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Am 1 Juni 1850 erlangten mit der Wappenausgabe die ersten Briefmarken im Kaiserreich Osterreich einschliesslich der Lander der Ungarischen Krone des Konigreichs Lombardo Venetien und Liechtensteins das mit Osterreich einen Postvertrag bis 1921 hatte ihre Gultigkeit Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 1 1 Ausgabe fur Lombardei und Venetien 2 Gestaltung und Ausfuhrung 2 1 Andreaskreuze 2 2 Typenunterschiede 3 Falschungen 4 Marktwert 5 Liste der Ausgaben 6 Literatur 7 WeblinksAllgemeines BearbeitenEs wurden funf Marken zu einem zwei drei sechs und neun Kreuzer herausgegeben wobei die Bestande eines Wertes zu zwolf Kreuzer anstelle des Wertes zu neun Kreuzer erst kurz vor dem 1 Juni 1850 fast komplett vernichtet wurden Die erste osterreichische Briefmarkenausgabe zeigte das osterreichische Wappenschild und war ursprunglich als eine Ubergangslosung gedacht Die nachste Ausgabe sollte jedoch erst 1858 folgen Fur das Lokalporto mussten Marken zu zwei Kreuzer verwendet werden Je nach Entfernung und Lot in Osterreich meist 17 5 Gramm kamen andere Tarife zum Einsatz Der erste Portosatz bis einschliesslich zehn Meilen rund 75 86 km wurde mit drei Kreuzer festgelegt bis 20 Meilen waren Marken zu sechs Kreuzer und uber 20 Meilen waren Marken zu neun Kreuzer zu verwenden Fur Briefe von ein bis zwei Loth musst man das doppelte und fur zwei bis drei Loth das dreifache Porto zahlen Drucksachen konnten gunstiger aufgegeben werden und fur Rekommandationssendungen wurde ein Zuschlag gerechnet nbsp Wert zu einem Kreuzer nbsp Wert zu zwei Kreuzer nbsp Wert zu sechs Kreuzer mit Abstempelung aus S Polten Sankt Polten nbsp Wert zu neun Kreuzer mit Abstempelung aus WienDurch die Wahrungsanderung und Verabschiedung der Conventionsmunze 1 Gulden zu 100 Kreuzer statt wie bisher 60 Kreuzer am 1 November 1858 wurden mit der Kaiserkopfausgabe 1858 neue Marken herausgegeben Die Marken der ersten Ausgabe konnten mit dem neuen Wert bis 31 Dezember 1858 aufgebraucht werden Ausgabe fur Lombardei und Venetien Bearbeiten Fur die ursprunglich zu Osterreich gehorigen Gebiete Lombardei bis 1858 und Venetien bis 1866 wurden eigene Dauermarkenausgaben gedruckt da die zum Kaiserreich Osterreich aber nicht zum Deutschen Bund gehorenden Gebiete Silberwahrung und nicht wie das ubrige Osterreich die schlechter wertende Papierwahrung hatten Die Briefmarken entsprachen optisch den Ausgaben Osterreichs unterschieden sich aber in der Wahrungsangabe Centesimi bzw Lira nbsp Wert zu 5 Centesimi nbsp Wert zu 10 Centesimi nbsp Wert zu 15 Centesimi nbsp Wert zu 30 Centesimi nbsp Wert zu 45 CentesimiGestaltung und Ausfuhrung BearbeitenDie Wappenausgabe wurde zunachst 1850 auf handgeschopftem rau und uneben erscheinendem Papier mit Bogenwasserzeichen und 1854 auch auf maschinell hergestelltem glattem Papier ohne Wasserzeichen gedruckt Sie war ungezahnt Zahnungsversuche wurden jedoch bereits unternommen Andreaskreuze Bearbeiten nbsp Wert zu drei Kreuzer mit AndreaskreuzBei den Briefmarkenbogen kamen auch Andreaskreuze zum Einsatz Ein Druckbogen umfasste damals vier Schalterbogen zu je acht Zeilen und Spalten Dies ergab also 64 Briefmarken pro Bogen Zur damaligen Zeit legte man jedoch besonders darauf Wert dass beim Kauf von mehreren Bogen z B von Unternehmen keine krummen Betrage entstehen Deswegen kam man auf die Idee die letzten vier Felder eines Bogens frei zulassen Beim Kauf von sieben sechs Kreuzer Bogen musste man dann beispielsweise nur 42 Gulden und nicht 44 Gulden und 48 Kreuzer bezahlen Das Freilassen der letzten vier Felder ergab jedoch ein neues Problem das man mit der Einfuhrung der Andreaskreuze loste Die leeren Felder hatten namlich fur Falscher ideal zum Herstellen von gefalschten Briefmarken benutzt werden konnen Deshalb entschloss man sich dazu sie durch den Aufdruck von Andreaskreuzen unbrauchbar zu machen Die Andreaskreuze haben die jeweilige Farbe der Briefmarke und kommen in zwei verschiedenen Arten vor Die Kreuze befinden sich immer in der letzten Zeile des Bogens und konnen entweder in der Mitte oder am linken oder rechten Rand platziert sein Mit der Einfuhrung des neuen Wahrungssystems 1858 100 Kreuzer 1 Gulden wurden die Andreaskreuze nicht mehr gebraucht und abgeschafft Typenunterschiede Bearbeiten Die Osterreichische Postverwaltung beabsichtigte diese Marken nur kurz in Verwendung zu haben Da die Marken dann doch langer im Einsatz waren bemerkte man bald Mangel am Markenbild insbesondere beim Wappen und der Wertangabe und es wurden Verbesserungen bei der Herstellungswerkzeugen gemacht woraus sich heute drei Haupttypen erkennen lassen Experten unterscheiden zudem noch bei jedem Einzelwert zusatzliche Unterarten Wasserzeichenstellungen und auch Plattenfehler Obwohl es nur funf Werte diese Ausgabe gibt ist die Typenvielfalt sehr gross und es werden bei seltenen Stucken Hochstpreise bezahlt Falschungen BearbeitenBei diesen Ausgaben gab es die sogenannten Veroner und Mailander Falschungen zum Schaden der Post die heute sehr selten beliebt und daher wertvoll sind Marktwert BearbeitenGrundsatzlich ist diese erste Ausgabe Osterreichs bei den Philatelisten sehr beliebt da es sehr viele Druck Farben und Papierunterschiede gibt Ein vollstandiger ungebrauchter osterreichischer Satz 1 bis 9 Kreuzer dieser Ausgabe in den billigsten Varianten ist um etwa 2 000 Euro uber Onlineauktionen privat zu erhalten In gestempelter Ausfuhrung werden rund 100 Euro gezahlt Seltenere Typen oder Farben werden wesentlich hoher gehandelt Der nicht verausgabte und zum Grossteil vernichtete Wert zu 12 Kreuzer ist nicht unter 10 000 Euro zu haben Die Wappenausgabe fur Lombardei und Venetien 5 bis 45 Centesimi in den billigsten Varianten ist ungebraucht um rund 4 000 Euro uber Onlineauktionen privat zu erhalten gestempelt um rund 100 Euro Von den Exemplaren gibt es Nachdrucke die durch kraftigere Farben zu erkennen sind und teilweise gunstiger zu haben sind Liste der Ausgaben BearbeitenDie Angabe der Auflagenzahl enthalt sowohl die Ausgabe von Osterreich auch die Lokalausgaben von Lombardei und Venetien Werte Farbe Ausgabedatum Auflagenzahl ANK Nummer Michel Nummer1 gelb 1 Juni 1850 14 760 000 1 12 schwarz 1 Juni 1850 13 420 000 2 23 rot 1 Juni 1850 107 420 000 3 36 braun 1 Juni 1850 70 950 000 4 49 blau 1 Juni 1850 70 720 000 5 512 blau nicht verausgabt I ILiteratur BearbeitenUlrich Ferchenbauer Osterreich 1850 bis 1918 Spezialkatalog und Handbuch 4 Auflage Wien 1981 Michel Osterreich Spezial Katalog 2003 Austria Netto Katalog Osterreich Standardkatalog 2010Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 1850 stamps of the Austrian Empire Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wappenausgabe 1850 amp oldid 200485429