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Maria Margaretha Kirch geborene Winkelmann auch Maria Winkelmann Kirch 25 Februar 1670 in Panitzsch bei Leipzig 29 Dezember 1720 in Berlin war eine deutsche Astronomin Sie gilt als erste Frau die einen Kometen Komet C 1702 H1 entdeckte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMaria Margaretha Winkelmann war die jungste von drei Tochtern des lutherischen Pastors Matthias Winkelmann 1682 und der Buch und Tuchhandlerstochter Maria Tollner 1683 Der Vater soll ihr Interesse an der Astronomie geweckt und gefordert haben Mit 13 Jahren wurde sie durch den Tod ihrer Mutter Vollwaise und wuchs seitdem bei ihrer Schwester Sara Elisabeth auf Als Vormund erzog und unterwies sie der pietistische Amtsnachfolger ihres Vaters in Panitzsch Justinus Tollner der spater ihre Schwester heiratete Ihre zweite Schwester Anna Magdalena heiratete dessen Bruder Heinrich Tollner Maria Margaretha trat vermutlich als Dienstbotin in den Haushalt des mit Justinus Tollner befreundeten Bauern und Astronomen Christoph Arnold im Nachbardorf Sommerfeld ein bei dem sie sich grundlegende Kenntnisse und Erfahrungen im Tatigkeitsbereich astronomischer Beobachtungen aneignete Dort wurde sie auch in die ersten Grundlagen der Meteorologie eingefuhrt Bei Arnold lernte sie ihren spateren Ehemann den dreissig Jahre alteren verwitweten Astronomen und Kalendermacher Gottfried Kirch kennen der Arnold Unterricht in Astronomie gab und mit ihm gemeinsame Beobachtungen durchfuhrte Im Mai 1692 heiratete sie Gottfried Kirch den sie bei den Observationen und Berechnungen unterstutzte Beide waren radikale Pietisten und mussten im Laufe der Verfolgungen der evangelischen Reformbewegung aufgrund der Festnahme einiger Glaubensbruder Leipzig verlassen woraufhin sie in Gottfrieds Geburtsstadt Guben zogen Dort gebar sie ihre Kinder Marie 1693 1697 Christfried Christine und Sophie 1698 1699 In Berlin kamen Dorothea Johanna 1701 1771 und Margaretha zur Welt Dorothea Johanna war ab 1739 die dritte Ehefrau des Brandenburger Predigers Georg Christian Adler 1674 1751 des Vaters des gleichnamigen Predigers und Altertumforschers Georg Christian Adler In erster Ehe war er seit 1706 mit Sara Justina Tollner 1683 1718 verheiratet Tochter von Justinus Tollner und Sara Elisabeth 1 2 Maria Margaretha Kirch entdeckte den Kometen von 1702 und gilt damit als erste Frau die einen Kometen entdeckte Sie machte auch Beobachtungen zum veranderlichen Stern Mira Ceti Ihre Kinder Christfried und Christine unterstutzten den Vater ebenfalls Die Entdeckung des Kometen war zwar von ihrem Mann publiziert worden doch Kirch wies in seinem Todesjahr in einer akademischen Schrift auf die Leistung seiner Frau hin Sie bewarb sich vor diesem Hintergrund um die Nachfolge ihres Mannes an der Berliner Akademie der Wissenschaften doch nach langer Beratungszeit wurde dieses Gesuch 1712 durch den Exekutivrat aufgrund ihres Geschlechts abgelehnt Im Jahr 1712 erschien von ihr eine Schrift uber die bevorstehende Konjunktion von Jupiter und Saturn Kirch setzte ihre astronomischen Forschungen im Observatorium von Baron von Krosigk fort bis dieser 1714 ebenfalls verstarb In dieser Zeit erstellte sie astronomische Kalender fur die Stadte Breslau und Nurnberg und publizierte weitere Beobachtungen Ab 1716 durfte sie als Assistentin ihres Sohnes Christfried Kirch erneut an der Berliner Akademie der Wissenschaften tatig werden bereits im Folgejahr wurde sie aber aufgrund ihrer wissenschaftlichen Expertise vom Gelande der Akademie verbannt Auch die Tochter Christine und Margarethe waren spater als Assistentinnen ihres Bruders tatig 3 Maria Margaretha Kirch starb am 29 Dezember 1720 im Alter von 50 Jahren in Berlin Ehrungen Bearbeiten nbsp Maria Kirch Strasse DresdenNach Maria Margaretha Kirch ist der Asteroid 9815 Mariakirch benannt 4 Die Maria Kirch Strasse in Dresden Trachau tragt ihren Namen Literatur BearbeitenMonika Mommertz Schattenokonomie der Wissenschaft Geschlechterordnung und Arbeitssysteme in der Astronomie der Berliner Akademie der Wissenschaften im 18 Jahrhundert In Theresa Wobbe Hrsg Frauen in Akademie und Wissenschaft Arbeitsorte und Forschungspraktiken 1700 2000 Akademie Verlag Berlin 2002 ISBN 3 05 003639 7 S 31 63 bbaw de PDF 9 0 MB philoscience unibe ch Memento vom 14 Juli 2014 im Internet Archive abgerufen am 2 Juli 2011 Heidrun Siebenhuhner Das Wetterbuch der Kirchin Fast 75jahrige Beobachtungsreihe der Astronomenfamilie Kirch In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 10 1996 ISSN 0944 5560 S 83 86 luise berlin de Londa Schiebinger The Mind has No Sex Women in the Origins of Modern Science Harvard University Press Cambridge MA 1989 S 82 90 dt Londa Schiebinger Schone Geister Frauen in den Anfangen der modernen Wissenschaft Klett Cotta Stuttgart 1993 Antonius Lux Hrsg Grosse Frauen der Weltgeschichte Tausend Biographien in Wort und Bild Sebastian Lux Verlag Munchen 1963 S 266 Peter Aufgebauer Die Astronomenfamilie Kirch 1639 1829 In Die Sterne Leipzig 47 1971 S 241 247 Gunther Kirch Gottfried In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 15 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 787 f Diedrich Wattenberg Kirch Gottfried In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 634 f Digitalisat Weblinks BearbeitenFamilie gottfried kirch edition dieunikate com Frauenorte im Land Brandenburg Maria Margaretha Kirch mit falschem Portrat Life of a Scientist Project Maria M Winkelmann Kirch mit falschen Portrats John J O Connor Edmund F Robertson Maria Margaretha Kirch In MacTutor History of Mathematics archive Dirk Lorenzen Maria Winkelmann Kirch vor 350 Jahren geboren Berufsverbot fur eine grosse Astronomin Deutschlandfunk Sternzeit vom 25 Februar 2020 Link zum Text und AudiobeitragEinzelnachweise Bearbeiten wc rootsweb ancestry com Datenbank der Franckeschen Stiftungen zu Halle Personen Eintrag zu Adler Sara Justina Online unter http fas francke halle de cgi bin gkdb pl x u 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