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Die Grafen von Buchegg waren eine Hochadelsfamilie die uber mehrere Generationen das Landgrafenamt uber die Landgrafschaft Burgund im schweizerischen Mittelland ausubten Sie hatten ihren Stammsitz auf einer Burg in der heutigen Gemeinde Buchegg im Kanton Solothurn Ihre Herrschaft umfasste weite Teile des Bucheggbergs und des angrenzenden Limpachtals Bemerkenswert sind die drei Bruder in der letzten Generation der Grafenfamilie Dank Beziehungen von Hugo II zur Kurie in Avignon kam Berthold an die Spitze des Furstbistums Strassburg Matthias wurde Erzbischof und Kurfurst von Mainz Die Familie starb in der Mitte des 14 Jahrhunderts aus Wappen der Grafen von Buchegg Zweite Form des Wappens der Freiherren von Buchegg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Stammliste 3 1 Freiherren von Buchegg 3 1 1 Weitere Personen 3 2 Bedeutende Nachkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAb 1130 trat Hugo I von Buchegg im Gefolge der Herzoge von Zahringen auf Der ursprungliche Sitz der Familie war vermutlich die Teufelsburg Ruti bei Buren 1 Fur das Jahr 1185 ist altes Eigengut der Buchegg in Cressier NE erwahnt Dies konnte ein Indiz dafur sein dass die Familie von den Zahringern aus der Westschweiz in den Oberaargau versetzt worden war Der Besitz in der Gegend ihres spateren Stammsitzes am Bucheggberg einer Burg an der Stelle des heutigen Buechischlosslis bei Kyburg Buchegg stellte keine geschlossene Herrschaft dar und wurde ihnen vermutlich von den Zahringern aus ursprunglich verstreutem Reichsgut ubertragen Die Grafen von Buchegg waren Kastvogte des St Ursenstift in Solothurn das 932 von der Burgunderkonigin Berta von Alamannien um 907 nach 2 Januar 966 gegrundet worden war Die beiden Bruder Arnold und Kuno zum Gefolge der Zahringer gehorend waren Sohne von Hugo I Nach dem Aussterben der Herzoge 1218 suchten die Buchegg den Anschluss an das Grafenhaus Kyburg als deren Dienstmann Peter I erwahnt ab 1218 vor 1276 um 1253 bis etwa 1255 Schultheiss der Stadt Bern war Ab der Mitte des 13 Jahrhunderts ist Peter I als Landgraf von Burgund fassbar Ob die Buchegg schon fruher von den Zahringern als Statthalter in dieses Amt eingesetzt wurden kann nur vermutet werden Peters Sohn Heinrich ubernahm 1276 hier erstmals erwahnt als Nachfolger der Edelknechte von Balmegg die Herrschaft Balmegg auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Balm bei Messen Fur das gleiche Jahr ist ein Landtag belegt den er als Landgraf auf der Dingstatte Jegenstorf abhielt 2 3 Vermutlich auf Betreiben der Habsburger gab Heinrich 1313 das Landgrafenamt uber Burgund an die Grafen von Neu Kyburg Heinrich wurde 1316 letztmals erwahnt als er seinen abwesenden Sohn Hugo II als Schultheiss in Solothurn vertrat Er starb als Deutschordensritter 1320 Der erste seiner Sohne Graf Hugo II trat die Laufbahn als Ritter an und diente 1301 Konig Albrecht I von Habsburg in den Rheinlanden gegen die rheinischen Kurfursten 1306 nahm er an der Eroberung Bohmens teil 1310 beteiligte er sich am Italienzug von Konig Heinrich VII von Luxemburg wofur er als Pfand den Reichszoll der Stadt Bern erhielt Fur weitere Kriegsdienste gab ihm Heinrich VII nun Kaiser kurz vor seinem Tod 1313 in Pisa als Pfand das Schultheissenamt von Solothurn Hugo II trat danach in die Dienste des Konigs von Neapel Robert von Anjou genannt der Weise und nahm 1316 an der Eroberung Genuas teil Mit diesen Kriegsdiensten war Hugo II der erste bedeutende Reislaufer aus Solothurn Nach diesen Kriegszugen weilte er fur langere Zeit am Hof von Papst Johannes XXII in Avignon Dies ermoglichte es ihm als Fursprecher seiner beiden Bruder deren geistliche Karriere zu fordern sein erster Bruder Berthold wurde Furstbischof von Strassburg sein zweiter Bruder Matthias Erzbischof und Kurfurst von Mainz sowie Reichserzkanzler des Heiligen Romischen Reiches Ab 1335 war Hugo II Burger der Stadt Bern Hugo II von Buchegg starb 1347 Mit ihm und seinen Brudern erlosch die Grafenfamilie der Buchegg Uber seine Schwester Johanna von Buchegg kam die Herrschaft des Grafenhauses an Ritter Burkhard I Senn von Munsingen Herr zu Buchegg Sein gleichnamiger Sohn wurde 1360 von Kaiser Karl IV in den Freiherrenstand erhoben 4 Dessen Tochter Elisabeth III von Buchegg verkaufte 1391 die Herrschaft Bucheggberg die Burg Buchegg selbst war 1383 im Burgdorferkrieg von den Grafen von Neu Kyburg niedergebrannt worden mitsamt dem Burgstall der Teufelsburg 1 Erbe ihres Vaters der Stadt Solothurn Diese richtete dort die Vogtei Bucheggberg ein die bis 1798 bestand Mit Judenta von Buchegg stellte die Grafenfamilie auch eine der Abtissinnen im Zisterzienserinnenkloster Fraubrunnen Sie amtete dort von 1326 an und resignierte 1348 5 nbsp Wappen der Bucheg in der Zurcher Wappenrolle ca 1340 Wappen BearbeitenDas Wappen der Grafen von Buchegg ist in zwei Varianten uberliefert 6 Blasonierungen In Gold pfahlweise drei rote Rosen Als Helmzier ein wachsender Mannerrumpf in Gold mit drei roten Rosen pfahlweise roter Mutze und goldenem Stulp Die Helmdecken sind aussen Rot innen Gold 7 In Rot ein goldener Pfahl belegt mit drei golden besamten silbernen Rosen mit silbernen Kelchblattern Als Helmzier ein goldenes Hirschgeweih in Form eines Zehnenders die Enden belegt mit den gleichen silbernen Rosen Die Helmdecken sind aussen Rot innen Gold Die zweite Form des Wappens ubernimmt den Pfahl aus dem Stammwappen der Senn von Munsingen die im roten Schild einen silbernen Pfahl und ein silbernes Haupt fuhrten 8 Stammliste BearbeitenDie Grafen von Buchegg und in weiblicher Abstammung die Freiherren von Buchegg aus der Familie der Senn von Munsingen 9 Hugo I erw 1130 Graf von Buchegg Arnold erw 1175 1180 Graf von Buchegg comes de Bovccecca Peter I erw 1218 1276 Graf von Buchegg Landgraf von Burgund nach 1250 Schultheiss von Bern 1253 Ulrich erw 1243 1261 Graf von Buchegg Heinrich erw 1250 14 August 1320 Graf von Buchegg Landgraf von Burgund Adelheid von Neuenburg Strassberg Hugo II erw 1273 1347 Soldunternehmer Schultheiss von Solothurn 1 Margarita Galarda 2 1337 Margarethe von Neuenburg Peter II erw 1273 1288 Monch im Benediktinerkloster Murbach Hartmann erw 1273 Elisabeth II erw 1273 1341 1 Freiherr Ulrich II von Aarburg vor 1305 2 Graf Egino II von Freiburg 1317 3 von Klingen Berthold erw 1279 24 November 1353 in Molsheim Ritter und Komtur des Deutschen Ordens Bischof von Speyer und Strassburg Cuno II erw 1302 Matthias erw 1303 9 September 1328 in Miltenberg Beigesetzt im Dom zu Mainz Monch und Kustos in Murbach Propst in Luzern Erzbischof von Mainz und Reichserzkanzler des Heiligen Romischen Reichs Anastasia erw 1313 1362 Ulrich III von Signau erw 1313 1362 Judenta erw 1326 1348 Abtissin von Fraubrunnen Johanna vor 19 Marz 1338 Erbtochter Burkhard I Senn erw 1308 vor 13 September 1337 Ritter Begrunder der Linie der Freiherren von Buchegg Elisabeth I erw 1250 1302 1 1276 Freiherr Heinrich von Jegenstorf erw 1276 2 1282 Ritter Ulrich I von Bubenberg erw 1267 1293 Schultheiss von Bern 3 vielleicht 1302 Heinrich Schriber von Solothurn Tochter Walfried von Sumiswald Cuno I erw 1180 Freiherren von Buchegg Bearbeiten Burkhard I Senn von Munsingen erw 1308 vor 13 September 1337 Ritter Johanna von Buchegg vor 19 Marz 1338 Erbtochter Johann II Senn von Munsingen ca 1308 30 Juni 1365 in Basel beigesetzt im Munster Konrad II Senn von Munsingen erw 1337 vor 10 Juni 1365 Propst von Moutier Grandval Burkhard II Senn von Munsingen erw 1337 nach 10 Juni 1365 ab 1360 Freiherr von Buchegg Agnes von Baden Hachberg um 1405 Tochter von Markgraf Rudolf II von Hachberg Sausenberg 1301 1352 und von Grafin Katharina von Thierstein 21 Marz 1385 Elisabeth III von Buchegg erw 1365 1418 1 Henmann von Bechburg erw 1371 15 November 1386 in der Schlacht bei Sempach Ritter 2 nach 1418 mit Hans genannt Schulthess von Grunenberg erw 1406 1418 Junker und zu Solothurn gesessen 10 Weitere Personen Bearbeiten Franz Senn von Munsingen erw 1364 1398 Freiherr von Buchegg Komtur von Koniz und Beuggen Heinrich von Buchegg vor 27 November 1380 11 Bedeutende Nachkommen Bearbeiten Anastasia von Signau Tochter von Anastasia von Buchegg und Ulrich III von Signau wurde am 30 Dezember 1325 in Burgdorf mit dem Grafen Eberhard II von Neu Kyburg 1299 17 April 1357 verheiratet 12 Aus der zweiten Ehe von Elisabeth I von Buchegg mit Ulrich I von Bubenberg stammte Ritter Johannes II der Jungere von Bubenberg 1291 1369 1370 der bedeutendste adelige Schultheiss des mittelalterlichen Bern Literatur BearbeitenJakob Kaser Die alten Twingherrenburgen und Nachrichten von den alten Twingherren In Topographische historische und statistische Darstellung des Dorfes und Gemeindebezirkes Melchnau in seinen Beziehungen zur Vergangenheit Gegenwart und Zukunft J Konrad Langenthal 1855 Kapitel XIII S 183 194 gruenenberg net abgerufen am 20 Oktober 2015 Mit zwei lithographischen Erlauterungstafeln Ambros Kocher Solothurner Urkundenbuch Erster Band 762 1245 Staatskanzlei des Kantons Solothurn Solothurn 1952 Stammtafel 3 Max Jufer Die Adelsgeschlechter des Oberaargaus In Jahrbuch des Oberaargaus Band 6 Merkur Druck AG Langenthal 1963 S 39 61 biblio unibe ch PDF abgerufen am 20 Oktober 2015 Max Jufer Die Freiherren von Langenstein Grunenberg In Jahrbuch des Oberaargaus Band 37 Merkur Druck AG Langenthal 1994 S 109 214 biblio unibe ch PDF abgerufen am 20 Oktober 2015 August Pluss Die Freiherren von Grunenberg in Kleinburgund Inaugural Dissertation zur Erlangung der Doktorwurde eingereicht der hohen philosophischen Fakultat der Universitat Bern In Archiv des Historischen Vereins des Kantons Bern Band 16 1900 1902 Heft 1 Stampfli Bern 1900 S 43 286 e periodica ch Weblinks BearbeitenFranziska Halg Steffen Buchegg von In Historisches Lexikon der Schweiz Waltraud Horsch Buchegg Berthold von In Historisches Lexikon der Schweiz Othmar Noser Buchegg Hugo von In Historisches Lexikon der Schweiz Waltraud Horsch Buchegg Matthias von In Historisches Lexikon der Schweiz Wappen der Buchegg in Band 2 Siebmachers Wappenbuch von 1701 Tafel 13 5Einzelnachweise Bearbeiten a b Thomas Bitterli Waldvogel Burgenkarte der Schweiz West Objektbeschrieb und Detailkarten Hrsg Schweizerischer Burgenverein Bundesamt fur Landestopographie swisstopo Wabern 2007 ISBN 978 3 302 09801 2 S 42 Koordinaten 599 090 221 830 Jufer 1994 S 137 August Pluss Die Freiherren von Grunenberg in Kleinburgund 1900 S 33 Tina Maurer Senn von Munsingen In Historisches Lexikon der Schweiz Verschiedene Urkunden im Staatsarchiv Bern so zum Beispiel Urkunde vom 10 Juni 1365 abgerufen am 7 Juli 2010 Helvetia Sacra Kloster und Bistumer Fraubrunnen und Judenta von Buchegg abgerufen am 14 Dezember 2009 Hans Bloesch Wappenbuch der burgerlichen Geschlechter der Stadt Bern Hrsg Burgergemeinde Bern Verlag Benteli A G Bern 1932 Wappen nach den Originalen von Bernhard von Rodt und Paul Boesch So verwendet beispielsweise fur Berthold von Buchegg als geviertetes Landkomturenwappen 1311 in der grossen Wappentafel aus dem 18 Jahrhundert im Chor der Schlosskirche zu Altshausen Bernhard Peter Galerie Photos schoner alter Wappen Nr 344 In Einfuhrung in die Heraldik 14 Marz 2007 abgerufen am 10 Dezember 2010 erstes Wappen oben links Die Helmdecken nach Bloesch 1932 Wappenbuch sind umgekehrt aussen Gold innen Rot Ludwig von Wurstemberger Buchegg die reichsfreie Herrschaft ihre Grafen und Freiherren und die Landgrafschaft Klein Burgund urkundlich bearbeitet Jenni Bern 1840 S 160 Google Books abgerufen am 10 Dezember 2010 Kocher 1952 Stammtafel 3 Kaser 1855 S 192 Urkunde zu einer Vergabung von Margaretha Witwe des Heinrich von Buchegg fur das Kloster Fraubrunnen Staatsarchiv Bern 27 November 1380 abgerufen am 26 Oktober 2011 August Pluss Die Freiherren von Grunenberg in Kleinburgund 1900 S 99 e periodica ch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buchegg Adelsgeschlecht amp oldid 226238164