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Der Sisgau war eine Landgrafschaft im Gebiet der heutigen Nordwestschweiz die vermutlich in karolingischer Zeit eingerichtet wurde und fur die territoriale Beherrschung der nordlichen Jurataler bei Basel bis 1585 eine entscheidende Rolle spielte Der Sisgau erscheint in einer auf das Jahr 835 datierten Urkunde als pagus sisigaugensis Wahrscheinlich hangt sein Name mit der Ortschaft Sissach zusammen Der Sisgau war wohl wie der Frickgau und der Buchsgau ein Teil des Augstgaus Begrenzt wurde er im Norden vom Rhein im Osten vom Mohlinbach und der Ergolz im Suden von den Jurahohen und der Lutzel und im Westen von der Birs Diese ursprungliche Ausdehnung erfuhr besonders im Osten eine Anderung indem die Grenze vom Mohlin zum Violenbach verschoben wurde was mit der Ausdehnung der habsburgischen Herrschaft Rheinfelden die aus dem Frickgau hervorgegangen war zusammenhing 1041 erhielt das Furstbistum Basel den Sisgau vom romisch deutschen Konig Heinrich III zu eigen Die Landgrafschaft ging dann als bischofliches Lehen uber Erbgang und Heirat durch die Hande der wichtigen regionalen Adelshauser 1048 war Rudolf von Rheinfelden Graf im Sisgau darauf folgten die von Homberg Habsburg Frohburg Thierstein und Falkenstein Dabei existierten unterhalb der hochgerichtlichen Ebene der Landgrafschaft zahlreiche grossere und kleinere Herrschaften 1461 erwarb die Stadt Basel die Landgrafschaft von den Freiherren von Falkenstein die sie 1418 von den Thiersteinern geerbt hatte Allerdings machte die Nebenlinie Thierstein Pfeffingen bis 1510 eigene Anspruche geltend Uber die mit der Landgrafschaft verbundenen Rechte kam es 1531 beinahe zu einer militarischen Konfrontation zwischen Solothurn und Basel das das Hochgericht uber die Solothurner Gemeinden im Sisgau beanspruchte Den unblutigen Galgenkrieg entschied ein eidgenossisches Schiedsgericht Die Grenze der Landgrafschaft wurde auf eine Linie verlegt die heute noch die Kantone Solothurn und Baselland trennt Eine letzte wichtige Rolle spielte die Landgrafschaft wahrend der Gegenreformation als Furstbischof Jakob Christoph Blarer von Wartensee in den 1580er Jahren die Wiederlosung des Lehens und alter grundherrschaftlicher Pachten von Basel forderte Basel lief Gefahr unter die Hoheit des Furstbistums zu geraten seine Selbstandigkeit zu verlieren und rekatholisiert zu werden Es konnte infolge seiner lutherischen Ausrichtung auch nicht auf die Hilfe der reformierten Kantone hoffen und willigte in einen weiteren eidgenossischen Schiedsspruch ein Dieser Badener Vertrag von 1585 bestimmte dass Basel mit einer Zahlung von 200 000 Gulden in den endgultigen Besitz aller Pachten und der Landgrafschaft gelangte Um die Kosten dieser hohen Zahlung wieder wettzumachen wurde das Weinumgeld auf der Landschaft erhoht Der Unmut daruber fuhrte zum unblutigen Rappenkrieg von 1591 bis 1594 Literatur BearbeitenMaria Wittmer Butsch Sisgau In Historisches Lexikon der Schweiz Sisgau In Victor Attinger Hrsg Historisch Biographisches Lexikon der Schweiz Band 6 1931 S 380 381 Normdaten Geografikum GND 4684228 7 lobid OGND AKS VIAF 243873896 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sisgau amp oldid 217148520