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Der Regensburger Furstentag von 1623 war eine von Kaiser Ferdinand II einberufene Versammlung wichtiger Reichsstande des Heiligen Romischen Reiches Auf ihr wurde die pfalzische Kurwurde auf den bayerischen Herzog Maximilian ubertragen Das Treffen markiert gleichzeitig einen Hohepunkt kaiserlicher Macht wahrend des Dreissigjahrigen Krieges Verleihung der Kurwurde an Herzog Maximilian I von Bayern auf dem Regensburger Furstentag 1623 1 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Bedeutung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer letzte Reichstag war 1613 zusammengetreten Vor dem Hintergrund der konfessionellen Auseinandersetzungen im Reich und den ersten Jahren des Dreissigjahrigen Krieges hat Kaiser Ferdinand von einem neuen Reichstag keine Losung der anstehenden Probleme erwartet Die kaiserliche Macht war durch den Sieg im bohmischen Krieg erheblich gewachsen Durch eigene Machtvollkommenheit wurde im Geheimen die Kurwurde von dem geachteten Friedrich V von der Pfalz bereits 1621 auf Maximilian von Bayern ubertragen Im Juli 1622 lud der Kaiser die Kurfursten von Koln Trier Mainz Sachsen und Brandenburg sowie die Landesherren von Braunschweig Wolfenbuttel Pommern Hessen Darmstadt Bayern Salzburg und Bamberg zu einer Versammlung nach Regensburg ein Der geschlagene Kurfurst Friedrich V von der Pfalz oder dessen Abgesandte wurden nicht geladen Bereits im Vorfeld waren die geheimen Massnahmen zur Ubertragung der Kurfurstenwurde von der Pfalz auf Bayern offentlich bekannt geworden Dies wie auch die geplanten antiprotestantischen Massnahmen in Bohmen fuhrten dazu dass die protestantischen Fursten mit Ausnahme von Hessen Darmstadt ihre Teilnahme absagten Lediglich Brandenburg und Sachsen waren durch Gesandte vertreten Dominiert wurde die Versammlung daher von den katholischen Standen Die Hoffnung auf einen Ausgleich mit den protestantischen Standen war durch die Nichtteilnahme Sachsens und Brandenburgs weitgehend geschwunden Verlauf BearbeitenDer Kaiser war bereits seit dem 24 November 1622 in Regensburg anwesend Kurze Zeit spater trafen auch andere Fursten ein Die Versammlung begann am 7 Januar 1623 Ein zentraler Verhandlungsgegenstand war die geplante Ubertragung der Kurwurde Nach ausfuhrlichen Beratungen wurde insofern ein Kompromiss erzielt als dass Herzog Maximilian von Bayern nur auf Lebenszeit zum Kurfursten gemacht wurde Eine spatere Ruckubertragung auf Nachkommen Friedrichs wurde nicht kategorisch ausgeschlossen Bayern wurde zudem die Oberpfalz ubertragen Die Rheinpfalz unterstand spanischer Verwaltung Am Ende der Versammlung am 25 Februar 1623 wurde Maximilian feierlich belehnt Bedeutung BearbeitenDer Furstentag zeigte eine gestarkte Stellung des Kaisers und der katholischen Partei im Reich an Im Zuge einer moglichen absolutistischen Tendenz des Kaisertums bedeutete der Furstentag eine wichtige Etappe Immerhin hat der Kaiser frei uber den Kreis der Einzuladenden verfugt Auch die Geschaftsordnung wurde vom kaiserlichen Hof vorgegeben Das unterschied diese Versammlung deutlich von den reichsrechtlich geregelten Reichstagen oder anderen standischen Versammlungen Es zeigte sich zumindest die Moglichkeit die Reichsversammlungen zu vom Kaiser abhangigen Zusammenkunften umzugestalten und die Stande dauerhaft zu schwachen Dem standen aber starke Gegentendenzen gegenuber In der standischen Tradition standen etwa die Kurfurstenversammlungen von 1619 bis 1647 Die Starke der Stande unabhangig von der Konfession gegenuber dem Kaiser zeigte sich etwa auf dem Regensburger Kurfurstentag von 1630 Literatur BearbeitenGerhard Taddey Regensburger Kurfurstentag In Ders Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Personen Ereignisse Institutionen Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2 Weltkrieges 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1983 ISBN 3 520 80002 0 S 1016 Johannes Burkhardt Der Dreissigjahrige Krieg Frankfurt am Main 1992 S 93 Einzelnachweise Bearbeiten Zu diesem Gemalde dem letzten in der Reihe der sogenannten Scheyerer Furstenbilder der Wittelsbacher in der Chorkapelle des Klosters Scheyern gibt es eine Entwurfskizze von Johann Matthias Kager Lothar Altmann Grablege der fruhen Wittelsbacher in Scheyern Lindenberg 2020 S 40 Die zweizeilige Inschrift am unteren Rand lautet unter Auflosung der Abkurzungen MAXIMILIAN us IN COMITIALI P P lt atrum gt CO n SESSU VII VIRATUM RATISP onae ALB erto FR atre ET PARIDE A rchiepiscopo S alisburgensi ASSIST entibus OMNIBUSQ ue ALI i S SPECTANTIB us AC APPLAUDENTIB us SED POTISS imum ELISABETA CO n IUGE CAROLI LOTARING iae BARRIQ ue DUCIS FIL ia IN BONU m S acri R omani I mperii HOSTIUMQ ue EIUS FORMIDINEM RECIPIT A nno P artus V irginis CIϽ IϽC XXIII MDCXXIII VIVAT Anselm Reichhold Die Scheyerer Furstenbilder in der Wittelsbacher Grabkirche Scheyern 1993 S 30 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regensburger Furstentag amp oldid 236113905