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Das Ephraim Palais ist ein in den 1980er Jahren rekonstruiertes Rokokogebaude am Rande des Nikolaiviertels im Berliner Ortsteil Mitte Es ist denkmalgeschutzt und gilt als eines der schonsten historischen Burgerhauser der Stadt Als Museum Ephraim Palais gehort es heute zur Stiftung Stadtmuseum Berlin Museum Ephraim Palais Museum Ephraim Palais Sommer 2010DatenOrt Berlin 52 515833333333 13 407222222222 Koordinaten 52 30 57 N 13 24 26 OArt Historisches MuseumArchitekt Friedrich Wilhelm DiterichsLeitung Paul SpiesWebsite www stadtmuseum deISIL DE MUS 813316 Inhaltsverzeichnis 1 Bauherr 2 Gebaude 3 Geschichte 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBauherr BearbeitenDie Geschichte des Ephraim Palais ist mit dem Namensgeber Veitel Heine Ephraim verbunden Dessen Bedeutung ergibt sich aus dem Zusammenhang der Situation der Juden in Preussen zur Zeit Friedrichs II mit den standigen Geldnoten des Konigs Das Gebaude wurde von 1762 bis 1769 errichtet Ephraim gehorte zu den privilegierten Schutzjuden des Konigs Er hatte als vermogender Handler und Bankier schon dem Kronprinzen dem spateren Konig Friedrich II Geld geliehen und sich dadurch dessen Wohlwollen gesichert Spater finanzierte er zu einem grossen Teil die Feldzuge Friedrichs Auf Befehl des Konigs verringerte er die Qualitat der Silbermunzen und ubernahm auch auf konigliche Anordnung die Verantwortung dafur Die Burger reagierten mit Spottversen Aussen Silber innen Zinn aussen Friedrich innen Ephraim diese geringwertigen Munzen wurden Ephraimiten genannt Er erwarb als Munzpachter Eintreiber von Kriegskontributionen in besetzten Gebieten als Hofjuwelier und durch andere Geschafte ein grosses Vermogen Einen Teil des Geldes investierte er in Manufakturen und Fabrikationsstatten und forderte so die wirtschaftliche Entwicklung Berlins Um seiner Position entsprechend reprasentieren zu konnen kaufte er 1762 das Stadthaus einer Berliner Familie und liess es vollstandig umbauen Gebaude Bearbeiten nbsp FassadendetailAuf dem Grundstuck Poststrasse Ecke Muhlendamm stand einst die alteste Apotheke Berlins Ephraim beauftragte den Architekten Friedrich Wilhelm Diterichs damit hier ein ansehnliches Stadtpalais zu errichten Diterichs war seit 1742 Oberbaudirektor in Berlin und hatte wichtige Bauten errichtet darunter die Bethlehemskirche und das Prinzessinnenpalais Zwischen 1762 und 1766 entstand nun ein viergeschossiges Gebaude dessen beide Flugel in einem stumpfen Winkel aufeinanderstossen Die schwierige Verbindung der Gebaudeteile gestaltete der Architekt als abgerundete Ecke der ein Balkon vorgelagert ist reich verziert mit einem filigranen vergoldeten Gitter und mit Puttenfiguren und getragen von toskanischen Saulen die ebenerdig das Hauptportal einrahmen Diese Doppelsaulen setzen sich in der vertikalen Gliederung der Fassade fort den Abschluss nach oben bildet eine mit Vasen besetzte Balustrade nbsp Foyer nbsp Treppenhaus Das charakteristische Motiv der gerundeten Ecke wird im Inneren aufgenommen Dort werden die Raume der Seitenflugel uber eine ovale Vorhalle erschlossen dahinter liegt ein helles ebenfalls ovales Treppenhaus mit spiralformig ansteigenden Stufen Die elliptische Form findet sich auch im Festsaal des Hauptgeschosses wieder Geschichte BearbeitenDer Bauherr Ephraim wohnte und arbeitete selbst im Palais Im Hof befand sich eine Silberscheideanstalt Die Laden im Erdgeschoss die die Verkaufsstande der Muhlendammkolonnaden verlangerten wurden vermietet Ephraim starb 1775 Das Palais blieb bis 1823 in Familienbesitz nbsp Das Ephraimsche Haus in der Poststrasse in Berlin 1874Im Jahr 1843 hatte die Stadt Berlin das gunstig gelegene Haus erworben die Stadtvogtei lag seinerzeit gegenuber am Molkenmarkt Der Magistrat brachte hier Polizeioffiziere und das Einwohnermeldeamt unter 1892 1895 baute der Architekt und Stadtbaudirektor Hermann Blankenstein das Dachgeschoss aus 1888 wurde der Muhlendamm um 1 20 Meter angehoben um die Fahrbahn zu verbreitern Hierbei gingen die erdgeschossigen Laden verloren Diese Niveauanderung fuhrte auch zu Fassadenanderungen Zur Ersetzung des festen Muhlendammes durch eine Brucke wurde 1935 eine noch steilere Rampe fur die Spreeuberquerung notwendig Verbunden mit den Planen der Nationalsozialisten zur Schaffung eines Gauforums vor dem Stadthaus und einer reprasentativen Zuwegung wurde das Ephraimpalais abgebrochen Das Grundstuck diente fortan als Zufahrt zu einer Behelfsbrucke die den Verkehr wahrend der Bauarbeiten aufnahm Die Fassade und einzelne Bauteile wurden im spateren West Berlin auf einem Lagerplatz im Ortsteil Wedding eingelagert und uberstanden dort den Zweiten Weltkrieg Zeitweise war in West Berlin beabsichtigt das Palais an einem neuen Standort in der Kreuzberger Lindenstrasse wieder aufzubauen und als Museumsgebaude fur die geplante Judische Abteilung des Berlin Museums zu verwenden Dieser Plan liess sich nicht umsetzen da sich die Konstruktionsunterlagen in Ost Berlin befanden und die Kosten um 1982 auf rund 30 Millionen Mark geschatzt zu hoch erschienen Als in Vorbereitung der 750 Jahr Feier Berlins mit dem Bau des Nikolaiviertels in Ost Berlin begonnen wurde beschloss 1982 das West Berliner Abgeordnetenhaus die erhaltenen Bauteile zur Verfugung zu stellen Die DDR ubergab als Gegenleistung unter anderem das Archiv der Koniglichen Porzellan Manufaktur KPM an den Westteil der Stadt Eine Reihe von weiteren Kulturgutern wurde seinerzeit ausgetauscht nbsp Sondermarke der Deutschen Post der DDR anlasslich des Jubilaums 750 Jahre BerlinUnter Leitung des Architekten Franz Klinger wurde das Ephraim Palais von 1985 bis 1987 unter Orientierung am Ursprungsbau und Verwendung der erhaltenen Fassadenteile etwa zwolf Meter nordlich des ursprunglichen Standorts wieder aufgebaut Der ursprungliche Standort stand infolge der in den 1960er Jahren erfolgten Verbreiterung des Muhlendamms auf nunmehr insgesamt acht Fahrstreifen nicht mehr zur Verfugung Die Innenraume erhielten eine Ausgestaltung mit vereinfachter Rokoko Ornamentik Ein Raum im ersten Geschoss enthielt die Kopie einer von Andreas Schluter gestalteten Decke aus dem 1889 abgebrochenen Palais Wartenberg Nach rund vierjahriger Bauzeit fand am 19 Mai 1987 die feierliche Wiedereroffnung des Ephraim Palais statt nun als Teil des Markischen Museums Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde es der Stiftung Stadtmuseum Berlin angegliedert Auf drei Etagen werden wechselnde Ausstellungen gezeigt die zuerst Berliner und Touristen ansprechen sollen und sich dem Berliner Lebensgefuhl und Berliner Alltagsthemen wie Sport Ost und West Berlin Vergnugen Feiern Subkulturen Wohnen Leben oder Arbeit widmen sollen Grossere Ausstellungen waren West Berlin Eine Insel auf der Suche nach Festland Tanz auf dem Vulkan Das Berlin der Zwanziger Jahre im Spiegel der Kunste und Berlin Stadt der Frauen 1 Das Haus beherbergt ausserdem die Grafische Sammlung des Stadtmuseums Diese umfasst eine Zeitspanne vom 16 Jahrhundert bis in die Gegenwart 110 000 Blatt ergeben ein bildhaftes Gedachtnis Berlins der Mark Brandenburg und Preussens 2 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in Berlin Mitte Alt BerlinLiteratur BearbeitenRolf Herbert Kruger Das Ephraim Palais in Berlin Geschichte und Wiederaufbau In Miniaturen zur Geschichte Kultur und Denkmalpflege Berlins Nr 25 Kulturbund der DDR Berlin 1987 ISSN 0233 0156 Rolf Herbert Kruger Das Ephraim Palais in Berlin Ein Beitrag zur preussischen Kulturgeschichte Verlag fur Bauwesen Berlin 1990 2 Auflage ISBN 3 345 00241 8 Dagmar Claus Poststrasse 16 Ecke Molkenmarkt In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 2 1996 ISSN 0944 5560 S 55 59 luise berlin de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ephraim Palais Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ephraim Palais im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ephraim Palais Stiftung Stadtmuseum Berlin Kathrin Chod Herbert Schwenk Hainer Weisspflug Ephraim Palais In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Mitte Luisenstadtischer Bildungsverein Band 1 A bis N Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2003 ISBN 3 89542 111 1 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Eintrag zu Ephraim Palais Obj Dok Nr 09011270 in der Berliner Landesdenkmalliste mit weiteren Informationen Berlin de Grafische Sammlung des Stadtmuseums BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Direktor und Chef Kurator Paul Spies stellt Zukunftsstrategie fur das Stadtmuseum Berlin vor In Stadtmuseum Berlin Pressemitteilungen 16 Juli 2016 abgerufen am 21 Dezember 2017 Grafische Sammlung des Stadtmuseums Berlin In Stadtmuseum Berlin Sammlungen Berlin in der Kunst abgerufen am 21 Dezember 2017Liste von Burgen und Schlossern in Berlin Altes Palais Schloss Bellevue Schloss Biesdorf Schloss Britz Carstenn Schlosschen Schloss Charlottenburg Ephraim Palais Schloss Friedrichsfelde Jagdschloss Glienicke Schloss Glienicke Jagdschloss Grunewald Kommandantenhaus Schloss Kopenick Kronprinzenpalais Schloss Monbijou Palais des Prinzen Heinrich Palais Donner Palais Mendelssohn Schloss auf der Pfaueninsel Prinz Albrecht Palais Prinzessinnenpalais Schloss Schonhausen Stadtschloss Zitadelle Spandau Schloss Tegel Wrangelschlosschen Normdaten Korperschaft GND 2136714 0 lobid OGND AKS LCCN n98018848 VIAF 150558142 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ephraim Palais amp oldid 233701831