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Die Alte Synagoge war die alteste Synagoge in Berlin Sie wurde in den Jahren 1712 1714 errichtet und bis 1942 genutzt Alte Synagoge Radierung von Friedrich August Calau Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Synagoge 1811 braunes Gebaude in der Mitte Die Synagoge befand sich in der Heidereutergasse vorher Heidereitergasse 4 nahe der Rosenstrasse und der Spandauer Strasse westlich des Neuen Marktes im Marienviertel 1 2 Heute befindet sich an dieser Stelle eine Grunflache Geschichte Bearbeiten nbsp Inneres der Alten Synagoge nbsp Gedenktafel Heidereutergasse in Berlin MitteDie erste urkundliche Erwahnung von Juden in Berlin stammt aus dem Jahr 1295 Nach mehrfachen Vertreibungen kam es in Berlin zu einer dauerhaften judischen Besiedlung im Anschluss an die Vertreibung der Wiener Juden 1670 Durch ein von den Maximen des okonomischen und fiskalischen Nutzens motiviertes Edikt des Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm 1620 1688 vom 21 Mai 1671 wurde es 50 aus Wien vertriebenen judischen Familien gestattet sich fur zunachst 20 Jahre in der Mark Brandenburg niederzulassen 3 Ein Grossteil von ihnen kam nach Berlin wo sie privat auch eine Synagoge unterhielten Der Hoffaktor Jost Liebmann erhielt 1684 das Privilileg nur dort judische Gottesdienste abzuhalten Nachdem der Judischen Gemeinde Berlin zunachst der Bau von Synagogen noch verboten blieb erwarb sie 1712 ein Gartengrundstuck vom Kammergerichtsprasidenten von Sturm sowie das Wohnhaus Heidereutergasse 4 von einem Maurermeister und schloss einen Vertrag mit dem Ratsmaurermeister Melcher uber den Bau Der Zimmermeister Michael Kemmeter war fur die Konstruktion des Dachwerks verantwortlich und bereits an mehreren Berliner Bauten beteiligt gewesen 4 Ob einer der beiden Bauleute auch den architektonischen Entwurf fur die Synagoge geliefert hat ist unklar Die Grundsteinlegung erfolgte am 9 Mai 1712 die Einweihung des Gotteshauses fand am 14 September 1714 statt Die genaue Bausumme ist unbekannt eine finanzielle Unterstutzung seitens der Regierung gab es nicht Die Synagoge wurde damals als Grosse Synagoge bezeichnet weil es bis dahin nur kleine private Synagogen gab Es handelte sich um einen rechteckigen Saalbau mit hoher Voutendecke wobei der im christlichen Kirchbau charakteristische Turm fehlte Sie glich mit hohen Rundbogenfenstern und Walmdach dem Typus der unter Friedrich Wilhelm I errichteten einfachen Kirchenbauten wie beispielsweise der 1720 von Philipp Gerlach erbauten und ebenfalls turmlosen Garnisonkirche in Berlin Mitte In den Jahren 1854 1855 wurde die Synagoge durch Eduard Knoblauch 1801 1865 umgebaut Die wichtigste Veranderung war eine Frauenempore mit vier Treppenanbauten Ausserdem wurde der Bau nach Osten hin erweitert und die Estrade in eine neugeschaffene Apsis verlegt Im 19 Jahrhundert war die judische Gemeinde in Berlin stark angewachsen und hatte um 1860 etwa 28 000 Mitglieder Die damals einzige Synagoge bot nicht mehr ausreichend Platz so dass die Neue Synagoge in der Oranienburger Strasse gebaut wurde Zu dieser Zeit erhielt die Synagoge in der Heidereutergasse den Namen Alte Synagoge In der Pogromnacht des 9 10 November 1938 wurde sie nicht zerstort Ein Grund dafur war wohl die geschutzte Lage inmitten eines Hofes der von allen vier Seiten mit Hausern umgeben war Am 20 November 1942 fand der letzte Gottesdienst in der Alten Synagoge statt Im Zweiten Weltkrieg wurde sie vollig zerstort Seit 14 September 2000 erinnern eine Gedenktafel und der mit Steinen markierte Umriss der Synagoge in einer Grunanlage an dieses Gotteshaus Die Reste der Fundamentmauern stehen seit 2011 unter Denkmalschutz 5 Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten SynagogenLiteratur BearbeitenDie Chronik Berlins Chronik Verlag Dortmund 1986 ISBN 3 88379 082 6 Synagogen in Berlin Zur Geschichte einer zerstorten Architektur Verlag Willmuth Arenhovel Berlin ISBN 3 922912 04 4 Moritz Stern Geschichte der Alten Synagoge zu Berlin Verlag Hentrich amp Hentrich ISBN 978 3 938485 66 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Synagoge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Plane zum Umbau der Alten Synagoge Architekturmuseum der Technischen Universitat Berlin Bibliothek Digital Judische Friedhofe in Berlin PDF 2 74 MB Forderverein Berliner Historische Mitte e V zur Wiedergewinnung des alten StadtkernsEinzelnachweise Bearbeiten Heidereiter Gasse In Karl Neander von Petersheiden Anschauliche Tabellen 1811 S 55 Juden Tempel Heidereutergasse 4 In Berliner Adressbuch 1931 Teil 4 S 400 Britta L Behm Moses Mendelssohn und die Transformation der judischen Erziehung in Berlin Eine bildungsgeschichtliche Analyse zur judischen Aufklarung im 18 Jahrhundert Waxmann Verlag Munster 2002 ISBN 3 8309 1135 1 S 49 Carol Herselle Krinsky Synagogues of Europe Architecture History Meaning Dover Publications 1996 ISBN 0 486 29078 6 S 261 Landesdenkmalliste siehe aktuelle PDF Version 52 521101 13 404841 Koordinaten 52 31 16 N 13 24 17 4 O Normdaten Geografikum GND 7587483 0 lobid OGND AKS LCCN no2008099616 VIAF 148137316 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Synagoge Berlin amp oldid 235778246