www.wikidata.de-de.nina.az
Herz Samson auch Naftali Hirz geboren 1738 in Wolfenbuttel gestorben am 12 oder 23 Dezember 1794 in Braunschweig war ein deutscher Bankier und Kammerrat judischer Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Braunschweiger Kammeragent 1 2 Judische Gemeinde 1 3 Familie 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer aus einer Wolfenbutteler judischen Familie stammende Herz Samson war der Sohn des wohlhabenden Hoffaktors Samson Gumpel um 1702 1767 1 und Enkel des Hofjuden Marcus Gumpel Moses Fulda 1660 1733 der die dortige judische Gemeinde neu begrundet hatte Sein Bruder Philipp Samson 1743 1805 war in Wolfenbuttel als Hofbankier tatig Braunschweiger Kammeragent Bearbeiten Im Jahre 1765 zog Samson nach Braunschweig und ubernahm die Kammeragentur des im selben Jahr verstorbenen Kammerrats Alexander David Am Kohlmarkt erwarb er ein Haus Er unterstutzte durch sein finanzielles Geschick Herzog Karl Wilhelm Ferdinand 1806 bei der Abwendung des drohenden Staatsbankrotts Im Rahmen einer umfangreichen Umschuldungsaktion wurden teure Kredite durch solche mit geringeren Zinsen ersetzt Die dafur erforderliche Summe von mehreren 100 000 Talern wurde durch Herz Samson beschafft Im Jahre 1770 besuchte der judische Philosoph Moses Mendelssohn Braunschweig und wohnte in dieser Zeit bei Samson Wahrend seines Aufenthalts traf Mendelssohn mehrmals mit Herzog Karl Wilhelm Ferdinand zusammen der in der Folge verschiedene Beschrankungen gegen die Juden lockerte Am 12 Februar 1783 wurde Samson zum herzoglichen Kammeragenten ernannt Nachdem er 1771 und 1777 Schutzbriefe fur jeweils sechs Jahre erworben hatte suchte er nun nicht mehr um einen solchen nach Judische Gemeinde Bearbeiten Samson richtete 1767 in seinem Haus eine Talmudschule ein an der drei Rabbiner tatig waren und die umfangreiche Privatbibliothek nutzten Seit 1776 besass er die Oberaufsicht uber die judischen Gemeinden im Weserdistrikt ohne jedoch vom Herzog als Landrabbiner bestallt gewesen zu sein Dieses Amt wurde erst 1824 im Herzogtum Braunschweig geschaffen Samson genoss den Ruf eines Gelehrten und wurde verschiedentlich als Landesrabbiner bezeichnet Er erhielt 1782 eine Genehmigung zur Anlage eines judischen Friedhofs Vor dem Wendentor nachdem der judischen Gemeinde bis zu diesem Zeitpunkt in Braunschweig kein eigener Friedhof zur Verfugung gestanden hatte Samson rief wohltatige Stiftungen ins Leben und kummerte sich insbesondere um vermogenslose und durchreisende Betteljuden 2 Im Jahre 1785 protestierte er beim Herzog gegen den diskriminierenden Judeneid woraufhin Karl Wilhelm Ferdinand ein Gutachten durch die Universitat Helmstedt erstellen liess und der Eid 1788 abgemildert wurde Familie Bearbeiten Herz war verheiratet mit Schendel geb Oppenheimer 27 Juli 1796 oder 1797 Sie ist die Tochter des Hildesheimer Hofkammeragenten Hirsch Isaac Oppenheim Das Paar hatte drei Sohne und acht Tochter Einen Sohn Hirsch Herz Samson 1770 1831 Sein Sohn Isaac Herz Samson 1849 heiratete seine Cousine Tochter von Philipp Samson leitete zunachst die Samsonsche Schulstiftung war ab 1814 Bankier und Mitglied der Korporation der Kaufmannschaft in Berlin und Partikulierer Binnenschifffahrt Sein Sohn Meyer Herz Samson 1784 1862 heiratete Roschen Kann Einen Schwiegersohn und Nachfolger als Kammeragent war Israel Jacobson 1768 1828 Samson starb 1794 in Braunschweig wurde aber in seiner Geburtsstadt Wolfenbuttel bestattet Er hinterliess ein Vermogen von 500 000 Reichstalern und zahlte zusammen mit seinem Bruder Philipp zu den vermogendsten Juden des Herzogtums Literatur BearbeitenReinhard Bein Ewiges Haus Judische Friedhofe in Stadt und Land Braunschweig Doring Druck Braunschweig 2004 ISBN 3 925268 24 3 Hans Heinrich Ebeling Die Juden in Braunschweig Rechts Sozial und Wirtschaftsgeschichte von den Anfangen der Judischen Gemeinde bis zur Emanzipation 1282 1848 in Braunschweiger Werkstucke Band 65 Braunschweig 1987 Horst Rudiger Jarck Dieter Lent u a Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 8 bis 18 Jahrhundert Appelhans Verlag Braunschweig 2006 ISBN 3 937664 46 7 S 344 345 Meike Berg Judische Schulen in Niedersachsen Tradition Emanzipation Assimilation Die Jacobson Schule in Seesen 1801 1922 Die Samsonschule in Wolfenbuttel 1807 1928 Bohlau Koln Weimar Wien 2003 Einzelnachweise Bearbeiten Herbert Obenaus Hrsg Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Band II Gottingen 2005 S 1574 Herbert Obenaus Hrsg Historisches Handbuch der judischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen Band I Gottingen 2005 S 273 Normdaten Person GND 1034901168 lobid OGND AKS VIAF 303780763 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Samson HerzALTERNATIVNAMEN Naftali HirzKURZBESCHREIBUNG deutscher Bankier und Kammeragent judischer HerkunftGEBURTSDATUM 1738GEBURTSORT WolfenbuttelSTERBEDATUM 12 Dezember 1794 oder 23 Dezember 1794STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herz Samson amp oldid 232780048