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Der barocke Molckhof auch Reinhof oder Hafnerhof genannt ist ein denkmalgeschutztes Gebaude im Salzburger Stadtteil Riedenburg Gartnerstrasse 2 Nebengebaude und Garage Riedenburger Strasse 3 und Bayernstrasse 8 MockhofRuckseite des Molckhofes Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baulichkeit 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1675 wurde der Holzhofgarten in der Riedenburg ein Lagerplatz fur das Holz fur Ziegelbrennofen das vom Untersberg uber die Glan und weiter den Almkanal getriftet wurde weiter sudlich verlegt Dabei wurde das Gelande Holzmeisterhaus und Krautgarten um 320 fl von dem erzbischofliche Kammerdiener Christoph Rein der 1680 auch den Rainberg pachtete erworben An der Stelle des Holzmeisterhauschens errichtete er den Reinhof Er erwirkte bei dem Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg dass ihm das Anwesen als Ritterlehen und die angrenzenden Grundstucke auf Erbrecht verliehen wurden Nach seinem Tod 13 August 1687 hinterliess er sein betrachtliches Vermogen seiner Frau Maria Anna Grundlerin und seinen drei Kindern Maria Elisabeth Siegmund Christoph und Maria Klaudia Nachdem Maria Elisabeth in das Stift Nonnberg eingetreten und Maria Klaudia gestorben war ging das Rittergut an den Sohn Siegmund Christoph uber Dieser war Kammerdiener gentil homo di corte beim Kaiserlichen Oberstallmeister Furst Lobkowitz und mit A Katharina Schinagl verheiratet Er verstarb 1720 und hinterliess zwei Kinder Wenzel Siegmund 1731 und M A Katharina ab 1747 verheiratet mit dem Landarzt Gabriel Hein Der Reinhof war durch langjahrige Verpachtung verfallen und mit hohen Schulden belastet 1759 erwarb Felix Anton Edler von Molck Molk von 1752 bis 1774 fursterzbischoflicher Hofkanzler den Reinhof von M A Katharina Hein geborene Rein und liess an seiner Stelle das schlosschenartige Gebaude des Molckhofs errichten Franz Felix Anton wurde in 1714 in Buxheim geboren Er studierte in Dillingen Ingolstadt und Innsbruck Jura danach praktizierte er bei verschiedenen Oberamtern im schwabischen Kreis 1742 war er Legationssekretar der Schwabischen Ritterschaft beim Reichstag von Frankfurt 1743 wurde er als Legationssekretar bei der Wahl des Kurfursten und Erzbischofs von Mainz zugezogen Am 15 November 1743 trat er als Salzburger Rat und Direktorialgesandtschaftssekretar auf dem Immerwahrenden Reichstag in Regensburg auf nbsp Wappen des Felix Anton Edler von MolckAm 1 Mai 1747 wurde er durch den Erbtruchsess Johann Jakob Zeil Waldburg als Edler von Molk in den Adelsstand erhoben 1750 bewarb er sich als Hofrat um den Salzburger Adel und erhielt diesen am 31 Janner 1752 durch Erzbischof Andreas Jakob von Dietrichstein zugesprochen Auf sein Betreiben wurde der Neutortunnel der die Innenstadt von Salzburg mit der Riedenburg verbindet Baubeginn 1764 zugig fertiggestellt Von Molck erwarb auch die angrenzende Villa Hesse das Meierhaus und den Reinberg 1764 war er Hofratsdirektor und 1774 Comitialdirektorial Gesandter in Regensburg Er verstarb am 20 Januar 1776 in Regensburg Verheiratet war er mit Anna Wasner von Wasenau ca 1718 9 Februar 1799 in Salzburg nbsp Epitaph des Felix Anton Edler von Molck in der Kirche St Agid von RegensburgAus der Ehe gingen sechs Kinder hervor Franz 1769 Hofrat 1781 pensioniert am 15 Dezember in Dinkelsbuhl Albert 30 November 1749 Dr beider Rechte drei Jahre am Collegium Germanicum in Rom 1770 Konsistorialrat und Kanonikus der Schneeherrnstiftung Kanonikus von Sankt Johann in Regensburg Inspektor des St Johannisspitals in Salzburg am 6 Januar 1799 in Mullegg in Salzburg er hatte fur seine Geschwister die Bewirtschaftung des Molckhofes und der dazugehorenden Grunde fur 240 fl ubernommen Anton nach dem Studium in osterreichischen Diensten danach k k Resident in Frankfurt am 15 Mai 1805 Maria Barbara 2 Dezember 1752 ab 1803 wohnhaft im 3 Stock im Gebaude Alter Markt 1 am 3 Oktober 1823 in Salzburg Josef 18 Juli 1756 1782 Priester 1792 Kooperator in Teisendorf 1805 Stadtvikar in Radstadt 1809 1825 Pfarrer in Otting bei Waging am See am 2 Juli 1827 in Traunstein Siegmund 22 Februar 1758 nach dem Studium 1776 Kadett beim k k Infanterieregiment Nr 50 Stain 1797 Hauptmann 1806 wieder im Regiment Stain 1807 beim Chasteller Nr 27 1812 als Major pensioniert 1813 reaktiviert und Kommandant der Grazer MiIitarspitaler 1814 in Ruhestand 1819 Landwehrbataillionskommandant beim Inf Reg Nr 41 in Galizien 1824 beim Inf Reg Nr 59 am 24 September 1840 in Salzburg verh mit Maria Theresia Tochter des Universitatsprofessors Johann Anton R von Schallhammer und der Barbara Freiin von Spiegelfeld 1 April 1775 am 21 Februar 1837 Kinder aus der Ehe waren Theresia Barbara 22 Juni 1804 lebte teilweise in Wien und auf Schloss Janowitz in Mahren 1863 Letzte ihres Stammes Josef 1805 1823 Kadett im k k Inf Reg 41 1832 Oberleutnant am 18 Februar 1838 in Lemberg 1 Felix Anton von Molck war aufgrund seiner Herkunft aus Dillingen ein enger Bekannter von dem aus Augsburg stammenden Leopold Mozart seine Gattin Anna Wasner war zudem eine Jugendfreundin von Anna Maria Pertl der Mutter von Wolfgang Mozart Auch zwischen den Kindern aus beiden Familien gab es enge Beziehungen und der Molckhof war oftmals Aufenthaltsort der Kinder aus beiden Familien Der alteste Sohn der Molks Franz war ein Verehrer von Nannerl der Schwester Mozarts Sein Bruder Albert arrangierte in Rom das letzte Konzert von Wolfgang Mozart Wolfgang soll zudem eine Neigung zu der Schwester Maria Barbara von Molk gezeigt haben Es ist durch einen Brief Leopold Mozarts auch bekannt dass im Molckhof gemeinsam musiziert wurde Leopold Mozart schrieb zwei Thurnergesellen blasen die Horn Violon geigen Cassi und der Graf Wolfegg auch zu Zeiten der Ranftl Violoncell die neuen jungen Domherrn Graf Zeil und Graf Spaur der Hofrat Molk Andretter Sigerl und Ranftl Nach dem Tod des Albert von Molck verkauften seine Geschwister den Hof und den Reinberg 1804 um 12 000 fl an den kurfurstlichen Staatsminister Friedrich Marquis Manfredini Da dieser in Padua lebte schenkte er 1812 den Besitz dem Chirurgen Rupert Lainer von Lend dem Vater seines treuen Kammerdieners Weitere Besitzer waren Viktor Hager Josef Hafner 1814 Beamter und verheiratet mit einer Tochter des Salzburger Kaufmanns Raimund Felix Atzwanger Klaudine von Provencheres geb Freiin von Eilselsberg Feldmarschallleutnantswitwe 1838 Ludwig Haufler 1857 unter diesem wurden das Meirerhaus und der Reinberg abgetrennt Gustav Bohmer 1887 Maria Hesse 1898 Thaddaus Polworowski 1924 Lothar und Luise Luca 1927 Fritz und Hermine Zechentner 1927 nbsp Garage und Gartenhaus des MolckhofesBaulichkeit BearbeitenDer Molckhof ist ein dreigeschossiges in Gelb gehaltenes Gebaude mit einem Mansardwalmdach Aus dem Dach ragt ein weiteres Geschoss in Form eines ausgestellten Turmes hervor Auf der Schmalseite befinden sich funf Fensterachsen auf der Langsseite ebenfalls Die Fenster sind durch weisse Putzfaschen herausgehoben Die Fassaden sind durch Gesimse optisch gegliedert desgleichen durch Eckquaderungen Im obersten Dachgeschoss befindet sich jeweils ein Ochsenauge Auf der sudseitigen Hauptfassade ist ein zweiteiliger mit Vasen besetzter Giebel vorgeblendet Zu dem Ensemble gehoren eine Garage und ein Gartenhaus beide in gleicher Weise gestaltet wie das Hauptgebaude Die jetzige Form erhielt das Gebaude bei einem Umbau von 1886 damals wurde es mit einer neobarocken Fassade ausgestattet Der einstige Garten der uber die Molckhofgasse hinaus nach Norden reichte ist nicht erhalten 1975 wurde das Gebaude im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt aufwandig restauriert Es befindet sich seitdem im Besitz der Familie Sandhofer Literatur BearbeitenAndreas Mudrich Die Riedenburg eine Erganzung zu F V Zillners Hauserchronik Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 1955 95 Vereinsjahr S 1 49 Horst Reischenboeck Gedenkstatten der Musik 1991 Wilhelm Weitgruber Burgerhauser und Villen in der Stadt Salzburg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gartnerstrasse 2 Salzburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Hofziegelhutte in der Riedenburg Historischer Ruckblick anlasslich der Eroffnung der neuen Strasse nach Maxglan In Salzburger Chronik fur Stadt und Land 23 Juli 1924 S 2 Einzelnachweise Bearbeiten Robert Landauer Molk Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde 1936 LXXVI Vereinsjahr S 142 143 47 79947 13 028953 Koordinaten 47 47 58 1 N 13 1 44 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Molckhof amp oldid 230064478