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Daniel Itzig 18 Marz 1723 in Berlin 21 Mai 1799 ebenda 1 war koniglich preussischer Hoffaktor und einer der bedeutendsten judischen Bankiers in Preussen Er war ausserdem Vorsteher der Judischen Gemeinde Berlin und Landesaltester der Judenschaften in den preussischen Provinzen Daniel ItzigMedaille zu Itzigs 70 Geburtstag 1793 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenDaniel Itzig war koniglich preussischer Hoffaktor Munzunternehmer Oberhofbankier Lederfabrikant Eisenhuttenbesitzer Bergwerksunternehmer Rittergutsbesitzer Oberlandesaltester der preussischen Juden in Berlin und im Jahr 1778 gemeinsam mit seinem Schwiegersohn David Friedlander Grunder der ersten judischen Freischule Chevrat Chinuch Ne arim Gesellschaft fur Knabenerziehung in Berlin Gemeinsam mit Veitel Heine Ephraim machte Itzig sein Vermogen als Munzpachter im Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 Der preussische Konig Friedrich II ernannte ihn zum obersten Reprasentanten der Juden in Preussen Anschliessend war er Hoffaktor des nachfolgenden preussischen Konigs Friedrich Wilhelm II und erhielt von diesem im Jahr 1791 als erster Jude fur sich und seine Familie das preussische Naturalisationspatent also die rechtliche Gleichstellung mit den christlichen Untertanen Preussens Einerseits der Tradition fest verbunden so war er seit 1764 Oberaltester der judischen Gemeinde Berlins andererseits offen fur die zeitgenossischen Wissenschaften und Kunste liess Itzig seine 15 Kinder und zwar seine Tochter ebenso wie seine Sohne zeitgemass der europaischen Aufklarung verpflichtet erziehen unter anderen durch den Komponisten Wilhelm Friedemann Bach und den Philosophen Moses Mendelssohn 2 So schrieb ein Zeitgenosse einst Itzigs Tochter erhohen die Anmut ihrer Schonheit durch ihre Talente besonders fur Musik und durch einen fein gebildeten Geist 3 Daniel Itzig moderner Grossburger und Oberhaupt einer der angesehensten und wohlhabendsten Familien Berlins trug gemeinsam mit anderen Gleichgesinnten durch die Forderung junger Intellektueller die sich seit etwa 1770 in Berlin um Moses Mendelssohn geschart hatten massgeblich dazu bei dass sich die von Mendelssohn und seinen Anhangern betriebene Reformarbeit entfalten und Berlin zum Ausgangspunkt und Zentrum der judischen Aufklarung in Europa werden konnte 4 nbsp Palais Itzig um 1857An der Ecke Burgstrasse und der heutigen Anna Louisa Karsch Strasse kaufte er einen Komplex von funf Hausern darunter das 1718 von Philipp Gerlach erbaute Palais Montargues und liess sie bis 1765 zu einem stattlichen Palais umbauen Sein Urenkel Friedrich Hitzig sollte es 1859 abreissen und als Architekt hier den Neubau der Borse ausfuhren Welchen Ansehens sich Itzigs Familie erfreute zeigt die Tatsache dass fur die spatere Konigin Luise als sie mit ihrer Schwester im Jahr 1795 von Mecklenburg Strelitz nach Berlin kam das Itzig sche Haus in der Schoneberger Hauptstrasse zur Vorbereitung fur ihren festlichen Einzug durch das Brandenburger Tor ausgewahlt war Itzig wurde auf dem Alten judischen Friedhof in der Grossen Hamburger Strasse beigesetzt Trotz seiner positiven Gesinnung gegenuber der modernen judischen Aufklarung war er zeitlebens der judischen Tradition treu geblieben weshalb sein Grabstein selbstverstandlich eine traditionelle hebraische Inschrift erhielt Familie BearbeitenDaniel Itzig selbst aus weniger betuchter Familie stammend heiratete am 9 August 1747 Mirjam Wulff 1727 1788 aus einer sehr wohlhabenden Familie 5 Sie hatten 15 Kinder Drei ihrer funf Sohne waren Freimaurer 6 Hanne Itzig 1748 1801 heiratete 1766 ihren Vetter Dr med Joseph Fliess 1745 Gutsbesitzer und Kammerrat Bilka Bella Babette Itzig 1749 1824 heiratete Levin Jacob Salomon 1738 1783 Ihre Tochter Lea Salomon heiratete den Bankier Abraham Mendelssohn Bartholdy zu deren Kindern zahlten Fanny Hensel Felix Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Dirichlet Isaak Daniel Itzig 1750 1806 war preussischer Hofbaurat und Bankier In zweiter Ehe war er verheiratet mit Edel Wulff 1764 1851 Blumchen Itzig 1752 1814 heiratete 1772 den aus Konigsberg Ostpreussen stammenden Seidenfabrikanten David Friedlander 1750 1834 einen Schuler und Freund Moses Mendelssohns Moses Daniel Itzig 1753 1783 war mit Mirjam Oppenheimer verheiratet starb dreissigjahrig und hinterliess eine Tochter Kela 1782 1856 die Michael Wolff 1771 1856 heiratete einen Geschaftspartner von Mendel Oppenheim Elias Daniel Itzig 1755 1818 ab 1799 Hitzig wurde Lederfabrikant und Stadtrat in Potsdam Er war verheiratet mit Miriam Leffmann Zu seinen Kindern gehorten unter anderen Julius Eduard Hitzig 1780 1849 Henriette Hitzig 1781 1845 die spatere Ehefrau Nathan Mendelssohns und Caroline Hitzig 1784 1848 die spatere Ehefrau Paul Ermans Bonem Benjamin Daniel Itzig 1756 1833 heiratete 1780 Zippora Wulff 1760 1831 Vogele Fanny Itzig 1758 1818 heiratete Nathan Arnstein spater Freiherr von Arnstein in Wien und grundete als erste Wiener Judin einen literarisch musikalischen Salon Sie war Mitbegrunderin der Wiener Gesellschaft der Musikfreunde Gonnerin Mozarts und Haydns und wie ihre Schwestern Hanna Zippora und Sara eine hervorragende Cembalistin Zippora Cacilie Itzig 1760 1836 heiratete 1777 Simcha Bonem Benjamin Wulff von dem sie sich spater wieder scheiden liess In zweiter Ehe heiratete sie den judischen Bankier Bernhard Freiherr von Eskeles 1753 1839 in Wien wo sie wie ihre Schwester Fanny einen Salon fuhrte und Beethoven forderte Sara Itzig 1761 1854 seit 1783 verheiratet mit Samuel Salomon Levy 1760 1806 war eine hervorragende Cembalospielerin die ab etwa 1800 ihr Haus Hinter den Neuen Packhof 3 zu einem musikalisch literarischen Salon entwickelte der ein halbes Jahrhundert bestand Rebecca Itzig 1763 1846 heiratete David Veitel Ephraim spater Johann Andreas Schmidt 1762 1835 Jakob Daniel Itzig 1764 1838 heiratete 1785 Sara Wulff 1766 1850 Recha Itzig 1766 1841 blieb unverheiratet und vermachte ihr Vermogen wohltatigen Stiftungen Henriette Itzig 1767 1842 heiratete den Bankier Mendel Oppenheim 1758 1820 Zu ihren Nachkommen zahlen die Oppenfelds Lea Itzig 1768 1794 heiratete den Kaufmann Bernhard Seligmann auch Seeligmann 1769 1815 Einzelnachweise Bearbeiten John F Oppenheimer Red u a Lexikon des Judentums 2 Auflage Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh u a 1971 ISBN 3 570 05964 2 Sp 316 Reinhard Rurup Judisches Grossburgertum am Ende des 18 Jahrhunderts In Themenportal Europaische Geschichte 2006 Ernst Fraenkel David Friedlander und seine Zeit In Zeitschrift fur die Geschichte der Juden in Deutschland Heft 2 1936 S 65 76 Shmuel Feiner Haskala Judische Aufklarung Geschichte einer kulturellen Revolution Hildesheim 2007 rbb Preussenchronik Handbuch der Berliner Vereine und Gesellschaften 1786 1815 S 421Literatur BearbeitenJacob Jacobson Die Judenbucher der Stadt Berlin 1809 1851 mit Erganzung fur die Jahre 1791 1809 Veroffentlichungen der Berliner historischen Kommission Band 4 de Gruyter Berlin 1962 S 51 f Thekla Keuck Hofjuden und Kulturburger Die Geschichte der Familie Itzig in Berlin Judische Religion Geschichte und Kultur Band 12 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2011 Heinrich Schnee Itzig Daniel In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 205 f Digitalisat Daniel Itzig 1723 1799 und seine Familie In Detlev Schwennicke Hrsg Europaische Stammtafeln Band XXI Brandenburg und Preussen 2 Degener Neustadt Aisch 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Daniel Itzig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biografie bei preussen chronik de des rbbNormdaten Person GND 117212822 lobid OGND AKS VIAF 13079120 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Itzig DanielKURZBESCHREIBUNG preussischer Hoffaktor und judischer Bankier und UnternehmerGEBURTSDATUM 18 Marz 1723GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 21 Mai 1799STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daniel Itzig amp oldid 235178045