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Dieser Artikel behandelt den Erzbischof und Kurfurst von Trier Lothar von Metternich Zum Erzbischof und Kurfursten von Mainz siehe Lothar Friedrich von Metternich Burscheid Lothar von Metternich 31 August 1551 auf Burg Vettelhoven in Grafschaft 17 September 1623 in Koblenz war von 1599 bis 1623 Kurfurst und Erzbischof von Trier Lothar von Metternich Kupferstich von Balthasar Moncornet 1659 Allerheiligenaltar Grabaltar Lothar von Metternichs im Trierer DomLothar von Metternich auf seinem Grabaltar Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Biografie 3 Literatur 4 WeblinksFamilie BearbeitenLothar von Metternichs Eltern waren Johann Hans von Metternich 1500 1562 Herr zu Vettelhoven und Amtmann von Saffenberg und dessen vierte Ehefrau Katharina von der Leyen zu Adendorf 1528 1567 aus dem Haus von der Leyen Er hatte eine altere Schwester Anna Katharina von Metternich 1548 1572 die mit Johann Ludwig Hausmann von Namedy verheiratet war und einen jungeren Bruder Johann Dietrich von Metternich 1553 1625 Sein Halbbruder Bernhard von Metternich aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Katharina von Deinsberg ubernahm 1566 das vaterliche Erbe gefolgt von Lothars Stiefbruder Dam Quad von Landskron dem altesten Sohn aus Katharinas erster Ehe mit Hermann Quad von Landskron Uber seine Mutter war Lothar von Metternich ein Neffe des Trierer Erzbischofs und Kurfursten Johann VI von der Leyen seines dritten Vorgangers im spateren Amt des Erzbischofs Er war der Urururgrossonkel von Furst Klemens Wenzel Lothar von Metternich Winneburg Biografie BearbeitenDurch die Jesuiten wurde der sprachbegabte Mann erstklassig und umfassend ausgebildet woran sich Studien an den Universitaten in Koln von 1567 bis 1577 in Perugia von 1577 bis 1579 und in Padua von 1579 bis 1581 sowie Bildungsreisen nach Italien und Frankreich anschlossen Er sprach fliessend Flamisch Franzosisch Italienisch und Latein 1570 wurde er Anwarter auf das Kanonikat Domizellar 1575 Domkapitular und 1590 Domscholaster des Trierer Doms Im April 1599 ernannte ihn der amtierende Erzbischof Johann von Schonenberg zu seinem Koadjutor Nach dessen Tod am 1 Mai wahlte ihn das Trierer Domkapitel am 7 Juni 1599 zum neuen Erzbischof die Priesterweihe erteilte ihm am 13 Juni 1599 der papstliche Nuntius im Probationshaus der Jesuiten in Trier Die Konsekration zum Bischof fand am 30 Juli 1599 in der Kirche St Florin in Koblenz statt Seine weltlichen Insignien die Regalien wurden ihm 1600 durch Kaiser Rudolf II verliehen wodurch er damit auch Oberhaupt der weltlichen Herrschaft des Kurstaates Trier wurde Seine vordringlichste Massnahme war die finanzielle Konsolidierung des wirtschaftlich und finanziell geschwachten Landes durch verschiedene neue Steuern und eine erhohte Munzpragung Wegen des teuren Beitritts 1610 zur Liga und wiederholten kostspieligen militarischen Einsatzen wie zum Beispiel der Steuerstreit mit der Abtei St Maximin und Luxemburg 1601 des Ausbaus der Festung Ehrenbreitstein seit 1600 und der Stadtbefestigung von Koblenz 1611 blieben seine Sanierungsmassnahmen ohne Erfolg Er engagierte sich intensiv in der Reichspolitik fehlte bei kaum einer wichtigen Reichsversammlung nahm an den Kaiserwahlen von Matthias 1612 sowie Ferdinand II 1619 teil und schlichtete den Streit zwischen Union und Liga In seine Amtszeit fallt der Beginn des verheerenden Dreissigjahrigen Krieges Als oberster Seelsorger und kirchliches Oberhaupt setzte er die kirchliche Reform seiner Vorganger fort indem er vor allem die Priesteraus und fortbildung forderte und an Seelsorge Volksmission Katechismusunterricht und allgemeinen Schulunterricht verstarkt Jesuiten Kapuziner Franziskaner und aus England vertriebene Lehrschwestern die sogenannten Englischen Fraulein beteiligte Weiterhin setzte er sich intensiv dafur ein den genannten Glaubenskongregationen angemessene Unterkunfte zu verschaffen wie zum Beispiel das neue Kollegiengebaude der Jesuiten das von 1611 bis 1614 neben der Trierer Jesuitenkirche errichtet wurde Er begann den Ausbau des Kurfurstlichen Palais in Trier zur vierflugeligen Renaissanceanlage wozu er ab 1614 auch Teile der Konstantinbasilika abreissen liess Lothar von Metternich war ein hochintelligenter und belesener Mann einfacher Lebensart mit freundlichen Umgangsformen und hoher strengster Sittlichkeit was Papst Paul V veranlasst haben soll ihn als das Muster eines Bischofs lateinisch exemplum espiscopi zu bezeichnen Nach langem Siechtum starb er am 17 September 1623 und wurde wunschgemass im sudlichen Seitenschiff des Trierer Doms beim Allerheiligenaltar beigesetzt den er sich bereits 1614 als Grabaltar von dem Bildhauermeister Hans Ruprecht Hoffmann dem Alteren hatte errichten lassen Ebenso stiftete er 1600 den Kreuztragungsaltar der Heimersheimer Pfarrkirche St Mauritius im Andenken an seine Eltern Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Metternich Lothar von Churfurst von Trier In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 18 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1868 S 54 f Digitalisat Bernhard Endrulat Lothar Erzbischof und Kurfurst von Trier In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 261 f Gunter Christ Lothar von Metternich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 230 232 Digitalisat Martin Persch LOTHAR von Metternich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 262 263 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lothar von Metternich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Metternich Lothar von in der Datenbank Saarland Biografien Druckschriften von und uber Lothar von Metternich im VD 17 Wappen Lothars von Metternich auf welt der wappen de Illustration von 1627 Lotharius Archiepiscopus Digitalisat VorgangerAmtNachfolgerJohann VII von SchonenbergKurfurst Erzbischof von Trier 1599 1623Philipp Christoph von SoternNormdaten Person GND 104224266 lobid OGND AKS VIAF 74284592 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Metternich Lothar vonKURZBESCHREIBUNG Erzbischof und Kurfurst von TrierGEBURTSDATUM 31 August 1551GEBURTSORT Schloss Vettelhoven GrafschaftSTERBEDATUM 17 September 1623STERBEORT Koblenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lothar von Metternich amp oldid 237438083