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Dieser Artikel erlautert das mittelalterliche Geschlecht den fortgefuhrten Titel Grafen von Thierstein ab 1543 siehe Ebersdorf Adelsgeschlecht Die Grafen von Thierstein oft auch Tierstein geschrieben auch Grafen von Homberg Honberg 1 Hochinberc oder Hochenberg 2 und Hohenberg waren im Mittelalter ein bedeutendes Adelsgeschlecht in der Nordwestschweiz Als Hochvogte des Bistums Basel und zeitweilige Grafen im Sisgau gehorten sie zum hoheren Reichsadel Wappen der Thierstain in der Zurcher Wappenrolle ca 1340 Wappen im Scheiblerschen Wappenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Linie Homberg 1 2 Linie Thierstein 2 Fortfuhrung des Titels 3 Wappen 4 Personen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer erste urkundlich nachgewiesene Graf von Thierstein war Rudolf de Dierstein 1082 Er hatte seinen Sitz auf der Burg Alt Tierstein Gemeinde Gipf Oberfrick Aargau die moglicherweise schon im 10 Jahrhundert errichtet wurde Um das Jahr 1100 entstand rund 600 Meter weiter sudlich heute im Gemeindegebiet von Wittnau die Burg Alt Homberg weshalb Rudolf sich auch Graf von Homberg nannte nbsp Burgruine Alt TiersteinDie Familie trennte sich 1149 in zwei Linien auf Linie Homberg Bearbeiten Die auf Homberg ansassige Linie starb 1223 mit Graf Werner III im Mannesstamme aus Darauf erhielten im Jahre 1231 die Habsburger die Landschaft im Frickgau Die hombergischen Hausguter gelangten an Hermann IV von Frohburg der die Tochter des letzten Hombergers geheiratet hatte Er erbaute ab 1240 im Baselbieter Jura die Burg Neu Homberg Sein Sohn Ludwig nannte sich nach dem mutterlichen Geschlecht Graf von Homberg 1303 wurde die Burg mit den umliegenden Dorfern an den Bischof von Basel verkauft nbsp Ruine Neu Homberg Homburg Linie Thierstein Bearbeiten Die auf Alt Thierstein ansassige Linie vermehrte ihren Besitz betrachtlich durch die Mitte des 12 Jahrhunderts erfolgte Heirat mit einer Tochter der Grafen von Saugern Soyhieres im Kanton Jura wodurch um 1180 1190 deren Guter im Birstal an die Thiersteiner fielen Sie errichteten anstelle einer alteren Anlage dort um 1294 95 die Burg Neu Thierstein bei Busserach Kanton Solothurn und verlegten ihren Herrschaftsmittelpunkt dorthin Fur eine Zerstorung der Burg Alt Thierstein durch das Erdbeben von Basel 1356 gibt es keinen Nachweis sie wurde ebenfalls noch bis ins 15 Jahrhundert bewohnt In der Folge baute das Geschlecht im Raum Basel mit den Burgen Farnsburg Pfeffingen und Dorneck zunachst als Wohnsitze von thiersteinischen Dienstleuten eine grosse Grundherrschaft auf Um die Mitte des 14 Jahrhunderts teilte sich die Familie der Thiersteiner in zwei Zweige auf Der eine bewohnte fortan die Farnsburg der andere Neu Thierstein und die Mitte des 13 Jahrhunderts umfassend erneuerte Burg Pfeffingen nbsp Burg Neu Thierstein nbsp Farnsburg nbsp Burg Pfeffingen 1754 Als Graf Sigmund II von Thierstein Graf und Herr zu Frohburg und Landgraf im Sisgau 1379 vom Freiherrn Henmann von Bechburg gefangen und dem Basler Bischof Johann III von Vienne ausgehandigt wurde gelang ihm dank Gott und gut Herr Fridlin die Flucht Zum Dank fur seine Rettung schenkte er am 31 Mai 1379 den Zoll zu Frick dem Frauenstift des heiligen Fridolin in Sackingen und erhielt ihn von der Furstabtissin um jahrlich zwei Pfund Wachs als Erblehen zuruck 3 Graf Otto I von Thierstein zwischen 1347 und 1352 baute um 1330 die Farnsburg bei Ormalingen 4 Er war Inhaber der Landgrafschaft Sisgau einem Lehen des Furstbistums Basel Sein Enkel Otto II von Thierstein vor 1383 1418 war der letzte des Zweiges Thierstein Farnsburg Dessen Erbtochter Claranna brachte Burg und Herrschaft Farnsburg nach dem Tod des Vaters 1418 sowie 1426 auch die Landgrafschaft Sisgau an ihren Ehemann den Freiherrn Hans Friedrich von Falkenstein 1426 5 Die beiden Sohne des Falkensteiners verkauften Burg und Herrschaft Farnsburg 1461 der Stadt Basel Die Tochter Walrams II von Thierstein und Schwester Walrams III Katharina 1385 heiratete den Markgrafen Rudolf II von Hachberg Sausenberg aus einer Nebenlinie des Hauses Baden Ihr spatgotisches Figurengrabmal befindet sich neben dem ihres Bruders im Basler Munster 1402 erschlugen Graf Bernhard von Thierstein und sein Diener Johann Ulrich von Pfirt den Begerhans der vermutlich aus Strassburg stammte Der badische Markgraf Bernhard I Vetter des Thiersteiners schaltete sich am 19 Oktober 1402 von Pforzheim aus in die Sache ein und bat in seines und des Herzogs von Osterreich Namen Meister und Rat zu Strassburg schriftlich die Freunde des Erschlagenen zu bitten die Angelegenheit mit ihm zu besprechen damit kein grosser unrate davon kommen moge Dieselbe Bitte schrieb gleichzeitig auch Johann von Lupfen Landgraf zu Stuhlingen 6 Als die Grafen Bernhard und Johann II von Thierstein zusammen mit dem Grafen Ulrich von Werdenberg die Rate des Konigs Janus von Zypern bei ihrer Reise durch die Lombardei gefangen genommen und ausgeraubt hatten forderte der deutsche Konig Ruprecht 1400 1410 am 26 Mai 1404 von Heidelberg aus den Rat und den Burgermeister von Konstanz auf sich fur die Entlassung der Gefangenen einzusetzen 7 1479 gab Kaiser Friedrich III die Hohkonigsburg im Elsass als Lehnsgut an Oswald von Thierstein 1488 und dessen Bruder Wilhelm 1519 starben die Grafen von Thierstein aus Um ihr Erbe des Grafenhauses entbrannte darauf ein Streit zwischen den Stadten Basel und Solothurn Osterreich und dem Bistum Basel 8 Die Burg fiel an Kaiser Maximilian I und somit an das Haus Habsburg zuruck nbsp Hohkonigsburg ElsassFortfuhrung des Titels BearbeitenKonig Ferdinand I Erzherzog von Osterreich erhob 1543 die Herren von Ebersdorf oberste Erbkammerer in Osterreich in den Grafenstand und verlieh ihnen Wappen und Titel der ausgestorbenen Grafen von Thierstein als deren angebliche Blutsverwandte 9 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Grafen von Dierstein Tierstein zu Basel im Wappenbuch des Aegidius Tschudy 16 Jh Tafel 127 10 Blasonierung In Gold auf einem grunen schwebenden Dreiberg eine rote Hirschkuh mit gestraussten Ohren Als Helmzier auf dem Stechhelm ein wachsender Jungfrauenrumpf mit einer goldenen Grafenkrone uber einem Hirschgeweih mit zehn Enden Die Helmdecken sind aussen silber und innen rot Das Wappen fuhrt heute der Bezirk Thierstein im Kanton Solothurn in dessen Gemeinde Busserach die Burgruine Neu Thierstein steht Personen BearbeitenGraf Walram III von Thierstein wurde bekannt wegen einer Legende zum Basler Erdbeben vom 18 Oktober 1356 Ludwig von Thierstein war Abt von Einsiedeln Literatur BearbeitenDorothea A Christ Zwischen Kooperation und Konkurrenz Die Grafen von Thierstein ihre Standesgenossen und die Eidgenossenschaft im Spatmittelalter Chronos Verlag Zurich 1998 ISBN 978 3 905312 89 8 Habilitationsschrift Universitat Basel Franziska Halg Steffen Homberg von In Historisches Lexikon der Schweiz 2008 Franziska Halg Steffen Thierstein von In Historisches Lexikon der Schweiz Ambros Kocher Solothurner Urkundenbuch Erster Band 762 1245 Staatskanzlei des Kantons Solothurn Solothurn 1952 Werner Meyer Burgen von A bis Z Burgenlexikon der Regio Hrsg Burgenfreunde beider Basel Druckerei Klingenthal Basel 1981 Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte I Band Zurich 1900 1908 S 127 144 online im Internet Archive Carl Roth Aus der Geschichte der Grafen von Tierstein In Jahresbericht des S A C Sektion Basel pro 1909 S 3 23 pdf Carl Roth Die Auflosung der tiersteinischen Herrschaft Basel 1906 im Internet Archive August Burckhardt Untersuchungen zur Genealogie der Grafen von Tierstein In Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde Teil 1 doi 10 5169 seals 112378 Teil 2 Martin Birmann Die Genealogie der Grafen von Thierstein und Honberg In Basler Jahrbuch 1879 S 102 136 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thierstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dagmar Bocker THIERSTEIN In Handbuch Hofe und Residenzen im spatmittelalterlichen Reich Band 15 IV S 1490 1498 online GRAFEN von THIERSTEIN bei Foundation for Medieval Genealogy abgerufen am 16 Februar 2019Einzelnachweise Bearbeiten Codex Manesse S 43v Aegidius Tschudi Chronicon Helveticum Band I S 141 Codex Diplomaticus Alemanniae Et Burgundiae Trans Iuranae Intra Fines Dioecesis Constantiensis Band 2 Trudpert Neugart St Blasien 1795 Regest Nr 1154 S 467f Meyer 1981 S 95 Anmerkung 1 Kocher 1952 Stammtafel 2 Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg Bd 1 Urk Nr 2056 online und ZGORh Bd 39 S 147 Regesta Imperii Regeste Nr 3518 Or Neapel St A Farnesische Sammelg Neues Archiv XVI 636 Nils Widmer Riehen wird baslerisch In Gemeinde Lexikon Riehen Franz Xavier Joseph Schweickhardt Ritter von Sickingen Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens 1 1831 S 232 uber die Ebersdorfer Digitalisat Google Books St Gallen Stiftsbibliothek Cod Sang 1085 Wappenbuch des Aegidius Tschudy p127Normdaten Person GND 121670198 lobid OGND AKS VIAF 69790783 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thierstein Adelsgeschlecht amp oldid 238107874