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Greiffenclau auch Greiffenklau oder Greiffenclau zu Vollraths ist der Familienname eines Adelsgeschlechts aus dem Rheingau im heutigen Hessen Ursprunglich kommt die Familie von Greiffenclau aus Lothringen Stammwappen der Familie Greiffenclau Inhaltsverzeichnis 1 Die Familie 1 1 Ursprungslegende 1 2 Geschichte 2 Familienwappen 3 Bedeutende Personen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDie Familie BearbeitenUrsprungslegende Bearbeiten Die Stammlinie der Familie Greiffenclau lasst sich der Legende nach bis auf die Zeit Karls des Grossen zuruckverfolgen unter dem die Greiffenclaus als Ministeriale gedient haben sollen Auf seinen Reisen von Konigspfalz zu Konigspfalz erkannte Karl der Grosse so eine Sage als er auf seiner Ingelheimer Pfalz fur langere Zeit verweilte dass der Schnee auf den Sudhangen der gegenuber liegenden Rheinseite im Rheingau zuerst schmolz und befahl dort Wein anzubauen Die Greiffenclaus zogen auf die Rheingauer Seite und erbauten das Graue Haus in Winkel Geschichte Bearbeiten nbsp Die Alteste Weinrechnung von 1211 nbsp Vermehrtes Greiffenclau Wappen kath Kirche St Laurentius Gundheim Emporenbrustung Ein erster Vertreter der Familie wird 1097 erwahnt Das Graue Haus in Winkel entstand nach neueren Forschungen um 1075 und zahlt damit zu den altesten romanischen Profanbauten Deutschlands Die Greiffenclau gelten als eine der altesten Familien Europas die Weinbau betrieb denn laut einer Urkunde von 1211 die als Alteste Weinrechnung gilt wurde von der Familie dort erzeugter Wein an ein Kloster verkauft Nur die Familie Antinori in Florenz kann eine noch altere Winzertradition belegen Von 1320 bis 1997 war das Schloss Vollrads der Stammsitz der Familie wo ebenfalls Wein angebaut wurde In der Hochster Altstadt gibt es ein Greiffenclausches Haus das im 17 oder 18 Jahrhundert an die Familie kam 1664 wurde die Familie in den Reichsfreiherrenstand erhoben und 1674 wurde ihr das Hofamt eines Erbtruchsessen des Kurfurstentums Mainz verliehen Die Familie stellte je einen Kurfurst Erzbischof von Trier und Mainz sowie zwei Furstbischofe von Wurzburg Richard von Greiffenklau zu Vollrads war von 1511 bis 1531 Erzbischof und Kurfurst von Trier Er salbte Karl V zum deutschen Kaiser fuhrte den Vorsitz am Reichstag zu Worms und grundete die Wallfahrt zum Heiligen Rock Auch Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads der von 1626 bis 1629 als Kurfurst Erzbischof von Mainz amtierte stand in enger Verbindung zum Haus Habsburg er entwarf fur Kaiser Ferdinand II das 1629 erlassene Restitutionsedikt das den Dreissigjahrigen Krieg beeinflusste Maria Ursula von Greiffenclau zu Vollraths heiratete 1635 Philipp Erwein von Schonborn den Bruder des Mainzer Erzbischofs Johann Philipp von Schonborn Aus der Ehe gingen 12 Kinder hervor darunter Lothar Franz von Schonborn der 1693 Furstbischof von Bamberg und 1695 Erzbischof von Mainz wurde Als er 1699 mit Unterstutzung des Kaisers auch noch Furstbischof von Wurzburg werden wollte setzte sich jedoch sein Cousin Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths durch dieser amtierte bis zu seinem Tod 1719 Wahrend der Greiffenclau Zeit entfaltete er eine rege Bautatigkeit in Wurzburg Ab 1705 liess er auf einem privat erworbenen Gut das Schloss Gereuth als barocken Landsitz erbauen das die Greiffenclaus erbten und 1815 verkauften Johann Philipps Neffe Karl Philipp von Greiffenclau zu Vollrads wurde 30 Jahre nach dem Tod seines Onkels zum Furstbischof von Wurzburg gewahlt und amtierte von 1749 bis 1754 Der fruhere Rektor der Universitat Mainz forderte die Wurzburger Universitat Er liess die Wurzburger Residenz durch Balthasar Neumann vollenden Mit Freiin Sophie von Greiffenclau 1824 1909 Fideikommissherrin auf Vollrads erlosch die Familie im eigenen Stamm Der Name der Greiffenclau lebte jedoch uber ihre Kinder fort da ihrem Ehemann Graf Hugo von Matuschka Greiffenclau aus dem bohmisch schlesischen Adelsgeschlecht Matuschka 1862 eine Namen und Wappenvereinigung zugestanden wurde Schloss Vollrads blieb im Besitz der Grafen Matuschka Greiffenclau bis 1997 Erwein Graf Matuschka Greiffenclau durch Freitod starb nachdem die Nassauische Sparkasse einen Konkursantrag gegen ihn gestellt hatte Die Naspa ubernahm danach das Schloss und Weingut und besitzt es bis heute Die Familie Matuschka von Greiffenclau besitzt aber noch ein Weingut in der Charente und lebt in der Schweiz nbsp Graues Haus Oestrich Winkel nbsp Schloss Vollrads nbsp Schloss Gereuth nbsp Greiffenclausches Haus in Frankfurt Hochst nbsp Palais der Familie Greiffenclau in Wurzburg erbaut um 1708Familienwappen BearbeitenDas Stammwappen Greiffenclau zu Vollraths zeigt ein goldenes Glevenrad ein aussen sternformig mit acht goldenen Lilienzeptern besteckter silberner Ring im silbern blau geteiltem Feld Das vermehrte Wappen zeigt zusatzlich den silbernen Schraglinksbalken in schwarzem Feld der Herrschaft Ippelbrunn der bei Siebmacher jedoch als Schragrechtsbalken dargestellt wird da das ganze Wappen einwartsgekehrt ist 1 Auf dem Helm mit blau silbernen Decken als redende Helmzier ein rotbewehrter goldener Greifenschenkel Greifenklaue am Schnitt mit einem Busch von 13 5 5 3 abwechselnd silberne und blaue Straussenfedern besteckt 2 Schildhalter sind unter anderem in einem alten Wappenrelief am Schloss Vollrads auch am Schloss Gereuth zwei Greifen nbsp Gemehrtes Wappen im Siebmacher um 1600 nbsp Gemehrtes Wappen der Greiffenclau am Schloss Vollrads nbsp Wappen am Juliusspital in Wurzburg nbsp Wappen des Bischofs Johann Philipp am Kollegiatstift Neumunster in Wurzburg nbsp Greifenklaue im Wappen von GundheimBedeutende Personen BearbeitenViele bedeutende Personlichkeiten darunter Erzbischofe und Kurfursten von Mainz und Trier und Furstbischofe von Wurzburg gingen aus der Familie Greiffenclau Vollraths hervor zum Beispiel Friedrich von Greiffenclau 1401 1462 Ritter Kampfer gegen die Turken als Witwer Franziskaner Richard von Greiffenklau zu Vollrads Erzbischof und Kurfurst von Trier 1511 1531 Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads zweiter Statthalter Erfurts ab 1674 Vicedominus im Rheingau Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads Erzbischof und Kurfurst von Mainz 1626 1629 Vater des Restitutionsedikts Georg Philipp von Greiffenclau Oberamtmann Vater von Johann Philipp 1620 1689 Philipp Karl Greiffenclau zu Vollrads 1735 1823 Oberamtmann Otto Philipp von Greiffenclau zu Vollrads 1777 1860 Abgeordneter Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths 1652 1719 Furstbischof von Wurzburg und Herzog in Franken 1699 1719 Johann Erwein von Greiffenclau Vollrads 1663 1727 Vizedom des Rheingaus Friedberger Burggraf Adolph von Greiffenclau Vollraths 1727 zu Mainz daselbst 1763 Herr zu Gundheim in Rheinhessen seit 1745 kurfurstlich mainzischer Kammerer und 1753 Kurmainzer Hof u Regierungsrat Ritterhauptmann und Direktor der unmittelbaren mittelrheinischen Ritterschaft in der Wetterau Philipp Karl Greiffenclau zu Vollraths 1735 1823 Geheimrat und Oberamtmann Karl Philipp von Greiffenclau zu Vollrads 1690 1755 Furstbischof von Wurzburg und Herzog in Franken 1749 1754 Hugo Graf von Matuschka Greiffenclau 1822 1898 Besitzer des Weingutes Schloss Vollrads und Politiker Guido Graf von Matuschka Greiffenclau 1847 1924 deutscher Verwaltungsbeamter Hofbeamter und Besitzer des Weingutes Schloss Vollrads Richard Graf Matuschka Greiffenclau 1893 1975 deutscher Politiker CDU Besitzer des Weingutes Schloss Vollrads Ehrenprasident und Prasident des Deutschen Weinbauverbandes Erwein Graf Matuschka Greiffenclau 1938 1997 Besitzer des Weingutes Schloss Vollrads Prasident des Verbands Deutscher Pradikatsweinguter VDP und Prasident des Rheingauer Weinbauverbandes nbsp Gertrud von Dalberg geb von Greiffenclau 1502 Tochter des Friedrich von Greiffenclau auf ihrem Epitaph in der Katharinenkirche Oppenheim nbsp Grabaltar des Richard von Greiffenklau zu Vollrads Erzbischof und Kurfurst von Trier 1511 1531 im Trierer Dom nbsp Georg Friedrich von Greiffenclau zu Vollrads Erzbischof und Kurfurst von Mainz 1626 1629 nbsp Johann Philipp von Greiffenclau zu Vollraths Furstbischof von Wurzburg und Herzog in Franken 1699 1719 nbsp Karl Philipp von Greiffenclau zu Vollrads Furstbischof von Wurzburg und Herzog in Franken 1749 1754 Deckengemalde Portrat von Giovanni Battista Tiepolo in der Wurzburger ResidenzLiteratur Bearbeitennach Autoren Herausgebern alphabetisch geordnet Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser 5 Jahrgang Justus Perthes Gotha 1855 S 212 215 Sammlung Oidtman 6 Koln 1994 S 620 658 Walther Moller Stammtafeln westdeutscher Adelsgeschlechter Neue Folge 1 Band Darmstadt 1950 S 28 29 Harald Winkel Urkunden des Hausarchivs Schloss Vollrads online recherchierbar Erschliessungsprojekt im Hessischen Hauptsstaatsarchiv abgeschlossen In Archivnachrichten aus Hessen 18 1 2018 S 39 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Greiffenclau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Furstbischof Johann Philipp von Greiffenclau Ahnenproben Carl Philipp von Greiffenclau zu Vollraths und Joannes Godefridus Lotharius Freiherr von Greiffenclau bei Ahnentafeln 1365 1937 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Bernhard Peter Die Wappen der von Greiffenclau zu VollrathsEinzelnachweise Bearbeiten Bernhard Peter Galerie Photos schoner alter Wappen Nr 264 Bamberg Oberfranken Jakobsplatz 7 In welt der wappen de Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IV Band 67 der Gesamtreihe Limburg Lahn 1978 S 247 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Greiffenclau amp oldid 237171929