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Das Schloss Pfaueninsel auf der gleichnamigen Pfaueninsel in der Havel bei Berlin ist ein fur den preussischen Konig Friedrich Wilhelm II Ende des 18 Jahrhunderts errichtetes Lustschloss Hauptfassade des Schlosschens Inhaltsverzeichnis 1 Die Planung des Schlosschens 2 Architektur 3 Das Schloss und die Umgebung 4 Literatur 5 WeblinksDie Planung des Schlosschens BearbeitenFriedrich Wilhelm II liess sich am Heiligen See in Potsdam von 1787 bis 1792 mit dem Marmorpalais ein Sommerschloss bauen dessen fernere Umgebung er in den folgenden Jahren in die Parklandschaft mit einbezog Vom Marmorpalais aus wurde eine Sichtachse zur benachbarten Pfaueninsel die damals noch Kaninchenwerder hiess angelegt die mit einem Blickfang als Abschluss gekront werden sollte Da die Pfaueninsel vom Marmorpalais aus in der Reichweite eines Ruderbootes lag und man auf dem Wasserweg auch vom entfernteren Schloss Charlottenburg an der Insel vorbeikam sollte hier ein kleines Schlosschen erbaut werden in dem man sich nach einer Bootsfahrt ausruhen und auch die Nacht verbringen konnte Friedrich Wilhelm der lange Zeit eine Beziehung zu Wilhelmine Encke pflegte und sich von ihr zeit seines Lebens nicht loste hatte sicher auch im Sinn sich mit der Vertrauten und Geliebten hier ungestort aufhalten zu konnen Die Zuneigung ging so weit dass er Wilhelmine 1796 zur Grafin Lichtenau adelte Die gelegentlich als preussische Pompadour bezeichnete Wilhelmine wurde an der Planung des Schlosses beteiligt und sie durfte die Inneneinrichtung die Moblierung und Dekorationen weitgehend selbst bestimmen Wirklich geniessen konnte die Grafin das Werk allerdings nicht im Jahr der Fertigstellung des kleinen Schlosses verstarb ihr Gonner Friedrich Wilhelm II und sie wurde in die Verbannung geschickt Das Schloss wurde anschliessend von Friedrich Wilhelms Nachfolger genutzt Architektur Bearbeiten nbsp Blick auf die Fassaden des Schlosschens mit dem Treppenturm im VordergrundDas Schloss sollte als romantische Ruinenarchitektur ausgefuhrt werden und eine der Vorgaben des Konigs war dass der Bau aus preussischen Holzern errichtet sein musste Die Plane stammen von Michael Philipp Boumann die Bauleitung ubernahm der Hofzimmermeister Johann Gottlieb Brendel die Arbeiten dauerten von 1794 bis 1797 Das weisse Schlosschen wurde von Brendel im Wesentlichen als ein zweigeschossiger Kubus entworfen ein drittes Stockwerk ist nur mit Fensterrudimenten angedeutet dem er die Hauptfassade voranstellte und die er mit zwei durch eine Brucke verbundene Rundturme schmuckte Dabei greift die Gebaudestruktur den malerischen Entwurf eines ursprunglich fur den Charlottenburger Schlossgarten geplanten aber nie realisierten Gondelhauses auf Die die Turme verbindende Brucke war ursprunglich aus Holz wurde aber bereits 1807 durch eine aus Schmiedeeisen ersetzt In der Mitte des Gebaudes ist hier ein gemalter Torbogen mit Aussicht auf eine italienische Landschaft dargestellt Diese Seite des Gebaudes ist genau auf das Marmorpalais ausgerichtet das Schloss wurde sehr frei als verfallenes romisches Landhaus interpretiert Hinter den Fenstern des Obergeschosses der Hauptfassade befindet sich der Festsaal Die Innenraume sind einfach aber ausserst qualitatsvoll ausgestattet Die Einrichtung ist bis heute fast vollstandig original erhalten wenn auch aufgrund des Alters einige Schaden besonders an den Papiertapeten zu verzeichnen sind Neben der Silberkammer im Keller beherbergt das Schlosschen mehrere Kabinette zwei Schlafkammern und den mit verschiedenen wertvollen Holzsorten geschmuckten Speise und Festsaal im zweiten Geschoss Einer der Turme ist als Treppenhaus konzipiert und mit edlem Marmor ausgelegt in dem anderen finden sich kleine runde Salons von denen das sogenannte Otaheitische Kabinett besondere Aufmerksamkeit verdient Dieser Raum ist von innen wie eine Bambushutte gestaltet die zusatzlich zu den realen Fenstern einen Ausblick in eine exotische gemalte Landschaft bietet in der sich die Gebaude der Pfaueninsel wiederfinden Die oberen Stockwerke der Turme wurden als Bedienstetenzimmer genutzt Die Kuche des Schlosschens wurde wenige Meter neben dem Bau unauffallig in einen Hang integriert nbsp Ein Blick auf den Kubus mit den Wohnraumen nbsp Das Schloss in den 1930er JahrenDas Schloss und die Umgebung Bearbeiten nbsp Das Schloss liegt im Sudwesten der Pfaueninsel Die gartenartige Landschaft der Pfaueninsel ist mit weiteren Bauten geschmuckt so finden sich hier unter anderem noch der Luisentempel eine Jagdhutte das Borkenhauschen das neogotische Kavaliershaus und die ebenfalls als Ruine konzipierte Meierei Das konigliche Refugium wurde bereits ab 1821 fur Besucher zuganglich gemacht wenn auch nur an drei Tagen in der Woche da das Schlosschen gelegentlich noch vom preussischen Konigshaus bewohnt wurde So nutzte Friedrich Wilhelm III das Gebaude als seinen Sommersitz und liess die Insel die bis dahin gartnerisch kaum gegliedert war ab 1816 durch Peter Joseph Lenne in einen grossen Landschaftspark verwandeln Erst nach dem Tod des Konigs verloren die Hohenzollern das Interesse an dem Schloss Heute gehort es der Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Literatur BearbeitenG Streidt amp P Feierabend Hrsg Preussen Kunst amp Architektur Konemann 1999 H Ohff Preussens Konige Piper 2001 Stiftung Preussischer Schlosser und Garten Hrsg Die Pfaueninsel Amtlicher Fuhrer Potsdam 2000 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Pfaueninsel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Schloss auf der Pfaueninsel Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste52 430833333333 13 119722222222 Koordinaten 52 25 51 N 13 7 11 O Liste von Burgen und Schlossern in Berlin Altes Palais Schloss Bellevue Schloss Biesdorf Schloss Britz Carstenn Schlosschen Schloss Charlottenburg Ephraim Palais Schloss Friedrichsfelde Jagdschloss Glienicke Schloss Glienicke Jagdschloss Grunewald Kommandantenhaus Schloss Kopenick Kronprinzenpalais Schloss Monbijou Palais des Prinzen Heinrich Palais Donner Palais Mendelssohn Schloss auf der Pfaueninsel Prinz Albrecht Palais Prinzessinnenpalais Schloss Schonhausen Stadtschloss Zitadelle Spandau Schloss Tegel Wrangelschlosschen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Pfaueninsel amp oldid 238445658