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Karl Heinz Quirin 24 Juni 1913 in Leipzig 22 Oktober 2000 in Preetz war ein deutscher Historiker Quirin lehrte von 1965 bis 1980 als ordentlicher Professor fur Geschichte des Mittelalters und Historische Landeskunde an der Freien Universitat Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn eines Kriminalbeamten verbrachte den Grossteil seiner Kindheit im Haus der Grosseltern mutterlicherseits im zwanzig Kilometer von Leipzig entfernten Dorf Machern Spater bekannte Quirin dass die Erfahrungen in der bauerlichen Welt pragenden Einfluss auf seine wissenschaftlichen Interessen hatten 1 Quirin besuchte ab 1924 das Schillergymnasium in Leipzig und erhielt dort im Marz 1933 das Reifezeugnis Er studierte an der Universitat Leipzig ab dem Sommersemester 1933 Geschichte Geographie und Germanistik Dabei wurde er besonders von Rudolf Kotzschke gepragt 2 Quirin war Mitglied in der NSDAP 3 Von 1934 bis 1935 wurde er zu Flussregulierungsarbeiten eingesetzt Von 1936 bis 1937 leistete er Wehrdienst Im August 1939 wurde er zur Wehrmacht eingezogen Quirin geriet in britische Kriegsgefangenschaft Im August 1945 kam er frei Quirin fuhrte sein Studium im Sommersemester 1946 an der Universitat Gottingen fort Dort wurde er 1947 mit der von Hermann Heimpel betreuten Arbeit Herrschaft und Gemeinde nach mitteldeutschen Quellen des 12 18 Jahrhunderts promoviert Im selben Jahr bestand er die wissenschaftliche Prufung fur das Lehramt an hoheren Schulen Seit 1947 war Quirin wissenschaftlicher Mitarbeiter der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zur Bearbeitung der Reichstagsakten aus der Zeit Friedrichs III Im selben Jahr war er in Gottingen auch in der Lehre tatig Im Jahr 1950 wurde er Leiter des Diplomatischen Apparats einer seit dem Jahre 1802 bestehenden Lehrsammlung von Originalurkunden Ein Jahr spater erhielt er ein MGH Forschungsstipendium und ging fur einen Forschungsaufenthalt nach Italien 1953 unternahm er weitere Forschungsreisen nach Italien Quirin lehrte seit 1954 an der PH Osnabruck zunachst als Lehrbeauftragter und seit 1955 als Dozent fur Didaktik der Geschichte In den Jahren 1957 und 1958 hatte er in Osnabruck ausserdem einen Lehrauftrag fur Urkundenlehre und historische Aktenkunde Aus seiner Arbeit in den 1950er Jahren an den Reichstagsakten aus der Zeit Friedrichs III gingen der Aufsatz Kaiser Friedrich III in Siena fur die Festschrift der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1958 4 eine Untersuchung uber Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg Ansbach als Politiker 5 und seine ungedruckt gebliebene Habilitationsschrift hervor Die Habilitation erfolgte 1963 mit der Arbeit Studien zur Reichspolitik Konig Friedrichs III von den Trierer Vertragen bis zum Beginn des Suddeutschen Stadtekrieges 1445 1448 Nach seiner Habilitation in Berlin war er seit 1958 59 am Friedrich Meinecke Institut der FU Berlin tatig Dort war er seit November 1958 ausserplanmassiger wissenschaftlicher Rat im Beamtenverhaltnis auf Lebenszeit seit Dezember 1959 wissenschaftlicher Rat im Beamtenverhaltnis auf Lebenszeit und seit 1963 Akademischer Rat Die Freie Universitat Berlin berief ihn 1965 zum ordentlichen Professor fur Geschichte des Mittelalters und Historische Landeskunde Er blieb in dieser Position bis zu seiner Emeritierung im Marz 1980 Seine Nachfolge trat Gerd Heinrich an Es bildete sich jedoch keine Schule im Sinne eines Kreises von Schulern mit einem gemeinsamen Forschungsgebiet heraus Als akademischer Lehrer betreute Quirin lediglich vier Dissertationen Gunther Bradler Felix Escher Eberhard Bohm Winfried Schich 6 Seinen Lebensabend verbrachte er in Preetz bei Kiel Quirin war mit einer promovierten Chemikerin verheiratet Im Alter von 24 Jahren legte Quirin 1937 mit einer Publikation uber Panitzsch seine erste eigene wissenschaftliche Arbeit vor Im Jahr 2001 erschien diese Arbeit in der Schriftenreihe Leipziger Land Jahrbuch fur historische Landeskunde und Kulturraumforschung als Nachdruck Nach Meinung der Herausgeber hat er damit eine hochst anschaulich geschriebene Heimatgeschichte verfasst die bis auf den heutigen Tag ihresgleichen im Leipziger Land sucht 7 Der raumliche Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit war Mitteldeutschland Eingehend befasste er sich mit der deutsch slawischen Siedlungsgeschichte Quirin veroffentlichte 1950 eine Einfuhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte die zum Standardwerk wurde und im Jahr 1991 in funfter Auflage erschien Schriften BearbeitenEin Schriftenverzeichnis erschien in Winfried Schich Heinz Quirin 1913 2000 Von der sachsischen Heimatforschung zur Mittelalterlichen Geschichte und Historischen Landeskunde In Enno Bunz 100 Jahre Landesgeschichte 1906 2006 Leipziger Leistungen Verwicklungen und Wirkungen Schriften zur sachsischen Geschichte und Volkskunde Bd 38 Leipziger Universitats Verlag Leipzig 2012 ISBN 978 3 86583 618 2 S 317 341 hier S 339 341 Einfuhrung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte Westermann Braunschweig 1950 5 Auflage Steiner Stuttgart 1991 ISBN 3 515 05867 2 Herrschaft und Gemeinde Nach mitteldeutschen Quellen des 12 bis 18 Jahrhunderts Gottinger Bausteine zur Geschichtswissenschaft Bd 2 Musterschmidt Gottingen 1952 Herrschaftsbildung und Kolonisation im mitteldeutschen Osten Nachrichten der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse 1949 4 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1949 Literatur BearbeitenGunther Bradler Heinz Quirin 1913 2000 Nachruf In Blatter fur deutsche Landesgeschichte 136 2000 S VII X Digitalisat Felix Escher Heinz Quirin Ein sachsischer Historiker 24 6 1913 22 10 2000 In Neues Archiv fur sachsische Geschichte 72 2001 S 295 297 Winfried Schich Heinz Quirin 1913 2000 Mittelalterliche Geschichte Historische Landeskunde und Siedlungsgeschichte Mitteldeutschlands in der Tradition der Leipziger Kotzschke Schule In Siedlungsforschung 19 2001 S 341 350 online Winfried Schich Heinz Quirin 1913 2000 Von der sachsischen Heimatforschung zur Mittelalterlichen Geschichte und Historischen Landeskunde In Enno Bunz 100 Jahre Landesgeschichte 1906 2006 Leipziger Leistungen Verwicklungen und Wirkungen Schriften zur sachsischen Geschichte und Volkskunde Bd 38 Leipziger Universitats Verlag Leipzig 2012 ISBN 978 3 86583 618 2 S 317 341 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinz Quirin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Heinz Quirin in der Deutschen Digitalen Bibliothek Veroffentlichungen von Heinz Quirin im Opac der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Winfried Schich Heinz Quirin 1913 2000 Von der sachsischen Heimatforschung zur Mittelalterlichen Geschichte und Historischen Landeskunde In Enno Bunz 100 Jahre Landesgeschichte 1906 2006 Leipziger Leistungen Verwicklungen und Wirkungen Leipzig 2012 S 317 341 hier S 318 Felix Escher Heinz Quirin Ein sachsischer Historiker 24 6 1913 22 10 2000 In Neues Archiv fur sachsische Geschichte 72 2001 S 295 297 hier S 295 Anne Christine Nagel Im Schatten des Dritten Reichs Mittelalterforschung in der Bundesrepublik Deutschland 1945 1970 Gottingen 2005 S 38 Anm 48 Heinz Quirin Konig Friedrich III in Siena 1452 In Aus Reichstagen des 15 und 16 Jahrhunderts Festgabe dargebracht der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zur Feier ihres hundertjahrigen Bestehens Gottingen 1958 S 24 79 Heinz Quirin Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg Ansbach als Politiker Ein Beitrag zur Vorgeschichte des Suddeutschen Stadtekrieges In Jahrbuch fur frankische Landesforschung 31 1971 S 261 308 Felix Escher Heinz Quirin Ein sachsischer Historiker 24 6 1913 22 10 2000 In Neues Archiv fur sachsische Geschichte 72 2001 S 295 297 hier S 297 Lutz Heydick Uwe Schirmer Markus Cottin Hrsg Zur Kirchen und Siedlungsgeschichte des Leipziger Raumes Beucha 2001 S 181 234 hier S 181 Normdaten Person GND 120311151 lobid OGND AKS LCCN n84067315 VIAF 52517573 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quirin HeinzALTERNATIVNAMEN Quirin Karl HeinzKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 24 Juni 1913GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 22 Oktober 2000STERBEORT Preetz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Quirin amp oldid 202389496