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Gauforen sollten in den Stadten die Zentren der Macht im Dritten Reich symbolisieren Gigantisch konzipiert verdeutlichten sie die Zentralisierung des Fuhrerstaates Das Forum kombinierte Verwaltungsgebaude und Aufmarschplatz im Karree Hier residierten die Gauleitung die Gliederungen der NSDAP und sonstige Verwaltungseinrichtungen Gauforen entstanden ab 1937 in einem gross angelegten Bauprogramm in allen Gauhauptstadten um die Bedeutung der Partei und der nationalsozialistischen Bewegung durch ein Partei und Verwaltungszentrum zu manifestieren Dabei war beabsichtigt den geschlossenen Komplex bestehend aus Halle des Volkes Gauhaus Glockenturm und Platz als neues Zentrum den historischen Stadtkernen gegenuberzustellen Inhaltsverzeichnis 1 Geplante Gauforen 2 Gauforum Bayreuth 3 Gauforum Dresden 4 Gauforum Hamburg 5 Gauforum Hannover 6 Gauforum Weimar 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeplante Gauforen BearbeitenAugsburg Bayreuth Dresden Architekt Wilhelm Kreis Frankfurt Oder Hamburg 1 Hannover 2 Koln Architekt Clemens Klotz Konigsberg Linz Oldenburg 3 Posen 4 Salzburg 5 Weimar Architekt Hermann GieslerGauforum Bayreuth BearbeitenGeplant wurde ein weitlaufiges Forum mit einem Gebaude fur die Gauleitung einer Gauhalle fur 10 000 Personen einem Stadttheater und einem Gausportfeld Am Rande des Forums sollten ein grosser Park und ein See angelegt werden Teilweise wurde bereits mit den Abrissarbeiten an der bisherigen Bebauung begonnen Auch einige Arbeiten am Gausportfeld wurden in Angriff genommen Vorhanden sind jedoch noch fast vollstandig die massstabsgetreuen Modelle zum Teil im historischen Museum der Stadt Bayreuth zu besichtigen Ausserdem wunschte sich Hitler den Umbau des Bayreuther Festspielhauses auf dem Grunen Hugel zu einer riesigen Anlage bei der das alte Festspielhaus Richard Wagners nur noch fur ein Schattendasein zu historischen Auffuhrungen erhalten geblieben ware Gauforum Dresden BearbeitenBereits 1934 35 fand ein Ideenwettbewerb statt bei dem 277 Arbeiten eingereicht wurden Erste Preise gingen an den Stuttgarter Architekten A M Schmidt sowie Herbert Terpitz und Muller Moreitz Leipzig Der Dresdner Stadtbaurat Paul Wolf schlug das im stadtischen Besitz befindliche Gelande um die Ilgenkampfbahn und das Arnholdbad vor Einen massgeblichen Anteil an der spateren Detailplanung hatte Wilhelm Kreis der Erbauer des Dresdner Deutschen Hygiene Museums 1927 30 Der Wettbewerb blieb zunachst nur ein Projekt Die Umsetzung verzogerte sich aus diversen Grunden schliesslich beauftragte Hitler Wilhelm Kreis 1936 mit dem Bau des Gauforums Wilhelm Kreis der auch am Wettbewerb jedoch ohne Erfolg teilgenommen hatte stutzte sich auf die bereits vorhandenen Ideen und Plane Um den auf den Guntzwiesen neu anzulegenden Adolf Hitler Platz herum sollte neben dem Deutschen Hygienemuseum nordostlich ein Gauhaus 210 190 Meter sudwestlich eine Sachsenhalle 140 220 Meter ostlich zwei Ehrentempel des Weiteren Kolonnaden sowie ein 70 Meter hoher Wartturm entstehen Der 75 000 m grosse Aufmarschplatz sollte Platz fur 200 000 Menschen bieten Eine neugebaute sehr reprasentative Strasse als Weiterfuhrung der Herkulesallee sollte diesen neuen politischen Stadtkern mit dem freigestellten Rathaus verbinden Wegen wirtschaftlicher Engpasse im Kriege blieb es jedoch bei der Grundsteinlegung fur das Gauhaus Gauforum Hamburg BearbeitenNachdem der Architekt Konstanty Gutschow in dessen Buro der spatere hannoverschen Stadtbaudirektor Rudolf Hillebrecht arbeitete 1939 von Adolf Hitler mit der Neugestaltung Hamburgs beauftragt worden war entwarf dieser fur das Hamburger Elbufer eine 65 Meter breite und zwei Kilometer lange Hochstrasse fur die die klassizistische Palmaille des danischen Architekten Christian Frederik Hansen abgerissen werden sollte Nach einer Einengung der Hochstrasse durch zwei 60 Meter hohe Neubauten sollte das Gauforum hinter einem 150 Meter breiten und 500 Meter langen Aufmarschplatz ein 250 Meter hohes Gauhochhaus errichtet werden Hierfur sollte zuvor das im 19 Jahrhundert erbaute Altonaer Rathaus abgebrochen werden Der Zweite Weltkrieg verhinderte eine Realisierung dieses gigantomanischen Bauvorhabens das den Planungen von Albert Speer fur Berlin in nichts nachstand 1 Gauforum Hannover Bearbeiten Hauptartikel siehe Gauforum Hannover Geplant waren ab dem Ende der 1930er Jahre drei sogenannte Foren in unmittelbarer Nahe zum Maschsee der hierfur von rund 75 auf 140 ha erweitert werden sollte Das Staatsforum mit der Reichstatthalterei am Rudolf von Bennigsen Ufer das Stadtische Forum gegenuber dem Neuen Rathaus sowie das Gauforum fur die NS Partei das ursprunglich am Waterlooplatz errichtet werden sollte Nach der Einstellung der Planungsarbeiten 1942 waren lediglich die Fundamente fur eine westlich des Maschsees geplante Zuschauertribune realisiert deren Betonmassen unter dem spater daruber aufgeschutteten Trummerberg als Grundlage fur das Niedersachsenstadion dienten 6 Gauforum Weimar Bearbeiten Hauptartikel siehe Gauforum Weimar nbsp Ehemaliges Gauforum Weimar heute Thuringer LandesverwaltungsamtDas Gauforum Weimar in Thuringen wurde als einziges der geplanten Foren gebaut und ist im Wesentlichen erhalten geblieben Die Anlage erstreckt sich auf einer Flache von ca 40 000 Quadratmetern Von den geplanten funf Komplexen konnten von 1937 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs drei fertiggestellt werden Heute werden diese zum Grossteil vom Thuringer Landesverwaltungsamt genutzt Ein vierter der erst nach dem Krieg beendete Hallenbau beherbergt seit Ende 2005 ein grosseres Einkaufszentrum das Weimar Atrium eine Zweigstelle der stadtischen Touristinformation sowie einen Busparkplatz und ein 3D Kino Literatur BearbeitenChristiane Wolf Gauforen Zentren der Macht Zur nationalsozialistischen Architektur und Stadtplanung Zugleich Dissertation 1999 an der Universitat Bochum Verlag Bauwesen Berlin 1999 ISBN 3 345 00694 4 Inhaltsverzeichnis als PDF DokumentWeblinks BearbeitenNS Architektur allgemein Gauforum DresdenEinzelnachweise Bearbeiten a b Friedrich Lindau Planen und Bauen der funfziger Jahre in Hannover Schlutersche Hannover 1998 ISBN 3 87706 530 9 hier S 24f online uber Google Bucher Klaus Mlynek Hannover und die Baugesinnung des Dritten Reiches in Geschichte der Stadt Hannover Bd 2 Vom Beginn des 19 Jahrhunderts bis in die Gegenwart hrsg von Klaus Mlynek und Waldemar R Rohrbein unter Mitarbeit von Dieter Brosius Carl Hans Hauptmeyer Siegfried Muller und Helmut Plath Schlutersche Hannover 1994 ISBN 3 87706 364 0 S 516f sowie Bildnachweis S 885 online uber Google Bucher http kerstinthieler de wp content uploads Kerstin Thieler GauhauptstadtOL jpg Niels Gutschow Ordnungswahn Birkhauser 2001 ISBN 978 3 035 60254 8 S 166 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Salzburgs nie gebaute Festspielhauser In salzburg orf at 26 Juli 2020 abgerufen am 25 Juli 2020 Klaus Mlynek Gauforum In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 205f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gauforum amp oldid 217931197