www.wikidata.de-de.nina.az
Corrado Kardinal Bafile 4 Juli 1903 in L Aquila Italien 3 Februar 2005 in Rom war Apostolischer Nuntius in Deutschland und spater Kardinalprafekt der Kongregation fur die Selig und Heiligsprechungsverfahren Wappen von Corrado Kardinal BafileNuntius Bafile links gratuliert dem ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer zum 88 Geburtstag 5 Januar 1964Santa Maria a Paganica erdbebenzerstort 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCorrado Bafile war das zwolfte und letzte Kind des Arztes Vincenzo Bafile und seiner Frau Maddalena geborene Tedeschini D Annibale 1 Er studierte nach seiner Schulzeit an Universitaten in Munchen und Rom zunachst Chemie bei Richard Willstatter dann Rechtswissenschaften promovierte nach dem Abschluss seiner fachlichen Ausbildung in Rom zum Dr iur und praktizierte sechs Jahre lang in Rom und Munchen als Anwalt ehe er sich fur die Aufgabe seines weltlichen Berufs entschied in das Papstliche Romische Priesterseminar in Rom eintrat und an der Papstlichen Universitat Gregoriana katholische Theologie und Philosophie studierte Am 11 April 1936 empfing er in Rom die Priesterweihe Danach setzte er seine Studien an der Papstlichen Diplomatenakademie fort und erwarb 1944 am Papstlichen Athenaeum Lateranense den Doktorgrad in kanonischem Recht Zunachst war er in der Verwaltung des Staatssekretariats des Heiligen Stuhls tatig 1939 trat er in den diplomatischen Dienst des Vatikans ein Wahrend dieser Zeit war Bafile nebenamtlich seelsorgerisch tatig u a auch in der Leitung der Legionare Mariens in Italien Am 1 November 1958 wurde Bafile erster der vier diensttuenden Wirklichen Geheimkammerer im Vatikan Am 13 Februar 1960 wurde er von Papst Johannes XXIII zum Titularerzbischof von Antiochia in Pisidien ernannt am 19 Marz desselben Jahres spendete ihm der Papst selbst die Bischofsweihe Mitkonsekratoren waren Diego Venini Almosenier Seiner Heiligkeit und Peter Canisus van Lierde Papstlicher Sakristan Von 1960 bis 1975 war er als Nachfolger von Aloysius Muench als Apostolischer Nuntius diplomatischer Vertreter des Vatikans in der Bundesrepublik Deutschland Als Doyen des bundesdeutschen diplomatischen Corps hatte er in Bonn vielfaltige gesellschaftlich reprasentative Aufgaben wahrzunehmen mit Konrad Adenauer verband ihn eine personliche Freundschaft Wegen seines grossen diplomatischen Einflusses und seines Geschicks bei der Durchsetzung konservativer Positionen nannte ihn die deutsche Boulevardpresse einen Tiger in samtener Robe Ihm gelang der Abschluss eines Konkordats und mehrerer Vertrage Bafile war Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindungen K St V Unitas Breslau zu Koln 1961 im KV in der KDStV Ripuaria Bonn 1963 und in der KAV Capitolina Rom die beiden letztgenannten im CV 1973 erregte Bafile Aufsehen in der Bundesrepublik mit dem letztlich erfolglosen Versuch den Limburger Bischof Wilhelm Kempf durch ein geheimes Schreiben an Kardinalstaatssekretar Jean Villot entmachten zu lassen und zum Rucktritt zu zwingen Durch einen unbekannten Mitarbeiter des Staatssekretariats gelangte eine Kopie des Schreibens an Kempf der sich damit an die deutsche Bischofskonferenz wandte sowie an die deutsche Presse Hintergrund waren offenbar die Positionen Kempfs in den Fragen des Pflichtzolibats fur Priester und der Beteiligung von Laien in der Bistumsleitung 2 3 1975 kehrte Bafile in den Vatikan zuruck und ubernahm dort eine leitende Funktion als Pro Prafekt der Heiligsprechungskongregation Am 24 Mai 1976 wurde er von Papst Paul VI als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie Santa Maria in Portico in das Kardinalskollegium aufgenommen Von 1976 bis 1980 leitete er als Kardinalprafekt die Kongregation fur die Selig und Heiligsprechungsprozesse Am 22 Juni 1987 wurde er unter Beibehaltung seiner pro hac vice zur Titelkirche erhobenen Titeldiakonie zum Kardinalpriester ernannt 2003 empfing ihn Johannes Paul II um ihm zu seinem 100 Geburtstag zu gratulieren Schon seit 2000 war Kardinal Bafile altestes Mitglied des Kardinalskollegiums und seit dem Tod von Jose Calasanz Rosenhammer altester katholischer Bischof Er starb im 102 Lebensjahr am 3 Februar 2005 in der Clinica Pio XI in Rom Beigesetzt wurde er vorubergehend in der Familiengruft in L Aquila soll aber spater in die Pfarrkirche Santa Maria Paganica in L Aquila uberfuhrt werden in der er getauft wurde Literatur BearbeitenWalter Henkels 99 Bonner Kopfe durchgesehene und erganzte Ausgabe Fischer Bucherei Frankfurt am Main 1965 S 23f Corrado Kardinal Bafile in Internationales Biographisches Archiv 23 2005 vom 11 Juni 2005 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks BearbeitenEintrag zu Corrado Bafile auf catholic hierarchy org abgerufen am 6 August 2016 Eintrag zu Corrado Bafile auf gcatholic org abgerufen am 8 Juli 2023 englisch Biografische Notiz zu Kardinal Bafile In Presseamt des Heiligen Stuhls Documentation The College of Cardinals abgerufen am 10 April 2023 englisch Bafile Corrado In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 6 August 2016 Exequien geleitet von Kardinal RatzingerEinzelnachweise Bearbeiten Walter Henkels 99 Bonner Kopfe Econ Verlag Dusseldorf Wien 1963 S 25 Negative Polizei In 41 1973 Der Spiegel 7 Oktober 1973 abgerufen am 1 Dezember 2022 Der Kirchenhistoriker Hubert Wolf uber die Affare Vatilkeaks Domradio 16 Juli 2012 abgerufen am 1 Dezember 2022 VorgangerAmtNachfolgerBruno Bernhard Heim geschaftsfuhrend Apostolischer Nuntius in Deutschland 1960 1975Guido del MestriLuigi Kardinal RaimondiPrafekt der Kongregation fur die Selig und Heiligsprechungsprozesse 1976 1980Pietro Kardinal PalazziniNormdaten Person GND 124989535 lobid OGND AKS VIAF 57560320 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bafile CorradoALTERNATIVNAMEN Bafile Corrado Kardinal vollstandiger Name Bafile Konrad deutsch KURZBESCHREIBUNG italienischer romisch katholischer Theologe Diplomat Apostolischer Nuntius in Deutschland und KardinalGEBURTSDATUM 4 Juli 1903GEBURTSORT L Aquila ItalienSTERBEDATUM 3 Februar 2005STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Corrado Bafile amp oldid 235290747