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Die Kirche St Johannes Baptist in Fahr am Main ist die Pfarrkirche der katholischen Gemeinde Sie uberragt das unterfrankische Dorf und liegt zentral an der Blutenstrasse Die Kirche in Fahr Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Turm 2 2 Langhaus 3 Innenausstattung 3 1 Hochaltar 3 2 Seitenaltare 3 3 Kanzel 3 4 Orgel und Empore 3 5 Weitere Ausstattung 4 Pfarrer Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenObwohl die Kirche in Fahr erst viel spater erwahnt wurde war der Gebetsort der Gemeinde bereits im 10 und 11 Jahrhundert bekannt Die Pfarrei zu der auch Fahr zahlte lag auf dem Kirchberg auf dem heute die Wallfahrtskirche Maria im Weingarten steht Die Abspaltung von dieser Urpfarrei erfolgte im 13 oder 14 Jahrhundert denn eine unabhangige Pfarrkirche in Fahr wurde erstmals im Jahr 1331 erwahnt Am 8 Juli 1403 tauchte der Pfarrer der Gemeinde erstmals in den Quellen auf Es handelte sich um Heinrich Pfarrer zu Vare Die Kirche war von Gaden umgeben und als gotische Wehrkirche konzipiert Durch einen Umbau im Jahr 1480 verlor sie diese Funktion allerdings Das beginnende 16 Jahrhundert und die einsetzende Reformation gingen auch an Fahr nicht unbemerkt voruber Im Jahr 1576 besuchten einige Bewohner die Kirche nicht mehr Gegen Ende des Jahrhunderts blieb die Pfarrstelle in Fahr einige Jahre vollstandig unbesetzt 1 Im Jahr 1611 wurde der Turm auf seine jetzige Hohe aufgestockt und der typische Helm angebracht Verantwortlich fur diesen Ausbau war Furstbischof Julius Echter von Mespelbrunn der die Sakralbauten im gesamten Furstbistum Wurzburg erneuern liess Einige Jahre spater wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs wurde die Kirche von durchziehenden Schweden geplundert Im Jahr 1674 wurde die Pfarrei vom Domkapitel an den Wurzburger Furstbischof abgetreten Zu Beginn des 18 Jahrhunderts am 1 Juni 1718 entschloss man sich zu einem barocken Neubau der Kirche Als Baumeister konnte Jakob Bauer gewonnen werden 2 Am 11 August 1726 wurde das Gotteshaus vom Wurzburger Weihbischof Johann Bernhard Meyer geweiht Uber zwanzig Jahre spater im Jahr 1753 wurde es erstmals renoviert Eine Glocke war zersprungen und die Helmstange musste erneuert werden Im Jahr 1870 restaurierte man den Kirchturm Es folgten im 19 Jahrhundert mehrere Renovierungen des Gotteshauses So wurden in den Jahren 1903 1969 und 1993 Langhaus und Chor instand gesetzt Im Jahr 1995 erhielt die Kirche eine neue Sakristei Heute ist die Kirche Teil der Pfarreiengemeinschaft St Urban an der Mainschleife Das Bayerische Landesamt fur Denkmalpflege fuhrt das Gebaude unter der Denkmalnummer D 6 75 174 242 3 Des Weiteren ist es als zentraler Teil des Ensembles Blutenstrasse vermerkt Die untertagigen Reste von Vorgangerbauten werden als Bodendenkmal eingeordnet Architektur Bearbeiten nbsp Die Fassade der KircheDer grosste Teil des Kirchengebaudes wurde im 18 Jahrhundert errichtet und ist deshalb dem Barock zuzuordnen Lediglich der Chorturm aus dem 17 Jahrhundert gehort zur Spatgotik Die Kirche ist geostet und ein Saalbau mit einer Flachdecke Turm Bearbeiten Der Kirchturm der den Chor der Kirche birgt besteht aus drei Geschossen Die beiden unteren entstammen dem Vorgangerbau des 15 Jahrhunderts 4 Das unterste Geschoss weist auf der Nord und Sudseite zwei Rechteckfenster mit barocken Gewanden auf Sie spenden Licht fur den kreuzrippengewolbten Chorraum Daruber wurden im zweiten Geschoss lediglich Schlitzfenster angebracht Verstarkende Anbauten links und rechts des Turms sichern seine Stabilitat Auf der Ostseite brachte man eine moderne Metalltreppe an um den Glockenstuhl zu erreichen Das Obergeschoss des Turms stammt aus dem Jahr 1611 Es hebt sich von den beiden Untergeschossen durch ein Gesims ab das den Ubergang auch von aussen erkennbar macht Vier Fenster eines auf jeder Seite gliedern das Obergeschoss Es handelt sich um Spitzbogenfenster die mit Masswerk verziert und durch Schallluken verstarkt sind Auf den linken Seiten der Fenster sind vier Uhren angebracht Daruber erhebt sich der achtseitige Helm der in der Turmkugel und einem Kreuz auslauft Langhaus Bearbeiten Das barocke Langhaus des Jahres 1726 gliedert sich in jeweils drei Fensterachsen die von Rechteckfenstern gebildet werden Auf der Nordseite befinden sich die Sakristei und ein Nebenportal Das Gotteshaus tragt ein Satteldach Es ist im Westen mit einem Patriarchenkreuz auf dem Giebel verziert Schauseite der Kirche ist die westliche Fassade an der sich auch das Hauptportal der Pfarrkirche befindet Eckpilaster rahmen die Westseite ein Ein zentrales Portal nimmt diese Pilaster ebenfalls auf Dort laufen sie in kleinen Voluten aus Ein runder Giebel schliesst das Portal nach oben hin ab links und rechts dieses Giebels sind halbrunde Figurennischen angebracht mit den klassizistischen Figuren der Maria auf der linken Seite und des heiligen Josef rechts Uber dem Portal befindet sich ein kleines Rechteckfenster Daruber steht in einer weiteren kleineren Nische die Figur des Jesuskindes 5 Drei Ochsenaugen umgeben es Innenausstattung Bearbeiten nbsp Der Innenraum der Kirche im OstenDie Ausstattung der Kirche ist auf die Umgestaltung des Barock zuruckzufuhren Aus der alten Kirche ist lediglich das Sakramentshaus erhalten geblieben Hochaltar Bearbeiten Der Hochaltar der Kirche befindet sich im Chor und fullt dort die Ostwand fast vollstandig aus Er entstand um das Jahr 1720 und wurde von einem unbekannten Kunstler geschaffen Lediglich der Maler des Altarblattes ist bekannt Es handelt sich um den Hofmaler der Wurzburger Furstbischofe Anton Clemens Lunenschloss 6 Der Altaraufbau ist viersaulig die Saulen sind rund und stehen leicht versetzt Die ausseren sind mit Blattornament verziert Zwei Figuren rahmen die Saulen ein Es handelt sich um den Apostel Petrus auf der linken und Paulus auf der rechten Seite Das zentrale goldgerahmte Altarblatt zeigt Die Taufe Christi Im Hintergrund erkennt man die Taube als Symbol des Heiligen Geistes Ein gesprengter Giebel umgibt den Altarauszug Darauf befinden sich jeweils eine Putte und ein Engel Darunter sind zwei kleine Ziervasen angebracht Der Auszug wird durch ein Bild Gottvaters mit der Weltkugel gebildet das mit Muschelwerkornament abschliesst Der goldene Tabernakel steht vor dem Altarretabel Zwei ausladende Voluten sind von Engeln besetzt Zwei silberne Portratmedaillons blicken zum Allerheiligsten mit dem Gekreuzigten an den Turen Vier Vasen bilden den oberen Abschluss sie werden von einer Figur des auferstandenen Christus mit einer Fahne uberragt 7 Seitenaltare Bearbeiten Wie der Hochaltar entstanden die beiden Seitenaltare auch in den zwanziger Jahren des 18 Jahrhunderts Sie befinden sich links und rechts des Chorbogens und ahneln sich in ihrem Aufbau Beide sind um zwei verdrehte Saulen herum errichtet beide Altarblatter liegen zentral und sind von jeweils drei Heiligenfiguren umgeben zwei links und rechts der Saulen die dritte steht jeweils vor dem Bild auf dem Altartisch Ein gesprengter Giebel leitet bei beiden zum Auszug uber der von Reliefs gebildet wird Auf der linken Seite steht der sogenannte Marienaltar Im zentralen Altarblatt ist die Mondsichelmadonna dargestellt Sie ist von den Figuren der heiligen Barbara links des heiligen Evangelisten Johannes rechts und Maria als Himmelskonigin vorne umgeben Ein Bildmedaillon oberhalb des Bildes tragt die Inschrift Sct Maria Zwei Engel rahmen den Auszug ein der aus Reliefs des Christuskindes inmitten der vierzehn Nothelfer besteht Der rechte Seitenaltar ist der Heiligen Familie geweiht Diese Umwidmung geschah erst im 19 Jahrhundert als das ursprungliche Sebastiansbild entfernt wurde und durch das der Heiligen Familie ersetzt wurde Links des Bildes befindet sich die Figur Josefs mit dem Kind rechts erkennt man die heilige Margarete vorne ist Jesus dargestellt Im Bildmedaillon steht Hl Familie Im engelflankierten Auszug ist die Kronung Mariens in einer Wolkengloriole dargestellt 8 Kanzel Bearbeiten Die Kanzel befindet sich im sudlichen Langhaus Sie entstand wahrend der barocken Umgestaltung und kann dem Barock zugeordnet werden Ihr Korpus besteht aus halbrunden Nischen mit den vier Evangelisten als Relieffiguren Sie sind von Engelsbusten unterbrochen die aus Voluten wachsen Unten befindet sich Rankwerk zentral erkennt man einen Puttenkopf mit Flugeln Der Korpus lauft unten in einer Traube aus Der Aufgang ist mit den Reliefs der Kirchenvater verziert Der Schalldeckel scheint von zwei Engeln gestutzt zu sein die auf dem Korpus der Kanzel stehen Ein an der Wand angebrachtes Relief mit der Taufe Jesu bildet die Ruckwand Unterhalb des Schalldeckels wurde eine Taube als Sinnbild fur die Erleuchtung durch den Heiligen Geist angebracht ein breites Gesims leitet zu einer Figur des Guten Hirten uber der die Kanzel nach oben hin abschliesst Orgel und Empore Bearbeiten nbsp Die Westseite der KircheAuch die Orgel entstammt der barocken Umgestaltung der Kirche Die einzige bekannte Erneuerung fand wahrend der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1923 statt Fur die Renovierung zahlte die Gemeinde Fahr eine Summe von 850 000 Billionen Reichsmark Der Prospekt der Orgel ist dreigeteilt Ein ausladendes Gesims schliesst das Instrument nach oben hin ab die seitlichen Anbauten weisen dreieckige Abschlusse auf wahrend der mittlere Teil rund endet Akanthuswerk umrahmt die Orgel 9 Die Orgel wurde im Westen der Kirche auf einer Empore angebracht die die Westwand komplett ausfullt Ein schlichtes Gelander schutzt die Besucher der Empore Sie wird von vier Saulen getragen Der Zugang besteht aus einer Treppe die aussen ans Gebaude angebaut wurde Weitere Ausstattung Bearbeiten Mehrere Figuren schmucken die Wande des Baus Der Heilige Wendelin stammt aus dem Rokoko wahrend das Vesperbild und der heilige Sebastian der Gotik zugeordnet werden konnen Anna und das Marienkind erganzen die Figuren Eine monumentale Kreuzigungsgruppe befindet sich an der Langhauswand Alteste erhaltene Ausstattung der Kirche ist das mittelalterliche Sakramentshaus Die Gemalde an der Decke entstanden im Jahr 1720 Im Langhaus befinden sich vierzehn Stationen eines Kreuzwegs Sie stammen aus dem beginnenden 20 Jahrhundert und sind dem Kunstler Heinrich Sperlich zuzuordnen Zwei Fensterbilder sind hervorzuheben Sie stellen das Herz Jesu und das Herz Mariens dar und entstanden im Jahr 1898 10 Pfarrer Auswahl BearbeitenName Amtszeit AnmerkungenHeinrich gen 1403 Erster Pfarrer erwahnt am 8 Juli 1403Johann Schwager 1631 1634 Protestantischer Feldprediger wirkt zeitweise in FahrGeorg Ruger 1702 16 August 1702 in FahrValentin Trescher Genannt 1786 1787Valentin Dereser Genannt 1787Adam Richard Kolb 1812 1827 Ruhestand in WurzburgPhilipp Fritz 1827 1849 1849 in FahrGottfried Schneider 1849 1868 in Retzbach 17 Februar 1868 in FahrJohann Georg Lang 1868 1880 20 Juni 1868 eingesetztPhilipp Weigand 1880 1898Adam Wollbach 1898 1920Georg Kraus 1920 1931 in Waigolshausen auch Hausgeistlicher in HeidenfeldVinzenz Haus 1931 1951 9 Februar 1873 in Aschaffenburg 27 Dezember 1951 in FahrGeorg Wehner 1954 1993 24 Marz 1912 gleichzeitig Pfarrer in Astheim 13 Marz 1976 Ehrenburger von Fahr 21 Januar 1993 in Fahr 11 Literatur BearbeitenHans Bauer Landkreis Kitzingen Ein Kunst und Kulturfuhrer Marktbreit 1993 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Munchen und Berlin 1999 Christiane Dietrich Horst Nowak Katholische Pfarrkirche St Johannes der Taufer in Fahr am Main Kirchenfuhrer Faltblatt 2012 Gerhard Egert Fahr am Main 800 1500 In Ute Feuerbach Hrsg Unsere Mainschleife 1978 1992 Volkach 2008 Herbert Meyer Die Turmknopfurkunden zu Fahr In Ute Feuerbach Hrsg Unsere Mainschleife 1993 2007 Volkach 2008 Karl Treutwein Von Abtswind bis Zeilitzheim Geschichtliches Sehenswertes Uberlieferungen Volkach 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes Baptist Fahr Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Egert Gerhard Fahr am Main S 253 Dietrich Christiane Katholische Pfarrkirche St Johannes der Taufer in Fahr am Main S 1 Geodaten Denkmalnummer D 6 75 174 242 Memento des Originals vom 6 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot geodaten bayern de abgerufen am 10 Juli 2013 Bauer Hans Landkreis Kitzingen S 21 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 70 Dehio Georg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler S 342 Dietrich Christiane u a Katholische Pfarrkirche St Johannes der Taufer in Fahr am Main S 1 Treutwein Karl Von Abtswind bis Zeilitzheim S 71 Bauer Hans Landkreis Kitzingen S 22 Dietrich Christiane u a Katholische Pfarrkirche St Johannes der Taufer in Fahr am Main S 2 Vgl Meyer Herbert Die Turmknopfurkunden zu Fahr Liste der Kirchen und Kapellen in Volkach Kirchen Dreifaltigkeitskirche Gaibach Evangelische Kirche Krautheim Maria Schutz Vogelsburg Maria im Weingarten St Andreas Kohler St Bartholomaus und St Georg Volkach St Georg Rimbach St Johannes Baptist Escherndorf St Johannes Baptist Fahr St Johannes Evangelist Astheim St Maria de Rosario Dimbach St Michael Volkach St Nikolaus Obervolkach St Stephanus Eichfeld Kapellen Feldkapelle Volkach Friedhofskapelle Fahr Heilig Kreuz Kapelle Gaibach Jesus auf der Wies Kreuzkapelle Fahr Lourdeskapelle Escherndorf Michaelskapelle Obervolkach Rundkapelle Astheim Profanierte Kirchen Klosterkirche Astheim 49 877118 10 164814 Koordinaten 49 52 37 6 N 10 9 53 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes Baptist Fahr amp oldid 224751525