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Lubecker Frieden oder Frieden von Lubeck war ein Friedensschluss der im Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges zwischen dem Heiligen Romischen Reich und Danemark am 12 Maijul 22 Mai 1629greg in Lubeck geschlossen wurde Titelblatt eines Druckes mit dem Inhalt des Lubecker Friedens Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Vertragsbedingungen 3 Folgen 4 Weblinks 5 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenVorausgegangen war dem Frieden die Mobilisierung von Truppen unter Konig Christian IV von Danemark und Norwegen der als Herzog von Holstein und Oberster des Niedersachsischen Reichskreises versuchte seine Vormacht in Norddeutschland auszubauen Neben seinen territorialen Ambitionen fuhrte er auch religiose Interessen auf um die Hilfe der protestantischen Fursten zu erhalten Im Fruhjahr 1625 erhielt er die benotigten Truppen und marschierte in Sachsen ein wobei er auch nur auf relativ geringen Widerstand stiess Erst nach einem Jahr stiess Christian auf nennenswerte Gegenwehr Wallenstein hatte aus eigenen Mitteln ein grosses Soldnerheer fur den romisch deutschen Kaiser Ferdinand II aufgestellt und wurde zum Oberbefehlshaber aller kaiserlichen Truppen ernannt Zusammen mit dem Heer der Katholischen Liga unter Tilly gelang es ihm die danischen Truppen aus dem Norden des Reiches zu verdrangen Wallenstein hatte am 25 April 1626 in der Schlacht bei Dessau seinen ersten Sieg erringen konnen und Tilly schlug das Heer Konig Christians IV am 27 August 1626 in der Schlacht bei Lutter nahe Lutter am Barenberge Die Heere schlossen sich daraufhin zusammen eroberten den gesamten Norden des Reiches und drangen bis nach Danemark vor Konig Christian IV musste fliehen versuchte im Jahr 1628 durch Angriffe auf die norddeutsche Kuste seine Niederlage abzuwenden und willigte schliesslich Anfang 1629 in Friedensverhandlungen ein Vertragsbedingungen BearbeitenAm 22 Mai 1629 unterzeichnete Konig Christian IV den Frieden von Lubeck Im Friedensvertrag wurden in funf Punkten folgende Festlegungen getroffen Der danische Konig mischt sich in Angelegenheiten des Reiches nur ein soweit sie ihn als Herzog von Holstein und als Reichsfurst betreffen Zukunftige Streitigkeiten sollen friedlich durch Verhandlungen oder mit Hilfe eines Schiedsrichters beigelegt werden Beide Seiten verzichten auf Schadensersatz und auch niemandem sonst im Reich ist es gestattet solche Anspruche an den danischen Konig zu stellen Ebenso stellt der danische Konig keine Anspruche gegen irgendjemanden im Reich Der Konig von Danemark erhalt ohne Zahlungen die besetzten danischen Lande und die ihm zu Lehen gegebenen Herzogtumer und Furstentumer in Norddeutschland zuruck Die kaiserlichen Truppen ziehen unverzuglich aus diesen ab Die Gefangenen beider Seiten sind unverzuglich freizulassen Die Kronen von Spanien Polen die Infantin zu Brussel das gesamte Haus Osterreich die Kurfursten und sonstigen Stande des Reiches sowie die Kronen von England Frankreich und Schweden und die Generalstaaten der Niederlande sollen Vertragsparteien des Friedens sein Verschiedene Inseln in der Ost und Nordsee werden dem Furstentum Schleswig Holstein Gottorf zuruckgegeben und die Truppen auf diesen Inseln abgezogen Das Konigreich Danemark schied damit aus dem Dreissigjahrigen Krieg aus Folgen BearbeitenDer Friede von Lubeck ist der massvollste Vertrag des Dreissigjahrigen Krieges Hellmut Diwald nennt ihn sogar die einzige staatsmannische Leistung zu der es diese Epoche gebracht hat Christian wurde unerschutterlicher Parteiganger des Kaisers und griff 1643 sogar auf dessen Seite in den Krieg gegen Frankreich und Schweden ein 1 Der Friedensvertrag rief im Reich diverse Reaktionen hervor Wallenstein der mit Tilly von Ferdinand II fur die Friedensverhandlungen bevollmachtigt worden war schockierte das Umfeld im Reich da niemand mit den verhaltnismassig milden Friedensbedingungen gerechnet hatte 2 Sein grosster Feind im Reich Maximilian I hatte hierbei die grossten Bedenken Er hatte im ganzen Verlauf des Krieges schon beobachtet wie Wallenstein durch sein Heer an Einfluss gewann und sorgte sich nun dass der Herzog von Friedland kain anders dissegni habe als die catholische union entweders ganz und totaliter oder doch vast merklichs zue disarmieren 3 Er hatte insofern Recht als Wallenstein aus dem Niedersachsisch Danischen Krieg als Einziger mit territorialem Zuwachs dem Herzogtum Mecklenburg hervorging Die Herzoge Adolf Friedrich I und Johann Albrecht II und ihre Familien mussten Mecklenburg von Mai 1628 bis Mai 1631 per amor o per forza verlassen Der Sieg der kaiserlich ligistischen Truppen uber den danischen Konig und dessen protestantische Verbundete im Reich schuf die Grundlage fur das Restitutionsedikt Dieses erliess Ferdinand II am 6 Marz 1629 und ordnete an dass die sakularisierten Gebiete des Reiches die an protestantische Reichsfursten gefallen waren an die geistlichen katholischen Fursten zuruckzugeben seien Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Friede von Lubeck Quellen und VolltexteAnmerkungen Bearbeiten Hellmut Diwald Wallenstein Eine Biographie Ullstein TB Verlag Berlin 1987 zuerst 1969 ISBN 3 548 27550 8 S 415 Josef Polisensky Wallenstein Feldherr des Dreissigjahrigen Krieges Bohlau Verlag Koln 1997 ISBN 978 3 412 30841 4 S 170 Dieter Albrecht Maximilian I von Bayern 1573 1651 DE GRUYTER Berlin Boston 1998 ISBN 978 3 486 83080 4 S 691 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lubecker Frieden amp oldid 238691415