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Alexander David geboren am 17 Januar 1687 in Halberstadt gestorben am 14 Oktober 1765 in Braunschweig war herzoglicher braunschweigischer Hof und Kammeragent und Kaiserlicher Faktor Er war der Wiederbegrunder der judischen Gemeinde in Braunschweig Alexander David um 1760 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Braunschweiger Kammeragent 1 2 Neugrundung der judischen Gemeinde 2 Familie 3 Literatur 4 Weblink 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer in Halberstadt als Sohn des gelehrten David Alexander Federschneider geborene Alexander David stammte aus einer beguterten Schutzjudenfamilie Seine Bruder Michael 1758 1 und Abraham waren als Kammeragenten in Hannover und Kassel tatig 2 Braunschweiger Kammeragent Bearbeiten David kam 1707 nach Braunschweig wo er zunachst auf den Widerstand der Stadt und ihrer Burger traf Als Kammeragent stand David unter dem Schutz Herzog Anton Ulrichs 1714 und dessen Nachfolgers August Wilhelm 1731 Dieser stellte ihm 1715 einen Schutzbrief auf Lebenszeit aus und ernannte ihn 1717 zum Hoflieferanten David belieferte den Hof mit Luxusartikeln wie Stoffen Juwelen und Gemalden die vor Ort nicht erhaltlich waren und durch Beauftragte in London Paris oder Brussel eingekauft wurden Im Jahre 1716 wurde er Direktor der neu eingerichteten Tabakfabrik am Kohlmarkt Seit 1722 war er Hofbankier und Berater in Finanzfragen und gewahrte dem herzoglichen Hof Kredite Wahrend des Siebenjahrigen Krieges war David auch als Heereslieferant tatig Als herzoglicher Beamter unterstand er nicht der stadtischen Gerichtsbarkeit Zu den eingeraumten Sonderrechten gehorte dass er ein Haus am Kohlmarkt kaufen durfte Das Recht zum Erwerb von Grund und Boden wurde den Braunschweiger Juden erst 1808 zugestanden Bis zu seinem Tod 1765 diente er funf Braunschweiger Herzogen Sein Nachfolger als herzoglicher Kammeragent wurde 1782 der aus Wolfenbuttel stammende Bankier Herz Samson 1738 1794 dessen Grossvater Marcus Gumpel Moses Fulda 1660 1733 die dortige judische Gemeinde neu gegrundet hatte Neugrundung der judischen Gemeinde Bearbeiten Um den privilegierten und wirtschaftlich erfolgreichen Hofjuden David entstand die neuere judische Gemeinde nachdem die Juden 1546 aus der Stadt vertrieben worden waren In seinem Wohn und Geschaftshaus am Kohlmarkt 16 besass David einen Betraum den er sich auf Fursprache des Pastors von St Martini vom Rat genehmigen liess David erwarb das benachbarte Haus Kohlmarkt 12 zur spateren Einrichtung einer Synagoge die zu seinen Lebzeiten vom Rat nicht genehmigt wurde Bei seinem Tod besass die 30 Familien zahlende judische Gemeinde weder eine Synagoge noch einen eigenen Friedhof David wurde in seinem Geburtsort Halberstadt beerdigt wo damals eine der grossten judischen Gemeinden Europas bestand 3 Sein Grab ist durch die Einebnung des judischen Friedhofs zur Zeit des Nationalsozialismus nicht mehr nachzuweisen David trug fur seinen Betraum eine Vielzahl von Kultgegenstanden und wertvollen Handschriften zusammen Diese Sammlung die er auch der christlichen Bevolkerung zuganglich machte bildete den Grundstock des Judischen Museums im Braunschweigischen Landesmuseum Familie BearbeitenSohn David 1709 ubernahm das vaterliche GeschaftSohn Abraham 1710 1785 war furstlich ansbachischer Hoffaktor in Furth und Hoflieferant in BraunschweigSohn Moses um 1712 1755 alternativ Moses Braunschweig war Kaufmann und Talmudist in FrankfurtSohn Napthali Herz 1738 starb als BrautigamTochter Mathe war verheiratet mit Moses Levi in AmsterdamTochter Hendel um 1730 1808 war verheiratet mit Nathan Beer Isaac KannSohn Philipp um 1730 1808 war Kaufmann in Altona und verheiratet mit seiner Cousine Krona David aus Kassel Sein Sohn Moses war judischer Gelehrter Direktor der Meyer schen Schulstiftungen in Hannover und Geschaftsfuhrer im Fideicommisscomtoir des Bankhauses seines Onkels Meyer Michael David Er war beteiligt am politischen und philosophischen Diskurs der Maskilim Er liess sich 1801 taufen nannte sich seit 1816 Johann Jacob Martin Philippi und wurde kgl preussischer Hofrat am Steuerdirektorium in Koln Sohn Simon 1748 1814 Sohn Herz alias Karl Philipp Ferdinand Alexander 1755 Sohn Simson 1753 1813 alias Alexander Daveson oder Professor Karl Julius Lange 1755 1813 war Publizist Mitarbeiter von Karl August von Hardenberg Herausgeber der ersten deutschen taglich erscheinenden Zeitung Telegraph in Berlin und enger Freund von Gotthold Ephraim Lessing 4 Literatur BearbeitenReinhard Bein Ewiges Haus Judische Friedhofe in Stadt und Land Braunschweig Doringdruck Braunschweig 2004 ISBN 3 925268 24 3 Ralf Busch The Case of Alexander David of Braunschweig In Vivian Mann Richard I Cohen Hrsg From Court Jews to the Rothschilds Art Patronage and Power 1600 1800 Prestel Munchen New York 1996 ISBN 3 7913 1624 9 S 59 65 mit Abb eines Portrats von Alexander David und seines Hauses Ed Duckesz Alexander David Kammeragent des Herzogs von Braunschweig 1685 1765 Seine Familie in Hamburg Altona In Jahrbuch fur die judischen Gemeinden Schleswig Holsteins und der Hansestadte 3 5692 AM 1931 32 ZDB ID 570430 3 S 39 45 Hans Heinrich Ebeling Die Juden in Braunschweig Rechts Sozial und Wirtschaftsgeschichte von den Anfangen der Judischen Gemeinde bis zur Emanzipation 1282 1848 Braunschweiger Werkstucke Reihe A Veroffentlichungen aus dem Stadtarchiv und der Stadtbibliothek Band 22 Stadtarchiv Stadtbibliothek Braunschweig 1987 ISBN 3 87884 034 9 Zugl Braunschweig Techn Univ Diss 1987 u d T Hans Heinrich Ebeling Die rechtliche wirtschaftliche und soziale Stellung der Juden in der Stadt Braunschweig von den Anfangen bis zur Emanzipation Renate Evers Philipp Alexander amp Crona David A Conversion Divorce and Custody Case Braunschweig 1752 53 In Jewish Culture and History 20 no 2 April 2019 S 99 122 doi 10 1080 1462169X 2019 1573521 Selig Gronemann Genealogische Studien uber die alten judischen Familien Hannovers Im Auftrage der Direktion des Wohltatigkeitsvereins Chewra kadischa der Synagogengemeinde Hannover an der Hand der Inschriften des alten Friedhofes bearbeitet 2 Bande Louis Lamm Hannover 1913 urn nbn de hebis 30 1 116095 Band 1 Genealogie d Familien urn nbn de hebis 30 1 110833 Band 2 Grabschriften und Gedachtnisworte urn nbn de hebis 30 1 110826 Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 166 Rotraud Ries Judisches Leben in Niedersachsen im 15 und 16 Jahrhundert Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 35 Quellen und Untersuchungen zur allgemeinen Geschichte Niedersachsen in der Neuzeit Band 13 Hahn Hannover 1994 ISBN 3 7752 5894 9 Zugl Munster Westfalen Univ Diss Rotraud Ries mit J Friedrich Battenberg Hrsg Hofjuden Okonomie und Interkulturalitat Die judische Wirtschaftselite im 18 Jahrhundert Hamburger Beitrage zur Geschichte der Deutschen Juden Band 25 Christians Hamburg 2002 ISBN 3 7672 1410 5 Rotraud Ries Zum Zusammenhang von Reformation und Judenvertreibung Das Beispiel Braunschweig In Helmut Jager Franz Petri Heinz Quirin Hrsg Civitatum Communitas Stadteforschung Reihe A Darstellungen Band 21 Festschrift Heinz Stoob zum 65 Geburtstag Teil 2 Bohlau Koln Wien 1984 ISBN 3 412 05884 X S 630 654 Rotraud Ries Strukturen fruhneuzeitlicher Judenpolitik in Braunschweig Calenberg In Rainer Sabelleck Hrsg Juden in Sudniedersachsen Geschichte Lebensverhaltnisse Denkmaler Schriftenreihe des Landschaftsverbandes Sudniedersachsen Band 2 Teil von Anne Frank Shoah Bibliothek Beitrage zu einer Tagung am 10 November 1990 in Gottingen Hahn Hannover 1994 ISBN 3 7752 5882 5 S 11 56 Gutmann Rulf Alexander David braunschweigischer Kammeragent von 1707 1765 In Braunschweigisches Magazin N F Band 13 Marz 1907 Nr 3 S 25 33 doi 10 24355 dbbs 084 202011131551 0 in Fraktur wiederabgedruckt in Brunsvicensia Judaica Gedenkbuch fur die judischen Mitburger der Stadt Braunschweig 1933 1945 Waisenhaus Buchdruckerei und Verlag Braunschweig 1966 OCLC 2427844 S 9 22 Heinrich Schnee Hoffinanz Band 2 Die Institution des Hoffaktorentums in Hannover und Braunschweig Sachsen und Anhalt Mecklenburg Hessen Kassel und Hanau Duncker amp Humblot Berlin 1954 DNB 458863327 Weblink BearbeitenAlexander David In braunschweig de Abgerufen am 25 April 2021 mit Markierung des Grundstucks Kohlmarkt 16 Alte Munze im Stadtplan Einzelnachweise Bearbeiten Stammtafel Michael David Haus Hannover Reinhard Bein Zeitzeugen aus Stein Band 2 Braunschweig und seine Juden Stadtrundgange Doringdruck Braunschweig 1996 ISBN 3 925268 18 9 S 9 Reinhard Bein Ewiges Haus Judische Friedhofe in Stadt und Land Braunschweig Braunschweig 2004 Kap 3 Braunschweig Der Friedhof Hamburger Strasse ISBN 3 925268 24 3 S 30 57 hier S 32 Erich Schmidt Lessing Geschichte seines Lebens und seiner Schriften 2 Bande in 1 Band Band 2 Georg Olms Verlag Hildesheim Zurich New York 1983 Drittes Buch VII Kap Lebensausgang ISBN 3 487 07317 X S 547 ff in Fraktur Nachdruck der Ausgabe Weidmann Berlin 1923 Normdaten Person GND 1035104776 lobid OGND AKS VIAF 302231553 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME David AlexanderKURZBESCHREIBUNG deutscher Kammerrat judischer HerkunftGEBURTSDATUM 17 Januar 1687GEBURTSORT HalberstadtSTERBEDATUM 14 Oktober 1765STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander David amp oldid 238929090