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Der Regensburger Kurfurstentag fand vom Juli bis November 1630 statt Er bedeutete fur Ferdinand II eine deutliche Schwachung der kaiserlichen Machtstellung Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf und Ergebnisse 3 Quellen 4 Literatur 5 WeblinksVorgeschichte BearbeitenNach dem Ende des Reichstages von 1613 fanden in den folgenden fast drei Jahrzehnten vor dem Hintergrund des Dreissigjahrigen Krieges keine Reichstage mehr statt Im Jahr 1623 rief der Kaiser den von ihm dominierten Regensburger Furstentag ein Reste standischer Reprasentation fanden auch wahrend des Krieges auf einigen Kreistagen der Reichskreise und den Kurfurstentagen von 1619 1627 1630 1636 und 1640 statt Dem Kurfurstentag von 1630 vorangegangen war das Restitutionsedikt von Kaiser Ferdinand II sowie der Abschluss des Friedens von Lubeck nach der Niederlage Danemarks gegen Wallenstein Der Kaiser befand sich also in einer gunstigen Position um seine Ziele durchzusetzen Verlauf und Ergebnisse BearbeitenZum Kurfurstentag in Regensburg von 1630 hat als Reichserzkanzler der Kurfurst von Mainz Anselm Casimir Wambolt von Umstadt eingeladen Eroffnet wurde die Versammlung am 3 Juli durch Kaiser Ferdinand II Die katholischen Kurfursten waren dabei personlich anwesend wahrend Sachsen und Brandenburg sich durch Gesandte vertreten liessen Eine besondere Rolle spielte die franzosische Delegation Obwohl sie durch den Berufsdiplomaten Charles Brulart de Leon vertreten war leitete der Pere Joseph die franzosische Gesandtschaft Hinter den Kulissen betrieb der Ordensbruder die Abberufung Wallensteins und schurte durch leidenschaftliche Propaganda bei den Fursten und Diplomaten die Isolierung des Kaisers Ferdinand II Anschliessend beriet er den schwedischen Konig Gustav II Adolf von Schweden bei seiner Intervention womit er in die Rolle eines Kriegsministers ruckte Pere Josephs Einfluss auf Richelieu ist zwar umstritten doch er wirkte zweifellos auf die franzosische Haltung im Dreissigjahrigen Krieg ein die darin bestand moglichst lange die Neutralitat zu wahren um nach der Erschopfung Schwedens und der kaiserlichen Truppen direkt in den Konflikt einzugreifen Dem Kaiser ging es vor allem darum die Wahl seines Sohnes Ferdinand zum romischen Konig sicherzustellen Gleichzeitig benotigte er aber auch militarische Unterstutzung des Reiches gegen die Generalstaaten sowie gegen Frankreich im Mantuanischen Erbfolgekrieg Hinzu kam die Bedrohung durch Gustav II Adolf von Schweden der nur drei Tage nach der Eroffnung des Kurfurstentages in Pommern landete Insbesondere Kurfurst Maximilian von Bayern furchtete das Anwachsen der kaiserlichen Macht und die Starke des kaiserlichen Heeres unter Wallenstein Infolgedessen stiess der Kaiser in Regensburg auf die Opposition selbst der katholischen Kurfursten Diese verlangten eine Verkleinerung der kaiserlichen Armee die Verringerung der Kriegslasten und insbesondere die Entlassung von Wallenstein Der Kaiser musste den Forderungen weitgehend nachgeben wollte er nicht seine politische Basis im Reich verlieren Wallenstein wurde entlassen und Tilly bekam auch den Oberbefehl uber die kaiserlichen Truppen Das kaiserliche Heer wurde trotz der Bedrohung durch Schweden verkleinert In der Auseinandersetzung um Mantua sah sich Ferdinand zu einem Frieden gezwungen der von Frankreich alsbald wieder gebrochen wurde Die Kurfursten verweigerten die Wahl des kaiserlichen Sohnes zum Konig Aus Sorge um die furstliche Libertat wurde das Restitutionsedikt ausgesetzt Der Kaiser der gerade noch auf dem Hohepunkt seiner Macht gestanden hatte erlebte auf dem Kurfurstentag seine erste fast vollstandige Niederlage gegenuber den Reichsstanden Quellen BearbeitenBriefe und Akten zur Geschichte des Dreissigjahrigen Krieges Neue Folge Die Politik Maximilians I von Bayern und seiner Verbundeten 1618 1648 Zweiter Teil funfter Band Juli 1629 bis Dezember 1630 bearbeitet von Dieter Albrecht Oldenbourg Munchen Wien 1964 Quellen zum Regensburger Kurfurstentag S 414 731 Literatur BearbeitenDieter Albrecht Die auswartige Politik Maximilians von Bayern 1618 1635 Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 6 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1962 S 263 302 Dieter Albrecht Der Regensburger Kurfurstentag und die Entlassung Wallensteins In Dieter Albrecht Hrsg Regensburg Stadt der Reichstage Schriftenreihe der Universitat Regensburg Band 3 Mittelbayerische Druckerei und Verlagsgesellschaft Regensburg 1980 S 51 71 ISBN 3 921114 52 7 Dieter Albrecht Maximilian I von Bayern 1573 1651 Oldenbourg Munchen 1998 S 733 759 ISBN 3 486 56334 3 Alfred Altmann Der Regensburger Kurfurstentag von 1630 Wolf Munchen 1913 Johannes Burkhardt Der Dreissigjahrige Krieg Edition Suhrkamp 1542 NF Bd 542 Neue historische Bibliothek Suhrkamp Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 518 11542 1 Moriz Ritter Deutsche Geschichte im Zeitalter der Gegenreformation und des Dreissigjahrigen Krieges 1555 1648 Dritter Band Geschichte des Dreissigjahrigen Krieges Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1974 unveranderter Nachdruck der Erstauflage Stuttgart Berlin 1908 klassische nicht uberholte Darstellung zum Regensburger Kurfurstentag S 449 462 ISBN 3 534 01162 7 Gerhard Taddey Regensburger Kurfurstentag In Gerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Personen Ereignisse Institutionen Von der Zeitwende bis zum Ausgang des 2 Weltkrieges 2 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1982 ISBN 3 520 80002 0 S 1017 Weblinks BearbeitenGlossar Dreissigjahriger Krieg Stefan Schnupp Der Regensburger Kurfurstentag 1630 Der Kaiser auf dem Hohepunkt seiner Macht 27 Mai 2010 abgerufen am 21 September 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regensburger Kurfurstentag 1630 amp oldid 236762061