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Johann Gottfried von Aschhausen 12 August 1575 in Oberlauda 29 Dezember 1622 auf dem Regensburger Furstentag war Furstbischof und regierte die Hochstifte Wurzburg ab Oktober 1617 und Bamberg seit 1609 in Personalunion Er ist bekannt als Unterstutzer der Hexenverfolgung Johann Gottfried von Aschhausen zeitgenossischer Stich 1620Epitaph des Furstbischofs im Wurzburger Dom geschaffen um 1622 von dem Bildhauer Michael Kern 1 Wappen der Familie von Aschhausen Inhaltsverzeichnis 1 Johann Gottfried im Familienkontext 2 Biografische Daten 3 Hexenverfolgungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseJohann Gottfried im Familienkontext BearbeitenJohann Gottfried I von Aschhausen stammte aus dem frankischen ritterblutigem Geschlecht der Familie von Aschhausen Der namensgebende Ort Aschhausen mit der Burg Aschhausen ist heute Teil der Gemeinde Schontal im Hohenlohekreis in Baden Wurttemberg Sein Vater Gottfried von Aschhausen 1581 war Wurzburgischer Amtmann seine Mutter Brigitta 1581 war eine geborene Zobel von Giebelstadt Der Bruder seiner Mutter also Onkel und auch der Taufpate von Johann Gottfried I war der Domherr und Bischof von Wurzburg Johann Georg I von Zobel spaterer Bischof von Bamberg 1577 1580 Im Jahr 1657 endete die mannliche Erblinie der Familie von Aschhausen nbsp Nicht zeitgenossische Portrats von Johann Salver nbsp Biografische Daten BearbeitenEr besuchte vom 8 Juni 1586 bis 19 Juli 1587 das papstliche Seminar in Fulda immatrikulierte am 31 Juli 1590 an der Wurzburger Artistenfakultat und erwarb 1593 den Magistergrad Im selben Jahr begann er Vorlesungen der Jurisprudenz an der Jesuiten Universitat Pont a Mousson zu besuchen musste aber alsbald vor der Pest fliehen und erlangte ebenfalls 1593 durch die Resignation eines alteren Bruders eine Domherrenpfrunden in Bamberg 1596 auch in Wurzburg Er erhielt 1604 das Dekanat des Ritterstiftes Comburg Ab 1609 war er als Johann Gottfried Furstbischof von Bamberg Als Bischof bemuhte er sich um die Zuruckdrangung des Protestantismus Er rief unterstutzt von Papst Paul V den er anlasslich seiner Bischofsweihe in Rom kennengelernt hatte die Jesuiten in das Hochstift Bamberg und ubertrug ihnen wichtige Aufgaben im Unterrichtswesen Am 6 September wies er mit dem Religionsmandat sogar alle Pfarrverweser an dafur zu sorgen dass alle zum Protestantismus konvertierten Menschen binnen Monatsfrist zum katholischen Glauben zuruckkehrten Jene die sich weigerten sollten dem Bischof angezeigt und bestraft werden Er liess lutherische Prediger entfernen und katholische Priester in deren Gemeinden einsetzen was zu Widerstanden fuhrte die er gewaltsam niederschlagen liess 2 3 Unter seiner Herrschaft trat das Hochstift Bamberg der Katholischen Liga bei die von Maximilian I von Bayern angefuhrt wurde Dieses Bundnis erwies sich auch im Dreissigjahrigen Krieg als vorteilhaft Ab 5 Oktober 1617 war Aschhausen zusatzlich als Johann Gottfried I auch Furstbischof des Hochstifts Wurzburg Als solcher richtete er im September 1619 die Feierlichkeiten zum Empfang des kurz zuvor gekronten Kaisers Ferdinand in und um Zellingen aus 4 Bamberg und Wurzburg stellten in der Zeit von 1620 bis 1622 erhebliche Kontingente an neu angeworbenen und ausgehobenen Fusstruppen und Reitern Diese wurden von Oberst Bauer von Eiseneck angefuhrt Wurzburgische Truppen nahmen 1620 an der Schlacht am Weissen Berg bei Prag teil Auch als Peter Ernst II von Mansfeld in die Bistumer einzufallen drohte anderte Johann Gottfried I seine Politik nicht Unter Johann Gottfried I von Aschhausen erfolgte 1619 die Grundung der Universitatsbibliothek Wurzburg 5 Er war Stifter eines Ehehaltenhauses Altersheim fur Dienstboten in Bamberg Fur diese Stiftung liess er das Haus Oberer Stephansberg 1 in Bamberg Haus zum goldenen Wappen erbauen Er wurde im Bamberger Dom beigesetzt Hexenverfolgungen BearbeitenUnter seiner Regierung nahmen die Hexenverfolgungen grosse Ausmasse an siehe Hochstift Bamberg Die Hexenverfolgungen und Hexenprozesse in Wurzburg Im Marz 1610 erliess er ein Mandat zur Verfolgung von Wahrsagerei Zauberei und unnaturlicher Kunst 6 und weihte im Oktober 1612 den Generalvikar und Weihbischof Friedrich Forner einen einflussreichen Verfechter von Gegenreformation und Hexenverfolgungen und Damonologen als Titularbischof von Hebron Die Hexenverfolgungen wurden unter seinem Bamberger Nachfolger Johann Georg II Fuchs von Dornheim sowie seinem Wurzburger Nachfolger Philipp Adolf von Ehrenberg weitergefuhrt und intensiviert Literatur BearbeitenRonny Baier Aschhausen Johann Gottfried Freiherr von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 24 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 247 9 Sp 119 135 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Theodor Henner Johann Gottfried I von Aschhausen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 451 453 Ralph Kloos Thomas Goltl Die Hexenbrenner von Franken Die Geschichte eines vertuschten Massenmordes Sutton Erfurt 2012 ISBN 978 3 95400 109 5 Alfred Wendehorst Johann Gottfried v Aschhausen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 467 f Digitalisat Eine Romreise des Bischofs Johann Gottfried vor 300 Jahren 1612 In Heimgarten Jg 16 Nr 38 1935 ZDB ID 1352006 4 S 147 Winfried Romberg Bearb Die Wurzburger Bischofe von 1617 bis 1684 Germania Sacra Dritte Folge 4 Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Das Bistum Wurzburg Teil 7 De Gruyter Berlin 2011 ISBN 978 3 11 025183 8 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Gottfried von Aschhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bischofsjubilaum 2007 1000 Jahre Bistum Bamberg Bischofe Portrait Johann Gottfried von Aschhausen Nicht mehr online verfugbar In eo bamberg de Erzbischofliches Ordinariat Bamberg archiviert vom Original am 5 Marz 2016 abgerufen am 28 Dezember 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band 2 Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814 Theiss Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1477 8 S 576 678 und 942 952 hier S 608 610 Dieter J Weiss Die Bischofsreihe von 1522 bis 1693 Das exemte Bistum Bamberg In Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Band 3 ISBN 978 3 11 081133 9 Winfried Romberg Die Wurzburger Bischofe von 1617 bis 1684 Das Bistum Wurzburg In Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Band 7 Walter de Gruyter ISBN 978 3 11 025212 5 Christine Demel Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 160 Gottfried Malzer Wurzburg als Bucherstadt In Karl H Pressler Hrsg Aus dem Antiquariat Band 8 1990 Borsenblatt fur den Deutschen Buchhandel Frankfurter Ausgabe Nr 70 31 August 1990 S A 317 A 329 hier S A 320 Patrizius Wittmann Die Bamberger Hexen Justiz 1595 1631 aus Urkunden und Akten dargestellt Mainz 1883 S 180 bib bvb de VorgangerAmtNachfolgerJohann Philipp von GebsattelFurstbischof von 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