www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kirche St Maria de Rosario dt Maria im Rosenkranz im Volkacher Ortsteil Dimbach ist eine der Pfarrei Reupelsdorf zugeordnete romisch katholische Wallfahrtskirche Die Kirche in Dimbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Errichtung und Propstei bis 14 Jahrhundert 1 2 Der Beginn der Wallfahrt bis 17 Jahrhundert 1 3 Die barocke Dorfkirche bis heute 2 Architektur 2 1 Chor 2 2 Turm 2 3 Langhaus und Seitenschiffe 3 Ausstattung 3 1 Hochaltar und Gnadenmadonna 3 2 Seitenaltare 3 3 Kanzel 3 4 Kreuzigungsrelief 3 5 Orgel und Empore 3 6 Glocken 3 7 Weitere Ausstattung 4 Wallfahrt 5 Seelsorger in Dimbach Auswahl 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche in Dimbach hat eine wechselvolle Geschichte Obwohl das Dorf niemals Sitz einer eigenen Pfarrei war pragte vor allem die einsetzende Wallfahrt im 17 und 18 Jahrhundert und die Rosenkranzbruderschaft Kirche und Gemeinde nachhaltig Errichtung und Propstei bis 14 Jahrhundert Bearbeiten Ein erstes Kirchengebaude aus dem 11 Jahrhundert wurde durch Grabungen belegt Es handelte sich um eine kleine Kapelle der in spaterer Zeit ein Chorturm angefugt wurde In den Quellen wird eine Gemeinde in Dimbach erstmals im Jahr 1113 fassbar Damals war die Kirche eine Filiale von Gerlachshausen In der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts begann man mit dem Bau der heutigen Kirche am jetzigen Standort Dies belegen spatromanische Reste im Inneren des Gotteshaus Nachdem Ort und Gemeinde im 12 und 13 Jahrhundert oft die Dorfherren gewechselt hatten erhielt im Jahr 1306 Abt Sifrid von Munsterschwarzach die Vogteirechte uber Dimbach Das Kloster behielt dieses Recht bis zur Sakularisation im Jahr 1803 Im Jahr 1325 wurde wieder am Kirchengebaude gearbeitet Furstbischof Wolfram Wolfskeel von Grumbach beauftragte den gotischen Ausbau der bisher romanischen Kapelle die der heiligen Maria geweiht war Kurze Zeit spater im Jahr 1334 richtete das Kloster Schwarzach im Ort eine Propstei ein die mit drei Monchen besetzt war und vielen Abten des Klosters als Alterssitz diente Daneben wurden immer wieder unliebsame Monche nach Dimbach abgeschoben 1 Im gleichen Jahr fand auch die Weihe des Westturms und der Seitenschiffe statt Der Beginn der Wallfahrt bis 17 Jahrhundert Bearbeiten Der Markgraflerkrieg in der Mitte des 15 Jahrhunderts vernichtete das Dorf Dimbach und liess die Propstei veroden Das Gotteshaus wurde in der Folgezeit kaum benutzt Diese Umstande fuhrten im Jahr 1491 zur Auflosung der Propstei nun ubernahm das Kloster Schwarzach die Verwaltung im Ort Der Niedergang von Dorf und Kirche endeten erst mit dem Jahr 1593 Abt Johannes Burckhardt begann eine umfassende Renovierung des Kirchengebaudes die 1611 1612 beendet war Die Erneuerung des Turmhelms schloss sich im Jahr 1617 an Bischof Julius Echter von Mespelbrunn wandelte Dimbach wieder in eine Filiale von Gerlachshausen um Das 17 Jahrhundert brachte fur die Kirche in Dimbach die Grundung einer Rosenkranzbruderschaft im Jahr 1630 Diese berief sich auf Uberlieferungen einer Wallfahrt in fruheren Jahrhunderten und forderte das Pilgern in den Ort Die Bruderschaft musste sich nach den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges im Jahr 1661 fast komplett neu grunden 2 Im Jahr 1653 entsandte das Kloster einen standigen Kuratus nach Dimbach Ab dem Jahr 1667 setzte ein Anwachsen der Wallfahrt ein Sie steigerte sich bis ins 19 Jahrhundert blieb aber immer auf umliegende Klostergemeinden beschrankt Im Jahr 1685 wurde in der Kirche erstmals ein Taufstein geweiht Grundlage fur eine selbstandige Pfarrei Die Aufnahme in den zur gleichen Zeit erschienen Schematismus des Furstbistums Wurzburg spricht ebenfalls fur die angestrebte Aufwertung als selbstandige Pfarrei Am Ende des 17 Jahrhunderts wurde die Ausstattung der Kirche umfassend erneuert die gegenwartig kaum mehr erhalten ist Hierzu zahlte eine Rosenkranzmadonna die ahnlich der Maria im Weingarten freischwebend im Raum hing 3 Die barocke Dorfkirche bis heute Bearbeiten Im 18 Jahrhundert wurde das Kirchengebaude barock erneuert Im Jahr 1747 brachte man in den Fenstergewanden ornamentale Malerei an Zehn Jahre spater liess Abt Dominikus Otto von Bamberg die Flachdecke einziehen und die Obergadenfenster auf das heutige Mass verkleinern Die meisten Ausstattungsgegenstande stammen aus dieser Zeit Im Jahr 1767 war die barocke Neugestaltung abgeschlossen Ab 1790 begann das Ende der kurzen Blute der Wallfahrt nach Dimbach die Aufklarung trug hierzu bei Die Auflosung des Klosters Schwarzach durch die Sakularisation im Jahr 1803 betraf auch die Kuratie in Dimbach Im Jahr 1817 nahm man noch kleinere Ausbesserungen des Turmes vor bevor ein Jahr spater Dimbach Filiale der Pfarrei Stadtschwarzach wurde Der Versuch im spaten 19 Jahrhundert eine kleine Kaplanei zu errichten oder fortan als Reupelsdorfer Filiale zu gelten scheiterte In den 1920er und 1930er Jahren besserte man das Kirchengebaude notdurftig aus Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Neugrundung des Klosters Munsterschwarzach kam Dimbach im Jahr 1962 wieder zu seiner alten Pfarrei In den Jahren 1972 1980 renovierte man das Gotteshaus umfassend 4 Heute ist Dimbach Filiale der Pfarrei Reupelsdorf Das Kirchengebaude wird vom Landesamt fur Denkmalpflege unter der Nummer D 6 75 174 176 als Baudenkmal verzeichnet Reste von Vorgangerbauten im Boden haben die Nummer D 6 6127 0085 5 Die Kirche steht am Frankischen Marienweg Architektur Bearbeiten nbsp Eine figurliche Konsole in der TurmhalleDie Kirche St Maria de Rosario prasentiert sich als dreischiffige Basilika mit vier Jochen Sie ist geostet und besitzt einen Westturm Sie zitiert vor allem in Turm und Chor die Formen der Gotik Das lange Dach beginnt im Westen als Satteldach und lauft im Chor als Walmdach aus Chor Bearbeiten Der Chor der Kirche entstand zu Beginn des 14 Jahrhunderts und ist damit das jungste Bauteil der heutigen Kirche Ein von zwei Jochen gebildeter Funfachtelschluss schliesst ihn nach Osten ab Am ersten Chorjoch enthalten auf beiden Seiten quadratische Anbauten eine Kapelle und die Sakristei Gegliedert wird der Chor ausserlich durch sechs kaum verzierte Strebepfeiler Vier zweibahnige Lanzettfenster weisen Drei und Vierpass Masswerk auf Lediglich das Chorhauptfenster unterscheidet sich davon Es ist dreibahnig und besitzt asymmetrisches Passmasswerk Im Inneren ist der Chor mit Kreuzrippengewolbe ausgestattet Tiefe Strebepfeiler ragen weit in den Chor hinein Die Gewolbeschlusssteine tragen von Osten nach Westen Rankwerk eine Taube und eine Rose Die Ture der Sakristei hat Spitzbogengewande 6 Turm Bearbeiten Mit dem Turmbau im Westen der Kirche wurde um das Jahr 1300 begonnen 7 Fertiggestellt wurde der Kirchturm im Jahr 1334 Er besitzt vier Geschosse und wurde querrechteckig vor das Mittelschiff gesetzt In den ersten drei Geschossen enthalt er zwei Nebenraume von der nordliche lange Zeit als Totenkammer benutzt wurde und nur uber den Friedhof zu erreichen war Nach aussen sind die Nebenraume von einem einfachen Pultdach abgeschlossen Ein zentrales gekehltes gotisches Portal bildet im unteren Geschoss den Haupteingang der Kirche Daruber befindet sich ein schlichtes Rundfenster Ein weiteres Rundfenster im vorletzten Geschoss weist Dreipassmasswerk auf Daruber ist die Glockenstube mit vier Bogenfenstern mit Fischblasenmasswerk untergebracht Im Norden Suden und Westen dieses Geschosses befinden sich Uhren Der birnenformige Helm wird vom Turmknauf und Maria im Strahlenkranz als Windrichtungsgeber abgeschlossen Die sogenannte Turmhalle ist durch einen Spitzbogen vom Langhaus getrennt Ein Kreuzgewolbe mit Birnstabprofil spannt sich daruber Alle Konsolen der Westwand sind figurlich gestaltet im Suden ein Mann mit Mutze nordlich eine Figur im Kapuzengewand mit ubereinandergeschlagenen Beinen und einem Beutel am Gurtel Sie tragt ein Schwert in der rechten Hand die linke scheint die Gewolberippen zu tragen Langhaus und Seitenschiffe Bearbeiten In der Mitte des 13 Jahrhunderts gestaltete man den Vorgangerbau in das heutige Langhaus um Die gekehlten Spitzbogenfenster gliedern aussen die Seitenschiffe Portale auf beiden Seiten haben einfache Gewande Auf der Sudseite kundet eine Inschrift im Gewande von einer Renovierung D A M S 1 7 6 7 8 Die Obergadenfenster ursprunglich ebenfalls mit Spitzbogen versehen sind heute einfache Rechtecke Im Inneren trennen achteckige Pfeiler mit gekehlten Basen die Seitenschiffe vom Langhaus Ihre Kapitelle tragen die Spitzbogenarkaden des Langhauses Die Seitenschiffe haben rundbogige Gurtbogen Die Baukunst des Langhaus wird im Dachstuhl der Kirche fortgesetzt Sprengwerkartige Sparrenbinder bilden das Ruckgrat des heutigen Gotteshauses Ausstattung Bearbeiten nbsp Der Hochaltar mit der GnadenmadonnaDie Innenausstattung der Kirche ist von der barocken Umgestaltung im 18 Jahrhundert gepragt Altere Stucke sind ein Kreuzigungsrelief aus dem 11 Jahrhundert und die Gnadenmadonna im Hochaltar Hochaltar und Gnadenmadonna Bearbeiten Der Hochaltar in den Formen des Spatbarocks der den Chor der Kirche ausfullt wurde im Jahr 1719 im Zuge der barocken Erneuerung der Kirche fertiggestellt Ein viersauliger Aufbau bildet das Grundgerust fur das Altarretabel Die Saulen sind rund und verjungen sich nach oben hin leicht Das Saulenkapitell ist schlicht gehalten mit wenigen Ornamenten Zwischen den Saulen befinden sich die lebensgrossen Figuren der Klosterpatrone der Abtei Munsterschwarzach links die heilige Felicitas rechts der heilige Benedikt Ein wuchtiges zentral von einem Wappen des Abtes Januarius Schwab unterbrochenes Gesims leitet zum Altarauszug uber In die Amtszeit Schwabs fiel die Errichtung des Altars Den eigentlichen Aufbau bildet eine Figurengruppe der Heiligsten Dreifaltigkeit in einer Wolkengloriole von Putten umgeben Ein Baldachin mit Glockenblumenornament gestutzt von zwei Voluten umgibt die Szene Darauf befinden sich zwei Engelsfiguren mit den Attributen der Justitia 9 Ein Kreuz bekront den Altar Den Mittelpunkt des Altars bildet die Gnadenmadonna Sie wird dort seit dem Jahr 1724 anstelle eines Altarbildes aufbewahrt Seit 1767 befindet sie sich in einem mit Muschelwerk eingerahmten Glasschrein den mehrere Putten zieren und zwei Engel bekronen 8 An seinen Seiten befinden sich marmorierte Paneele um die Basen der inneren Saulen zu verdecken Der Tabernakel davor ist von gewirrlten Saulen umgeben und wird von einem goldenen Adler beherrscht Die Gnadenmadonna im Mittelpunkt des Hochaltars war das Ziel der Pilger Ihre Verehrung begann erst in den zwanziger Jahren des 18 Jahrhunderts Sie wurde im Jahr 1398 geschaffen belegt durch eine Inschrift im Sockel anno dm m ccc Ixxxxviii iar wart ich bereit 10 Da auch die Ruckseite der Figur farblich gestaltet ist kann man davon ausgehen dass sie zunachst als Prozessionsmadonna verwendet wurde Im 15 Jahrhundert wurde eine zweite Farbschicht die wieder sichtbar ist auf die Figur aufgetreagen In nachmittelalterlicher Zeit wurde sie erneut zweimal ubermalt Gesichter und Haare wurden danach noch mit einer funften Farbschicht versehen Mit dem Jahr 1611 begann die Bekleidung des Gnadenbilds Dabei musste das Jesuskind vom rechten Knie auf den rechten Arm Marias versetzt werden Die Bekleidung wurde bis ins Jahr 1974 fortgesetzt bevor man die Muttergottesfigur in den Jahren 1975 1976 restaurierte Zuvor im Jahr 1724 war die Gnadenmadonna in den Mittelpunkt des Hochaltars versetzt worden Die Madonna ist 119 cm gross Sie ruht auf einem Sockel der die genannte Inschrift tragt Das Jesuskind auf ihrem rechten Arm ist blondgelockt und unbekleidet Maria tragt einen weissen Umhang mit braunem Rand der mit roten Nelken besetzt ist Ein rotes Kleid bildet das Untergewand Maria blickt nach links unter der Reifkrone fallen die blonden Haare herab Die linke Hand der Madonna trug ursprunglich wohl einen Apfel als Symbol der Liebe und ist heute leer Neben der eigentlichen Figur haben sich auch Bekleidungen und Schmuckstucke der Madonna erhalten Sie stammen alle aus dem 18 Jahrhundert Eine goldene Marienkrone weist Johann Friedrich Brauer aus Augsburg als Schmied aus der das Schmuckstuck im Jahr 1719 schuf Die Jesuskrone stammt laut Inschrift von P F Kitzingen 1736 Ein Zepter das Maria in die linke Hand gegeben wurde kam 1745 in die Kirche 11 Seitenaltare Bearbeiten Zwei der vier Seitenaltare stehen an den Seiten des Chores und ragen uber den Chorbogen hinaus Sie werden auch Chorseitenaltare genannt Beide entstanden etwa zur gleichen Zeit und gehen auf Stiftungen des Ignatius Brendan eines Theologieprofessors aus Munsterschwarzach zuruck Dies erklart auch den ahnlichen Aufbau beider Altare Statt Saulen gliedern sie lediglich Voluten Das Gebalk beider Altare ist profiliert Ein von zwei Vasen und einem Kreuz uberragtes Relief ersetzt das Auszugsbild bei beiden Rechts ist der Hollensturz das Altarbild Das Auge der Vorsehung uberragt den heiligen Erzengel Michael Der Altar wird deshalb auch Michaelsaltar genannt Er entstand im Jahr 1733 Zwei Engel umrahmen auf den Voluten des Retabels sitzend die Szene Unterhalb des Bildes wurde spater ein Antependium in den Formen des Rokoko angebracht Es zeigt einen Schutzengel der die Verirrten leitet Im Auszug ist die Kronung Mariens zu erkennen Der sogenannte Annenaltar auf der linken Seite des Chores wurde einige Jahre spater geschaffen und im Jahr 1749 dort aufgestellt Der Auszug zeigt die Anbetung des Kindes Gedrangt umstehen die Beter die Muttergottes die von einer Wolkengloriole umgeben ist Putten mit Fullhornern rahmen die Szene ein Das Retabel ist wesentlich dusterer gehalten und zeigt Die heilige Anna Maria lehrend 12 Es ist von hoherer kunstlerischer Qualitat als der gegenuberliegende Hollensturz Zwei Mannerfiguren rahmen das Altarbild ein Im Antependium von reichem Stuck umgeben ist wohl die Heimsuchung zu erkennen Zwei weitere Altare in den Seitenschiffen wurden wohl im Jahr 1694 fur die Abteikirche in Munsterschwarzach geschaffen 13 Ein Wappen zwischen Altarblatt und Auszug ist dem Abt Augustin Voit zuzuordnen der die Altare in Auftrag gab Mit dem barocken Neubau der Munsterschwarzacher Kirche durch Balthasar Neumann wurden diese Altare dort uberflussig und man brachte sie im Jahr 1744 nach Dimbach Die Umrahmung der beiden Altare verzichtet vollstandig auf Saulen oder Voluten Ein profiliertes und geohrtes Grundgerust umgibt die runden Altarblatter Als Ornament dient reiches Fruchtgehange mit Putten Ein Gesims tragt das genannte Abtwappen mit gekreuzten Krummstaben und dem brennenden Herzen Altarblatter sind links Joseph und das Jesuskind rechts die Immaculata Letzteres stammt wahrscheinlich aus der Hand von Oswald Onghers 14 Kanzel Bearbeiten nbsp Das Kreuzigungsrelief des 11 JahrhundertsDie Kanzel in Dimbach befindet sich im Mittelschiff der Kirche Sie wurde am ersten linken Strebepfeiler angebracht Sie geht auf eine Stiftung von Holz und Geld zuruck die der Munsterschwarzacher Abt Bernhard Reyder tatigte In die Kirche kam sie im Jahr 1714 Der Aufgang windet sich um die achteckige Saule In Medaillons erkennt man Reliefs die die Kirchenvater zeigen Diese Reihe wird um den Korpus durch die Evangelisten fortgefuhrt Der Korpus schliesst nach oben hin durch ein Gesims ab Auf dem Kanzelgelander wurde ein Kruzifix angebracht Eine an der Saule befestigte marmorierte Platte mit Draperien aus vergoldeter Leinwand weist ein weiteres Relief auf Es handelt sich um einen Heiligen mit einem Kelch Der Schalldeckel ist ebenfalls von Draperien umrandet ein Gesims bildet den Abschluss des Kanzeldeckels Daruber erheben sich lediglich noch geschweifte Ranken die eine Figur Marias tragen 15 Kreuzigungsrelief Bearbeiten Fruhestes Ausstattungsobjekt der Kirche ist das sogenannte Kreuzigungsrelief Es befindet sich unterhalb der Orgelempore im Westen des Gotteshauses Fruher befand sich das Relief ausserhalb der Kirche an der nordlichen Langhauswand wurde aber im 20 Jahrhundert ins Innere verbracht Hier war das Stuck zunachst an der Sudwand angebracht Eine erste Renovierung erfolgte dann im Jahr 1964 bevor das Sandsteinrelief wahrend der Renovierung in den 1970er Jahren erneut restauriert wurde Zeitlich kann das Kreuzigungsrelief auf das 11 Jahrhundert wohl auf die Jahre um 1070 datiert werden 16 Es stellt damit eine der altesten frankischen Steinplastiken uberhaupt dar Nachdem das Kirchengebaude im 11 Jahrhundert noch nicht existierte wurde es allerdings erst im 18 oder 19 Jahrhundert hierher geschafft Die Reliefs wurden wohl im Kloster Munsterschwarzach geschaffen und zunachst auch dort in der romanischen Egbertkirche aufbewahrt Eine genaue Zuordnung der Herkunft des Stuckes ist jedoch bis heute schwierig Das Relief hat eine Hohe von 76 cm und misst in der Breite 83 cm Oberhalb des eigentlichen Reliefs befindet sich eine querrechteckige Platte mit drei Brustbildern die sich in Medaillons prasentieren Ein stilisierter Palmettenfries umgibt das Kreuzigungsrelief Dargestellt ist eine Kreuzigungsgruppe Das Kreuz weist breite Balken auf Oben ist ein Schriftschild unten ein Suppedaneum angebracht Der Kreuznimbus ist als grosse Scheibe gearbeitet Unterhalb der Querbalken finden sich die Assistenzfiguren Marias und Johannes Oberhalb erkennt man Medaillons von Sol und Luna Der Kopf des Gekreuzigten ist auf die rechte Schulter gesunken er wahrt dennoch eine frontale Haltung Die Beine stehen parallel seine Hande liegen dagegen dem Balken flach auf Ein Zingulum halt das Lendentuch Alle Proportionen sind gedrungen Die Arbeit kann deshalb als etwas grob eingeordnet werden Das Kreuzigungsrelief weist Farbreste auf So war das Obergewand der Assistenzfiguren ursprunglich Zinnoberrot gearbeitet wahrend das Untergewand des Johannes in Oxydgrun erstrahlte 17 Orgel und Empore Bearbeiten nbsp Die Orgel auf der EmporeDie Orgel der Kirche befindet sich auf einer eigens fur sie angefertigten Empore im Westen der Kirche Mathias Tretzscher aus Kulmbach schuf 1665 ein Positiv Johann Adam Brandenstein baute 1693 ein neues Orgelwerk das vom Konvent des Schwarzacher Klosters gestiftet wurde Auf diese Zeit geht der Mittelteil des Prospekts zuruck der vom Wappen des Abtes Augustin Voit bekront wird 18 Im Jahr 1737 wurden die Balge erneuert und eine Waldflote 2 eingebaut 1859 erweiterte Balthasar Schlimbach die Orgel um die Seitenturme auf I P 9 19 Orgelbau Hoffmann rekonstruierte das Instrument im Jahr 1980 und erganzte ein zweites Manual Die Orgel verfugt seitdem uber 16 Register Sechs alte Register im Hauptwerk sind ganz oder teilweise erhalten 20 Die Disposition lautet wir folgt I Unterwerk C c31 Principal 8 2 Octav 4 3 Quint 2 2 3 4 Schwiegel 2 5 Mixtur IV 1 1 3 II Hauptwerk C f36 Gedackt 8 7 Salicional 8 8 Principal 4 9 Spitzflote 4 10 Octav 2 11 Waldflote 2 12 Quint 2 2 3 13 Mixtur III 1 Pedal C d114 Subbass 16 15 Octavbass 8 16 Posaune 8 Koppeln I II I P II PDie Empore auf der sich die Orgel befindet entstand mit dem Orgelneubau Brettbaluster bilden die Brustung Zwei Saulen stutzen die Empore ab Im Jahr 1980 wurde sie grundlich ablaugte und ahnlich den anderen Ausstattungselementen marmoriert Glocken Bearbeiten Das Gelaut der Kirche in Dimbach besteht aus insgesamt drei Bronzeglocken Sie entstammen allesamt der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und wurden in den 1950er Jahren von der Firma Otto aus Bremen gegossen 21 22 Uber die Vorgangerglocken die wohl dem Einschmelzen wahrend des Krieges zum Opfer fielen schweigen die Quellen Name Grundton Gussjahr Durchmesser in mm Gewicht in Kilogramm ca InschriftMarienglocke a 1954 929 500 Ave Maria bitte fur uns Konigin des Friedens Gestiftet im Marianischen Jahr 1954 von der Gemeinde DimbachWendelinusglocke c 1953 770 300 Hl Wendelinus bitte fur uns Gestiftet von der Gemeinde Dimbach 1953Glocke zu Ehren der hl Familie d 1954 695 200 Jesus Maria Josef Gestiftet 1954 von der Gemeinde Dimbach 23 Weitere Ausstattung Bearbeiten nbsp Die Steinplatte in der TurmhalleNeben den obengenannten Ausstattungsstucken befinden sich noch weitere Kunstwerke im Langhaus der Dimbacher Kirche Die Decke des Gotteshauses ist bemalt und stuckiert Fast weisser Rokokostuck umgibt drei aufgemalte Strahlenkranze die die Monogramme Marias Jesus und des Klosterpatrons Benedikt umgeben Uber dem Chorbogen erhebt sich ein aufgemaltes Wappen des Abtes Dominicus Otto Aus dem Jahr 1736 stammen die beiden Beichtstuhle in den Seitenschiffen Sie sind mit korinthischen Pilastern verziert und stammen aus der Klosterschreinerei von Munsterschwarzach Einfach Bilder eines Kreuzwegs durchziehen die Seitenschiffe Sie wurden im 18 Jahrhundert geschaffen 24 Ebenso befindet sich im Westen das 1663 von Johannes Valentin Gottfried Haimb gestiftete Bild Christus und die Samariterin am Brunnen Eine Inschriftenkartusche belegt die Stiftung Diesem gegenuber findet sich eine Tragestange mit einer barocken Maria im Rosenkranz Sie war die Prozessionsfigur der Rosenkranzbruderschaft in Dimbach An den Saulen des Mittelschiffs sind Figuren angebracht Aus dem 16 Jahrhundert ein Schmerzensmann Eine grosse Josephsgruppe stammt aus dem Jahr 1733 Die Figur der Mai Madonna wurde ebenfalls im 16 Jahrhundert wohl in den zwanziger Jahren geschaffen Sie wurde wahrend der Maiandachten auf die Kommunionsbank gestellt und kam so zu ihrem Namen Die Madonna befand sich ursprunglich auf dem Altar und wurde eine Zeitlang starker verehrt als die Gnadenmadonna Erst mit dem Jahr 1776 verbrachte man sie an die letzte Saule im Norden der Kirche Eine moderne Fassung wurde auf die Marienfigur gebracht 25 Des Weiteren existiert eine Inschrift auf einer Steinplatte in der Turmhalle Sie lautet ANNO DNI M CCC XXV RNDVS IN XPO PRO DNS WOLFRAM EPS HERBIPOLENSIS INPOSVIT IOHANNI ABBATI IN SWARTZACH AEDIFICARE HOC TEMPLVM dt Im Jahre des Herrn 1325 befahl der ehrwurdige Herr in Christo Wolfram Bischof von Wurzburg dem Abt Johann von Schwarzach diesen Tempel zu bauen 26 Wallfahrt BearbeitenEin Wolfsmirakel soll die Dimbacher Wallfahrt begrundet haben Einer Dimbacherin wird ihr von einem Wolf geraubtes Kind wiedergebracht nachdem sie einer Marienfigur der heutigen Gnadenmadonna ihr Jesuskind ebenfalls entwendet hatte Voll Dankbarkeit setzt sie Jesus zuruck und vertauscht dabei den Arm auf welchem er vorher ruhte Diese Geschichte taucht erstmals im 13 Jahrhundert bei Caesarius von Heisterbach auf Johannes Trithemius verlegte im Jahr 1511 das Werden der Wallfahrt sogar ins Jahr 1020 zuruck Im Jahr 1684 beschrieb Pater Leopold Wolgemuth eine andere Begebenheit die zur Wallfahrt nach Dimbach den Anstoss gegeben haben soll 1312 1313 soll Bischof Andreas von Wurzburg barfuss nach Dimbach gepilgert sein und damit eine drohende Hungersnot abgewendet haben Zuvor hatte sich bereits eine Rosenkranzbruderschaft gegrundet die die Wallfahrt nach Dimbach fordern sollte und sich auf die Uberlieferung von Trithemius berief Trotz dieser jahrhundertealten Vorgeschichte ist eine echte Dimbacher Wallfahrt erst im fruhen 18 Jahrhundert uberliefert Sie war aber nicht stark frequentiert sondern bezog sich lediglich auf andere Munsterschwarzacher Klosterdorfer aus der Umgebung Erst mit den vierziger Jahren des 18 Jahrhunderts nahm das Pilgern nach Dimbach dann zu Ab diesem Jahrzehnt kann man von einer wirklichen Wallfahrt sprechen die aber dennoch regional begrenzt war Mit der Aufklarung nahm diese aber ab den neunziger Jahren des 18 Jahrhunderts auch bereits wieder ab 27 Seelsorger in Dimbach Auswahl BearbeitenDa die Marienkirche in Dimbach niemals zu einer Pfarrkirche aufgewertet wurde versahen im Laufe des 20 Jahrhunderts viele unterschiedliche Seelsorger die Filiale Ab 1950 wurde die Gemeinde aus Stadtschwarzach ausgepfarrt und kam als Filiale nach Reupelsdorf Ab 1962 erhielt Dimbach Seelsorger aus Munsterschwarzach ab 1972 kam das Dorf wieder an Reupelsdorf Zumeist taten Patres der Abtei Munsterschwarzach hier Dienst 28 Name Amtszeit AnmerkungenMarzellinus 1914 1915 OSBVictorin Zeileis 1915 1922 OSBPatrick Muhlbauer 1922 1923 OSBGabriel Schwarzle 1923 1925 OSBAdalbero Haas 1925 1930 OSBMaurus Galm 1930 1935 OSBTheophil Lamm 1935 1936 OSBTotnan Schomig 1936 1940 OSBMarold Maier 1940 1944 OSBVinzenz Statzner 1944 1947 OSBGabriel Vogt 1947 1949 OSBWillibald Heuler 1949 1950 OSBKilian Kraus 1950 1951 OSBAnton Rauch 1951 1959 Pfarrer St Sebastian ReupelsdorfSebald Georg 1959 1961 Pfarrer St Sebastian ReupelsdorfRaimund Ackermann 1961 1963 OSBEberhard Hofbauer 1963 1967 OSBRupert Wunder 1967 1968 OSBKasimir Birk 1968 1971 OSBMarcus Gunther 1972 OSB 29 Siehe auch BearbeitenListe von Wallfahrtsorten im Landkreis KitzingenLiteratur BearbeitenHans Bauer Das Kitzinger Land Kostbarkeiten Denkmaler Kuriositaten Band I Volkach 2004 Hans Bauer Das Kitzinger Land Kostbarkeiten Denkmaler Kuriositaten Band II Volkach 2007 Hans Bauer Landkreis Kitzingen Ein Kunst und Kulturfuhrer Marktbreit 1993 Wolfgang Bruckner Gnadenbild und Legende Kultwandel in Dimbach Wurzburg 1978 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Berlin und Munchen 1999 Barbara Jaeckle Die Wallfahrtskirche St Maria de Rosario in Dimbach Zulassungsarbeit Wurzburg 1975 Jurgen Julier Wallfahrtskirche Dimbach In Schnell Kunstfuhrer Nr 1232 Regensburg 1995 Herbert Meyer Die Turmknaufurkunden von Dimbach In Ute Feuerbach Hrsg Unsere Mainschleife 1993 2007 Volkach 2008 Herbert Meyer Propstei und Wallfahrt in Dimbach In Ute Feuerbach Hrsg Volkach 906 2006 Volkach 2006 Susanne Nitschel Die Wallfahrtskirche Maria de Rosario in Dimbach Veranderungen am Bau und die Bedeutung des Dachwerks fur den Kirchenraum In Franziskus Bull Hrsg Magna Gratulatio 1200 Jahre benediktinische Monchsgemeinschaft von Munsterschwarzach 816 2016 Munsterschwarzacher Studien Bd 55 Munsterschwarzach 2016 S 217 232 Pfarrgemeinde Dimbach Hrsg Festschrift anlasslich der Beendigung der Restaurierung der Wallfahrtskirche Maria de Rosario zu Dimbach Munsterschwarzach 1980 Karl Treutwein Von Abtswind bis Zeilitzheim Geschichtliches Sehenswertes Uberlieferungen Volkach 1987 Thomas Wehner Realschematismus der Diozese Wurzburg Dekanat Kitzingen Wurzburg 1997 Rudolf Wesenberg Das Dimbacher Kreuzigungsrelief In Gert von der Osten Georg Kauffmann Hrsg Festschrift fur Herbert von Einem zum 16 Februar 1965 Berlin 1965 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Maria de Rosario Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Julier Jurgen Wallfahrtskirche Dimbach S 3 Bistum Wurzburg Wallfahrt Dimbach abgerufen am 4 Marz 2019 Bruckner Wolfgang Gnadenbild und Legende S 76 Bauer Hans Landkreis Kitzingen S 20 Geodaten Denkmalnummer D 6 75 174 176 Memento des Originals vom 10 Juni 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot geodaten bayern de abgerufen am 19 November 2013 Julier Jurgen Wallfahrtskirche Dimbach S 7 Dehio Georg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler S 277 a b Meyer Herbert Propstei und Wallfahrt in Dimbach S 230 Julier Jurgen Wallfahrtskirche Dimbach S 14 Bauer Hans Das Kitzinger Land Band I S 40 Bruckner Wolfgang Gnadenbild und Legende S 83 Meyer Herbert Propstei und Wallfahrt in Dimbach S 231 Wahrend u a Hans Bauer im Kitzinger Kulturfuhrer S 20 diese Jahreszahl erwahnt verlegt Georg Dehio die Erbauungszeit auf die achtziger Jahre des 17 Jahrhunderts Dies ist allerdings nicht mit dem Wappen in Ubereinstimmung zu bringen da Augustin Voit erst im Jahr 1691 Abt wurde Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 48 Julier Jurgen Wallfahrtskirche Dimbach S 11 Bauer Hans Das Kitzinger Land Band II S 32 Wesenberg Rudolf Das Dimbacher Kreuzigungsrelief S 313 Barbara Jaeckle Die Wallfahrtskirche St Maria de Rosario in Dimbach S 93 Barbara Jaeckle Die Wallfahrtskirche St Maria de Rosario in Dimbach S 97 99 Hermann Fischer Theodor Wohnhaas Historische Orgeln in Unterfranken Schnell amp Steiner Munchen 1981 ISBN 3 7954 0424 X S 76 Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 insbesondere Seiten 552 553 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 556 insbesondere S 508 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen Wehner Thomas Realschematismus der Diozese Wurzburg S 141 Julier Jurgen Wallfahrtskirche Dimbach S 10 Bruckner Wolfgang Gnadenbild und Legende S 72 Meyer Herbert Propstei und Wallfahrt in Dimbach S 229 Bruckner Wolfgang Gnadenbild und Legende S 88 Jaeckle Barbara Die Wallfahrtskirche St Maria de Rosario in Dimbach S 63 Pfarrgemeinde Dimbach Hrsg Festschrift S 70 Liste der Kirchen und Kapellen in Volkach Kirchen Dreifaltigkeitskirche Gaibach Evangelische Kirche Krautheim Maria Schutz Vogelsburg Maria im Weingarten St Andreas Kohler St Bartholomaus und St Georg Volkach St Georg Rimbach St Johannes Baptist Escherndorf St Johannes Baptist Fahr St Johannes Evangelist Astheim St Maria de Rosario Dimbach St Michael Volkach St Nikolaus Obervolkach St Stephanus Eichfeld Kapellen Feldkapelle Volkach Friedhofskapelle Fahr Heilig Kreuz Kapelle Gaibach Jesus auf der Wies Kreuzkapelle Fahr Lourdeskapelle Escherndorf Michaelskapelle Obervolkach Rundkapelle Astheim Profanierte Kirchen Klosterkirche Astheim 49 832065 10 256443 Koordinaten 49 49 55 4 N 10 15 23 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Maria de Rosario Dimbach amp oldid 237759977