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Matthias von Buchegg OSB 9 September 1328 in Miltenberg war Erzbischof und Kurfurst von Mainz und Reichserzkanzler des Heiligen Romischen Reiches Erzbischof Matthias von Buchegg Grabdenkmal im Mainzer Dom Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Erzbischof von Mainz 2 1 Die Haltung des Erzbischofs im Streit zwischen Papst Johannes XXII und Konig Ludwig dem Bayern 2 2 Politisches Wirken 3 Literatur 4 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenMatthias entstammte dem Schweizer Geschlecht der Grafen von Buchegg Seine Eltern waren Graf Heinrich von Buchegg und Adelheid von Strassberg 1304 ist er als Kustos der elsassischen Murbach bezeugt Spater wurde er Propst der von Murbach abhangigen Propstei Luzern Erzbischof von Mainz BearbeitenMatthias Wahl zum Erzbischof von Mainz erfolgte ahnlich wie die seines Vorgangers Peter von Aspelt Nach dessen Tod wahlte das Mainzer Domkapitel 1320 den Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg zum neuen Erzbischof Dieser trat sogleich bis zur papstlichen Bestatigung sein Amt als Administrator an Seine Bestatigung wurde jedoch von Papst Johannes XXII nie erteilt Johannes bestand auf dem von Papst Bonifatius VIII im Jahre 1300 verfugten Recht zur Provision des Mainzer Erzstuhls und ernannte stattdessen am 4 September 1321 Matthias von Buchegg zum neuen Erzbischof Dies lag darin begrundet dass Balduin ein Parteiganger Ludwigs des Bayern war den der Papst aus eigenen Machtinteressen bekampfte Matthias dagegen stand wie Johannes auf Seiten des Osterreichers Friedrich Er war ausserdem der bislang letzte Monch auf dem Mainzer Bischofssitz Balduin von Luxemburg erkannte Matthias sofort als rechtmassigen Erzbischof von Mainz an was sich als weitsichtig herausstellte denn dadurch gewann er den Mainzer Erzbischof als Vertrauten und konnte ihn so seiner eigenen Position in der offenen Konigsfrage annahern Die Haltung des Erzbischofs im Streit zwischen Papst Johannes XXII und Konig Ludwig dem Bayern Bearbeiten Diese Annaherung fuhrte dazu dass Matthias die Politik des Papstes und dessen Kampf gegen Ludwig nur widerwillig unterstutzte weswegen er vom Papst oftmals gerugt und sogar mit Kirchenstrafen belegt wurde Der Papst verlangte von Matthias Gefolgschaft aus Dankbarkeit fur seine Ernennung in das hohe Amt des Erzbischofs von Mainz Zudem setzte er den Erzbischof mit finanziellen Forderungen unter Druck die die Papstliche Kurie vom Erzbistum Mainz einforderte Es handelte sich um so genannte Servitien also Abgaben die ein Bistum an den Papst zu zahlen hatte und um Forderungen aus Einkunften die das Erzbistum aus Mensalgutern schopfte Erst nachdem Matthias diese Schulden teilweise beglichen und sich zu weiteren Zahlungen verpflichtet hatte wurde er am 3 Juli 1323 zum Bischof geweiht Den versprochenen Zahlungsverpflichtungen konnte er auch aus finanziellen Grunden jedoch nie nachkommen weswegen er zeitweise der Exkommunikation Suspension und dem Interdikt verfiel Johannes XXII befreite ihn jedoch bald wieder von diesen wirkungslos gebliebenen Strafen und erliess ihm ausserdem einen Teil der Schulden um ihn an sich zu binden Tatsachlich wurden bis zum Tod Matthias uberhaupt keine Gelder vom Erzbistum an den papstlichen Hof damals in Avignon uberwiesen Johannes sanktionierte dieses Verhalten jedoch nicht weiter da er den Erzbischof als Verbundeten brauchte um an Stelle des resignierten Friedrich Konig Karl IV von Frankreich auf den deutschen Konigsthron zu heben In diesem zunehmend grundsatzlichen Streit nahm Matthias jedoch trotz allen papstlichen Wohlwollens eine abwartende Stellung ein In offene Opposition gegen den Papst trat er allerdings nie Politisches Wirken Bearbeiten Am 17 Januar 1328 liess sich Ludwig der Bayer in Rom von Kardinal Sciarra Colonna im Namen des romischen Volkes die Kaiserkrone aufsetzen Dies war Ausdruck eines nunmehr weltlich verstandenen Konigtums was den Machtanspruchen des Papstes entgegenstand Es war aber auch Ausdruck eines burgerlichen Selbstverstandnisses welches in der Folge haufiger zu Spannungen zwischen Burgern und privilegiertem Klerus fuhren sollte Auch in Erfurt und Mainz den wichtigsten Stadten des Erzbistums Mainz gab es derartige Bestrebungen Matthias von Buchegg wollte diesen entgegenwirken indem er alte Rechte bestatigte z B die Mainzer Stadtfreiheit von 1254 und neue erliess keine Anwendung von Kirchenstrafen bei Steuersachen In der Frage des Steuer und Gerichtsprivilegs der Geistlichen aber hielt er sich zuruck um sich nicht die eine oder andere Seite zum Gegner zu machen Daher kam die Burgerschaft auch nicht zur Ruhe und begehrte weiter gegen die Privilegien auf Erzbischof Matthias nahm dazu eine bedachtige Haltung ein die zwar in seinem Episkopat den Frieden bewahrte jedoch die Probleme in die Zukunft verschob Die Emanzipationsbestrebungen der Burger brachen in der Folge auch haufiger auf und endeten schliesslich mit dem Verlust der Stadtfreiheit 1462 Auch die Territorialpolitik des Erzbischofs war nicht von langfristigem Erfolg Anfanglichen Erfolgen in der Fehde gegen die Landgrafschaft Hessen Eroberung Giessens 1327 folgte eine vernichtende Niederlage bei Wetzlar im August 1328 in der der Mainzer Feldhauptmann Graf Johann von Nassau fiel Am 9 September 1328 starb Matthias von Buchegg in Miltenberg und wurde im Mainzer Dom bestattet Sein Grabdenkmal leitete eine neue Epoche in der Gestaltung dieser Kunstwerke ein 1 Literatur BearbeitenWerner Bourquin Das Grabmal des Erzbischofs von Mainz Mathias von Buchegg In Blatter fur bernische Geschichte Kunst und Altertumskunde Bd 16 Heft 2 1920 S 191 201 doi 10 5169 seals 184140 200 Waltraud Horsch Buchegg Matthias von In Historisches Lexikon der Schweiz Karl Menzel Mathias Erzbischof von Mainz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 657 663 Karl Heinemeyer Matthias Graf v Buchegg Bucheck In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 405 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Elmar Rettinger und Rebecca Mellone Das Grabmal des Matthias von Buchegg In 1000 Jahre Mainzer Dom Institut fur Geschichtliche Landeskunde an der Universitat Mainz e V 22 Oktober 2010 abgerufen am 15 Dezember 2010 VorgangerAmtNachfolgerPeter von AspeltKurfurst Erzbischof von Mainz 1321 1328Balduin von LuxemburgNormdaten Person GND 136670407 lobid OGND AKS VIAF 80975829 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buchegg Matthias vonKURZBESCHREIBUNG Erzbischof von Mainz ReichserzkanzlerGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 9 September 1328STERBEORT Miltenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthias von Buchegg amp oldid 237763925