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Morzg ist ein Stadtteil im Suden von Salzburg Der Stadtteil entwickelte sich entlang der Gneiserstrasse und der Morzgerstrasse Der stadtnahe Teil von Morzg Kleingmain grenzt mit der Nonntaler Hauptstrasse und der Hofhaymerallee an den Stadtteil Nonntal Ostlich des Siedlungsraumes Morzg liegt der Landschaftsgarten von Hellbrunn mit der Hellbrunner Allee Westlich desselben liegt umrahmt von Wiesen und Ackern nachst dem Ortsteil Gneis der grosse Salzburger Kommunalfriedhof Unweit des Siedlungsraumes Morzg liegen im Suden ausserhalb der Stadtgrenze die Orte Anif und Grodig In Morzg mit seinen 460 8 ha leben etwa 2500 Bewohner Der Salzburger Stadtteil MorzgInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten 2 1 Weiherhof 2 2 Fischergut 2 3 Maria Theresien Schlossl 2 4 Erentrudishof 2 5 Wagnerhaus 2 6 Morzger Hof 2 7 Davidengut 2 8 Bildstocke an der Gneiserstrasse und beim Montforterhof 2 9 Die Schlosser der Hellbrunner Allee 3 Der stadtnahe Bereich Kleingmain 3 1 Buchholzhof 3 2 Buberlgut 3 3 Lainergut 4 Morzg heute 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie altesten Fundstatten der heutigen Katastralgemeinde liegen am Hangfuss des Hellbrunnerberges und zahlen zu den bedeutendsten Fundstatten im Land Salzburg Auch der Raum des heutigen Siedlungskerns von Morzg war jungsteinzeitlich vor allem aber in der Bronzezeit und auch in der Romerzeit teilweise besiedelt wie zahlreiche Funde und der ursprungliche Ortsname Marciacum Landgut des Marcius belegen Der Ort wurde in historischer Zeit erstmals 720 urkundlich erwahnt als der Bayernherzog Theodebert dem Kloster Nonnberg den romischen Gutshof villa Marciago samt der gesamten weiten Umgebung schenkt Ein weiteres Mal wird 930 Morzg erwahnt als Erzbischof Adalbert bei einem Tausch eines Gutes bei Morzg ad morzagam diesen Ort erwahnt Morzg entwickelte sich aus einem bauerlichen Haufendorf das trotz der Villenbauten des 19 Jahrhunderts und der grosseren Wohnbauten des 20 Jahrhunderts seinen dorflichen Charakter bewahren konnte An den Ort Morzg schliesst sudlich der Morzger Hugel an an den sudlich das alte Herrengut Montfort Golser Hof angrenzt das urkundlich seit 1334 genannt wird Nach 1930 entstand um die neue Eschenbachgasse ein kleiner Siedlungsraum der zuerst auch zu Kleingmain gezahlt wurde Nachdem dieser kleine Siedlungskern aber zwischen 1960 und 1970 vollstandig vom Siedlungsraum der Herrnau eingeschlossen wurde zahlt er heute folgerichtig zu diesem neuen Stadtteil Zum einstigen Gemeindegebiet Morzg gehort schliesslich der Siedlungsraum um die Berchtesgadener Strasse sudlich des Kommunalfriedhofs errichtet 1878 bzw um das unweit davon gelegene ehemalige Hochgericht der Stadt Salzburg dem Freimanngehoft mit dem fruheren Arme Sunder Friedhof und dem Galgen von 1599 bis ca 1810 der heute zum Stadtteil Gneis zahlt Morzg wurde in kleinen Teilen 1935 in seinen wesentlichen Teilen aber 1939 in das Stadtgebiet von Salzburg eingemeindet Zur Katastralgemeinde Morzg gehoren die einst weitlaufigen Auwaldflachen deren Namen Grafenau Herrenau noch an ehemalige Herrensitze erinnern Sie sind heute grossteils als Gewerbegebiet genutzt und von der Alpenstrasse aufgeschlossen Dieser salzachnahe Siedlungsraum hat sich dabei heute zum Stadtteil Salzburg Sud weiterentwickelt Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Morzg Die Baudenkmaler in Morzg liegen fast alle ausserhalb des eigentlichen Siedlungsraumes im geschlossenen Grunraum zwischen Morzg und dem Stadtteil Salzburg Sud der daher nicht scharf einem bestimmten Stadtteil zugeordnet werden kann Im historischen Zusammenhang aber sind sie aber dem Siedlungsraum von Morzg zuzuordnen Weiherhof Bearbeiten Biberngasse 31 Hauptartikel Weiherhof Salzburg nachst der Gneiser Strasse gelegen wurde fruher zu Gneis heute zu Morzg Kleingmain gezahlt Der Hof urkundlich seit Anfang des 17 Jahrhunderts genannt war ein kleines Schloss im Eigentum der Salzburger Domherren und stammt im heutigen Aussehen aus dem Beginn des 19 Jahrhunderts und zeigt sich dabei als breites Bauernhaus mit Wohn und Stallteil Der schmucke Stall mit seinen Marmorsaulen und dem Platzelgewolbe ist heute als Kunstgalerie genutzt Dieses Haus besitzt eine Marmortafel heute in der Nordfassade mit dem Wappen des Bischofs von Chiemsee Agidius Rem Der einstige namensgebende Weiher im Suden des Hofes wurde im fruhen 20 Jahrhundert zugeschuttet Der ursprungliche Meierhof des Schlosses war das nebenliegende Haus Biberngasse 29 Fischergut Bearbeiten auch Daimergut oder Webergutl genannt Hellbrunner Allee 60 Das Gut nahe dem Schloss Hellbrunn gelegen wird im Urbar des Stiftes Nonnberg erstmals bereits 1412 genannt 1451 wohnte hier als Besitzer Jorg Weber Webergutl Zuletzt 1837 umgebaut ist heute das bauerlich gepragte Gebaude mit seinem im Wirtschaftstrakt holzernem Obergeschoss ein Teil des typischen Ambiente um Schloss Hellbrunn das allerdings in einem grossen Garten gelegen fur Aussenstehende wenig einsehbar bleibt Maria Theresien Schlossl Bearbeiten Morzgerstr 87 Hauptartikel Maria Theresien Schlossl Salzburg Die Villa wurde 1901 als geplanter Wohnsitz fur den Ulanenrittmeister Josef Ritter von Lommer 1864 1902 errichtet und 1935 nach Planen des Wiener Kunstler Architekt Maler Designer etc Alfred Keller von Martin Knoll in seine heutige charakteristische Gestalt gebracht Seine spathistorisierende Barockfassade wird durch zahlreiche Stuckelemente bereichert Bemerkenswert ist hier die seltene Symbiose aus Wiener Wohnkultur mit barockem Ambiente Friedrich Achleitner Zum grossen Park mit seinem alten Baumbestand zahlen auch verschiedene grossere Fischteiche Erentrudishof Bearbeiten Morzgerstr 40 Das landwirtschaftliche Gehoft des Stiftes Nonnberg seit Jahren als biologischer Vorzeigebetrieb gefuhrt wurde in der Bausubstanz 1909 10 von Karl Pirich im damals beliebten Heimatstil erbaut Wagnerhaus Bearbeiten Morzgerstr 42 Heute zum Erentrudishof gehorig wurde dieser im Kern barocke Bau 1859 umgebaut Das strassenseitige marmorgerahmte Haustor ist heute durch Strassenaufschuttung eingeschuttet auch sonst ist das Gebaude in einem schlechten Zustand Morzger Hof Bearbeiten Morzgerstr 72 Das 1405 erstmals urkundlich als Lehen beim Ester erwahnte Gebaude wurde spatestens seit 1875 als Gasthaus gefuhrt 2014 wurde mit der umfassenden Sanierung des Hauses das unter besonderem Erhaltungsschutz steht begonnen 1 Davidengut Bearbeiten Morzgerstr 44 Das Bauerngut ist ein typischer zweigeschossiger Einhof mit barockem Kern Die Fassaden unter dem holzernen Giebelfeld besitzen eine Faschenrahmung Bildstocke an der Gneiserstrasse und beim Montforterhof Bearbeiten Gneiserstrasse beim Haus Nr 58 und Verbindungsweg sudwestlich von Schloss Montfort Das Kleindenkmal an der Gneiserstrasse stammt vermutlich aus dem 17 Jahrhundert Der alte Bildstock bei Schloss Montfort besitzt ein kleines Zeltdach und vier umgebende Linden die symbolisch Schutz verleihen sollen Er wurde um 2000 erneuert Die Schlosser der Hellbrunner Allee Bearbeiten Schloss Emslieb Hellbrunnerallee Nr 65 auch Villa Strongfort Schloss Emsburg Hellbrunner Allee Nr 52 auch Kreuzhof Ritterhof oder Lambergschloss Schloss Frohnburg Hellbrunner Allee 53 auch Schloss Kuenburg oder Grafenauerhof Kayserburg Hellbrunner Allee 48 Lasserhof auch Metzgermayerhof Rupertihof oder zuletzt Gwandhaus genannt Morzgerstr 31 Schloss Herrnau Christanihof Fronburgweg 10 Der stadtnahe Bereich Kleingmain Bearbeiten Gmain althochdeutsch gimeini bedeutet allgemeiner wechselnder gemeinschaftlicher Besitz Hier hatten die Burger der Stadt die Moglichkeit gemeinsam ihr Vieh weiden zu lassen Als Kleingmain wird heute ein kleiner Siedlungskern bezeichnet der im Westen von der Nonntaler Hauptstrasse Strasse im Norden von der Hofhaymer Allee und im Osten und im Suden von der Hellbrunner Allee und den die Allee umgebenden freien Wiesen als Teil des Hellbrunner Landschaftsgartens begrenzt wird Hier befanden sich abseits der Hellbrunner Allee einst jene freien Wiesen auf denen die Burger der Stadt Salzburg das Privileg besassen ihr Vieh weiden zu lassen Buchholzhof Bearbeiten Kleingmainergasse 29 Das schmucke kleine zweigeschossige Anwesen mit seinem Schopfwalmdach nachst der Hellbunnerallee wurde erstmals bereits 1608 erwahnt Nach dem Jahr 2000 umgebaut ist das zuvor lange leer stehende Gebaude mit seinen nunmehr rund einem Dutzend Wohneinheiten heute wieder eine Bereicherung des Stadtbildes Buberlgut Bearbeiten Gneiserstr 31 Das alte Bauerngehoft besitzt die bekannte Form eines Flachgauer Einhofes Mittertenn Gehoft und ist seit dem fruhen 17 Jahrhundert nachweisbar Alte Steingewande um die typischen kleinen Fenster pragen das alte Bauerngut Lainergut Bearbeiten Lainerhof Gneiserstr 14 Der Lainerhof heute ein beliebter Veranstaltungs und Probeort fur Verbande der Heimatpflege Bemerkenswert ist der einstige barocke Stall mit seinem Platzgewolbe und die grossten Ziegelluftungsgitter im Obergeschoss Morzg heute BearbeitenMorzg hat im Ortszentrum nachst der Kirche gelegen eine Volksschule und einen Kindergarten Morzg besitzt ein reges Vereinsleben Seniorenclubs oder die aktiven Morzger Krampusse sowie der Morzger Turnverein sind Beispiele dafur Mit Reck und Freiubungen begann der Turnbetrieb in Morzg vor dem Ersten Weltkrieg 1923 wurde der Turnverein Morzg als eigener Verein gegrundet 1925 von Martin Knoll die Turnhalle errichtet Morzg ist mit Aigen der wohl teuerste Siedlungsraum der Stadt Der Quadratmeterpreise betragt etwa 1600 m Stand 2012 In Morzg besteht auch seit 1976 die Pfadfindergruppe Salzburg 11 Morzg deren Heim sich im Morzger Pfarrzentrum neben der Kirche befindet Seit 1980 ist die Amateurtheatergruppe Die Kleingmainer aktiv Sie spielt jeweils im November im Kleingmainersaal Morzgerstrasse 27 unter dem Motto Die Leute sollen sich unterhalten Dabei werden vom Volksstuck bis zum Boulevardtheater jeweils Komodien und Lustspiele geboten Personlichkeiten BearbeitenMartin Knoll 4 August 1888 in Morzg 14 Juli 1937 in Salzburg Architekt Rudolf Hradil 1 April 1925 in Salzburg 26 Oktober 2007 in Wien Maler Druckgrafiker Zeichner Aquarellist und Mitglied der Wiener Secession Alois Schmiedbauer 24 April 1902 in Mattsee 27 Mai 1989 in Salzburg Kunsterzieher Maler und Fotograf Fritz Egger 12 Februar 1960 in Scharding Kabarettist Hubert von Goisern 17 November 1952 in Goisern MusikerLiteratur BearbeitenPaul Buberl Die Denkmale des Gerichtsbezirkes Salzburg Band 11 Osterreichische Kunsttopographie Wien 1916 Bernd Euler Dehio Salzburg Hrsg Salzburg Stadt und Land Verlag A Schroll Wien 1986 ISBN 3 7031 0599 2 Heinz Dopsch Robert Hoffmann Salzburg Die Geschichte einer Stadt 2 aktualisierte Auflage Salzburg Wien Munchen 2008 ISBN 978 3 7025 0598 1 Lieselotte Eltz Hoffmann Die Kirchen Salzburgs Verlag Anton Pustet Salzburg 1993 ISBN 3 7025 0308 0 Leon Halbach Aus Salzburgs Umgebung Morzg Kulturhistorischer Streifzug In Reise und Fremden Zeitung fur Tirol und Vorarlberg Osterreichische Alpenpost Illustrierte Zeitung aus den Ostalpen Osterreichische Alpenpost Illustrierte Familienzeitschrift aus den Ostalpen Osterreichische Alpenpost Verkehrs und Sportsanzeiger fur die Ostalpen Jahrgang 1906 Band VIII S 109 111 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung oap Martin Hell Das romische Morzg Marciacum bei Salzburg Mit 7 Abbildungen In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Jahrgang 1934 Band LXXIV S 81 108 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung slk Reinhard Medicus Die beiden Morzger Hugel Teil 1 und Die beiden Morzger Hugel Teil 2 Bastei Zeitschrift des Salzburger Stadtvereines Folge 3 aus 2009 und Folge 1 aus 2010 Salzburg 2009 und 2010 Stadt Salzburg Hrsg Historischer Atlas der Stadt Salzburg In Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg Nr 11 Salzburg 1999 Hans Sedlmayr Salzburg Stadt ohne Landschaft Otto Muller Verlag Salzburg 1970 ISBN 978 3 7013 0445 5 Hans Tietze Martin Franz Osterreichische Kunsttopographie Band IX Die kirchlichen Denkmale der Stadt Salzburg Wien 1912 Franz Valentin Zillner Geschichte der Stadt Salzburg In Sonderbande der Mitteilungen der Salzburger Landeskunde Salzburg 1885 Reprint Franz Valentin Zillner Salzburgische Dorfer im Mittelalter In Mitteilungen der Gesellschaft fur Salzburger Landeskunde Jahrgang 1892 Band LXXIV S 160 202 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung slkEinzelnachweise Bearbeiten Morzger Hof Salzburg Wiki abgerufen am 4 September 2014Stadtteile und Landschaftsraume von Salzburg Stadtteile Aigen Altstadt Elisabeth Vorstadt Gneis Gneis Sud Gnigl Itzling Itzling Nord Kasern Langwied Lehen Leopoldskron Moos Liefering Maxglan Maxglan West Morzg Mulln Neustadt Nonntal Parsch Riedenburg Salzburg Sud Schallmoos Taxham Landschaftsraume Hellbrunn Gaisberg Heuberg Siehe auch Liste der Stadtteile Salzburgs und Historisches Zentrum der Stadt Salzburg 47 769944444444 13 057194444444 Koordinaten 47 46 N 13 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Morzg 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