www.wikidata.de-de.nina.az
Panitzsch ist ein Ortsteil der Gemeinde Borsdorf im Landkreis Leipzig in Sachsen PanitzschGemeinde BorsdorfKoordinaten 51 22 N 12 32 O 51 363322 12 532346 123 Koordinaten 51 21 48 N 12 31 56 OHohe 123 mEinwohner 3273 31 Dez 2013 Eingemeindung 1 Januar 1999Postleitzahl 04451Vorwahl 034291Panitzsch Sachsen Lage von Panitzsch in SachsenKirche zu PanitzschKirche zu Panitzsch Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 1 3 Geologie 2 Geschichte 3 Entwicklung der Einwohnerzahl 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Sehenswurdigkeiten 4 2 Vereine 5 Bildung 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter des Ortes 6 2 Personen mit Bezug zum Ort 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksGeografie Bearbeiten nbsp Panitzsch auf einer Karte von Hermann Oberreit 1836 39 nbsp Luftaufnahme von SudwestLage Bearbeiten Der Ort liegt in der Leipziger Tieflandsbucht zwischen Borsdorf im Suden und Taucha im Nordosten Die A 14 verlauft etwa 3 Kilometer westlich von Panitzsch und ist uber die Anschlussstelle Leipzig Ost zu erreichen Die B 6 Leipzig Wurzen hier ursprunglich Via Regia verlauft etwa 1 Kilometer sudlich des Ortszentrums in Ost West Richtung Durch den Ort fliesst die Parthe Der Parthewanderweg von Zweenfurth uber Borsdorf Taucha und Leipzig Plaussig nach Leipzig Schonefeld verlauft ebenfalls durch Panitzsch Nachbarorte Bearbeiten Plositz SehlisHeiterblick nbsp CunnersdorfSommerfeld BorsdorfGeologie Bearbeiten Die landschaftlichen Formen um Panitzsch entstanden vor etwa vor 130 000 Jahren mit dem Ende der Saalekaltzeit Durch den etappenweisen Eisruckgang bildeten sich Endmoranen zu denen der Panitzscher Kirchberg gezahlt werden kann Das Schmelzwasser der zuruckgehenden Eismassen floss ursprunglich in Ost West Richtung am Eisrande entlang Anfang der zweiten Eiszeitperiode ist auch die heutige Mulde in dieser Richtung geflossen Diese wurde zur Saalekaltzeit durch Gletscherablagerungen abgeriegelt und fliesst seitdem nach Wurzen und Eilenburg Machtige Schotterablagerungen um Naunhof stammen aus dieser Zeit Im ehemaligen Muldeschotter entstand die Parthe die heute grosstenteils im alten Gebiet der Mulde fliesst Im Norden der Panitzscher Flur herrscht Geschiebesand vor wahrend im Westen im Wesentlichen Geschiebelehm mit inselartigen Vermischungen von Geschiebesand vorzufinden ist Der Geschiebelehm zeigt eine schwache Decke Losslehm Die jungeren Bodenbildungen besonders Auelehm finden sich naturgemass entlang des Parthelaufes 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Wohnanlage in der Lange Strasse fruher Standort des Gutshof mit Schenke Blauer Engel nbsp Reliefstein in nachgebautem Torbogen zur WohnanlageAm 14 Februar 1267 wird im Zusammenhang mit der Teilung des damaligen Friedeburger Besitzes erstmals Villa Bansc erwahnt welches nunmehr vom Bischof Friedrich von Merseburg der als Schiedsmann anwesend war Hoyer dem Jungeren von Friedeburg zugesprochen wurde Villa lat Landhaus oder Landgut bezeichnet das Dorf und Bansc ist moglicherweise der polnischen oder anderen slawischen Sprache entnommen Bana Tal oder Grube Villa Bansc lasst sich demnach als Dorf im Tal oder in der Grube der Partheaue deuten Am 29 April 1269 verkaufte dieser das Villa Bansc an den Bischof Friedrich von Merseburg Damit geht Panitzsch in kirchlichen Besitz uber nachdem es bisher der Verwaltung des Markgrafen von Landsberg unterstand Die Ortsgrenze der Mark Landsberg bildete nunmehr die Parthe Bald jedoch 1270 kam es auf Grund dieses Verkaufes zu zahlreichen Gewalttatigkeiten in den Besitzungen des Bistumes die vom Markgrafen Dietrich geschurt wurden weil sie kein Ende nahmen verhangte der Bischof von Merseburg am 10 November 1270 uber das seiner Diozese gehorende Gebiet des Markgrafen das Interdikt Kirchenstrafe wonach samtliche kirchlichen Amtshandlungen zu unterbleiben haben 1272 sollen dann die Streitigkeiten endlich beigelegt worden sein Panitzsch war eine Siedlung von wirtschaftlicher Bedeutung Es lag am Weg nach Leipzig wo sich Kaufleute zur Messe trafen hier durchzogen und dabei mitunter im Blauen Engel Rast machten Diesem Umstand ist es zu verdanken dass Panitzsch keine Wustung geworden ist und sich immer behaupten konnte Das Gasthaus auch Schenke Blauer Engel befand sich etwa in Dorfmitte am Steinweg Jener Post und Handelsstrasse die damals eine wichtige Verbindung vom Osten uber Bautzen Grossenhain nach der Messe und Handelsstadt Leipzig und weiter uber Merseburg nach Westen darstellte wobei der Blaue Engel die letzte Raststatte vor Leipzig war Aufgrund seines grossen Hofes sowie der geraumigen Stallungen wurde er nicht nur von Fuhrleuten sondern auch von fremden Reisenden gern aufgesucht Wie alte Zinsregister nachweisen wirkte sich gegen Ende des 14 Jahrhunderts die ubereilte Siedlungspolitik negativ durch starkes Absinken der Bevolkerungszahl aus und fuhrte zu Abwanderungen der Ansiedler auch aus der unmittelbaren Umgebung von Panitzsch Es entstanden Wustungen Im Westen das nach 1349 verlassene Dorf Wilwisch zwischen Panitzsch und Sommerfeld heute existiert noch der Wilwischgraben und im Osten etwa 1350 Cunradisdorf oder auch Conratsdorf das heutige Cunnersdorf deren Bewohner nach Panitzsch ubersiedelten 1 August Schumann nennt 1821 im Staatslexikon von Sachsen Panitzsch betreffend u a Panitzsch hat in 70 Hausern gegen 306 Bewohner viel starke Guter mit 36 Hufen einen sehr geringen Gasthof eine Windmuhle in West und eine Wassermuhle in Ost eine Brucke uber den Fluss Die geistlichen Gebaude u s w Die Parochie begreift noch die Filiale Althen und Sommerfeld weshalb der Pfarrer an manchen Festtagen 4mal zu predigen hat und gehort Tauchaischen Kreise der Leipziger Ephorie die Collaturen ubt der Leipziger Rath In Panitzsch wohnen viele Landfleischer 70 an der Zahl welche Dienstags und Sonnabends in Leipzig bis um 4 Uhr nachmittags feil haben durfen und Sonnabends meist alle Dienstags aber gewohnlich nur zu kleinen Halfte sich einfinden Sie haben von jedem Stuck Vieh unterm Thore eine Abgabe an den Stadtrath zu entrichten und mussen auch die Taration des Fleisches annehmen welche die Obermeister des Leipziger Handwerks anstellen wobei diese berechtigt sind die Tare um 1 Pf pr Pfd niedriger zu stellen als fur die Stadtfleischer auch sind die Landfleischer an einen bestimmten Platz in der Stadt gebunden 2 Erst mit der Umlegung der Landstrasse und dem Bau der Staatsstrasse Leipzig Dresden uber das sudliche Borsdorf sowie der Eroffnung der ersten Ferneisenbahn von Leipzig nach Dresden im Jahre 1837 verlor Panitzsch seine Verkehrsbedeutung 1 Der Ort lag bis 1856 im kursachsischen bzw koniglich sachsischen Kreisamt Leipzig 3 Ab 1856 gehorte der Ort zum Gerichtsamt Taucha und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Leipzig 4 1921 wurde das ostlich gelegene Cunnersdorf eingemeindet Seit 1990 hat sich die Bevolkerungszahl von Panitzsch durch den Bau neuer Wohngebiete nahezu verdreifacht Seit 1999 ist Panitzsch mit Cunnersdorf ein Ortsteil von Borsdorf 5 Entwicklung der Einwohnerzahl BearbeitenJahr Einwohnerzahl 6 7 1551 34 besessene Mann 5 Hausler 5 Inwohner1764 35 besessene Mann 12 Hausler 36 Hufen1834 4031871 5141890 651 Jahr Einwohnerzahl1910 8331925 12051939 13591946 15201950 1634 Jahr Einwohnerzahl1964 12531990 12302011 3272Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Margarete Blank Haus am Ende der Dr Margarete Blank StrasseSehenswurdigkeiten Bearbeiten barocke Kirche Panitzsch ursprunglich romanischer Bau aus dem 13 Jahrhundert Margarete Blank Haus Gedenkstein fur Margarete BlankVereine Bearbeiten Reit und Fahrsportgemeinschaft Panitzsch e V Traberverein e V SV Panitzsch Borsdorf 1920 e V Leipziger Communalgarde e V Freiwillige Feuerwehr Panitzsch Forderverein Dr Margarete Blank e V Hundesportverein Panitzsch 1996 e V Bildung Bearbeiten nbsp GrundschuleDie Dr Margarete Blank Grundschule ist eine zweizugige Schule mit einem Schulgebaude aus dem Jahr 1993 sowie einer Turnhalle aus dem Jahr 1985 die 2003 komplett saniert wurde Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Maria Margaretha Kirch 1670 1720 AstronominPersonen mit Bezug zum Ort Bearbeiten Johann Jakob Vogel 1660 1729 Theologe Pfarrer in Panitzsch Margarete Blank 1901 1945 Arztin lebte und praktizierte von 1930 bis 1945 in PanitzschEinzelnachweise Bearbeiten a b c Chronik 700 Jahre Panitzsch 1267 1967 abgerufen am 17 August 2017 vgl Panitzsch In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 8 Band Schumann Zwickau 1821 S 105 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas Leipzig 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 S 60 f Die Amtshauptmannschaft Leipzig im Gemeindeverzeichnis 1900 Gebietsanderungen ab 1 Januar 1999 bis 31 Dezember 1999 PDF Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen S 13 abgerufen am 15 Februar 2016 vgl Panitzsch im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Kleinraumiges Gemeindeblatt fur Borsdorf PDF 0 23 MB Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen September 2014 abgerufen am 22 Februar 2015 Literatur BearbeitenPanitzsch Zum 750 Jahrestag der Ersterwahnung Herausgeber Jens Bulisch und Reinhard Freier Mit Beitragen von Jens Bulisch Reinhard Freier Markus Cottin Birgit Horn Kolditz Gerald Kolditz Eberhard Fischer Gerd Graupner Gerhard Otto Henning Schmidt Mit Grusswort von Landesbischof Carsten Rentzing Festeinband mit zahlreichen Fotografien 388 Seiten Leipzig 2017 ISBN 978 3 96008 938 4 Chronik 700 Jahre Panitzsch 1267 1967 abgerufen am 17 August 2017 Heinz Quirin Panitzsch Eine Heimatgeschichte Ursprunglich erschienen als Broschure 116 Seiten ohne Verlagsangabe gedruckt von Karl Lange Leipzig O 5 Panitzsch 1937 Erneut veroffentlicht in Lutz Heydick Uwe Schirmer Markus Cottin Hrsg Zur Kirchen und Siedlungsgeschichte des Leipziger Raumes Leipziger Land Jahrbuch fur Historische Landeskunde und Kulturraumforschung Bd 2 Sax Verlag Beucha 2001 ISBN 3 934544 22 3 S 181 234 Erneut veroffentlicht im Jahr 2017 als gekurzter Reprint im Zusammenhang mit der Veroffentlichung von Panitzsch Zum 750 Jahrestag der Ersterwahnung 2017 Format A5 101 Seiten ohne ISBN 1 Cornelius Gurlitt Panitzsch In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 16 Heft Amtshauptmannschaft Leipzig Leipzig Land C C Meinhold Dresden 1894 S 89 Panitzsch In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 8 Band Schumann Zwickau 1821 S 104 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Panitzsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Cornelius Gurlitt Panitzsch In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 16 Heft Amtshauptmannschaft Leipzig Leipzig Land C C Meinhold Dresden 1894 S 89 Die Geschichte von Panitzsch mit Cunnersdorf auf www borsdorf eu Chronik 700 Jahre Panitzsch 1267 1967 abgerufen am 17 August 2017 Dr Margarete Blank Gedenkstatte in PanitzschGemeindeteile der Gemeinde Borsdorf Borsdorf Cunnersdorf Panitzsch Zweenfurth Normdaten Geografikum GND 1058391097 lobid OGND AKS VIAF 242276871 Leider verschweigt dieser Reprint von 2017 die Kurzungen im Vergleich zum Original von 1937 Der Ubersicht uber die Haufigkeit des Besitzwechsels der Panitzscher Guter Seiten 85 und 86 im Reprint fehlt die im Original folgende 14 seitige tabellarische Ubersicht im Original Seiten 84 97 der Panitzscher Guter daher sind die Seiten 85 und 86 im Reprint de facto ohne Aussagekraft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Panitzsch amp oldid 225307878