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Das Suppedaneum lateinisch ist in der Antike ganz allgemein eine Fussbank vor einem erhobenen Sitz auch einem Thron und kann so den Rang eines Insigne besitzen Die Kaiser des Ostromischen Reiches wie die Kaiser des Heiligen romischen Reiches werden daher in Spatantike und Mittelalter immer mit einem Suppedaneum unter den Fussen dargestellt Daraus entwickelte sich die Verwendung des Worts fur die oberste Stufe eines Altars in einer christlichen Kirche auch fur den Altarboden auf dem der Altartisch steht 1 Suppedaneum mit Vierpunkt Phase am Gerokreuz Ende 10 Jhd im Kolner DomDreipunktphase ohne Suppedaneum in der Borum Kirche Gemeinde Arhus Danemark Suppedaneum bei der Kreuzigung BearbeitenIn der christlichen Kunst ist Suppedaneum auch die Bezeichnung fur ein stutzendes Fussbrett bei einer Kreuzigung im Romischen Reich das den Todeskampf verlangerte Denn bei der romischen Kreuzigung diente das am Kreuz angebrachte Suppedaneum dem Aufstutzen der Fusse und damit des Korpergewichtes Dadurch konnte der Todeskandidat seine Arme entlasten was ihm das Atmen erleichterte und den Tod durch Ersticken hinauszogerte Vor allem wenn dem Gekreuzigten noch Wasser verabreicht wurde konnte es dadurch Tage dauern bis der Kreuzigungstod eintrat vgl Methode der Kreuzigung Vermutlich verbreiteter als das Suppedaneum war zur Todesverlangerung bei der Kreuzigung allerdings das Sedile Sitzchen ein Brett in Gesasshohe auf dem der Gefolterte sitzen konnte Wenn der Tod schliesslich beschleunigt werden sollte wurden dem Opfer die Beine gebrochen damit es sich nicht mehr ohne grosse Schmerzen abstutzen konnte Hiervon wird z B im Johannesevangelium berichtet Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine dann dem anderen der mit ihm gekreuzigt worden war Als sie aber zu Jesus kamen und sahen dass er schon tot war zerschlugen sie ihm die Beine nicht Joh 19 32 33 EU In der christlichen Ikonographie wird Jesus am Kreuz haufig mit einem Suppedaneum dargestellt da er ja auch im Tod als Herrscher gedeutet wird typischerweise aber erst in der nachromanischen Zeit Man unterscheidet ab dieser Zeit in der Darstellung des Gekreuzigten die so genannte Dreipunkt Phase Hande mit zwei Nageln am Querbalken ein Nagel durch die beiden Fusswurzeln von der vorher ublichen Vierpunkt Phase bei der jeder Fuss einzeln angenagelt gezeigt wurde Literatur BearbeitenManuela Beer Triumphkreuze des Mittelalters Ein Beitrag zu Typus und Genese im 12 und 13 Jahrhundert mit einem Katalog der erhaltenen Denkmaler Schnell Steiner 2005 S 101 f 706Einzelnachweise Bearbeiten Joseph Braun Der christliche Altar in seiner geschichtlichen Entwicklung Band 2 Die Ausstattung des Altares Antependien Velen Leuchterbank Stufen Ciborium und Baldachin Retabel Reliquien und Sakramentsaltar Altarschranken Alte Meister Guenther Koch 1924 S 181 183 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Suppedaneum amp oldid 218132048