www.wikidata.de-de.nina.az
Lemle Moses Reinganum geboren 1666 in Rheingonheim gestorben am 25 Marz 1724 in Mannheim war ein kurpfalzischer Hofjude Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Literatur 4 WeblinksFamilie BearbeitenLemle Moses Reinganum war der Sohn von Mendel Moses und Sussche Seine Ehe mit Fromet Mayer Hess blieb kinderlos Auf seinen Einfluss hin wurden aber seine Bruder Abraham Moses und Susskind Moses sowie seine Neffen Emanuel Mayer und Moses Mayer ebenfalls Hofjuden in der Kurpfalz Drei der Nichten waren mit Enkeln des brandenburgischen Hofjuden Elias Gomperz verheiratet Eine weitere Nichte Rebecca heiratete Simon Wolf Oppenheimer einen Enkel des kaiserlichen Hofjuden Samuel Oppenheimer in Wien Leben BearbeitenReinganum und sein Vater zogen in den 80er Jahren des 17 Jahrhunderts als Pferdehandler nach Mannheim wo er 1687 das Schutzrecht erlangte Bereits zwei Jahre spater wurde Mannheim im Pfalzischen Erbfolgekrieg von franzosischen Truppen vollig zerstort und er floh nach Heidelberg Wahrend des Kriegs belieferte er das pfalzische Heer mit Pferden wodurch er zum Oberkriegsfaktor aufstieg Er gehorte zu den ersten die nach Mannheim zuruckkehrten und beteiligte sich am Wiederaufbau der Stadt und der judischen Gemeinde die ihn zum Vorsteher wahlte In Mannheim besass er mehrere Hauser und 1711 baute er am Rande der Stadt beim Rheintor ein grosses Landhaus mit Stallungen Garten und einer Orangerie Auf der nahegelegenen Muhlauinsel liess er 1712 ein Mustergut fur Obst und Viehzucht errichten und belieferte den Hof mit Vieh Eine wichtige Grundlage fur Reinganums unternehmerischen und gesellschaftlichen Aufstieg war seine Verbindung zum kaiserlichen Hofjuden Samuel Oppenheimer Er war sein Statthalter in der Kurpfalz und pachtete 1699 gemeinsam mit dessen Sohn Isaak Beer fur 120 000 Gulden jahrlich das pfalzische Salzmonopol auf zehn Jahre Fur den pfalzischen Hof wurde er zum wichtigen Kreditgeber So lieh er 1703 dem Kurfursten auf Grundlage fur von Osterreich zugesagten Subsidien 775 000 Gulden und 1709 406 656 Gulden Oft sprang er ein wenn grossere Ausgaben kurzfristig den pfalzischen Haushalt sprengten wie bei der vom Kaiser geforderten Turkensteuer oder dem Bau des Mannheimer Schlosses Zum Dank fur seine Dienste ernannte ihn Kurfurst Johann Wilhelm zum Hof und Obermilizfaktor Auch ausserhalb der Kurpfalz war Reinganum tatig Er war Kreditgeber des Kaisers und von Landgraf Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt und hatte Geschaftsbeziehungen nach Berlin Frankfurt und Wien Sein Geschaft umfasste den Handel mit Pferden Vieh und Juwelen das Kredit und Wechselgeschaft sowie den Handel mit Immobilien Neben seinen Hausern in Mannheim besass er mehrere Hauser in Frankfurt Entsprechend seinen Moglichkeiten setzte sich Reinganum immer wieder fur die judische Gemeinde ein 1697 trat er gegenuber dem Stadtrat fur ein Konvent der im Pfalzischen Erbfolgekrieg aus Mannheim gefluchteten Juden ein 1717 warb er gemeinsam mit Michael May bei Kurfurst Carl Philipp fur eine Erneuerung der Judenkonzession Als Schtadlan war er Fursprecher der judischen Gemeinde und Mittelsmann zur Regierung Mehrere seiner Hauser stellte er Glaubensgenossen zur Verfugung denn gemass der kurfurstlichen Konzession besass ein Jude nur dann das Niederlassungsrecht wenn er den Besitz eines Hauses vorweisen konnte Am dauerhaftesten aber sollte sich seine Stiftung einer Klaus erweisen Er erwirkte 1706 bei Kurfurst Johann Wilhelm die Genehmigung und errichtete eine Stiftung mit einem Vermogen von 100 000 Gulden Zwei Jahre spater wurde die Lemle Moses Klaus eroffnet eine Talmudschule mit Synagoge Sie war spater Zentrum der orthodoxen Juden und wurde 1938 von den Nationalsozialisten geschandet Lemle Moses starb 1724 als reichster Hofjude in Mannheim In seinem Testament vermachte er der Klaus 66 666 Gulden Sein Grabstein auf dem alten judischen Friedhof war als einer der wenigen aus kostbarem Jurakalkstein Als die judische Gemeinde 1938 gezwungen wurde den Friedhof zu raumen gehorte sein Grabstein zu den wenigen die auf den neuen Friedhof umgesetzt wurden Die Stadt Mannheim benannte 2010 eine Strasse nach ihm Literatur BearbeitenRobert Uri Kaufmann Moses Reinganum Lemle In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 207 Digitalisat Britta Wassmuth Im Spannungsfeld zwischen Hof Stadt und Judengemeinde Soziale Beziehungen und Mentalitatswandel der Hofjuden in der kurpfalzischen Residenzstadt Mannheim am Ausgang des Ancie Regime Ludwigshafen am Rhein 2005 ISBN 3 934845 30 4 Karl Otto Watzinger Geschichte der Juden in Mannheim 1650 1945 Kohlhammer Stuttgart 1984 ISBN 3 17 008696 0 S 128 130 Moses Reinganum Lemle Forderkreis historischer Grabstatten in Mannheim Hrsg Die Friedhofe in Mannheim Wegweiser zu den Grabstatten bekannter Mannheimer Personlichkeiten Sudwestdeutsche Verlagsanstalt Mannheim 1992 ISBN 3 87804 213 2 Weblinks BearbeitenVolker Keller Die Welt der Mannheimer Klaus In verlag waldkirch de Normdaten Person GND 137575688 lobid OGND AKS VIAF 81749409 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reinganum Lemle MosesKURZBESCHREIBUNG kurpfalzischer HofjudeGEBURTSDATUM 1666GEBURTSORT RheingonheimSTERBEDATUM 25 Marz 1724STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lemle Moses Reinganum amp oldid 233736345