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Meyer Goldschmidt ca 1650 in Stadthagen gest 18 Februar 1736 in Mollegade Kopenhagen war Grunder der judischen Gemeinde und Hofjuwelier in Kopenhagen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhes Leben 1 2 Grundung der Gemeinde und des Friedhofs in Kopenhagen 1 3 Konflikte mit Josef Meyer Levin 1 4 Uberdauern von christlichen Konversionsbestrebungen und Grossbrand 1728 2 Familie 3 Literatur und Quellen 4 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenFruhes Leben Bearbeiten Meyer HaLevy Stadthagen Oppenheim Goldschmidt auch Mejr Segal Goldschmidt Stadthagen wurde in Stadthagen als Sohn des Moses Kramer HaLevy Stadthagen Goldschmidt auch Moshe bar Baruch Daniel Shmuel Halevi vor 1620 wohl in Fulda 1 Marz 1670 in Stadthagen und der Gutel Meyer um 1625 in Fulda gest 29 Juli 1669 in Stadthagen einer Tochter des Meyer Wallich aus Minden geboren Fur eine kurze Ubergangszeit lebte er in Oppenheim und ging dann nach Altona zu seinem Bruder Joseph HaLevy Joost Goldtschmit Stadthagen 1646 1699 der dort Gemeindevorsteher geworden war und 1675 Elkele Pinkerle eine jungere Schwester der Glikl von Hameln geheiratet hatte Zeitweise liess Meyer Goldschmidt sich auch in Hamburg nieder Von dort ubersiedelte er nach Kopenhagen wo er vorerst als Tabakspinner tatig war Mit Hilfe des aus Kothen 1 stammenden Hofjuweliers Israel Salomon Levy der in Altona lebte aber seit 1681 freien Zugang zu Danemark hatte konnte Meyer Goldschmidt mit koniglicher Duldung vom 6 Oktober 1683 dauerhaft in Danemark bleiben 2 Er gilt als einer der ersten aschkenasischen Handler aus Altona die sich in Kopenhagen niederliessen nachdem sephardische Juden schon seit einer koniglichen Deklaration vom 19 Januar 1657 im ganzen Konigreich Handel treiben durften 3 Grundung der Gemeinde und des Friedhofs in Kopenhagen Bearbeiten Am 16 Dezember 1684 erhielt er die Erlaubnis in seinem Hause religiose Zeremonien aber vorerst keine Predigten durchzufuhren 4 was als Grundungsakt der Gemeinde in Kopenhagen angesehen wird Erster Rabbiner in der wachsenden Gemeinde von Meyer Goldschmidts sogenannter Deutscher Synagoge war Abraham Salomon aus Mahren um 1687 1700 Mollegade ein anderer Berendt Jacob gest 1749 Schwiegersohn des Abraham Cantor Goldschmidt kaufte im Sommer 1694 zusammen mit Axel Cantor Tabakspinner 5 1682 Abraham Cantor aus Hildesheim 6 und Ruben Furst das erste der Grundstucke fur den Friedhof Mollegade Muhlenstrasse das damals noch ausserhalb des Stadtteils Norrebro lag Auf der ersten Grabstelle war bereits 1693 der junge Juwelenhandler David Israel bestattet worden 7 Nach dem Tod des Hofjuweliers Israel Salomon Levy September 1695 in Altona 2 wurde Meyer Goldschmidt um 1699 dessen Nachfolger als Hofjuwelier 8 Um 1699 war Goldschmidt offenbar ein bekannter Mann in Kopenhagen und fiel unter die Zustandigkeit des Landgerichts als er eines Tages dem Stadtvogt meldete dass eine arme Frau in sein Haus eingedrungen sei und gefragt habe ob hier nicht ein reicher judischer Handler wohne dem sie ihr Kind verkaufen konne Sie habe gehort dass Juden rituell das Blut von Kindern nutzten Er liess die Frau festnehmen und sie wurde zu einer Strafe am Pranger verurteilt dann aber zum Dienst in einem Waisenhaus begnadigt Konflikte mit Josef Meyer Levin Bearbeiten Goldschmidt wurde durch konigliche Bewilligung vom 9 September 1699 zusammen mit seinem Bruder Just Goldschmidt seinem Schwiegersohn Henrik Chajim Furst und seinem Sohn Moses Mejr Goldschmidt von allen Steuern und Abgaben gegen eine freiwillige Jahresgebuhr Schutzpfennige an die konigliche Schatzkammer befreit 9 So verschaffte er den deutschen Juden mehrere Privilegien Zudem gab Goldschmidt dem Konig langfristige Kredite Zu Beginn des Nordischen Krieges im April 1700 gab er mitsamt der judischen Gemeinde dem Konig Kriegsanleihen die im Juni 1703 zuruckgezahlt wurden Am 20 Oktober 1710 folgte er einer weiteren Aufforderung finanziell zur Fortsetzung des Krieges beizutragen 10 nbsp Unterschrift des Meyer Goldschmidt 1723Goldschmidt und seine Familie schienen eine Art Vormachtstellung gegenuber den ubrigen aschkenasischen Juden erlangt zu haben was um 1722 in gerichtlichen Konflikten mit dem Kreis um Josef Meyer Levin gest 11 September 1738 11 gipfelte Die askenasische Familie Levin besuchte aus Protest die sephardische Synagoge statt Meyer Goldschmidts Synagoge 12 und trug nicht zu den Jahresabgaben an den Konig bei Zudem zog sie Gemeindemitglieder in ein eigenes Lehrhaus ab 12 Im November 1724 erging ein Urteil zu Gunsten Goldschmidts und Levin wurde zu hohen Geldstrafen verurteilt Der Konig entschied aber am 31 Mai 1726 andererseits dass Levin in seiner Schule nicht nur seinen Vater seine Bruder und Schwager sondern auch deren Diener unterrichten durfte und dass er einen Schulmeister halten musste Zwei Jahre spater kam es zu neuen Streits wegen Heiraten Begrabnissen Exkommunikation usw mit Levins Familie 13 Uberdauern von christlichen Konversionsbestrebungen und Grossbrand 1728 Bearbeiten In einem Brief vom 17 Januar 1725 von der Judischen Gemeinn von Meyer Goldschmidts Synagoge bat Goldschmidt den Konig Friedrich IV um Erlaubnis auch christliche Diener einstellen zu durfen was nicht gebilligt wurde 14 Am 20 Mai 1728 wurden die Altesten der Juden in die Vaisenhuset Kapelle einberufen wo ihnen der Geheimrat Johann Georg von Holstein im Namen des Konigs befahl die Juden der Reihe nach in derselben Kirche eintreffen zu lassen Dort sollten die Pastoren der St Petri Kirche Henrik Durkop und Mathias Schreiber versuchen sie zur Konversion zu bewegen indem sie in Sanftmut vernunftige Fragen stellen Am 7 September erbaten Meyer Goldschmidt Meyer Levin und Berendt Jakob jedoch im Namen der ganzen judischen Nation um Freistellung von dieser Prozedur 15 Goldschmidt verlor durch den dreitagigen Grossbrand von Kopenhagen bis 23 Oktober 1728 einen bedeutenden Teil seines Vermogens 12 was seine Stellung aber kaum schmalerte Bis 1732 war die Synagoge in seinem Haus Badstuestraede 20 16 untergebracht und hatte erst danach ihren Sitz in gemieteten Raumlichkeiten in der Laederstraede sodann bis 1795 in der Laederstraede Nr 11 17 Als Vorsteher und Altester der Gemeinde und Hofjuwelier des Konigs Friedrich IV wurde Goldschmidt wohlhabend und lebte auf Slotsholmen im Herzen Kopenhagens Er starb am 18 Februar 1736 in Kopenhagen Auf dem Friedhof in Mollegade befindet sich sein Grabstein 16 der aber heute unleserlich ist 18 Familie BearbeitenMeyer Goldschmidt heiratete Breine Furst gest 15 Juli 1728 in Kopenhagen beigesetzt in Mollegade die wohl Tochter des ebenfalls in Kopenhagen agierenden Juweliers und Tabakhandlers Samuel Schmuel ben Chajim Furst gest 1700 in Altona war Mit ihr hatte er mehrere Kinder 16 Judith Gitl Goldschmidt 1743 in Mollegade 1693 Geldwechsler und Hofjuwelier Henrik Chaim Furst Hamburg gest 5 Juli 1732 Kopenhagen 2 Sohne und mehrere Tochter mit zahlreichen Nachfahren 19 Samuel Henrik Furst 25 Februar 1763 in Mollegade Kaufmann in Kopenhagen Anna Furst Kaufmann Hein Hameln Goldschmidt gest 1742 in Kopenhagen Elias Hein Goldschmidt 20 Judith Furst 1702 Altona lebt 1763 in Stockholm Diamantschleifer Carl Gottlob Neumann 1705 Konversion 1750 zuvor Moses Jacob Schiff 1751 Tee und Porzellanhandler in Kopenhagen Johan Christian Neumann Freude Furst gest 1734 Kopenhagen Aron Bendix Goldschmidt gest 1742 Kopenhagen Moses Meyer Goldschmidt 19 Juni 1731 in Kopenhagen Kaufmann ebd Sarche Cleve Hamburg gest 15 Oktober 1743 in Kopenhagen Tochter des Heymann Chajim Cleve Gomperz Magnus Goldschmidt Edel Halle Juda Loeb Levin Goldschmidt gest 17 Januar 1770 in Altona Miriam Breine 21 Chaim Levin Kopenhagen auch Heymann Levin Goldschmidt ca 1723 in Kopenhagen gest 5 Dezember 1811 ebd Kaufmann 22 danischer Burger 1762 Breine I Nathan Moses Fredericia gest 1784 Inhaber Firma Hertz amp Nathan Moses Rachel Roesche Goldschmidt gest 17 November 1742 Moses Magnus Cleve Kaufmann in Altona Levin Mejer Goldschmidt in Kopenhagen Frankfurt am Main vor 1712 Edel Kulp ebd spater Kaufmann in Kopenhagen Diplom vom 21 Oktober 1712 nbsp Isaac Adler Judith Goldschmidt Moses Nathan Hertz Rachel Marie Hertz 1754 31 Januar 1818 in Kopenhagen ebd 9 September 1799 Isaac David Adler 1759 in Altona gest 18 Mai 1812 in Kopenhagen ab 1786 Inhaber mehrerer Handelsgeschafte und zeitweise Synagogenvorsteher in Kopenhagen 21 Roesel Kroendel Goldschmidt auch Roesel Stadthagen Kopenhagen Joseph Hameln Goldschmidt 1685 gest 1734 in Kopenhagen Sohn der Glikl von Hameln und des Chaim Hameln Goldschmidt Roeschen Goldschmidt Isaak Salomonsen 1723 in Kopenhagen gest 1800 ebd Literatur und Quellen BearbeitenJulius Salomon und Josef Fischer Mindeskrift i anledning af hundredaarsdagen for anordningen af 29 marts 1814 en fremstelling af jodiske rets og livsforhold i udland og indland navnlig i tiden omkring aar 1800 Kopenhagen 1914 Online Ausgabe als PDF Frankfurt am Main Univ Bibliothek 2009 Ib Nathan Bamberger The Viking Jews A History of the Jews of Denmark 1983 S 22 Eingeschrankte Vorschau ISBN 9780884000983 Martin Schwarz Lausten De Fromme og Joderne Holdninger til jodedom og joder i Danmark i pietismens tid 1700 1760 Kopenhagen 2000 S 128 131 Eingeschrankte Vorschau ISBN 9788750030294 Martin Schwarz Lausten Jews and Christians in Denmark From the Middle Ages to Recent Times Brill 2015 S 53 f online ISBN 9789004304376Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Julius Salomon und Josef Fischer 1914 S 130 a b Ib Nathan Bamberger The Viking Jews A History of the Jews of Denmark 1983 S 22 Eingeschrankte Vorschau ISBN 9780884000983 Julius Salomon und Josef Fischer 1914 S 117 Ib Nathan Bamberger The Viking Jews A History of the Jews of Denmark 1983 S 22 Eingeschrankte Vorschau ISBN 9780884000983 Julius Salomon und Josef Fischer 1914 S 119 Julius Salomon und Josef Fischer 1914 S 122 Grabstein des David Israel auf beitolam com abgerufen am 6 Januar 2022 Julius Salomon und Josef Fischer 1914 S 127 Oluf August Nielsen Kjobenhavn under Kong Frederik den Fjerde Buch 1 Kap 3 Joderne Kopenhagen 1892 S 103 online Oluf August Nielsen Kjobenhavn under Kong Frederik den Fjerde Buch 1 Kap 3 Joderne Kopenhagen 1892 S 206 online Julius Salomon und Josef Fischer 1914 S 121 a b c Martin Schwarz Lausten Jews and Christians in Denmark From the Middle Ages to Recent Times Brill 2015 S 53 f Lausten Martin Schwarz De Fromme og Joderne Holdninger til jodedom og joder i Danmark i pietismens tid 1700 1760 Kopenhagen 2000 S 128 131 EingeschrankteVorschau ISBN 9788750030294 Martin Schwarz Lausten Jews and Christians in Denmark From the Middle Ages to Recent Times Brill 2015 S 54 Oluf August Nielsen Kjobenhavn under Kong Frederik den Fjerde Buch 1 Kap 3 Joderne Kopenhagen 1892 S 119 online a b c Meyer Stadthagen GOLDSCHMIDT hofjuveler auf tom brondsted dk abgerufen am 29 Dezember 2021 Julius Salomon und Josef Fischer 1914 S 30 Abschrift jedoch in Julius Salomon und Josef Fischer 1914 S 154 Julius Salomon und Josef Fischer 1914 S 127 Henrik Chaim Furst auf tom brondsted dk abgerufen am 29 Dezember 2021 a b heymannfamily com Abgerufen am 3 Januar 2021 Julius Salomon und Josef Fischer 1914 S 165Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 4 Januar 2022 PersonendatenNAME Goldschmidt MeyerALTERNATIVNAMEN Goldschmidt Meyer Stadthagen Goltsmid Mejr Goldschmidt Mejr Goldschmidt Meyer HaLevy Stadthagen Stadthagen Meir Stadthagen Meyer Segal Goldschmidt Stadthagen Meir HaLevy Stadthagen Oppenheim Goldschmidt Meyer Goldtschmit Stadthagen MejrKURZBESCHREIBUNG Grunder der judischen Gemeinde und Hofjuwelier in KopenhagenGEBURTSDATUM um 1650GEBURTSORT StadthagenSTERBEDATUM 18 Februar 1736STERBEORT Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meyer Goldschmidt amp oldid 218978803