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Die evangelisch lutherische Pfarrkirche St Marien im unterfrankischen Altenschonbach ist eine der Sehenswurdigkeiten des Prichsenstadter Ortsteils Sie liegt an der Hauptstrasse des Dorfes und ist heute Teil des Dekanats Castell Die Kirche in Altenschonbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Epitaph von 1596 3 2 Wappendecke 3 3 Glocken 3 4 Weitere Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Geschichte einer Kirche in Altenschonbach beginnt erst mit dem 14 Jahrhundert Zuvor war das Dorf im Jahr 1230 erstmals erwahnt worden uber die damaligen kirchlichen Verhaltnisse schweigen die Quellen allerdings Um 1350 wurde dann ein Gotteshaus in dem Dorf fassbar Es war damals elf Meter lang und sieben Meter breit Die Kirche stand an derselben Stelle wie der heutige Bau war jedoch nicht mit einem Turm ausgestattet 1 Im Jahr 1496 war die alte Kirche baufallig geworden und man riss sie grosstenteils ab Beim Neubau entstand die Grundform der heutigen Kirche und neben dem Bau der Turm 1525 brannten die Bauern die Kirche nieder als sie gegen die Burg der verhassten Herren von Crailsheim die damaligen Dorfherren vorgingen Der Wiederaufbau ging zugig voran sodass das Gebaude bald darauf wieder geweiht werden konnte Gleichzeitig entstanden im Umkreis des Dorfes lutherische Gemeinden Im Jahr 1545 fuhrten auch die Herren von Crailsheim die Reformation in der Gemeinde ein Zu Beginn des 17 Jahrhunderts wurde eine erneute Renovierung notwendig 1604 baute man die Flachdecke mit der Bemalung ein und brachte die Emporen an Dem Turm wurde der charakteristische Spitzhelm aufgesetzt Noch bevor in den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges das Dorf verwustet wurde richtete die Gemeinde im Jahr 1619 die Schule ein Die Kirche wurde wahrend des Krieges in Mitleidenschaft gezogen konnte jedoch bald wieder instandgesetzt werden 1732 zogen mehrere vertriebene Protestanten aus dem Salzburger Land durch den Ort sie wurden im nahegelegenen Gochsheim untergebracht Im Barock kamen einige neue Ausstattungsgegenstande in die Kirche In den Jahren 1839 und 1857 erschutterten dann zwei Auswanderungswellen ins amerikanische St Louis Missouri die Gemeinde Dennoch konnten um 1850 Renovierungen vorgenommen werden Im Jahr 1929 nahm man mehrere Darbysten Mitglieder der Bruderbewegung in Altenschonbach auf In der Zeit der Weimarer Republik kam es in Altenschonbach zu einem Auftritt Andrea Ellendts die eine Tafel fur die im Weltkrieg gefallenen Soldaten einweihte Die Jahre 1960 bis 1964 brachten dann eine weitere umfassende Renovierung Ebenso 1988 bis 1991 setzte man die Kirche instand Seit 1968 hat Altenschonbach keinen eigenen Pfarrer mehr sondern wird von Prichsenstadt aus mitversorgt 2 Das Bayerische Landesamt ordnet die Kirche als Baudenkmal ein die untertagigen Reste der Vorgangerbauten sind als Bodendenkmal gefuhrt Architektur Bearbeiten nbsp Grund und Aufriss der PfarrkircheDie geostete Kirche befindet sich in der Mitte des Dorfplatzes besitzt einen Polygonchor und ist von einer Wiese umgeben Der Turm wurde sudlich des Chores angebaut Er ist dreigeschossig und schliesst nach oben mit einem Julius Echter Helm ab Das oberste Geschoss ist durch ein Gesims auch nach aussen erkennbar Vier Rechteckfenster im Obergeschoss sind mit Klangarkaden ausgestattet Im Keller des Turmes war fruher wohl ein Beinhaus untergebracht 3 Das Langhaus mit fast quadratischem Grundriss und dem rechteckigen Portal im Norden wird zweireihig von Rechteckfenstern beleuchtet Ebenfalls im Norden ostlich vom Portal fuhrt eine Treppe zur Empore Der Chor der Kirche ist ebenfalls mit Rechteckfenstern ausgestattet Eine Flachdecke bildet den Abschluss im Inneren Aussen am Turm tragt eine Tafel aus der Zeit der Erbauung die Inschrift Gott zu Lob Mariae der Jungfrauen ist dise Kirch mit dem Kor durn und der ein Seiten erlengert und erbreitert worden durch den Peter Esel als Baumeister von Kirchen Gut und sein anderer Leut Hilf vollbracht 1496 Ob es sich bei Peter Esel wirklich um den Baumeister oder um den damaligen Dorfherren Peter von Esel handelte ist unklar Ausstattung BearbeitenEpitaph von 1596 Bearbeiten Das grosste Epitaph in der Kirche fullt die grossere Sudseite des Chorbogens im Osten der Kirche aus Es entstand um das Jahr 1596 nach dem Tod des Georg Wolfgang von Crailsheim dessen Schwester es zu seinen Ehren anfertigen liess Der Steinmetzmeister ist unbekannt In seinem Aufbau ahnelt der Gedenkstein dem in der Frohstockheimer St Laurentius Kirche 4 Ein altarartiger Aufbau mit vollplastischen Figuren bilden den Mittelpunkt der Arbeit Links kniet der Verstorbene Georg Wolfgang von Crailsheim unter einem Kreuz Rechts ist seine Ehefrau eine geborene Geyer von Giebelstadt mit den zwolf Kindern betend dargestellt Ein Architrav mit den Ahnenwappen bildet den Abschluss des Epitaphs Die Wappen der Familien Crailsheim und Geyer rahmen ein grosses Kruzifix ein Drei Schriftplatten tragen die folgenden Inschriften LEBT WIE EIN ALTER DEVTSCHER FEIN HIELT HOCH TRAVWEN VND GLAVBEN SEIN DARVMB ER AVCH GEBRACHT DAVON LOB HVLDT VND GVNST BEY IEDERMAN DIS DENKMAL VON STEIN ZV EWIGER GEDECHTNVS SEIN AVFFVEHREN LASSEN ALSO BAR AVF IHREN EIGEN COSTEN GAR und GOTT GNAD DEM HOCHGEBORHENEM LEBEN WOLL VNS REICHLICH ALLEN GEBEN DVRCH CHRISTVM SEINEN LIEBEN SOHN DIE HIMMLISCHE FREVDT VND EWIG CRON 5 Wappendecke Bearbeiten Die buntbemalte Flachdecke des Langhauses eines unbekannten Kunstlers wurde im Jahr 1604 im Zuge der Neugestaltung der Kirche im Auftrag der Herren von Crailsheim angebracht Sie stellt wohl eine Ahnenprobe dar da sie verschiedene Wappen tragt Um das Jahr 1850 wurde sie erneuert und renoviert Der Unterzug in der Mitte der Decke teilt die bemalten Flachen in zwei Teile Die Bretter der wurden mit Leimfarbe bemalt Sie zeigen eingerahmt von Rankenwerk mehrere Wappen frankischer Adelsgeschlechter Liste der Adelsgeschlechter an der Wappendecke 6 SudenWesterstet Ostheim Berlich Geier Redwitz Giech Leyneck GrailsheimSpecht Tungen Konigshofen Wolfskel Lichtenstein Schaumberg Wichsenstein SeckendorfWeiler Eberstein Mitzhaim Dettelbach Truchsess von Pomersfeld Gotsfelden Wallenrot SimarStein Marschall v Ostheim Steinau Schenck v Geier Bibra Fuchs Streitberg WillmersdorfNordenZobel Bibra Vinsterlohe Schaizerer Wetzheim Masbach Munster RosenbergLichtenstein Seckendorf Tungen Wengkheim Marschall von Ostheim Kehr Giech FronsbergSchenk von Seldeneck Stibar v Baldersheim Mersfeld Voit v Salsburg Schaumberg Lichtenstein HelmstatHerberg Vestenberg Wolfskel Dimar Herbilstat Herberg Marschall v Ebnet RechbergGlocken Bearbeiten Der Turm der Kirche tragt ein dreistimmiges Gelaute Die kleinste Glocke stammt noch aus dem 15 Jahrhundert die beiden grossen Glocken wurden nach dem Zweiten Weltkrieg als Ersatz fur die eingeschmolzenen Glocken angeschafft 7 Nummer Ton Giesser Gussjahr Durchmesser Uberschrift1 h Karl Hamm 1950 860 mm Dem Gedachtnis der Gefallenen und Verlassenen Sei getreu bis in den Tod so will ich dir die Krone des Lebens geben K Hamm Regensburg goss mich 1950 2 cis Karl Hamm 1950 680 mm Geheiligt werde dein Name dein Reich komme dein Wille geschehe K Hamm Regensburg goss mich 1950 3 fis Hans Hall 15 Jahrhundert 550 mm Gotische MinuskelnWeitere Ausstattung Bearbeiten Der Altar im Mittelpunkt des Chors im Stile des Rokokos ist mit Muschelwerk verziert und kam 1790 in die Kirche Den Auszug bildet ein Auge der Vorsehung Im Jahr 1680 war bereits eine Kanzel eingebaut worden Sie besitzt einen Polygonkorpus und ist mit zwei gewirrlten Ecksaulen ausgestattet Akanthusfullungen sind als Verzierungen angebracht Neben dem grossen Epitaph tragen die Wande der Kirche weitere Gedenktafeln Sie sind den Kindern des Georg Wolfgang von Crailsheim gewidmet die vor ihrem Vater zu Grabe getragen wurden 8 Hinter dem Altar befindet sich ein Abschlussgitter das wohl Teil einer ehemaligen Herrschaftsloge war die im Jahr 1701 abgetragen wurde Die Orgel wurde 1967 auf der Westempore aufgestellt Literatur BearbeitenHans Bauer Das Kitzinger Land Kostbarkeiten Denkmaler Kuriositaten Band I Volkach 2004 Hans Bauer Landkreis Kitzingen Ein Kunst und Kulturfuhrer Marktbreit 1993 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Munchen und Berlin 1999 Rudolf Kniewasser Hrsg Castell Grafschaft und Dekanat Erlangen 1991 Wilfried Reinhardt Die Adelswappen in der Kirche von Altenschonbach Landkreis Gerolzhofen Zulass Wurzburg 1972 Karl Treutwein Von Abtswind bis Zeilitzheim Geschichtliches Sehenswertes Uberlieferungen Volkach 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Altenschonbach Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Kniewasser Rudolf Hrsg Castell Grafschaft und Dekanat S 80 Kniewasser Rudolf Hrsg Castell Grafschaft und Dekanat S 81 Dehio Georg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler S 18 Bauer Hans Das Kitzinger Land S 14 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 17 Vgl Reinhardt Wilfried Die Adelswappen in der Kirche von Altenschonbach Kirchturmbegehung und YouTube Video Bauer Hans Landkreis Kitzingen S 71 Kirchen im Evangelisch Lutherischen Dekanat Castell Abtswind St Marien Altenschonbach St Marien Bimbach Evangelische Kirche Brunnau Evangelische Kirche Castell St Johannes Eichfeld St Stephanus Feuerbach Evangelische Kirche Futtersee St Laurentius Gerolzhofen Erloserkirche Greuth Evangelische Kirche Haag Zum Guten Hirten Krautheim Evangelische Kirche Prichsenstadt Evangelische Kirche Rehweiler Evangelische Kirche Rudenhausen St Peter und Paul Volkach St Michael Wiesenbronn Zum Heiligen Kreuz Wiesentheid Gnadenkirche Zeilitzheim St SigismundListe der Kirchen und Kapellen in Prichsenstadt Kirchen Evangelische Kirche Bimbach Evangelische Kirche Brunnau Evangelische Kirche Prichsenstadt St Antonius von Padua Jarkendorf St Bartholomaus Stadelschwarzach St Jakobus der Altere Kirchschonbach St Marien Altenschonbach St Michael Neuses am Sand St Nikolaus Laub St Thekla und St Lioba Prichsenstadt Kapellen Dreifaltigkeitskapelle Laub Kreuzkapelle Kirchschonbach Kriegergedachtniskapelle Stadelschwarzach 49 82335805 10 39818004 Koordinaten 49 49 24 1 N 10 23 53 4 O Normdaten Geografikum GND 4566417 1 lobid OGND AKS VIAF 242290389 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Altenschonbach amp oldid 232478189