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Der Horea Aufstand auch Aufstand von Horea Cloșca und Crișan war eine Erhebung leibeigener rumanischer Bauern in Siebenburgen Ende 1784 Er erregte zu seiner Zeit wenige Jahre vor Ausbruch der Franzosischen Revolution Aufsehen in ganz Europa 1 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Zunehmende Unruhe 3 Ausbreitung des Aufstandes 4 Niederschlagung 5 Nachwirkungen 6 Bewertung 7 Gedenken und kunstlerische Verarbeitung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseHintergrund Bearbeiten nbsp Joseph II Siebenburgen gehorte zur Zeit des Aufstandes bereits seit knapp 100 Jahren zur Habsburgermonarchie Diese versuchte von Wien aus einen moglichst einheitlich verwalteten Staat zu schaffen In Siebenburgen jedoch konnten die traditionell privilegierten drei Stande ungarischer Adel Szekler und Siebenburger Sachsen ihre Vorrechte zunachst noch bewahren wahrend den Rumanen damals meist Walachen genannt die damals bereits die absolute Bevolkerungsmehrheit in Siebenburgen stellten durch das standische System jedwede politische Mitwirkung und zumeist auch Chancen zur wirtschaftlichen Entwicklung verwehrt waren Der grosste Teil der Rumanen arbeitete als Leibeigene fur den ungarischen Adel andere als Geduldete auf den Gebieten der Siebenburger Sachsen Konigsboden und der Szekler Der habsburgische Kaiser Joseph II der 1780 seine Amter als Konig von Ungarn und Grossfurst von Siebenburgen angetreten hatte versuchte seinen Staat politisch und wirtschaftlich rasch zu modernisieren Josephinismus In den ersten Regierungsjahren erklarte Joseph die siebenburgischen Nationen d h die drei privilegierten Stande und deren Selbstverwaltung fur aufgelost Das Toleranzpatent von 1781 erlaubte den orthodoxen rumanischen Glaubigen die Ausubung ihrer Religion 1783 machte sich Joseph auf einer Reise durch Siebenburgen selbst ein Bild von der Lage im Land Er erhielt insbesondere von Rumanen zahlreiche Bittschriften Diese baten um das Recht sich auf Sachsen und Szeklerboden niederlassen zu durfen und vor allem um eine Minderung der Last der Frondienste und Abgaben gegenuber den ungarischen Grundherren auf Komitatsboden Joseph II stellte den rumanischen Bauern eine baldige Besserung ihrer Lage in Aussicht 2 Konkrete Zusagen gab es zunachst jedoch nicht Zunehmende Unruhe Bearbeiten nbsp Horea nbsp CloșcaIn dieser Situation kam es 1783 auf einem staatlichen Gut in Kleinschlatten zu Auseinandersetzungen in deren Folge ein dort angestellter rumanischer Bauer namens Vasile Ursu Nicola genannt Horea Horia Hora oder auch Horra ins Apuseni Gebirge fluchten musste Horea war ein ehemals leibeigener Bauer dem es gelungen war sich freizukaufen Er war Zimmermann 3 der Bau mehrerer Holzkirchen in Siebenburgen unter anderem der von Cizer wird ihm zugeschrieben Horea soll bereits seit 1779 in Wien wiederholt zu Audienzen bei Kaiser Joseph II gewesen sein und dort die Anliegen der rumanischen Leibeigenen vorgetragen haben 4 Einigen zeitgenossischen Berichten zufolge war Horea nach seiner Flucht erneut in Wien bei Joseph und kehrte anschliessend ins Apuseni Gebirge zuruck Im Sommer 1784 veranlasste Joseph II eine Militar Konskription Horea und sein Mitstreiter Cloșca mit burgerlichem Namen Ion Oargă liessen unter den leibeigenen Bauern die Information verbreiten dass jeder der sich zum Militardienst melde von der Leibeigenschaft frei werde und eigenes Land bekomme Dies war nicht von vornherein unglaubhaft weil wenige Jahre zuvor bei einer Reform der Militargrenze in Siebenburgen mit den dort wohnenden Rumanen ahnlich verfahren worden war Zahlreiche rumanische Bauern verliessen deshalb ihre Grundherren ohne deren Erlaubnis und suchten die Einberufungsamter in Hotzing und Alba Iulia deutsch Karlsburg ungarisch Gyulafehervar auf Die irritierte desorganisierte siebenburgische Verwaltung unter dem Gubernator Samuel von Brukenthal vermochte es nicht das Gerucht rasch aus der Welt zu schaffen Schliesslich wurden die Bauern jedoch enttauscht und mussten zuruck auf die Landguter ihrer Grundherren 2 Brukenthal seinerseits nahm an dass wegen des nahenden Winters kein organisierter Widerstand seitens der Leibeigenen zu erwarten sei 5 In dieser Situation verkundete am 28 Oktober 1784 Cloșca in Tannenhof einen angeblichen Befehl des Kaisers die rumanischen Leibeigenen zu bewaffnen Die Zuhorer sollten sich am 31 Oktober an der Kirche von Mesteacăn einfinden um weitere Weisungen entgegenzunehmen Dort versammelten sich zum angegebenen Termin etwa 400 500 Rumanen Cloșca fuhrte dabei aus dass Horea einen Befehl vom Kaiser habe nach Alba Iulia zu ziehen sich dort bewaffnen zu lassen und Ungarn zu ermorden da diese die Bauern nicht aus der Leibeigenschaft entlassen wollen 2 Ausbreitung des Aufstandes BearbeitenZu einem ersten Zusammenstoss kam es bereits am 1 November in Curechiu Dort traten zwei Komitatsbeamte mit einigen Soldaten den Bauern entgegen und nahmen die Anfuhrer einschliesslich Horea fest Die Gefangenen wurden jedoch von der Menge der Bauern befreit die beiden Beamten erschlagen mehrere Soldaten misshandelt Der Marsch nach Alba Iulia wurde aufgegeben von diesem Moment an verlegten sich die Bauern aufs Plundern und Brandschatzen der Herrenhauser ungarischer Adliger Erstes Ziel war Crișcior dort toteten die Aufstandischen 13 Angehorige der dortigen Adelsfamilie und alle anderen Ungarn derer sie habhaft werden konnten 6 Von nun an dehnte sich der Aufstand innerhalb weniger Tage rasch uber die Komitate Zarand Hunyad und Unterweissenburg aus 2 Somit fand die Erhebung ausschliesslich in den Regionen statt in denen Adlige die Grundherrschaft ausubten die Gebiete der Siebenburger Sachsen und der Szekler waren nicht betroffen In ihren Verlautbarungen betonten die Anfuhrer der Bauern dass sich diese als kaiserliche Soldaten betrachteten und ihre Aktionen sich ausschliesslich gegen die ungarischen Adligen richteten Angriffe auf Einrichtungen der kaiserlichen Armee oder der staatlichen Verwaltung wurden vermieden 7 Am 4 November wurden das Schloss Brănișca niedergebrannt und in den kommenden Tagen zahlreiche weitere Herrenhofe zerstort und ausgeplundert Die Adligen der betroffenen Regionen flohen nach Hermannstadt sowie in die Burgen von Deva und Hunedoara Einige von ihnen entgingen dem Tod indem sie sich bereit erklarten ihr Land unter den Bauern zu verteilen und zum griechisch orthodoxen Glauben zu konvertieren Insbesondere fur die Anfangszeit des Aufstandes gibt es zum Teil widerspruchliche Angaben uber die Ablaufe besonders hinsichtlich der handelnden Personen So wird in zeitgenossischen Berichten des Ofteren eine Person namens Salis als Mit Anfuhrer des Aufstandes erwahnt Uber deren Existenz und Rolle ist sich die historische Forschung bis heute nicht einig In einem Teil der Schilderungen wird sie als ehemaliger preussischer 8 und oder osterreichischer 9 Offizier dargestellt der als militarischer Hauptberater Horeas diente Demnach habe sich dieser Salis nach den eintraglichen Plunderungen der ersten Tage der Erhebung mit einem erheblichen Teil der Beute von den aufstandischen Bauern abgesetzt mit der Behauptung im Osmanischen Reich Waffen kaufen zu wollen sei dann aber nie wieder aufgetaucht 10 Andere Quellen behaupten bei Salis handele es sich um einen russischen Agenten oder Spion dessen Ziel es gewesen sei entweder Unruhe zu stiften oder rumanische Bauern als Siedler fur die Krim abzuwerben 11 12 Wieder andere Autoren halten es fur wahrscheinlich dass Salis zeitgleich zum Bauernaufstand wegen Verfehlungen in der osterreichischen Armee oder wegen seiner Abwerbeversuche 13 steckbrieflich gesucht und nur irrtumlich mit der Erhebung in Verbindung gebracht worden ist 14 Begunstigt wurde die Verwirrung durch eine ineffiziente Kommunikation in der siebenburgischen Verwaltung So korrespondierten der siebenburgische Gubernator Brukenthal und die Militarkommission unter dem General Johann Franz Freiherr von Preiss trotz der dringlichen Situation tagelang auf gewohnte Weise schriftlich miteinander obwohl beide Dienststellen in Hermannstadt ansassig und nur wenige Gehminuten voneinander entfernt waren 15 Beide sowohl Brukenthal als auch Preiss schickten ihre haufig einander widersprechenden Einschatzungen zur Situation getrennt an Joseph II in Wien Dieser musste noch am 13 Dezember in einem Brief beide Stellen anweisen sich direkt miteinander auszutauschen und gemeinsam verfasste Berichte nach Wien zu senden 16 Noch im November enthob Joseph den 80 jahrigen 17 Preiss seines Amtes und ersetzte ihn durch General Domenik Tomiotti de Fabris 18 der allerdings erst am 13 Dezember in Hermannstadt eintraf 19 Die Militaroperationen der habsburgischen Armee zur Niederschlagung des Aufstandes begannen offiziell am 3 November am 5 November wurden Truppen aus dem Banat und Ungarn hinzugezogen 2 Das Militar verhielt sich jedoch zunachst sehr passiv auch waren die Truppen zahlenmassig anfangs wohl nicht in der Lage die versprengten Gruppen der Aufstandischen zu uberblicken und unter Kontrolle zu halten 20 was die Aufstandischen im Glauben bestarkt haben mag im Auftrag oder zumindest mit Duldung Josephs II zu handeln Insgesamt sollen sich etwa 15 000 Bauern an den gewaltsamen Auseinandersetzungen beteiligt haben 21 Am 8 November kam es zu einer personlichen Verhandlung zwischen Horea und einem Offizier der kaiserlichen Truppen einem Oberstleutnant Schulz Horea stellte Bedingungen bei deren Erfullung er die Erhebung zu beenden versprach eine Generalamnestie fur die Aufstandischen eine unparteiische Untersuchung der Situation der Leibeigenen sowie eine Minderung der Frondienste Schulz sagte zu diese Forderungen weiterzuleiten Bis dahin wollte sich Horea weiterer Aktionen enthalten Allerdings fuhr ein grosser Teil der Bauern mit den Plunderungen fort 22 Am 11 November stellte Horea der inzwischen die Burg Deva belagerte den dorthin geflohenen Adligen ein Ultimatum das Land unter den Bauern zu verteilen 4 Die Zuruckhaltung der Armee veranlasste die ungarischen Adligen selbst gegen die Aufstandischen aktiv zu werden Sie sammelten angesichts des zwischenzeitlich vollstandigen Zusammenbruchs der staatlichen Autoritat in eigener Initiative Soldnertruppen die aktiv gegen die Bauern vorgingen und ohne entsprechende Gerichtsurteile zahlreiche Hinrichtungen ausfuhrten 23 Es kam auf beiden Seiten zu zahlreichen Grausamkeiten sowohl durch Ausschreitungen der Aufstandischen als auch durch Strafmassnahmen der ungarischen Grundherren 2 Der rumanischstammige Arzt und Humanist Ioan Piuariu Molnar nahm im Auftrag des Kaisers mit den Aufstandischen Verhandlungen auf 24 Auch auf anderen Ebenen wurde versucht die Bauern zur Aufgabe zu bewegen so durch verschiedene Offiziere oder kirchliche Wurdentrager z B den orthodoxen Bischof Ghedeon Nichitici 25 Niederschlagung Bearbeiten nbsp Crișan nbsp Hinrichtung von Horea und CloșcaAm 15 November der entsprechende Befehl ging zwei Tage spater in Siebenburgen ein erlaubte Joseph II dem siebenburgischen Gouvernator Samuel von Brukenthal standrechtlich gegen die Aufstandischen vorzugehen wobei er gleichzeitig zur zuruckhaltenden Anwendung dieser Massnahme mahnte 26 Zudem setzte er 300 Dukaten Kopfgeld auf die Ergreifung von Horea aus Schon drei Tage spater nahm Joseph jedoch den Standrechts Befehl wieder zuruck in der Hoffnung die Situation nicht weiter zu verscharfen 2 27 Auch forderte Joseph ausdrucklich bei den Strafmassnahmen zwischen den wahren Schuldigen und jenen zu unterscheiden die sich nur aus Furcht Zwang oder Blendung am Aufstand beteiligt hatten 28 In dieser Zeit begannen die habsburgischen Militareinheiten aktiv gegen die Aufruhrer vorzugehen so dass die staatliche Ordnung innerhalb kurzer Zeit wiederhergestellt war Allerdings kam es nur zu wenigen bedeutsamen Kampfen zwischen dem Militar und den Bauern weil viele Aufstandische sich angesichts der militarischen Ubermacht freiwillig ergaben oder die angebotene Amnestie in Anspruch nahmen und in ihre Heimatdorfer zuruckkehrten 29 Das wurde ihnen von Horea ausdrucklich gestattet 30 Dieser zog sich mit wenigen Vertrauten ins Apuseni Gebirge zuruck Am 27 Dezember 1784 wurden Horea und Cloșca infolge eines Verrats 31 in einem gebirgigen Waldgebiet westlich von Dealul Calului heute Poiana Horea verhaftet Ort der Festnahme 46 604825 22 855263888889 und nach Alba Iulia gebracht Der dritte Hauptanfuhrer der Bauern Crișan mit burgerlichem Namen Gheorghe Crișan oder Marcu Giurgiu wurde am 30 Januar 1785 festgenommen 32 Die Bestrafung der Aufruhrer geschah nach den genauen Anweisungen Joseph II Mehr als 660 von ihnen kamen vor Gericht Uber 300 Bauern die glaubhaft machen konnten sich dem Aufstand nicht freiwillig angeschlossen zu haben und die keiner schweren Verbrechen bezichtigt wurden liess man frei Etwa 180 Teilnehmer am Aufstand die geplundert hatten wurden korperlich gezuchtigt und anschliessend freigelassen 120 Personen verurteilte man wegen eines Schwerstverbrechens 37 von ihnen erhielten die Todesstrafe die ubrigen Gefangnisstrafen 3 Bis auf Horea Cloșca und Crișan wurden jedoch alle zum Tode Verurteilten von Joseph II begnadigt 4 Crișan gelang es am 13 Februar 1785 in Erwartung der grausamen Vollstreckung der Todesstrafe im Gefangnis Selbstmord zu veruben Horea und Cloșca wurden am 28 Februar 1785 in Alba Iulia vor einer zusammengetriebenen Menge von 2500 rumanischen Bauern aus 400 Dorfern 33 geradert und gevierteilt Ihre Korperteile stellte man zur Abschreckung an verschiedenen Orten offentlich zur Schau 2 Der Aufstand forderte bis zu tausend Todesopfer besonders auf Seiten der Bauern aber auch 150 Adlige wurden umgebracht 34 62 Dorfer und 132 Gutshofe sollen zerstort worden sein 35 Nachwirkungen BearbeitenJoseph II setzte nach Niederschlagung des Aufstandes eine Untersuchungskommission ein die den Ursachen der Erhebung nachgehen sollte Die Kommission kam zu dem Schluss dass die Ereignisse vor allem in der Harte begrundet waren mit der die meist ungarischen Grundherren ihre Leibeigenen behandelten Zudem wurde das Versagen lokaler Behorden bei der Anwendung und Durchsetzung bestehender Verordnungen und Gesetze kritisiert Auf Seiten der rumanischen Bauern machte man eine mangelnde moralische und religiose Erziehung aus Die Kommission empfahl die rasche Verabschiedung und Durchsetzung eines Urbars in dem das Verhaltnis zwischen Grundherren und Horigen geregelt werden sollte Zudem wurde ein System angeregt nach dem staatlich gestutzte rumanische Schulen entstehen und ein orthodoxes Priesterseminar zugelassen werden sollten Joseph begann umgehend diese Empfehlungen umzusetzen Am 22 August 1785 wurde die Leibeigenschaft aufgehoben und den rumanischen Bauern die Freizugigkeit gestattet Mangels finanzieller Mittel waren jedoch bei der Entwicklung des Schulsystems und bei der Priesterausbildung geringere Fortschritte zu verzeichnen 33 Die bisher privilegierten Stande Siebenburgens mochten sich mit der Beschneidung ihrer bisherigen Rechte nicht abfinden und intervenierten immer wieder bei Joseph II was 1787 Samuel von Brukenthal schliesslich sein Amt kostete Letztlich musste Joseph allerdings teilweise nachgeben Am 28 Januar 1790 wenige Wochen vor seinem Tod erliess er das Restitutionsedikt Fast alle Reformen seiner Regierungszeit wurden widerrufen die Aufhebung der Leibeigenschaft und das Toleranzpatent blieben jedoch unangetastet 36 Dadurch besserte sich die rechtliche Situation der Rumanen auch dauerhaft Von der politischen Beteiligung waren sie jedoch weiter ausgeschlossen auch verblieben sie als meist landlose Bauern in wirtschaftlicher Abhangigkeit von den privilegierten Standen Der Aufstand belastete auch auf langere Sicht die Beziehungen zwischen der Zentralregierung in Wien einerseits und den Ungarn innerhalb der Habsburgermonarchie besonders in Siebenburgen andererseits Unter den Ungarn hielt sich der Eindruck Joseph II habe den Aufstand befordert und militarisch nur zogerlich bekampft um den ungarischen Adel nachhaltig zu schwachen und so bessere Voraussetzungen fur seine Reformen zu erlangen 37 Bewertung BearbeitenUnter Historikern wird seit dem 19 Jahrhundert diskutiert inwieweit der Horea Aufstand als Ausdruck des rumanischen Nationalbewusstseins zu verstehen ist Die meisten Forscher sind der Meinung dass die Erhebung einen deutlichen rumanisch nationalen Aspekt hatte Vereinzelt waren zwar ungarische und siebenburgisch sachsische Horige am Aufstand beteiligt im Wesentlichen handelte es sich aber um eine Auseinandersetzung zwischen rumanischen Leibeigenen und ungarischen Grundherren 4 Auf der anderen Seite hielt sich die rumanische intellektuelle Elite die Trager des sich herausbildenden rumanischen Nationalbewusstseins war vom Aufstand fern Samuil Micu Klein ein Vertreter der Siebenburgischen Schule verurteilte ihn scharf 3 Insbesondere zu Zeiten der Herrschaft der Rumanischen Kommunistischen Partei wurden die Bauern als Kampfer fur eine Vereinigung Siebenburgens mit den Donaufurstentumern betrachtet Zudem behauptete die nationalkommunistische rumanische Geschichtsschreibung mit dem ideologischen Konstrukt des nicht erst seit der der Ceaușescu Ara fur die rumanische Geschichtsschreibung typischen Protochronismus dass der Aufstand sogar ein Vorlaufer der Franzosischen Revolution gewesen sei Diese Deutungen sind nach allen alteren Quellen und neueren Forschungen kaum haltbar und ware zur damaligen Zeit auch fern jeder Realitat gewesen 38 Gedenken und kunstlerische Verarbeitung BearbeitenIn Rumanien gelten die Anfuhrer des Aufstandes als Nationalhelden Ihrer wird im Land auf verschiedene Weise gedacht Zahlreiche Dorfer tragen die Namen Horea oder Horia Cloșca und Crișan Unter anderem wurden die Geburtsorte von Horea Arada und Crișan Vaca umbenannt In mehreren Stadten befinden sich Denkmaler unter anderem in Cluj Napoca und in Turda in mehreren Dorfern des Apuseni Gebirges Museen zum Thema 1935 wurde in Cluj die Oper Horia des rumanischen Komponisten Nicolae Bretan uraufgefuhrt sie fand aber keine Resonanz 1984 produzierte Mircea Mureșan uber das Ereignis den Film Horea Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Horjah Nikolaus In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 9 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1863 S 272 275 Digitalisat David Prodan Horea in Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Bd 2 Munchen 1976 S 181 f Weblinks BearbeitenDie Waage des Kaisers 1984 rum Horea in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Horst G Klein Katja Goring Rumanische Landeskunde Gunter Narr Verlag 1995 ISBN 978 3 8233 4149 9 S 36 a b c d e f g h Wilhelm Bruckner Die Reformen Kaiser Josef II in Siebenburgen Inaugural Dissertation der Philosophischen Fakultat der Universitat Jena Jena 1867 a b c Gabor Barta et al Kurze Geschichte Siebenburgens Institut fur Geschichte der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Budapest 1989 a b c d Edgar Hosch et al Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Sudost Institut Munchen UTB Verlag 2004 ISBN 978 3 8252 8270 7 Johann Georg Schaser Denkwurdigkeiten aus dem Leben des Freiherrn Samuel v Brukenthal Gubernators von Siebenburgen Verlag v Closius Hermannstadt 1848 S 68 Johann Georg Schaser Denkwurdigkeiten aus dem Leben des Freiherrn Samuel v Brukenthal Gubernators von Siebenburgen Verlag v Closius Hermannstadt 1848 S 65f Johann Georg Schaser Denkwurdigkeiten aus dem Leben des Freiherrn Samuel v Brukenthal Gubernators von Siebenburgen Verlag v Closius Hermannstadt 1848 S 67 Politisches Journal Hamburg 1784 Zweiter Band S 1267 Horja und Klotska Oberhaupt und Rathgeber der Aufruhrer in Siebenburgen Karlsburg und Hermannstadt 1785 S 9f Horja und Klotska Oberhaupt und Rathgeber der Aufruhrer in Siebenburgen Karlsburg und Hermannstadt 1785 S 14f D Prodan Din istoria Transilvaniei Editura Enciclopedică Bukarest 1991 S 349 adevarul ro Misteriosul Conte Salis proscrisul din fruntea iobagilor lui Horea A dispărut cu o avere stransă din jafuri in timp ce camarazii săi mureau in chinuri 2 November 2015 abgerufen am 9 Dezember 2022 Nicolae Densușianu Revolutiunea lui Horia in Transilvania și Ungaria 1784 1785 Verlag Carol Gobl Bukarest 1884 S 186 Georg Adolf Schuller Samuel von Bruckenthal Verlag Oldenbourg 1969 Band 2 S 127 Horja und Klotska Oberhaupt und Rathgeber der Aufruhrer in Siebenburgen Karlsburg und Hermannstadt 1785 S 20 Johann Georg Schaser Denkwurdigkeiten aus dem Leben des Freiherrn Samuel v Brukenthal Gubernators von Siebenburgen Verlag v Closius Hermannstadt 1848 S 88 Constantin Reichenauer von Reichenau Geza von Czergheo Oscar von Barczay Der Adel von Siebenburgen Verlag Bauer und Raspe Nurnberg 1898 Band 4 S 69 Horja und Klotska Oberhaupt und Rathgeber der Aufruhrer in Siebenburgen Karlsburg und Hermannstadt 1785 S 23 Horja und Klotska Oberhaupt und Rathgeber der Aufruhrer in Siebenburgen Karlsburg und Hermannstadt 1785 S 40 Johann Georg Schaser Denkwurdigkeiten aus dem Leben des Freiherrn Samuel v Brukenthal Gubernators von Siebenburgen Verlag v Closius Hermannstadt 1848 S 78 Johann Mailath Gedrangte Geschichte des ostreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit Ausgabe 3 Verlag Mayer amp Co Wien 1858 S 195 Horja und Klotska Oberhaupt und Rathgeber der Aufruhrer in Siebenburgen Karlsburg und Hermannstadt 1785 S 25 Horja und Klotska Oberhaupt und Rathgeber der Aufruhrer in Siebenburgen Karlsburg und Hermannstadt 1785 S 26f Mathias Bernath Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 3 Oldenbourg Wissenschaftsverlag 1979 ISBN 978 3 486 48991 0 S 233 Johann Georg Schaser Denkwurdigkeiten aus dem Leben des Freiherrn Samuel v Brukenthal Gubernators von Siebenburgen Verlag v Closius Hermannstadt 1848 S 72 Johann Georg Schaser Denkwurdigkeiten aus dem Leben des Freiherrn Samuel v Brukenthal Gubernators von Siebenburgen Verlag v Closius Hermannstadt 1848 S 80 Johann Georg Schaser Denkwurdigkeiten aus dem Leben des Freiherrn Samuel v Brukenthal Gubernators von Siebenburgen Verlag v Closius Hermannstadt 1848 S 81 Johann Georg Schaser Denkwurdigkeiten aus dem Leben des Freiherrn Samuel v Brukenthal Gubernators von Siebenburgen Verlag v Closius Hermannstadt 1848 S 90 Augspurgische Ordinari Postzeitung 13 Dezember 1784 Horja und Klotska Oberhaupt und Rathgeber der Aufruhrer in Siebenburgen Karlsburg und Hermannstadt 1785 S 40f Aemilian Janitsch Geschichte der Entstehung und des Wachsthums der deutsch osterreichischen Monarchie Band 6 Verlag Rehm 1807 S 272 Ștefan Pascu Izvoarele răscoalei lui Horea Serie B Izvoare narative Institutul de Istorie și Arheologie Cluj Napoca Editura Academiei Republicii Socialiste Romania 1983 S 378 a b Keith Hitchins The Romanians 1774 1866 Oxford University Press 1996 ISBN 978 0 19 820591 3 Steliu Lambru Der Leibeigenen Aufstand in Siebenburgen 1784 bei RRI am 27 Juli 2015 abgerufen am 21 Januar 2023 Carl von Rotteck Karl Theodor Welcker Das Staats Lexikon Encyklopadie der sammtlichen Staatswissenschaften fur alle Stande Ausgabe 3 Verlag F A Brockhaus 1865 S 355 Paul Hunfalvy Die Rumanen und Ihre Anspruche Verlag Karl Prochaska Wien Teschen 1883 S 190 John Paget Ungarn und Siebenburgen Politisch statistisch oeconomisch Verlag Weber Leipzig 1842 Daniel Ursprung Herrschaftslegitimation zwischen Tradition und Innovation Reprasentation und Inszenierung von Herrschaft in der rumanischen Geschichte in der Vormoderne und bei Ceaușescu Studium Transylvanicum Verlag Daniel Ursprung 2007 ISBN 978 3 929848 49 6 S 255 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horea Aufstand in Siebenburgen 1784 amp oldid 234458748