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Joel oder Jost Liebmann auch Jehuda oder Juda Berlin geb um 1639 in Halberstadt gest 30 Januar 1702 in Berlin war ein deutscher Schutzjude und Hoffaktor am Hof von Brandenburg bzw im Konigreich Preussen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachfahren 3 Literatur 4 Weblinks 5 Portrat 6 EinzelbelegeLeben BearbeitenSein Vater war Elieser Liepmann Kaufmann in Gottingen seine Mutter Merle Aus dem vermutlichen Geburtsort Halberstadt ging Liebmann 1660 nach Hamburg um bei Chaim Hameln 1689 den Juwelenhandel zu erlernen Dort lernte er auch dessen Frau Gluckel von Hameln und deren Nichte eine Tochter des Rabbiners von Hildesheim Malke Goldschmidt kennen die er heiratete 1 1664 eroffnete er in Hannover mit Chaim ein Handelshaus das mit grossem Verlust geschlossen wurde wie Gluckel berichtet III 2 Er lieferte aber ab 1668 dem Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm I von Brandenburg und den Kurprinzen als Hofjuwelier Juwelen die seit 1684 vom Leibzoll ausgenommen wurden Nach dem Tod seiner Frau ging er mit einem Schutzbrief vom 30 Januar 1677 2 uber Hildesheim nach Berlin wo die Witwe des Gemeindegrunders und Hoffaktors Israel Aaron Esther Schulthoff heiratete und bald dessen Stelle als Hofjude und damit Lieferant und Kreditgeber des Hofes einnahm Auch der Nachfolger Friedrich III spater Friedrich I von Preussen bestatigte 1688 diese Privilegien Das Luxusbedurfnis des Hofes nutzte er fur seine Geschafte Fur die Kronung in Konigsberg 1701 besorgte er die Krone fur die Konigin im Wert von 300 000 Reichstalern von deren Steinen er nach der Feier die meisten wieder zurucknahm und somit nur 8000 Taler berechnete 1694 wurde ihm als erstem Juden das Privileg zugestanden seine Handelsbucher juristisch denen der christlichen Kaufleute gleichzustellen wodurch u a er die Schulden besser eintreiben konnte Zu seiner Kundschaft gehorten auch die Hofe von Anhalt Dessau Hessen Homburg und Holstein Den Konkurrenten und Verwandten seiner ersten Frau Moses Benjamin Wulff drangte er nach Dessau ab Seine zweite Frau Esther die Liebmannin und beider Sohne Isaak verh mit Merle Wertheimer gest 1711 und Jost 1678 1747 waren an der Geschaftsfuhrung beteiligt Im Jahr 1700 hat Esther die Erlaubnis erhalten fur gelieferte Juwelen 2000 Feinmark Silber in Sechspfennig Stucken auszupragen 1701 wobei der Schlagschatz etwa 50 betragen haben soll Jost Liebmann hat in der Berliner Judischen Gemeinde als erster das Recht erhalten eine private Synagoge zu fuhren die nach ihm benannte Liebmannsche Schule gegen Esthers Widerstand 1714 ersetzt durch die Alte Synagoge 1684 erreichte er dass nur dort Gottesdienste abgehalten werden durften die 1671 aus Wien vertriebenen und zugewanderten Juden mussten ihre Synagoge schliessen Er grundete ein grosses Lehrhaus und setzte seinen Neffen und Schwiegersohn Aaron Benjamin Wolf gest 1721 als dessen Leiter ein der 1709 zum Rabbiner von Berlin wurde ab 1714 in Frankfurt Oder 3 Dessen Vater und Josts Bruder war Isaak Benjamin Wolf seit 1685 Oberrabbiner von Brandenburg mit Sitz in Landsberg a d W Josts Sohn Abraham Liebmann gest 1730 mit Malke als Mutter wurde Rabbiner in Halberstadt Seine Tochter Hindschen heiratete nach Frankfurt Oder in die Familie Bar Beer Hertz Bei seinem Tode betrug sein Vermogen etwa 100 000 Reichstaler Zahl nach Gluckel Somit zahlte er nach den osterreichischen Hoffaktoren Oppenheimer und Wertheimer und seinen Vettern Leffmann Behrens und Behrend Lehmann zu den reichsten Juden im Reich Nachfahren BearbeitenDer Urenkel und Enkel des Isaak Wolf Liebmann grundete 1760 die luxuriose Western Synagogue in Westminster Zu den Nachfahren zahlen uber die Ehefrau des Berliner Unternehmers Liepmann Meyer Wulff 1745 1812 dessen Tochter und Saloniere Amalie Beer 1767 1854 sowie deren Sohne der bekannte Komponist Giacomo Meyerbeer sowie der Eisenbahnpionier und Astronom Wilhelm Beer 1797 1864 Ein Teil nahm nach dem Ubertritt zum Christentum den verkurzten Namen Liman an vgl die Familie von General Otto Liman von Sanders Zu den spateren Nachfahren gehort der ehemalige Direktor des Judischen Museums Berlin vormals US Finanzminister W Michael Blumenthal Literatur BearbeitenDenkwurdigkeiten der Gluckel von Hameln Ubersetzt und hrsg von Alfred Feilchenfeld Judischer Verlag Berlin 1913 Nachdrucke der 4 Auflage 1923 Athenaum Frankfurt 1987 ISBN 3 610 04699 6 u a zuletzt Philo Bodenheim 1999 ISBN 3 8257 0073 9 Digitalisat in der Freimann Sammlung Franz Menges Liebmann Jost In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 508 Digitalisat Selma Stern Der preussische Staat und die Juden Bd I 1925 S 47 49 W Michael Blumenthal Die unsichtbare Mauer Die dreihundertjahrige Geschichte einer deutsch judischen Familie Hanser Munchen Wien 1999 ISBN 3 446 19642 0 Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2000 ISBN 3 423 30788 9Weblinks BearbeitenJewish virtual LibraryPortrat Bearbeitengemalt von Anthoni Schoonjans 1702 Abbildung in Ruth Gay The Jews of Germany 4 Einzelbelege Bearbeiten Grabmal fur Schmuel ben Josef SeGaL Hameln Samuel Hameln Jewish Cemetery Hildesheim Juedischer Friedhof Teichstrasse In epidat steinheim institut de abgerufen am 20 Marz 2020 Rudolf Hallo Geschichte der Familie Hallo 350 Jahre aus dem Leben einer deutschen Hofjuden und Handwerker Familie aktenmassig dargestellt Privatdruck von Kasseler buchdruckerei u stempelfabrik g m b h 1930 google de abgerufen am 20 Marz 2020 AARON BEN BENJAMIN WOLF JewishEncyclopedia com Abgerufen am 19 Marz 2020 Original Gemalde Portrat eines Unbekannten 1702 im Schloss Charlottenburg vgl Diskussion Jost Liebmann zum Portrat von Anthoni Schoonjans Normdaten Person GND 136993834 lobid OGND AKS VIAF 81246730 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liebmann JostALTERNATIVNAMEN Liebmann Joel Berlin JudaKURZBESCHREIBUNG deutscher Schutzjude und Hoffaktor am Hof von BrandenburgGEBURTSDATUM um 1639GEBURTSORT HalberstadtSTERBEDATUM 30 Januar 1702STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jost Liebmann amp oldid 227341280