gleichen Jahres wurde die Kirche den Heiligen Peter und Paul geweiht Die Baumaterialien und die Handwerker kamen aus der naheren Umgebung von Rudenhausen Obwohl der Turm erst im Jahr 1712 fertiggestellt werden konnte wurden bereits Gottesdienste in der neuen Kirche gefeiert Am 23 August setzte man den Turmknopf auf Ein Gewitter drei Wochen spater machte eine Neufixierung des Turmknopfs am 17 September 1712 notig Erneuerungen seit 1712 Bearbeiten Wahrend das Gebaude aussen nicht weiter verandert wurde erfolgten innen einige Umbauten Neuerwerbungen und Renovierungen formten die Kirche im Inneren Dies betraf vor allem die Orgel von Caspar Nieden Sie stand in den Jahren 1709 1754 auf der westlichen Empore und enthielt zehn Register Im Jahr 1754 wurde das barocke Gehause zerstort die Orgel uber dem Altar aufgehangt und von Johann Rudolph Voit erneut gestimmt Im 19 Jahrhundert bekam die Kirche die heutige Orgel Obwohl die Veranderungen an der Fassade der Kirche gering waren musste das Gebaude in den Jahren 1783 1825 1833 und 1895 neu gestrichen werden Im Jahr 1752 wurden die Epitaphien der Grafen repariert 1765 malte man die Emporen neu aus In den Jahren 1846 und 1891 erhielt die Kirche einen neugotischen Kronleuchter der Altaraufbau wurde mit Olfarbe ubermalt Im Jahr 1914 vor dem Ersten Weltkrieg wurde diese Restaurierung ruckgangig gemacht und die alte Farbe wieder auf die Kirchenstuhle aufgetragen 1956 1958 wurde die Sakristei erneuert und man entdeckte weitere Grablegen unter der Kirche Eine weitere Erneuerung erfolgte im Jahr 1971 Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege ordnet das Kirchengebaude als Baudenkmal unter der Nummer D 6 75 162 7 ein 3 Architektur Bearbeiten nbsp Die Sudseite der KircheDie Kirche prasentiert sich als Saalbau Der Chor ragt nach Osten Der Kirchturm erhebt sich an der Nordseite Das Kirchengebaude hat ein Satteldach Der ursprungliche Zustand des Gebaudes blieb uber die Jahrhunderte erhalten Anders als bei vielen anderen Sakralbauten befindet sich die Schauseite im Osten Die Fassade gliedern funf rundbogige Fenster mit schlichten Rahmen und Ohrungen Die Nordseite der Kirche hat drei Rundbogenfenster Der polygonale Chor schliesst das Gebaude ab Die Sakristei wurde nachtraglich angebaut Der Turm besitzt zwei viereckige Geschosse von denen das erste auf der Hohe des Chores endet Ecklisenen und Gurtgesimse sind am Rande der beiden Geschosse angebracht Ein drittes Geschoss ist achteckig 4 Die Ecken tragen steinerne Zirbelnusse Dem Turm hat eine achtseitige schiefergedeckte Kuppel Auf der West und der Ostseite sind die Wappen der Grafen von Castell angebracht Die Wetterfahne in Form eines Schwanes wurde vom Schmied Christoph Sommer gestaltet Auf der Sudseite befindet sich der Haupteingang uber dem ein gesprengter Giebel die einzige Ausschmuckung auf dieser Seite des Gebaudes ist Drei Rundbogenfenster gliedern die Fassade Einige rechteckige Fenster spenden den Emporen im Inneren Licht Auf der Westseite befindet sich ein Mittelportal dort sind ebenfalls mehrere Fenster in den Emporengeschossen angebracht Ausstattung Bearbeiten nbsp AltarDie Kirche zeichnet sich vor allem durch die vielen Grabmaler fur die Verstorbenen des Hauses Castell Rudenhausen im Inneren aus Mehrere Kirchengerate sind uberliefert Eine Besonderheit stellt der Taufengel dar Altar Bearbeiten nbsp Der Taufengel im KircheninnerenDer von Simon Merzer geschaffene Altar mit den Massen 26 Schuh in die Hohe und 12 Schuh in die Breite steht mittig im Chor Der Aufbau ist mehrfach gegliedert und hat vier konkav konvex gewundene Saulen die mit geschnitzten vergoldeten Bandern verziert sind Das Altarblatt zeigt Christus als Gekreuzigten Links neben dem Kreuz kniet die trauernde Maria Magdalena Unterhalb des Altarauszugs ist ein Ehewappen des Erbauers Johann Friedrich von Castell und seiner dritten Ehefrau der Grafin Catharina Hedwig von Rantzau Breitenburg zu sehen Auf dem Auszug stehen links und rechts zwei Vasen Ein ovales Olgemalde in der Mitte des Altarauszuges zeigt den auferstandenen Christus vor dem leeren Grab Am Sockel des Altars befindet sich ein weiteres kleineres Olbild mit der Abendmahlsszene Als Kunstler der Bilder kommt der Wurzburger Hofmaler Oswald Onghers in Betracht Zwei Figuren der Kirchenpatrone St Peter und Paul aus dem Jahr 1650 flankieren den Altar im Mittelteil 5 Taufengel Bearbeiten Der Taufengel der Rudenhauser Kirche ist der einzige seiner Art in der Region und einer der wenigen Schwebtaufengel uberhaupt Taufengel existieren auch in Oberfranken Mecklenburg Vorpommern Schleswig Holstein und Niedersachsen Er ist fast lebensgross und tragt ein goldenes Gewand Goldene Flugel uberragen seinen Rucken In den Lorbeerkranz den der Engel in Handen halt kann ein Taufgefass eingesetzt werden Bei Taufen kann er an einem Seilzug herabgelassen werden Er wurde wohl im Jahr 1778 geschaffen die Kosten ubernahm die Tochter des Baumeisters Hans Michael Zauner Im 19 Jahrhundert entfernte man vielerorts die Engel und schaffte stattdessen Taufbecken an Auch in Rudenhausen verschwand der Taufengel 1846 bald darauf richtete man ihn wieder auf Im 20 Jahrhundert wurde der Seilzug elektrisch angeschlossen sodass der Engel nun vom Kircheninneren heruntergelassen werden kann 6 Kanzel Bearbeiten Die Kanzel befindet sich an der linken Langhauswand Sie wurde von den Schreinern Franz Holzer aus Geiselwind und Christoph Wilhelm Holzapfel aus Kleinlangheim geschaffen Sie besteht aus Holz die vier Olfarben Gemalde auf dem Korpus zeigen Christus als Salvator Mundi und die vier Evangelisten Auch hier wird Oswald Onghers als Maler vermutet Der Korpus ist funfseitig Die Funfseitigkeit wiederholt sich am Schalldeckel Vier Akanthusranken begrenzen ein Saulenkapitell Ein Posaunenengel bekront die Kanzel Er entstammt der gleichen Werkstatt wie der Taufengel Vergoldetes Blattwerk und aufgemalte Ornamente verzieren die gesamte Kanzel 7 Orgel und Emporen Bearbeiten nbsp Orgelprospekt der Firma SteinmeyerDie Orgel befindet sich oberhalb des Altars hinter einer Empore Sie wurde im Jahr 1875 von der Orgelwerkstatt Steinmeyer in Oettingen geschaffen Die damalige mechanische Kegelladentechnik macht sie heute zu einem seltenen Instrument Sie besitzt elf Register auf einem Manual und Pedal und hat eine romantische Klangfarbe Eine Restaurierung erfolgte 1988 8 Das Langhaus der Kirche wird von zweigeschossigen Emporen an den westlichen und nordlichen Langhausseiten beherrscht Sie ruhen auf kunstvoll verzierten Holzpfeilern und sind zum Teil offen zum Teil in drei Logen durch Glas bzw Rankengitterfenster abgeschlossen Die mittlere wird Herrschaftsloge oder Herrschaftsstand genannt ist mit Akanthuswerk und kleinen Pilastern verziert und war den Mitgliedern des Furstenhauses vorbehalten 9 Ein grosses Wappen des Hauses Castell bekront diese Empore Die Emporen wurden von Matthias Fiedler geschaffen Er erhielt fur die Arbeit 70 Gulden Die Verzierungen stammen wohl von den Meistern des Altars Glocken Bearbeiten Den Umschmelzungen in den beiden Weltkriegen fielen viele der Rudenhauser Glocken zum Opfer Die alteste der heutigen funf Glocken im Turm der Kirche ist die Zeit oder Elf Uhr Glocke aus dem Jahr 1608 Sie wurde von Graf Gottfried von Castell Rudenhausen gestiftet und vom Nurnberger Giesser Christoph geschaffen Sie schlagt jede Stunde in a und wiegt 630 kg Ihr Durchmesser betragt 98 cm Eine Inschrift lautet Christof glockengiesser zu nurmberg gos mich gottes wort bleibt ewig glaub dem mit der that bist selig Zwei Glocken stammen von 1950 Die Zwolf Uhr Glocke wurde vom Haus Castell Rudenhausen gestiftet um an die Gefallenen im Zweiten Weltkrieg zu erinnern Sie wurde in Heidelberg von der Firma Friedrich und Wilhelm Schilling mit der Tonlage g gegossen Die Taufglocke gestiftet von der Gemeinde entstand ebenfalls in Heidelberg Der Durchmesser dieser Glocke mit der Tonlage c ist 70 cm Zwei weitere Glocken die Dank und Konsekrationsglocke und die Totenglocke entstanden im Jahr 1991 Letztere ersetzte eine Stahlglocke aus dem Jahr 1926 Sie haben die Tonlagen e Dankglocke und d Totenglocke Zusammen bilden die funf Glocken die Melodie des Te Deums 10 Kirchengerate Bearbeiten nbsp Die Holzpfeiler der EmporenDie Rudenhauser Kirche besitzt neben den Ausstattungsgegenstanden auch eine grosse Sammlung an kirchlichen Geraten Sie stammen zumeist aus Stiftungen des Herrscherhauses und wurden von Schmieden aus Kitzingen Schweinfurt und Nurnberg gearbeitet Das alteste Stuck ist ein 17 5 cm hoher gotischer Kelch aus vergoldetem Silber der im Jahr 1532 von Nurnberger Schmieden gefertigt wurde Er tragt auf dem Nodus die Inschriften ihs xps Jesus Christus und Ave mar Ave Maria Ein Allianzwappen des Stifterpaares Hans von Gnottstadt und Gemahlin Anna geb von Seckendorf befindet sich am Fuss Ahnliche Exemplare besitzt die Spitalkirche in Wunsiedel Aus dem Jahr 1618 stammt eine Hostienbuchse aus Silber Auf dem Deckel der 4 5 cm hohen Buchse mit einem Durchmesser von 7 cm sind die Buchstaben L und B und die Jahreszahl eingraviert Ein Wappen zeigt einen Hund womit es dem Wappen der Gnottstadter ahnelt Lediglich die Vorderfusse fehlen Ein Krankenkelch der um das Jahr 1650 entstand zeigt eindeutig das Wappen der Freiherren von Limpurg Der 11 cm hohe Kelch stammt wohl aus der Stiftung von Anna Luise zu Castell Rudenhausen Eine der beiden Abendmahlskannen aus Silber mit reichen Verzierungen entstand im Jahr 1751 Ein Lamm ziert den Deckel Der Griff ist einem Engel nachgestaltet Die Inschrift im Deckel lautet JOHANN CONRAD HLYN MDCCXXXI Eine Meistermarke weist das Stuck als Arbeit des Schweinfurter Meisters Johann Georg Vogt aus Die andere Kanne ist eine Arbeit des Rokoko und stammt aus dem Jahr 1768 Der Deckel ist mit dem Osterlamm geschmuckt Die Inschrift auf dem Griff lautet MARGARETHA ACKERMAENIN 1768 Die Kanne wurde von einem Nurnberger Meister geschaffen und ist 22 5 cm hoch Ein im Jahr 1745 entstandener Kelch mit Patene von Johann Georg Vogt besteht aus vergoldetem Silber und ist 21 cm hoch Er tragt die Inschrift Maria Jacobina Sophia Kornasterin gebohrne Leonhardtin Eva Juliana Stiglingin gebohrne Leonhardtin 1745 Die Cupa ist glatt der Nodus dagegen gewunden gearbeitet Der Hostienteller aus dem 18 Jahrhundert besteht aus Silber Die Umschrift lautet MARGARETA BARBARA SPRENGERin Das Stadtwappen Kitzingens ist das Beschauzeichen Der Meister ist mit JHS abgekurzt Der Teller hat einen Durchmesser von 14 5 cm Ausserdem befinden sich zwei Leuchter aus dem Jahr 1856 im Kirchenschatz Beide sind 36 cm hoch und werden in einer Inschrift als Stiftungen der Grafin Marianne Caroline Louise zu Castell Rudenhausen genannt Eine Schale wurde zum Andenken an Elisabeth Grafin zu Castell Rudenhausen im Jahr 1890 geschaffen Der Meister mit WTB abgekurzt gravierte in die Mitte der Schale die Inschrift Furchte dich nicht glaube nur ein Eine weitere Hostienbuchse aus Silber stammt aus dem 19 Jahrhundert Der Deckel der 7 5 cm hohen profilierten Buchse tragt ein stehendes Kreuz Die Inschrift auf der Unterseite nennt den Meister G E Eggert Muhlhausen i Th Das jungste Kirchengerat ein vergoldeter 21 5 cm hoher Silberkelch stammt aus dem Jahr 1926 Auf der barockisierenden Arbeit ist ein Ehewappen von Castell Isenburg eingelassen Die Inschrift lautet Zur Erinnerung an Furst Wolfgang zu Castell Rudenhausen und Furstin Emma zu Castell Rudenhausen Prinz zu Ysenburg und Budingen Geschenkt von ihren Kindern Casimir Marie Alexander Luitgard Hugo Hermann Wolfgang Juli 1926 11 nbsp Epitaph des Grafen Johann Friedrich Graf von Castell Rudenhausen 1675 1749 Epitaphe Bearbeiten Zwolf kunstvoll gestaltete Epitaphe befinden sich innerhalb und an der Aussenfront der Kirche Sie stammen zum Teil von der Vogelsburg bei Volkach wo die Grafen von Castell zunachst beigesetzt wurden Das Kloster wurde im Zuge der Sakularisation aufgelost die Grabmaler wurden auf Betreiben des Archivars Friedrich Wilhelm Viehbeck nach Rudenhausen verbracht Einige Epitaphe stammen aus der alten Kirche Weitere Grabmaler entstanden nach dem Kirchenneubau Drei fur Hofrate der Grafen befinden sich aussen am Chor Aus der Vogelsburg Bearbeiten Das alteste Epitaph fur Hermann I zu Castell wurde um das Jahr 1258 geschaffen und besteht aus einer lebensgrossen Plastik die durch Verwitterung stark zerstort ist und dem eigentlichen Grabmal Die Umschrift lautet ANNO DNI M CCL FUN DATOR S CON VENTUS CARM HERMAN COMES DE KASTEL OB IIT Im Jahre des Herrn 125 starb der Grunder des Klosters der Karmeliten Herman Graf von Castell Die Plastik aus dem 16 Jahrhundert stellt Hermann als spatmittelalterlichen Ritter dar Ein weiteres Epitaph aus der Vogelsburg ist das des Grafen Friedrich V Er starb funfjahrig am 6 Mai 1325 Das Sandsteingrabmal enthalt zentral das Wappen der Grafen von Castell daruber einen Helm mit Buffelhornern Ein Relief unterhalb des Wappens ist kaum zu erkennen 12 Das dritte Grabmal fur den Grafen Hermann IV stammt aus dem Jahr 1363 und zeigt ebenfalls einen Helm und das grafliche Wappen Aus der alten Kirche Bearbeiten Von den aus der alten Kirche stammenden Grabmalern ist das der Familie Gnottstadt aus dem Jahr 1532 hervorzuheben Es stellt eine Tochter der von Gnottstadt und von Seckendorff dar die betend in Renaissancetracht dargestellt ist Ein kunstvolles Alabasterepitaph befindet sich an der Langhauswand Es ist das Doppelepitaph des Grafen Georg II und seiner Gemahlin Sophia aus dem Jahr 1589 Das Grabmal besteht aus mehreren Geschossen mit verschiedenen Details Zwei weitere Grabmaler der Grafinnen Charlotta Juliana und Charlotta Luisa stammen aus den Jahren 1696 und 1697 Wahrend das der Juliana auf dem zwei Putten das Ehewappen der Castell Castell Remlingen halten eine barocke Arbeit ist ist das der Luisa wesentlich einfacher gearbeitet Mehrere Wappen umrahmen einen Text mit dem Gekreuzigten daruber Das Ehewappen Castell Hohenlohe nimmt die Mitte ein 13 Nach dem Kirchenneubau Bearbeiten Ein weiteres Grafinnengrab entstand erst nach dem Neubau der Kirche Das 1746 geschaffene Epitaph der Eleonora Christiana ahnelt in seinem Aufbau stark dem der Charlotta Luisas von 1697 Die Wappen der Agnaten bestimmen wiederum den Aufbau Das Grabmal des Johann Friedrich von Castell Rudenhausen aus dem Jahr 1751 von Johann Baptista Lauggas ist mit reichem Ornament versehen Eine Gedenktafel aus dem Jahr 1959 erinnert an Furst Rupert der im Jahr 1944 an der Ostfront vermisst wurde Den Gedenkstein stiftete sein Bruder Siegfried Furst zu Castell Rudenhausen 14 Grablege der graflichen Familie Castell BearbeitenNeben den obengenannten Mitgliedern des graflichen Hauses Castell Rudenhausen wurden auch andere Angehorige des Herrscherhauses in der Kirche beigesetzt Einige der Grabkammern unter der Kirche wurden erst im Jahr 1957 entdeckt siehe auch Grablege der graflichen Familie Castell im Kloster Birklingen Grablege der graflichen Familie Castell in Castell und Grablege der graflichen Familie Castell im Kloster Vogelsburg Name Lebensdaten AnmerkungenOttilia Grafin zu Castell 1562 1562Martha Grafin zu Castell 1567 1569Sophia Grafin und Frau zu Castell Rudenhausen 1535 1588 geb Freiin zu LimpurgGeorg II Graf und Herr zu Castell Rudenhausen 1527 1597Gottfried Graf und Herr zu Castell Rudenhausen 1577 1635Sophia Christiana Grafin zu Castell Rudenhausen 1644 1647Maria Magdalena Grafin zu Castell Rudenhausen 1647 1649Johann Friedrich Graf zu Castell Rudenhausen 1651 1651Georg Friedrich Graf und Herr zu Castell Rudenhausen 1600 1653Anna Luisa Grafin und Frau zu Castell Rudenhausen 1619 1663 geb Freiin zu LimpurgHeinrich Albrecht II Graf zu Castell Rudenhausen 1643 1674Eberhard Graf zu Castell Rudenhausen 1650 1674Elisabeth Dorothea Sybilla Grafin zu Castell Rudenhausen 1677 1678Johann Gottfried Graf zu Castell Rudenhausen 1678 1679Friedrich Ludwig Graf zu Castell Rudenhausen 1642 1680Philipp Gottfried Graf und Herr zu Castell Rudenhausen 1641 1681Anna Sybilla Florentina Grafin und Frau zu Castell Rudenhausen 1648 1685 geb Wild und Freigrafin zu DhaunCharlotta Juliana Grafin und Frau zu Castell Rudenhausen 1670 1696 geb Grafin zu Castell RemlingenCharlotta Luisa Grafin und Frau zu Castell Rudenhausen 1671 1697 geb Grafin zu HohenloheFriederike Charlotte Grafin zu Castell Rudenhausen 1697 1698Christiana Charlotte Juliana Grafin zu Castell Rudenhausen 1681 1698Sophia Grafin zu Castell Rudenhausen 1704 1704Philipp Friedrich Graf zu Castell Rudenhausen 1706 1706Wolfgang Christian Graf zu Castell Rudenhausen 1702 1707Wilhelmina Charlotte Grafin zu Castell Rudenhausen 1705 1707Eleonora Christiana Grafin und Frau zu Castell Rudenhausen 1720 1746 geb Grafin zu HohenloheJohann Friedrich Graf und Herr zu Castell Rudenhausen 1675 1749Johanna Elisabetha Grafin zu Castell Rudenhausen 1679 1757Magdalena Dorothea Grafin und Frau zu Castell Rudenhausen 1705 1762 geb Grafin zu HohenloheJohann Friedrich Carl Heinrich Graf zu Castell Rudenhausen 1776 1776Friedrich Ludwig Carl Christian Graf und Herr zu Castell Rudenhausen 1746 1803 15 Pfarrer BearbeitenDie Liste der Pfarrer von Rudenhausen umfasst die Vorsteher der Kirchengemeinde Sie sind erst ab dem Jahr 1633 vollstandig uberliefert Vor dem Jahr 1364 fehlen jegliche urkundliche Belege Name Amtszeit AnmerkungenHeinrich 1364 genannt plebanus Ecclesiae parochialis lat Pfarrer der Pfarrkirche Friedrich Escherich 1440 1454 aus VolkachNikolaus Beck 1455 1458Nikolaus Siebenmark 1464 aus KleinlangheimJohannes Weiss 1472 vorher Fruhmessner in AbtswindAndreas Rugamer 1505 PfarrverweserHermann Teufel 1546 letzter katholischer Pfarrer Dankfuss 1546 Vorname unklar erster lutherischer PfarrerCaspar Hahn 1560Georg Kraft 1569Johannes Eigelmann 1577 1588Wolfgang Hullmantel 1592Philippis Kiris 1616 aus Kirchheim unter TeckJohannes Heilbrunner 1618 aus LauingenJohannes Schwab 1627 vorher Pfarrer in SeinsheimChristian Huler 1633 1635 aus SchweinfurtDiakonus Herold 1636 1639 danach Pfarrer in Kitzingen und Mainstockheim aus KleinlangheimJohann Wolfgang Braunwald 1641 1644 vorher Pfarrer in Abtswind versieht 1636 1645 die Pfarrei Eichfeld mitJohann Wolfgang Gutlein 1645 1695 vorher Pfarrer in EichfeldFriedrich Abraham Marckard 1696 1717 auch Hofprediger und KonsistorialratGeorg Heinrich Gryphius 1717 1719Arnold Kortwig 1719 1722 aus HerfordGeorg Wolfgang Bernhard Landbeck 1723 1763 Superintendent aus WeikersheimJohann Heinrich Christian Landbeck 1763 1765 Sohn des Georg Wolfgang Bernhard LandbeckJohann Christoph Thaut 1765 1795 vorher Pfarrer in Eichfeld Superintendent Konsistorialrat und HofpredigerJohann Georg Westernacher 1796 1802 vorher Pfarrer in AbtswindJohann Heinrich Stephani 1807 danach Kreisschulrat in Augsburg Dekan in GunzenhausenJohann Christoph Grieninger 1807 1829 auch Dekan und HofpredigerChristian Friedrich Knoll 1829 1846 auch Dekan und HofpredigerFranz Xaver Walther 1847 1870 danach Pfarrer in AeschachKarl Benedict Rappold 1871 1881 danach Pfarrer in der St Jakobskirche AugsburgWilhelm Hofstatter 1882 1886 vorher Pfarrer in AltenschonbachJohann Leonhard Haller 1887 1898 danach Dekan in Naila und InsingenAdolf Kirsch 1899 1916 danach Pfarrer in Ortenburg und Merkendorf aus HohenfeldTheodor Krafft 1916 1926 danach Pfarrer in Berchtesgaden und Pfarrer in der Erloserkirche MunchenFriedrich Arold 1926 1934 vorher Stadtvikar in Aschaffenburg danach Pfarrer in Nurnberg und Dekan in WunsiedelHermann Dietzfelbinger 1935 1939 vorher Stadtvikar in Munchen danach Landesbischof in BayernWilhelm Schmerl 1939 1953 aus GollhofenWilhelm Friedrich Schott 1953 1964 vorher Stadtvikar in Aschaffenburg aus Wurzburg 16 Ernst Ludwig Werner 1965 2000 zusammen mit der Gemeinde in Wiesentheid Ehrenburger von Rudenhausen aus Nurnberg 17 Literatur BearbeitenHans Bauer Landkreis Kitzingen Ein Kunst und Kulturfuhrer Marktbreit 1993 Karl Graf zu Castell Rudenhausen Rudenhausen Ort und Furstenhaus in alten Ansichten Mainfrankisches Heft Band 97 Rudenhausen 1996 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Munchen Berlin 1999 Max Domarus Die Kirche in Rudenhausen Eine bau und kunstgeschichtliche Wurdigung In Mainfrankische Hefte Heft 35 Volkach 1959 Evang Luth Kirchengemeinde Rudenhausen Hrsg Die Kirche in Rudenhausen Rudenhausen Oliver Meys Memoria und Bekenntnis Die Grabmaler evangelischer Landesherren im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation im Zeitalter der Konfessionalisierung Regensburg 2009 Karl Treutwein Von Abtswind bis Zeilitzheim Geschichtliches Sehenswertes Uberlieferungen Volkach 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Rudenhausen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Domarus Max Die Kirche in Rudenhausen S 21 Fur die Reisen Vgl Domarus Max Die Kirche in Rudenhausen S 28 45 Geodaten Denkmalnummer D 6 75 162 7 abgerufen am 3 September 2013 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 202 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 203 Markt Rudenhausen Taufengel abgerufen am 3 September 2013 Evang Luth Kirchengemeinde Rudenhausen Hrsg Die Kirche in Rudenhausen S 2 Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 19 Oktober 2023 Bauer Hans Landkreis Kitzingen S 82 Evang Luth Kirchengemeinde Hrsg Die Kirche in Rudenhausen S 4 Domarus Max Die Kirche in Rudenhausen S 74 Dehio Georg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern I S 924 Meys Oliver Memoria und Bekenntnis S 43 Vgl Kulturpfad Castell Rudenhausen abgerufen am 4 September 2013 Domarus Max Die Kirche in Rudenhausen S 113 f Domarus Max Die Kirche in Rudenhausen S 110 ff Infranken Pfarrer Ernst Ludwig Werner feierte seinen 80 abgerufen am 20 Marz 2018 Kirchen im Evangelisch Lutherischen Dekanat Castell Abtswind St Marien Altenschonbach St Marien Bimbach Evangelische Kirche Brunnau Evangelische Kirche Castell St Johannes Eichfeld St Stephanus Feuerbach Evangelische Kirche Futtersee St Laurentius Gerolzhofen Erloserkirche Greuth Evangelische Kirche Haag Zum Guten Hirten Krautheim Evangelische Kirche Prichsenstadt Evangelische Kirche Rehweiler Evangelische Kirche Rudenhausen St Peter und Paul Volkach St Michael Wiesenbronn Zum Heiligen Kreuz Wiesentheid Gnadenkirche Zeilitzheim St Sigismund 49 765077 10 340701 Koordinaten 49 45 54 N 10 20 27 O Normdaten Geografikum GND 4640832 0 lobid OGND AKS VIAF 247839582 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Rudenhausen amp oldid 239121136