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Die Kirche St Jakob in Augsburg auch Jakobskirche genannt ist eine evangelische Kirche in Augsburg Sie ist ein Baudenkmal im Stadtbezirk Augsburg Jakobervorstadt Nord und der historische Mittelpunkt der Augsburger Jakobervorstadt Die Kirche ist eine wichtige Station auf dem Augsburger Jakobsweg dem Jakobus Pilgerweg in Bayerisch Schwaben Die Jakobuspilgergemeinschaft Augsburg pflegt die Beschilderung des Jakobswegs von Oettingen uber Augsburg nach Lindau St Jakob Ansicht von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Mittelalter 1 2 Reformation bis zur Gegenwart 2 Ausstattung 3 Gelaut 4 Umgebung 4 1 Jakobsbrunnen 4 2 Ehemaliges Pfrundehaus Sakristei und Mesnerhaus 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp KirchenmodellVorgeschichte und Mittelalter Bearbeiten Bei Notgrabungen von 1987 stiessen Archaologen im Kirchenboden auf Spuren mehrerer Vorgangerbauten 1 Moglicherweise wie der Pastor Johann Martin Christel in seiner 1733 entstanden Biografie berichtet gehen die Anfange der Kirche auf das 6 Jahrhundert zuruck 2 Die holzerne Jakobskapelle als Station der Pilger nach Santiago de Compostela befand sich damals noch vor den Toren der Stadt 1080 brannte sie bei der Belagerung von Augsburg durch den Grafen Hermann von Salm 3 nieder Bei diesem Ereignis wurde die Kirche erstmals erwahnt Im 12 Jahrhundert erfolgte ein Neubau Ulrich Ilsung veranlasste 1355 oder 1348 4 an der Stelle des heutigen Kirchenchors den Bau einer dritten Kirche aus Stein St Jakob bildete das Zentrum der neuen Vorstadt Um die Kirche herum hatten sich Handwerker angesiedelt Sie gab auch der Jakoberstrasse dem Jakobsplatz dem Jakobertor der Jakobermauer dem Jakoberwall und vielen weiteren Bauten und Institutionen in der Jakobervorstadt ihren Namen Auch das alteste Augsburger Volksfest die Jakober Kirchweih hat hier seinen Ursprung Mit der Kirche verbunden war ein Pilgerhaus Jakobspfrunde von Bernhard Zwitzel das nach der Reformation in die Konventgebaude des aufgelassenen Barfusser Klosters verlegt wurde 1352 war die Kirche Sitz einer Bruderschaft mit Namen die Jacober Durch Spenden der Augsburger Patrizier Ulrich Ilsung d A 5 und Jakob Haustetters erfuhr die Kirche von 1356 bis 1360 eine Verschonerung Ein neuer Turm wurde 1364 errichtet Reformation bis zur Gegenwart Bearbeiten St Jakob offnete sich 1521 der Reformation und wurde 1525 die erste evangelische Kirche Augsburgs 6 Nach einer anderen Quelle war die erste evangelische Kirche in Augsburg die Barfusserkirche 7 Bis 1632 war sie Filialkirche der Barfusserkirche 1649 wurde die Kirche endgultig lutherisch In der Kirche predigten unter anderem Gottlieb Spizel 1639 1691 einer der Vater des Pietismus der Dekan August Bomhard 1787 1866 ein bedeutender Verfechter der Erlanger Theologie und der philosophisch theosophisch beeinflusste Liederdichter Heinrich Puchta 1808 1858 4 8 1533 wurde der Turm umgebaut und 1649 mit einer Laterne versehen 1636 erhielt die Kirche eine neue Orgel Im 18 Jahrhundert wurde das Langhaus zum Saalbau umgebaut und erfuhr im Inneren eine Barockisierung 1720 erfolgte die Freilegung des gotischen Chorfresko Anfang des 19 Jahrhunderts wurde die Kirche geschlossen und diente zeitweise als Scheune Seit 1827 wurden in ihr wieder Gottesdienste abgehalten 1840 war sie wieder evangelisch lutherischen Pfarrkirche Bei den Luftangriffen auf Augsburg im Jahr 1944 wurde die Kirche zerstort Auch die komplette Inneneinrichtung ging in den Flammen verloren Selbst die letzte verbliebene Glocke aus dem Jahr 1534 zersprang beim Absturz aus dem Turm 9 Nur der Ostchor blieb erhalten 1949 begann der Wiederaufbau der sich in Teilen bis 1963 hinzog Die historische Turmhaube wurde 1975 restauriert Im Zuge der Generalsanierung von 1988 versah man den Chor mit einer Quadermalerei in Rot Ausstattung Bearbeiten nbsp InnenraumVon der ursprunglichen Ausstattung ist nur noch das Altarbild Ankundigung der Geburt Christi aus der Zeit um 1525 erhalten Die Empore Kanzel und drei bunte Glasfenster im Chor wurden 1973 eingebaut Ein 80 Zentimeter hohes Altarkreuz von Clemens Brocker wurde 1990 aufgestellt Die Jakobsfahne Pilgerweg Lebensweg schuf die Kunstlerin Andrea Dresely Die Ausstattungsstucke sind teilweise Leihgaben aus der Kirche St Anna Das heute nicht mehr erhaltene gotische Freskobild Marientod im Chor neben dem Eingang zur Sakristei zierte das Wappen der Patrizierfamilie Welser das Lukas Welser und dessen Ehefrau Johanna Lauginger 1469 stifteten 10 Im Zweiten Weltkrieg wurde es zerstort Ebenso ging der fruhbarocke Hochaltar mit dem Altarbild Letztes Abendmal von 1650 sowie die mit Bildern versehenen Emporenbrustungen verloren nbsp Taufbecken nbsp Altar nbsp Altarbild Verkundigungsszene aus dem 16 Jahrhundert nbsp Altes UhrwerkGelaut BearbeitenDie Kirche verfugt mit ihren insgesamt funf Glocken uber das grosste Gelaut aller historischen evangelischen Innenstadtkirchen Augsburgs 11 Nr Masse kg ca Gussjahr Inschrift 1 831 kg 1953 Meine Seele erhebe den Herrn2 640 kg 1534 O REX GLORIAE CHRISTE VENI CUM PACE3 360 kg 1953 O Land Land Land hore des Herren Wort4 170 kg 1953 Verleih und Frieden gnadiglich5 98 kg 1975 Ich will singen von der Gnade des Herrn ewiglichUmgebung BearbeitenJakobsbrunnen Bearbeiten 1994 wurde ostlich der Kirche der Jakobsbrunnen aufgestellt Er ist ein Werk des Bildhauers Bernd Altenstein das den Heiligen Sankt Jakob auf einer Saule stehend und zu seinen Fussen eine Gruppe von drei erschopften Pilgern darstellt Etwas abseits ausserhalb des Brunnenbeckens liegt noch ein Hund Ehemaliges Pfrundehaus Sakristei und Mesnerhaus Bearbeiten An die Nordseite der Kirche sind zwei Gebaude direkt angebaut das ehemalige Pfrundehaus Adresse Bei der Jakobskirche 2 1 2 ein viergeschossiger Traufseitbau mit Satteldach und Stufengiebeln aus dem 16 Jahrhundert sowie die Sakristei und das Mesnerhaus Adresse wie die Kirche Bei der Jakobskirche 4 ein zweigeschossiger Pultdachbau aus dem Jahr 1798 99 Beide Anbauten stehen ebenfalls unter Denkmalschutz nbsp Jakobsbrunnen nbsp Ehemaliges Pfrundehaus nbsp Sakristei und MesnerhausWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Jakob Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinden Zu den Barfussern und St Jakob Jakobuspilgergemeinschaft Augsburg Augsburger Jakobsweg Der Jakobus Pilgerweg in Bayerisch SchwabenLiteratur BearbeitenPfarramt St Jakob Augsburg Herausgeber Michael Friedrichs Bearbeitung Werner Altmann Mitarbeiter Franz Haussler Mitarbeiter Rolf Kiessling 650 Jahre St Jakob Augsburg Wissner Verlag 2005 ISBN 978 3896394842 Wilhelm Wagner Augsburg St Jakob 1992 Horst Jesse Die Geschichte der Evangelischen Kirche in Augsburg 1983 S 423 425 Wolfgang Zorn Die St Jakobsgemeinde in der Geschichte des evangelischen Augsburg 1955 Einzelnachweise Bearbeiten Franz Haussler Wie die Kirche St Jakob in Augsburg zu ihren Ladchen kam Abgerufen am 10 August 2020 Clemens Alois Baader Lexikon verstorbener baierischer Schriftsteller des achtzehenten und neunzehenten Jahrhunderts A L 1 1 Jenisch und Stage 1824 google de abgerufen am 10 August 2020 Augsburger Tagblatt 1879 7 9 Reichel 1879 google de abgerufen am 10 August 2020 a b Augsburger Stadtlexikon Leonhard Bayrer Kurzgefasste Geschichte von Augsburg Ein Lesebuch fur den Burger und dessen Abstammlinge Rieger 1785 google de abgerufen am 8 Dezember 2018 Informationen auf Augsburger Kirchen de Das Franziskanerkloster zu den Barfussern PDF 46 kB auf den Seiten des Hauses der Bayerischen Geschichte Website der Kirche Geschichte von St Jakob Evangelisch in der Augsburger Vorstadt Abgerufen am 8 Dezember 2018 Augsburger Tagblatt 1879 7 9 Reichel 1879 google de abgerufen am 10 August 2020 http www barfuesser augsburg de sites www barfuesser augsburg de files dokumente Newsletter 20Mai 202014 pdf48 370047663889 10 905113518333 Koordinaten 48 22 12 2 N 10 54 18 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jakob Augsburg amp oldid 238767073