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Anselm Casimir Wambolt von Umstadt 30 November 1582 in Speyer 9 Oktober 1647 in Frankfurt am Main 1 war von 1629 bis zu seinem Tode Erzbischof und somit auch Kurfurst von Mainz Erzbischof Anselm CasimirAnselmus Casimirus Anselmus Casimirus Ertzbischoff und Churfurst zu Maintz Ertz Cantzler des Hl Rom Reichs aus den Annales Ferdinandei 1721 1726 des Franz Christoph von KhevenhullerWappen des Erzbischofs von MainzEpitaph im Mainzer Dom Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine Eltern waren Eberhard Wambolt von Umstadt und Anna von Reiffenberg 13 November 1583 Grabmal in der Laurentiuskirche in Weinheim an der Bergstrasse Anselm Casimir Wambolt von Umstadt wurde wahrscheinlich in Speyer geboren Seine schulische Ausbildung erhielt er bei Jesuiten in Speyer oder Prag 1596 wurde er ins Mainzer Domkapitel aufgenommen und begann seine erste Residenz in Mainz 1596 1597 studierte er als Alumne des Collegium Germanicum in Rom 1597 1599 in Wurzburg 1599 begann er ein dreijahriges Philosophie und Theologiestudium in Rom 1604 kehrte er nach Mainz zuruck Dort wurde er am 22 Mai 1605 zum Diakon geweiht Danach folgte ein zweijahriges Jurastudium in Padua Im Juni 1608 wurde er von Erzbischof Johann Schweikhard von Cronberg in den Hofrat berufen im Januar des Jahres 1609 zum Hofratsprasidenten Dieses Amt behielt er bis 1618 1610 wurde er durch erzbischofliche Provision in das Mainzer Ritterstift St Alban aufgenommen Der Erzbischof schickte Wambolt von Umstadt mehrmals fur die Katholische Liga oder als Erzkanzler nach Salzburg 1609 1610 zur Rekatholisierung ins Eichsfeld zum Kurfurstentag nach Nurnberg 1611 1612 nach Prag 1613 nach Fulda Dadurch gewann er wohl viel Vertrauen und Lob im Domkapitel das ihn 1619 zum Amtmann von Mombach wahlte Dieses Amt hatte er bis 1629 inne 1629 folgte die Wahl zum Domscholaster Weiterhin war er mehrfach zwischen 1620 und 1624 und erneut im Jahre 1627 in Abwesenheit des Erzbischofs dessen Statthalter und 1621 weltlicher Kommissar fur den Kriegsfall Von 1620 bis 1622 war er Rektor der Mainzer Universitat Seiner Karriere stand allerdings zuletzt ein gespanntes Verhaltnis mit dem Erzbischof im Wege und ab 1626 war er nicht mehr im Hofdienst Am 6 Juli 1629 verstarb der Erzbischof und Wambolt von Umstadt gewann die Wahl am 6 August Seine Wahl galt als Niederlage der habsburgisch kaiserlichen Bemuhungen um das Amt Die romische Kurie bestatigte die Wahl am 28 Januar 1630 und verlieh am 18 Februar 1630 dem neuen Erzbischof das Pallium Der nachste politische Schritt Wambolts folgte auf dem Regensburger Kurfurstentag von 1630 Anselm Wambolt von Umstadt der stark unter dem Einfluss des Dompropstes und Hofratsprasidenten Johann Reinhard von Metternich stand wechselte auf einen klar prokaiserlichen Kurs in der Reichspolitik Nach dem Sieg uber Tilly bei Breitenfeld ruckte Konig Gustav Adolf gegen Mainz das er an Weihnachten 1631 besetzte doch Wambolt von Umstadt war schon mit einem Grossteil des Adels und des hohen Klerus nach Koln geflohen 2 Erst nach der Ruckeroberung der Stadt und dem Abzug der 3 000 Mann starken schwedischen Besatzung im Dezember 1635 konnte er am 22 Juni 1636 wieder nach Mainz zuruckkehren Nach Erhalt der Priester und Bischofsweihe im selben Jahr kronte er am 22 Dezember 1636 in Regensburg den zum romisch deutschen Konig gewahlten Ferdinand III In seinem Erzstift setzte er soweit dies die Wirren des Krieges ermoglichten eine ausserst strenge konfessionspolitische Linie durch Die protestantischen Neuburger die sich wahrend der Schwedenbesetzung in Mainz niedergelassen hatten wurden zur Annahme des katholischen Glaubens gezwungen Reichspolitisch zeigte er ebenfalls Kompromisslosigkeit Er wurde einer der eifrigsten Verfechter der katholisch habsburgischen Positionen beim Ringen um den Frieden Sein Festhalten an der habsburgisch spanischen Sichtweise trug dazu bei dass sich ein schnelles Zusammenkommen des Westfalischen Friedens verzogerte Bevor 1644 franzosische Truppen Mainz einnahmen floh Wambolt von Umstadt erneut diesmal nach Frankfurt 2 Obwohl er schon 1647 mit den Franzosen einen Friedens und Neutralitatsvertrag schloss konnte er seine Residenzstadt nicht mehr betreten Er verstarb am 9 Oktober 1647 in Frankfurt am Main 1 Der wohl hochbegabte wegen seiner ausserordentlichem rhetorischen Begabung ehrfurchtsvoll Cicero germanicus genannte Anselm Wambolt von Umstadt war auch als trinkfest bekannt und offenbar recht geschaftstuchtig Er konnte wahrend seines Episkopats in der Religions und Reichspolitik trotz seiner genannten Fahigkeiten nur recht wenig durchsetzen Literatur BearbeitenAnton Philipp Bruck Anselm Casimir In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 310 Digitalisat Philipp Walther Anselm Casimir In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 479 f Franz Brendle Der Erzkanzler im Religionskrieg Kurfurst Anselm Casimir von Mainz die geistlichen Fursten und das Reich 1629 1647 Munster Aschendorff 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Anselm Casimir Wambolt von Umstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Tripota Trierer PortratdatenbankEinzelnachweise Bearbeiten a b Epitaph im Mainzer Dom a b Emile Charveriat Histoire de la guerre de trente ans 1618 1648 Periode suedoise et periode francaise 1630 1648 Hrsg E Plon et cie Band 2 1878 archive org VorgangerAmtNachfolgerGeorg Friedrich von GreiffenclauKurfurst Erzbischof von Mainz 1629 1647Johann Philipp von SchonbornErzbischofe von Mainz 1305 1647 Vorganger Gerhard II von Eppstein Peter von Aspelt Matthias von Buchegg Balduin von Luxemburg Administrator Heinrich III von Virneburg 1346 1353 Schisma Gerlach von Nassau 1346 1353 Schisma Johann von Luxemburg Ligny Ludwig von Meissen Adolf I von Nassau Konrad II von Weinsberg Gottfried von Leiningen Johann II von Nassau Konrad III von Dhaun Dietrich Schenk von Erbach Diether von Isenburg Adolf II von Nassau Diether 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