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41 904982 12 491535 Koordinaten 41 54 17 9 N 12 29 29 5 O Das Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum de Urbe Kurzbezeichnung Collegium Germanicum et Hungaricum ist ein aus der 1580 erfolgten Zusammenlegung des Collegium Germanicum und des Collegium Hungaricum hervorgegangenes Priesterseminar in Rom Umgangssprachlich wird das Kolleg meist einfach als Germanicum bezeichnet Die ins Kolleg aufgenommenen Priesteramtskandidaten und ehemalige Kollegiaten nennt man daher auch Germaniker Sie besuchen in der Regel als Studenten die Papstliche Universitat Gregoriana Jahrliche Treffen der Alt und Jung Germaniker werden zahlreich besucht 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Rektoren 3 Bekannte Alumni 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Collegium Germanicum wurde am 31 August 1552 von Papst Julius III mit der Bulle Dum sollicita gegrundet Um die Errichtung bemuhten sich Kardinal Giovanni Morone und Ignatius von Loyola Letzterer eroffnete das Kolleg am 28 Oktober Die Leitung wurde Pedro de Ribadeneira ubertragen Bei der Grundung stand die Abwehr der Reformation eine Verbesserung der theologischen Ausbildung und die Heranbildung romtreuer Priester im Vordergrund Aus den vom Glauben gefahrdeten Gebieten des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation sollten furchtlose Kampfer fur den Glauben herangebildet werden 2 preti riformati reformierte Priester d h Priester aus einem neuen Geist 3 nbsp Sitz bis 17981580 vereinigte Gregor XIII das Collegium Germanicum mit dem 1578 gegrundeten Collegium Hungaricum seither fuhrt es den Namen Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum de Urbe Seinen Sitz hatte es bei Sant Apollinare Nach der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahr 1773 wurde es von Weltpriestern weitergefuhrt Da Kaiser Joseph II im Jahr 1781 den Studenten seines Herrschaftsbereichs das Studium in Rom verbot und die Stadt in der Folgezeit von franzosischen Soldaten besetzt wurde musste das Kolleg im Jahr 1798 geschlossen werden Unter Pius VII wurde es 1818 am heutigen Ort wiedereroffnet 1824 reorganisierte Papst Leo XII das Kolleg band es noch starker an die Jesuiten und gab ihm seine gegenwartige Form Wegen der damaligen Vorbehalte gegen Jesuiten wurden Germaniker in Deutschland ausser im Konigreich Bayern bis 1918 nur sehr selten zu Bischofen gewahlt 4 Papst Gregor XVI gewahrte 1842 dem Kanton Schwyz einen standigen Platz im Seminar 5 Das Gut von San Pastore befindet sich seit dem Jahr 1845 im Besitz des Collegiums Germanicum und dient als Ruckzugs und Erholungsort 6 Wegen der traditionellen kardinalsroten Talare die die Kardinale der Legende nach an ihre Zahlungsverpflichtungen gegenuber dem Kolleg erinnern sollten wurden die Germaniker von den Romern auch gamberi cotti gekochte Krebse oder cardinaletti Kardinalchen genannt Im Ersten Weltkrieg musste das Kolleg von 1915 bis 1919 ins Canisianum nach Innsbruck verlegt werden Bis zu einer von Papst Pius XI veranlassten Studienreform wurde Germanikern die den regularen Studienabschluss verlangt hatten auch ohne die ublichen Erfordernisse einer Promotion der Titel eines Dr theol et phil Doktor der Theologie und der Philosophie verliehen 4 Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 konnte die ursprungliche Internationalitat des Kollegs wiederhergestellt werden Rektoren BearbeitenIvo Zeiger SJ 1939 1948 Franz von Tattenbach SJ 1953 1959 Johannes Schasching SJ 1966 1969 Claudius Mayer Lauingen SJ 1969 1973 Georg Muhlenbrock SJ 1973 1979 Johannes Gunter Gerhartz SJ 1992 1998 Franz Meures SJ 2005 2011 Benedikt Lautenbacher SJ 2011 2015 Stefan Dartmann SJ 2015 2021 Gernot Wisser SJ seit 31 Juli 2021 7 8 Bekannte Alumni BearbeitenEduard Achermann 1928 2004 Stephan Ackermann 1963 Sebastian Anneser 1939 2018 Bela H Banathy Wolfgang Beinert 1933 Peter Cornelius Beyweg 1670 1744 Kaspar Brack 1618 Karl Braun 1930 Johann Cobenzl um 1530 1594 Franz Seraph von Dietrichstein 1570 1636 Julius Dopfner 1913 1976 Constantin Maria von Droste zu Hulshoff 1841 1901 Martin von Dunin 1774 1842 Victor H Elbern 1918 2016 Erwin Josef Ender 1937 2022 Isidor Markus Emanuel 1905 1991 Jorg Ernesti 1966 Augustinus Fink vor 1670 1720 Gerhard Fittkau 1912 2004 Friedrich Forner um 1568 1630 Alexander Frison 1875 1937 John Gibbons Hans Georg Gradl 1973 Gisbert Greshake 1933 Gerhard Gruber 1928 Holger Gzella 1974 Herbert Haag 1915 2001 Andreas Stanislaus von Hatten 1763 1841 Karl Hillenbrand 1950 2014 Paul Hoffaeus um 1525 1608 Joseph Hoffner 1906 1987 Hugo Hurter 1832 1914 Wilhelm Imkamp 1951 Robert Johnson Franz Jung 1966 Marko von Krizevci geboren als Marko Stjepan Krizin um 1589 1619 Kurt Krenn 1936 2014 Franz Konig 1905 2004 Hans Kung 1928 2021 Johann Jakob von Lamberg 1561 1630 Michael Landau 1960 Karl Lehmann 1936 2018 Johann Balthasar Liesch von Hornau 1592 1661 Adolf Franz Friedrich von der Lippe 1672 1752 Ignaz Stanislaus von Mathy 1765 1832 Johann Maier 1906 1945 Willibald Apollinar Maier 1823 1874 Bertram Meier 1960 Michael Menke Peitzmeyer 1964 Vitus Miletus 1549 1618 Karlheinz Diez 1954 Christoph Ohly 1966 Franz Josef Overbeck 1964 Johann Jakob Rabus um 1545 1584 1587 Albert Rauch 1933 2015 Karl August von Reisach 1800 1869 Andreas Rellstab Theodore Romscha 1911 1947 Alfred Saltzgeber 1872 1936 Mathias Joseph Scheeben 1835 1888 Wolfgang M Schroder 1968 Achim Schutz Josef Stadler 1843 1918 Alojzije Stepinac 1898 1960 Franjo Seper 1905 1981 Bela Tonkovic Anton Rauscher 1928 2020 Peter Schallenberg 1963 Eberhard Schockenhoff 1953 2020 Thomas Schwartz 1964 Friedrich Schwendimann 1867 1947 Ignatius von Senestrey 1818 1906 Romanus Vogler 1636 1695 Peter Walter 1950 2019 Friedrich Wetter 1928 Karl Heinz Wiesemann 1960 Armin G Wildfeuer 1960 Andreas Wollbold 1960 Nikolaus Wyrwoll 1938 Stefan Zekorn 1959 Erich Zenger 1939 2010 Joseph Damian SchmittLiteratur BearbeitenAndreas Steinhuber Geschichte des Collegium Germanicum Hungaricum in Rom 2 Bande Herder Freiburg Breisgau 1896 Johann Dachsberger Robert Leiber Kollegien In Lexikon fur Theologie und Kirche 1 Auflage 6 Band Herder Freiburg Breisgau 1934 Peter Schmidt Das Collegium Germanicum in Rom und die Germaniker Zur Funktion eines romischen Auslanderseminars 1552 1914 Niemeyer Tubingen 1984 ISBN 3 484 82056 X Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom 56 Peter Walter Die Grundungen des Collegium Germanicum et Hungaricum Etappen der Kollegsgeschichte In Korrespondenzblatt Jubilaumsausgabe zum 450jahrigen Bestehen des Collegium Germanicum et Hungaricum 2002 S 86 113 Digitalisat Martin Leitgob Vom Seelenhirten zum Wegfuhrer Sondierungen zum bischoflichen Selbstverstandnis im 19 und 20 Jahrhundert Die Germanikerbischofe 1837 1962 Herder Rom u a 2004 ISBN 3 451 26458 7 Romische Quartalschrift fur christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte Supplementbd 56 Zugleich Wien Univ Diss 2002 Maurizio Tani La rinascita culturale del 700 ungherese le arti figurative nella grande committenza ecclesiastica Gregorian University Press Biblical BookShop Rom 2005 ISBN 978 88 7839 018 8 Correspondenz Blatt fur die Germaniker spater Korrespondenzblatt fur die Alumnen des Collegium Germanicum Hungaricum 1 1892 71 1964 Digitalisat Jahrgange 1892 1901 Pontificium Collegium Germanicum Hungaricum Verzeichnis aller Studenten des Kollegs Erscheint jahrlich 2011 in der 120 Auflage Herausgeber 1977 2014 Nikolaus Wyrwoll und Wilhelm Ott Markus Pillat Das Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum zwischen internationalem Anspruch und nationalen Interessen im 19 20 Jahrhundert In Romische Quartalschrift fur Christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte 115 2020 S 172 182 Franz Josef Kos Deutschland und das Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom vom lagen 19 Jahrhundert bis 1935 Teil 1 In Romische Quartalschrift fur Christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte Bd 116 2021 S 121 134 Bd 117 2022 S 105 122 Bd 118 2023 S 40 53 Weblinks BearbeitenWebsite in deutscher italienischer ungarischer und kroatischer Sprache Kurzbeschreibung auf www kath de Memento vom 12 Marz 2018 Interview mit Pater Rektor Stefan Dartmann SJEinzelnachweise Bearbeiten Germaniker Treffen Memento vom 12 August 2014 im Internet Archive Zitate aus der Grundungsbulle Stefan Dartmann Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom In Jesuiten ISSN 1613 3889 Jg 2017 Heft 3 S 30 32 Zitat S 30 a b Erwin Gatz Die Bischofe der deutschsprachigen Lander von 1785 1803 bis 1945 Bemerkungen zu einem biographischen Lexikon In Stimmen der Zeit Bd 202 1984 S 137 141 hier S 140 Breve des Papstes Gregor XVI betreffend Verleihung eines Freiplatzes im Collegium Germanicum in Rom an den Kanton Schwyz PDF 20 66 kB In Systematische Gesetzsammlung des Kantons Schwyz 23 September 1843 abgerufen am 1 Oktober 2019 San Pastore In cgu it Abgerufen am 1 Oktober 2019 Osterreichischer Jesuit wird Rektor des Germanicums in Rom auf vaticannews va vom 23 Februar 2021 Rom Osterreichischer Jesuitenpater neuer Rektor am Germanicum In kathpress at 29 Juli 2021 abgerufen am 30 Juli 2021 Deutschsprachige Priesterseminare der katholischen Kirche Uberdiozesane Hauser Canisianum Innsbruck Collegium Orientale Herzogliches Georgianum Priesterseminar Leopoldinum Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum de Urbe Priesterseminar Sankt Georgen Studienhaus St Lambert Internationales Priesterseminar St PetrusPriesterseminare der deutschen Diozesen Priesterseminar Aachen Priesterseminar Augsburg Priesterseminar Bamberg Redemptoris Mater Berlin Priesterseminar St Petrus Berlin Collegium Willibaldinum Priesterseminar Erfurt Priesterseminar Essen Collegium Borromaeum Freiburg im Breisgau Priesterseminar Fulda Priesterseminar Hamburg Priesterseminar Hildesheim Johanneum Tubingen Priesterseminar Koln Priesterseminar Limburg Priesterseminar Mainz Priesterseminar Munchen Collegium Borromaeum Munster Priesterseminar Osnabruck Erzbischofliches Priesterseminar Paderborn Priesterseminar Passau Priesterseminar Regensburg Priesterseminar Rottenburg Wilhelmsstift Tubingen Priesterseminar 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